Das wäre doch ein Grund für die Umstellung im Netz von MP3 auf AAC.
Als paralleler Stream sehr gerne sofort! Die MP3-Streams müssen aber leider parallel bleiben, da wieder mal nicht alle Endgeräte bei AAC mitspielen. Auch nicht im Netz. Nichtmal Software-Player. Die können spielen, knacken dann aber z.B. auch gerne. Aber wer den höherwertigen 128er AAC-Stream hört, entlastet schon mal den Traffic, weil er keinen höherbitratigen, audioqualitativ gleichwertigen MP3-Stream braucht. Jeder nutzt zur gleichen Zeit ja nur eine Variante.
Wird das auf dem Satellit so eingerichtet um von dort per Stream ins Internet zu übertragen?
Nein, so direkt geht das nicht. Könnte man bei AAC vielleicht machen, aber die Realität dürfte sein, dass die Streams für Web nochmal separat aus den Funkhaus-Leitungen encodiert werden. Früher[tm] gab es das aber mal, dass externe Streamdienstleister für ARD-Anstalten aus dem 320er MP2-Satellitensignal recodiert haben. Dürfte Geschichte sein.
Ich hoffe mal nicht so sparsam wie in Amerika, mit +/- 48 kbits.
LC-AAC braucht für brauchbare Qualität 128 kBit/s. MP3 braucht 192 kBit/s, MP2 braucht 224 kBit/s - jeweils gute Encoder vorausgesetzt.
Will man über Sat und Kabel kompatibel sein, ist leider MP2 zu verwenden. Ich hätte nichts gegen AAC an dieser Stelle (ich liebe effiziente Lösungen, meine Radiergummis als Gerätefüße im Rack, per Eisensäge amputierte 19"-Rackohren an Audiogeräten, per 15-EUR-Chinaadapter angeschlossene DAB-Radios an Kopfstellenmodulatoren und ähnliches sind berüchtigt, ein ex-Kollege schrieb mir mal "technisch bist Du Genie und Improvisationstalent, diese Paarung kenne ich nur sehr selten"), aber es verursacht hier nur Probleme, wie wir ja jetzt auch häppchenweise erkennen können. Fehlende generelle Endgeräteunterstützung, fehlerhafte Unterstützung, fehlerhafte Weiterleitung in Kabelnetzen, fehlende Mehrkanalunterstützung, fehlerhafte Mehrkanalunterstützung, ... was auf dem Papier so schön aussieht, kann sich in der Praxis als absolut unpraktikabel erweisen.
Nicht alles, was modern ist, ist auch praktikabel. Und wenn das Beharren auf einem älteren Standard keine höheren Schäden am Planeten verursacht (und MP2 statt AAC verursacht im hier vorliegenden Fall mit dem ARD-Hörfunk via Satellit und Kabel keine höheren Schäden, im Gegenteil, der Energie- und Technikbedarf für massenhaftes Transcoding bliebe erspart), sollte man den bewährten Standard nutzen.
Wie Zeitgemäß ist das denn noch, wenn man nicht irgendwo in der Tundra lebt?
Ich halte das nach wie vor für wesentlich unkomplizierter als IPTV mit seinem proprietären Gemurkse, mit Aufnahmesperren oder "Online-Videorecordern", mit separaten Provider-Boxen vor jedem Empfangsgerät. Die eigene Satantenne ist - da, wo man sie installieren kann - sowas von simpel und das spielt einfach. Ohne Stress, ohne Ausfälle, wenn der DSLAM 300 m weiter im grauen Kasten am Straßenrand zickt, ohne Generve, weil sich Mediareceiver und DSL-Router beißen nach einem (Zwangs-)Softwareupdate des Routers, ...
Ein System, das jahrzehntelang ohne Updates und Sicherheitslücken, ohne Modernisierungszwang etc. einfach so funktioniert, halte zumindest ich in seinem Design für gelungen. Viel gelungener als eine komplexe IP-Infrastruktur, die ständig angegriffen werden kann, die aktive Zwischengeräte braucht, die man ständig updaten und alle 3-5 Jahre austauschen muss. Eine Satantenne an der Hauswand ist ein echter "no-brainer". Hängt und rostet bei manchen Leuten seit 1992 und tut mit Ausnahme eines LNB-Tausches Ende der 1990er Jahre immer noch bestens.
Kabelnetz ist dann schon wieder anders, da hängen genug aktive Komponenten (Verstärker) dazwischen, die Strom ziehen. Die aber immerhin keinen Eingriff in den Datenstrom machen. Ein einfaches Kabelnetz mit 1:1-Durchleitung der Sat-Transponder ist hinsichtlich Nutzwert bei den Öffis genauso prima wie eine eigene Satantenne.
Wie robust das Koax-Grundnetz ist, zeigt der Fall vieler DDR-Kleinkabelnetze mit Koaxkabel, das 1983 aus dem Sperrgebiet (Kabelwerk Vacha) herausgezaubert wurde, in denen heute die regionale Internetversorgung gemacht wird - teils dermaßen professionell und transparent, dass einem das Weinen kommen kann, wenn man stattdessen bei einem der großen Provider angeschlossen ist:
Gigabit-Internet Internet von ERZNET Die ERZNET AG überträgt Internet über die Kabelanlagen von über 50 Antennengemeinschaften im Erzgebirge. Genutzt wird größtenteils die so genannte Hybrid Fiber Coax Technologie! Internet-Geschwindigkeiten bis zu 1 GBit/s können,
www.erznet.tv
Ein Traum, diese Tarife, diese Klarheit!
In solchen Netzen ist es auch heute noch sinnvoller, das "Massen-TV" (also die üblichen Programme) via DVB zu beziehen - einmal Bandbreite für alle statt extra Bandbreite für jeden. Natürlich geht in abgeschlossenen IP-Netzen mit Providerhardware auch IP-Multicast, aber das ist nicht das, was man üblicherweise hat.
Für mich passt hier beinahe das Bild "Wasserleitung / Wasserhahn" vs. "Wasser in Flaschen". Wasserleitung ist viel, viel effizienter und ökologisch besser. Meine Mutter trinkt Wasser aus Glasflaschen, die aus der Eifel mindestens 470 km weit mit dieselbetriebenem Fahrzeug auf der Straße transportiert werden - 0,75 Liter zu nem knappen Euro beim Getränke-Heimdienst. Schleppen kann sie das nämlich nicht - und ich will es nicht. Ich trinke Leitungswasser, am gleichen Ort, allerfeinstes Talsperrenwasser, geschmacklich absolut neutral und frisch, inkl. Abwassergebühr ca. 5 EUR für 1000 Liter. Ich trinke "Sat", meine Mutter trinkt "IP".
Früher hatte der Südblick durchaus eine Priorität für mich bei einer Wohnungsbesichtigung, nämlich um die Schüssel gut ausrichten zu können -)
Das ist bei mir heute noch so. ARD-Hörfunk in voller Qualität statt nach Lust des Providers (Kabel Deutschland, Vodafone) deutlich runtergerechnet). ORF-Hörfunk, SRF-Hörfunk. Französischer Hörfunk, niederländischer Hörfunk und Radio 100,7 Letzeburg einst auch (bei mir etwas "erloschen" inzwischen). Auch wer TV nutzt (machen ja die meisten): alle Regionalversionen und alles ohne Recoding, also in voller von der ARD angelieferten Bild- und Tonqualität. Ist zwar auch bei fast allen anderen Netzen so, aber beim inzwischen-beinahe-Monopolisten Vodafone ist es nicht so. Jetzt schon in den ex-KDG-Netzen, künftig überall. Alles nochmal durch den Fleischwolf gedreht.
Die LINKEN möchten einen Sozialtarif fürs Internet einführen, aber die sind für mich nicht wählbar.
Man braucht dafür nichtmal einen politischen Zwang, man braucht nur einen Netzbetreiber mit erkannter und wahrgenommener gesellschaftlicher Verantwortung. Siehe den Link weiter oben, das Angebot ganz links. Der ohnehin vorhandene Anschlus an der DDR-Gemeinschaftsantenne und ein zu erwerbender DOCSIS-Router reichen.
Ich fände ohnehin ein kostenloses, flächendeckendes Internet mit mindestens 2Mbits als Grundausstattung für jeden Bürger viel besser.
Das wäre deutlich bessergestellt als Wasser, Abwasser und Strom. Da gibt es i.d.R. Anschlusszwang, aber kostenlos kann da nichts genutzt werden. Und da werden die Netzbetreiber schon blockieren, es ist schließlich ihr Geschäft und da entscheiden sie selbst. Jetzt fällt auch noch das Nebenkostenprivileg für Kabelanschlüsse, was die Sache nochmals durcheinanderwirbeln dürfte.
Das ist auch nötig weil in Zukunft immer mehr Ämter, Versicherungen etc. ihre Aufgaben nur noch Online anbieten werden.
Das werden sie nicht dürfen, solange nicht jeder Mensch Zugang zu diesen Wegen hat. Neben technischen Hürden bestehen da weitere Hürden. Internet nebst Infrastruktur ist nicht so einfach zu bedienen wie ein Wasserhahn. Wer generell nicht mit der Bedienung von "interaktiven" Geräten aufgewachsen ist, kommt nicht klar. Bedienhandlungen, die situationsbedingt jeweils anders ausfallen müssen, führen da zur Blockade.
Ich bin vor Jahren schon gescheitert, meiner (geistig bis heute absolut regen und fitten, vor allem im medizinischen Bereich) Mutter beizubringen, wie man ein Laptop startet (der große silberne Knopf links oben), dann in sein Nutzerprofil geht (auf seinen Namen klicken), ein, zwei Minuten wartet und dann das Textprogramm startet (2 mal schnell auf das kleine Bildchen mit dem Namen des Textprogramms klicken). Das kann man noch aufschreiben auf einen Zettel. Die aber beim Systemstart plötzlich aufpoppende und im Vordergrund bleibende Box mit "Ihr Virenscanner muss aktualisiert werden, bitte bestätigen Sie zum Neustart" führt zur kompletten Hilflosigkeit. Da ists aus. Da geht nichts weiter. Dieser Fall wurde ja nicht geschult. Dieser Fall steht nicht auf dem Zettel Es ist da keinerlei Fähigkeit vorhanden, sitautions-angepasst zu reagieren.
Oder mein inzwischen verstorbener Vater: wollte im Alter von etwa 80 Jahren etwas bei einem regionalen Unternehmen erfragen. Das Unternehmen sitzt in einem Vorort. Früher wäre er da mit dem Fahrrad hingefahren, aber seine Augen machten nicht mehr mit und ihm wurde schwindelig auf dem Fahrrad. Er lief. Ohne uns zu informieren. Er war dann halt weg und kam nach langer Zeit wieder - völlig krumm, fast kriechend. Später sprach mich ein regionaler Unternehmer an, er habe meinen Vater gesehen auf der Landstraße, schwankend. 5 Kilometer hin, 5 Kilometer zurück. Eine Buslinie fährt da auch hin, im 20-Minuten-Takt. Haltestelle bei meinem Vater 150 m vom Haus weg, andere Haltestelle direkt vor diesem Unternehmen. Warum er nicht den Bus genommen habe? Er wisse nicht, wie der Fahrkartenautomat im Bus zu bedienen ist...
Solche Menschen wären von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen, würden zu "Pflegefällen" bei völliger geistiger Intaktheit. So wie es Bargeld als Zahlungsmittel immer noch gibt, muss es auch "analoge" Teilhabe weiterhin geben. Wie lange noch? Keine Ahnung, ob sich das biologisch lösen wird oder ob es immer Menschen geben wird, die mit so etwas nicht klarkommen.
Auch um Termine bei Ärzten zu machen oder das Buchen von Fahrkarten.
Das muss weiterhin auf non-IP-Wegen möglich sein. Bei Fahrkarten finde ich es schon heikel, dass die DB-App nur für registrierte Google- oder Apple-Datensklaven zu haben ist, nicht aber auf sauberem Wege für Nutzer "entgoogelter" Android-Phones. Ok, es gehen Umwege (ich buche daheim im Browser, mache vom QR-Code aus der PDF-Fahrkarte einen Screenshot, lade ihn aufs Smartphone und zeige ihn aus der Bildergalerie vor, das geht) , aber sauber wäre eine Lösung mit bei der Bahn herunterladbaren App. Noch übler ists bei Sparkassen (öffentlich-rechtliche Anstalten!), die eine Nutzung ihrer Produkte nur noch via App möglich machen und diese App an eine Registrierung bei einer der Datenkraken knüpfen. Ich hoffe, dass es da künftig auch entsprechende Gerichtsurteile geben wird. Solche Zugänge müssen barrierearm sein.
Der Zugang zum von allen bezahlten öffentlich-rechtlichen Rudnfunk muss auch barrierearm sein. Die ARD verbaut gerade einen wichtigen - den qualitativ hochwertigsten und umfassendsten - Empfangsweg durch Wechsel auf einen in diesem Bereich wirklich nahezu "proprietären" Standard.
Die Bagger müssen jetzt durchs Land rollen um die Glasfaser zu verlegen. Das ist längst überfällig. Und 5G muss parallel, großzügig ausgebaut werden. Ich hoffe ihr denkt daran bei der Bundestagswahl im September!
Zumindest für mich gilt: 5G und Glasfaser mögen zwar helfen, vor Flutwellen, Tornados und Waldbränden zu warnen, aber wichtiger ist, dass die Umstände, die solche Erscheinungen häufiger und vernichtender werden lassen, endlich beseitigt werden. Das ist meine Wahl-Motivation - schon seit vielen Jahren. Deshalb steht meine Stimme auch irgendwo hier mit in der Liste:
Die GroKo verheizt unser #Klima. 2021 ist Schluss mit Aussitzen: “Im September wähle ich nur eine Partei, die #Klimaschutz anpackt” - das habe ich beim Klima-Pledge versprochen. Sei auch Du dabei. Unterzeichne jetzt! #KlimaPledge #Klimawahl https://klima-staging.backslashseven.com/
klima-pledge.org