Was ist neu bei FM4?

FM4 soll ja offenbar jugendlicher werden ... dann wird`s bei Ö3 wohl eher in die andere Richtung gehen
Das werde jetzt hier einige nicht gerne hören..... Aber wenn es nach mir geht, kann man FM4 ruhig mehr in Richtung 1Live oder DasDing oder YouFM "umbauen". Mit dem elitären Anstrich von FM4 habe ich - bis auf wenige Ausnahmen wie Projekt X z.B. - wenig am Hut. Ein Programm für Jugendliche und junge Erwachsene gibt es derzeit in den ORF-Hörfunkprogrammen nicht. FM4 ist ja keine - eigentlich mag ich den Ausdruck nicht, aber er wird halt ständig verwendet - Jugendwelle. FM4 ist für mich eher wie "Nur für Erwachsene"-RadioEins vom RBB......
Aber ich meine, auch bisherige FM4-Hörer sollten weiterhin Berücksichtigung finden. Am leichtesten wäre es, der ORF etabliert einige Web-Channels, wie sie bei den öffentlich-rechtlichen in Deutschland ja schon seit Jahren gang und gebe sind. Oder man "zwingt" den ORF endlich zur Nutzung von DAB+. Da könnte man dann auch das eine oder andere Spartenprogramm mehr unterbringen.
 
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Klar doch - Abschiebung eines noch leidlich gehaltvollen und Gesicht-habenden Programms ins Internet, um auf der UKW-Kette eine weitere Dudel-Dutzendware aufzuschalten.

Wenn eine "Jugendwelle" tatsächlich bedeutet, sie müsse die Mehrheit der Jugend abbilden, dann gäbe es heute keine Jugendwelle mehr - die Jugend nutzt mehrheitlich andere Medien. Somit ist, das, was man heute gemeinhin "Jugendwelle" nennt, oft nur Beschallungsangebot für diejenigen, die sich aus welchen Gründen auch immer noch nicht vollständig vom Radio gelöst haben und eine in Hörerforschung angeblich herausdestillierte Soundbrühe, gerne in Tateinheit mit dümmlichen Geprolle, serviert bekommen.

Jugendliche, die kulturell anspruchsvoller und diverser drauf sind, kann man damit natürlich nicht ansprechen. Man hat ihre kulturellen Inseln im Hörfunk meist längst vernichtet und sie vom Rundfunk vertrieben.

Ich bin froh, dass es beim ORF noch dieses FM4 gibt, das sich diesem Weg bislang weitgehend verschlossen hat und nach wie vor Menschen anspricht und auch wichtigen Themen Raum einräumt und nicht nur wie so oft in unserer Gesellschaft nur den unwichtigen Themen, während die wichtigen nicht stattfinden dürfen.
 
kann man FM4 ruhig mehr in Richtung 1Live oder DasDing oder YouFM "umbauen"
Also kichernde Moderatoren, dumme Gewinnspiele, alle 2 Stunden "lets get down to business" und ab 18 Uhr werktags sowie ab 13 Uhr am Wochenende nur noch non-stop Musik und nachts das Programm von Petöfi oder Cro Wave übernehmen? Habe ich das jetzt richtig verstanden?
Und natürlich sämtliche Musikspezialsendungen am Abend abschaffen!!!
 
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Okay, dann werde ich jetzt ein Stück weit zurück rudern, bevor alle Fans von FM4 alles, was ich leider sehr flapsig hapsig geschrieben habe, in den falschen Hals bekommen. Und gleichzeitig möchte ich mich im Voraus auch dafür noch einmal bei allen extra entschuldigen. Für Euch, liebe FM4-Hörer und Fans, soll sich am besten gar nichts ändern.

Der durchschnittliche FM4-Hörer wird meines Erachtens so zwischen 40 und 50 Jahren alt sein und hört FM4 am liebsten noch immer ganz „klassisch-konservativ“ über UKW. Und…..so soll es natürlich auch bleiben.

Anmerkung:
Dass FM4 trotzdem immer und überall als „Jugend-Kultur-Sender“ bezeichnet wird, da kann keiner was dafür. Und wenn man zumindest auf die Führung von FM4 schaut, sieht man, dass das Gegenteil der Fall ist: Monika Eigensberger, 62 Jahre alt, ist seit 1999 die Programm-Chefin von FM4, Martin Pieper immerhin seit 2001 der Chefredakteur. Ja….., positiv gesehen könnte man meinen, dass bei FM4 alles in beständigen Bahnen läuft, negativ gesehen könnte man meinen, bei FM4 ist inzwischen alles etwas verkrustet und eingerostet in den Strukturen.

Und wenn man jetzt FM4 schon nicht „umbaut“ sondern so bestehen belässt wie bisher, bleibt immer noch die Frage, was tun mit jenen jungen Leuten, die weder auf Ö3 noch auf FM4 abfahren?

Ich meine, auch Österreichs Jugendliche/junge Erwachsene haben ein Anrecht auf einen Sender, der irgendwo zwischen Radio Fritz, 1Live, BBC1 oder Mouv‘ aus Frankreich steht und deren Musik spielt. Oder zumindest so etwas wie PULS, das junge Content-Netzwerk des BR mit Auftritt im Radio via DAB+, Kabel, Livestream und Smartphone-App, im Fernsehen und Online.

https://www.br.de/puls/index.html
 
@Border Blaster In Österreich werden halt die jungen Leute nur durch die privaten Sendern bedient wie zum Beispiel Kronehit, WELLE 1 und ENERGY.
Ich finde auch das der ORF etwas für junge Menschen aufbauen sollte ähnlich wie Bayern 3 in Bayern.
Eine Alternative wäre wenn der ORF in manchen Regionen wo Ö3 ohnehin doppelt und dreifach versorgt wird eine etwas schwächere Frequenz hernimmt und zum Beispiel einen neuen Jugendradio zuteilt.
Ich verstehe ohnehin nicht warum in vielen Regionen wo Ö3 ohnehin eine starke Frequenz hat, es trotzdem noch weitere zusätzliche Frequenzen blockiert obwohl die starke Frequenz ohnehin gut empfangbar ist.
Die stärkste Frequenz kann man ja bei Ö3 lassen, aber auf den anderen zusätzlichen Frequenzen wo ohnehin die starke Frequenz geht braucht man keine zusätzlichen Frequenzen mehr und kann die einem neuen Zusätzlichen Programm zuteilen.
Ich war am Wochenende in Amstetten und dort kann man Ö3 auf 3 unterschiedlichen Frequenzen empfangen.
Alleine die Linzer Frequenz sendet ohne Probleme bis weit nach Amstetten und tdm hat aber Ö3 in Niederösterreich zwischen St. Valentin und Amstetten weitere Frequenzen.
Ich denke die Linzer Frequenz würde bis Amstetten ausreichen und dann wäre halt wichtig in Amstetten eine weitere starke Frequenz bis St. Pölten zu bespielen, aber man braucht nicht noch zusätzliche schwächere Frequenzen.
Somit könnte man FM4 in seiner bisherigen Form beibehalten.
Bevor sich jemand aufgeregt es geht nicht darum Ö3 Frequenzen wegzunehmen sondern es geht um die Gebiete wo Ö3 eine starke Frequenz hat was bis in weite Teile des jeweiligen Bundeslandes gehen aber Ö3 tdm noch 2 bis 3 weitere zusätzliche Frequenzen hat, obwohl die Haupt Frequenz ohne Probleme dort funktioniert.
Also um die Doppel Versorgung geht es.
 
Mein letzter Eintrag:
Border Blaster verabschiedet sich hiermit für immer. Es war mir ein Volksfest, dass ich gut 3 Jahre lang zu diversen Themen mal mehr, mal weniger kluges habe beisteuern dürfen. Und ja, @Hans Maulwurf, bitte verzeih mir, wenn ich mit Deinem heißgeliebten FM4 zu hart ins Gericht gegangen bin. Es war sicher nicht mein bester Beitrag, ich hatte einfach einen schlechten Tag. Also, ersuche ich nochmals um Entschuldigung. ;);)
 
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@Border Blaster lass‘ Dir doch nicht den Mund verbieten. Nur, weil jemand nicht deiner Meinung ist, heißt es nicht, dass Du falsch liegst. Ich kann deinen Aussagen durchaus etwas abgewinnen, auch bei FM4 müssen sich einige Dinge ändern. Die Frage ist nur, ob sich Dinge zum besseren ändern können, bei dem Image, das FM4 hat.

Die Geschichte der letzten Jahre beim Radio hat gezeigt, dass Änderungen meist Einsparungen und Zusammenlegungen bedeuten, was auch nicht im Interesse der Radio-Fans ist.

In meinen Augen muss der ORF digitaler werden, koste es was es wolle, so schnell wie möglich. Sonst hat die Jugend neben der Zeit im Bild auf Instagram null Bezug zum ORF und konsumiert dann eben weiterhin Spotify usw. Der ORF hat sich einfach zu lange auf die faule Haut gelegt und seine Marktmacht für sich sprechen lassen - doch das wird in den kommenden Jahren immer schlimmer werden.
 
@Jonny P
Den Ansatz find ich gar nicht so schlecht. Ö3 ist tatsächlich in vielen Gebieten mehrfach empfangbar (der Fairness halber müsste man da dann wohl auch bei Kronehit im Großraum W/NÖ/Bgld schrauben), da kann man bestimmt an ein paar Rädchen drehen und da oder dort Frequenzen für eine neue Station schaffen.

Ob sich das aber noch auszahlt, zumal die Zeichen irgendwie ja doch auf UKW-Abschaltung, hin zu DAB+ gehen, sei dahin gestellt.

FM4 möge aber bitte weitgehend unangetastet bleiben. Etwas Feinschliff vielleicht, etwas neutraler.
 
Über die Bedeutung von FM4 für die österreichische Kulturlandschaft:

STANDARD: Wodurch sind diese Strukturen dann entstanden?

Tschürtz: Dadurch, dass es seit 2005 den Österreichischen Musikfonds gibt, zum Beispiel. Das ist halt nicht sexy, war aber wahnsinnig wichtig für die Schaffung von Strukturen. 2010 ist das Popfest dazugekommen, die ersten Erfolge mit Soap & Skin oder Ja, Panik waren da. Im Hintergrund sind Labels wie Monkey, Seayou, Siluh, Wohnzimmer oder Problembär, Managements und Agenturen entstanden. Für mich war das Kernmoment aber die 24-Stunden-Programmierung von FM4 anno 2000, weil das ein völlig neues Selbstverständnis bei den Künstlerinnen und Künstlern ausgelöst hat, die nun eine Fläche hatten, auf der sie sich präsentieren konnten.



Ich sehe nur zwei Möglichkeiten, warum solche Strukturen besonders gerne zerstört werden. Entweder den zur-Macht-Verholfenen ist aufgrund einer für sie selbst sehr tragischen Form von Behinderung nicht möglich, den Wert von Kultur zu erkennen (was dann wohl auch für die, die ihnen zu Macht verhalfen, zutreffend sein dürfte). Oder sie erkennen sogar den Wert für die Kulturlandschaft und wollen gerade deshalb für Zerstörung sorgen.

Ich weiß nicht, welche der beiden Erklärungen zutrifft und auch nicht, welche etwas weniger "unschmeichelhaft" ist. Aber ich weiß eines: der Weg von Kulturlosigkeit zu Barbarei in der Gesellschaft ist nicht weit. Der Weg in die Barbarei wird auch durch Kulturvernichtung - die gleichzeitig Diversitätsvernichtung ist - vorangetrieben. Das ist der Weg von den Nachkriegs-Demokratien oder "Nachwende-Demokratien" hin zu den künftigen neuen rechten bis faschistischen Diktaturen in Europa.

Nicht ohne Grund machen die Gegner einer zukunftsfähigen und lebbaren Zivilgesellschaft in Deutschland Treibjagd auf Theaterhäuser und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Nicht ohne Grund ermächtigten sie sich des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Polen und Ungarn.

Österreich liegt da auch nicht weit weg.

Mir fällt bei dieser Art von Zukunftsgestaltung immer wieder dieses Plakat der Diakonie-Katastrophenhilfe aus dem Jahre 2013 ein:

Diakonie - Hoffnung geben.jpg
(damaliger Webfund)

Das da Dargestellte ist - nach Trinken, Essen und "Dach über dem Kopf" eines der Grundbedürfnisse psychosozial intakter Menschen. Im heutigen Rundfunk ist es weitgehend zum Verschwinden gebracht worden. FM4 gehört zu den wenigen Ausnahmen - und das zumindest für mich deutlich unterscheidbar von Ö1. Ich weiß es, ich habe beide direkt nebeneinander auf UKW im Kabel.
 
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lass‘ Dir doch nicht den Mund verbieten.
@hahaner Natürlich habe ich gewußt, dass ich mit meiner ganz persönlichen Meinung zu FM4 polarisieren werde und habe mit entsprechenden Gegenwind gerechnet. Im Nachhinein wäre es natürlich besser gewesen, meinen Beitrag in einem etwas "freundlicheren" Tonfall abzuhandeln.

Nur sollte man ohne Wenn und Aber die Meinung eines anderen gelten lassen, wie man dies auch bei der eigenen Meinung von anderen erwarten sollte. Wie steht es so schön in den Nutzungsbedingungen: "Alle Nutzer verpflichten sich zu gegenseitiger Toleranz".

Ich habe meine Meinung zu FM4 schon vor langer Zeit, damals jedoch im Ö3-Thread, geäußert, hatte damals wie heute das mehr oder weniger selbe geschrieben, damals war es aber scheinbar nicht so ein Problem für die Community, mit meiner sehr speziellen Meinung zu FM4 zu leben. Außer dem einen oder anderen Ordnungsruf wie in etwa "Hände weg von meinem FM4" oder ähnliches hat mein Beitrag damals nicht so heftige Reaktionen ausgelöst.

Ich habe aber - damals noch als reiner Beobachter der Szenerie und nicht als direkt Beteiligter - vor einigen Wochen schon kritisiert, wie der Umgang bzw. der Ton in den Radioforen sich schleichend verändert hat, dies aber nicht unbedingt im positiven Sinne. Es gibt gewisse Grüppchen, die jeden einzelnen ihrer Beiträge gegenseitig liken, anderen Gruppierungen bzw. deren Beiträgen gegenüber manchmal aber fast hasserfüllt reagieren.

Ich persönlich war negativ überrascht über die Reaktion in Beitrag #155, wo einer, dem ich bisher liebend gerne gefolgt bin und nahezu alle seine Beiträge sehr geschätzt habe, dann plötzlich schreibt:

"Damit ist alles gesagt! Bitte entfolge mir umgehend."

Ich gebe es zu, ich war irritiert, bin dem "Wunsch/Befehl" aber sofort nachgekommen.

In Beitrag #164 legt der Verfasser Wert darauf, einen Link bereits mit #143 hineingestellt zu haben, nur weil genau der selbe Link halt in Beitrag #162 vom Verfasser nochmals hineingestellt wurde. Du meine Güte, das sind wahrlich Fehler, die einem nicht unterlaufen sollen hier in den Radioforen......

Eigentlich wollte ich meinen Account heute löschen, habe dies Thomas Wollert so auch mitgeteilt. Nun denke ich schon wieder anders, werde vielleicht nur aus Trotz weitermachen, auch weiterhin den einen oder anderen Beitrag schreiben mit meiner ganz speziellen Sicht der Dinge.

Ich werde es lernen damit zu leben, dass, wenn ich über FM4 oder genau so über radioeins vom rbb auch in Zukunft etwas kritisches schreiben werde, ich mit Gegenwind rechnen muß. Natürlich könnte ich es aber auch leichter haben hier in den Foren, wenn ich in Zukunft nur noch über die in den Foren nur noch über die dauer-gebashten Sender wie z.B. 80s80s MV, Radio LiveLive, BB Radio, HR3, YOUFM, N-JOY, WDR2 und dergleichen schreibe. Dann würden sogar meine Beiträge ein paar "Likes" bekommen.....;);)

wurde von mir bereits in Beitrag 143 auf der vorherigen Seite veröffentlicht und auch daraus zitiert.
Nur so eine Frage: Wie weit zurück im Thread soll jetzt jeder einmal nachschauen, bevor er etwas veröffentlichen will??? So was kann immer passieren. Sehr bierernst geht es hier zuweilen zu in den Radioforen.... Nicht auszudenken, ich schreibe jetzt noch eine weitere kritische Anmerkung zu FM4.....
 
Ich werde es lernen damit zu leben, dass, wenn ich über FM4 oder genau so über radioeins vom rbb auch in Zukunft etwas kritisches schreiben werde, ich mit Gegenwind rechnen muß. Natürlich könnte ich es aber auch leichter haben hier in den Foren, wenn ich in Zukunft nur noch über die in den Foren nur noch über die dauer-gebashten Sender wie z.B. 80s80s MV, Radio LiveLive, BB Radio, HR3, YOUFM, N-JOY, WDR2 und dergleichen schreibe. Dann würden sogar meine Beiträge ein paar "Likes" bekommen.....;);)
Radioeins, FM4 und KINK sind für mich die Gründe mal das Radio einzuschalten.
 
Anstelle eines "zu spitz positionierten" Senders könnte man, wenn man junge Leute erreichen will und zusätzlich österreichische Musik fördern will, sich einfach an dem orientieren, was junge Leute tatsächlich hören wollen und dazwischen alle paar Lieder einen österreichischen Act spielen. Dazu Interviews, Studio-Sessions usw.
Was junge Leute tatsächlich hören, könnte man über Streaming Charts mit ein paar Mausklicks herausfinden.
Da wird sich der ORF aber sicher nicht drüber trauen, weil das Ergebnis Musik beinhaltet, die so ganz und gar nicht politisch korrekt ist. Daher wird es weiter ein elitäres Berufsjugendlichenprogramm bleiben müssen
 
Ich finde die Abgrenzung zwischen Ö3 und FM4 eigentlich ganz gut. Warum? Weil es oft auch (traditionelle) Kluften zwischen mainstream- und nonmainstreamorientieren Menschen gibt. Die einen schalten weg, wenn sie etwas "nicht kennen", die anderen hören begeistert zu. In Eintracht bekommt man diese Hörer selten. Dass die eine Gruppe zahlenmäßig der anderen unterlegen ist, darf dem öffentlich-rechtlichen Auftrag, auch solche Menschen zu bedienen, nicht als Argument dienen, sie zu vernachlässigen, wie bereits bei anderen Anstalten geschehen. Daher hoffe ich, dass - wenn es Veränderungen bei FM4 gibt - diese moderat ausfallen und die vorhandene musikalische Vielfalt erhalten bleibt.

Klar, FM4 hat sich schon etwas verändert, der Alternative Rock aus den frühen 2000ern ist teilweise dem Hip Hop gewichen, aber das ist nunmal der Lauf der Zeit. Wer durch die Jugend blickt, merkt, dass letztgenannte Musik momentan heißgeliebt ist, dies muss man anerkennen, auch wenn man sie selbst nicht mag.

Zuletzt zur Altersstruktur: Seid Ihr Euch so sicher, dass der Durchschnittshörer vor zwanzig Jahren nicht auch schon der gefrustete Alt-Ö3er war, der einfach mit dem Mainstream nicht viel anfangen konnte? Ich kann nur vermuten, dass FM4 auch schon vor zwanzig Jahren eher ein alternativer Kultursender als ein alternativer Jugendkultursender war. Jedenfalls waren die Einschaltquoten insgesamt auch nicht höher oder niedriger als jetzt. Und die Wanderung der jungen Menschen zu Streamingdiensten dürfte auch in Österreich nicht spurlos vorbei gegangen sein. Wenn jetzt allerdings Einschaltgründe zugunsten des Mainstreams, den man "eh schon überall hört", wegfallen, verliert der Sender immer mehr Argumente gegenüber Spotify & Co. Soll das die Botschaft des Radios sein? Ich als Hörer würde sagen: Nein. Gerade das moderierte Rüberbringen auch weniger Bekanntem ist das Spannende an diesem Medium. Möge es sich dieser Stärke nicht berauben.
 
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Blick zurück: Durch das Aufkommen von (damals noch) YouTube wurde MTV schlagartig bedrängt. Was haben sie also gemacht? Musik gekürzt - OK passt. Der große Fehler aber war es dann, bei der Moderation zu sparen (keine Shows mehr, nur noch Clip-Strecken) - damit sind sie genau in Konkurrenz zum Internet getreten und konnten dies nicht gewinnen. So beschleunigte man die eigene Bedeutungsloswerdung. Ein Viva ohne "Interaktiv" und ein MTV ohne "Select MTV/TRL" war sofort überflüssig.
Jeder "junge" Sender, der nur auf möglichst unmoderierte Musik setzt, rennt Vollgas gegen die Wand. Am Wortanteil und an Redaktionen zu sparen, ist der falsche Ansatz.
Aber die musikalische Positionierung so zu wählen, dass man das Publikum, das man erreichen möchte, tatsächlich trifft, ist nicht falsch. Und wenn FM4 junge Leute erreichen will dann muss sich eben etwas ändern.
 
Und wenn FM4 junge Leute erreichen will dann muss sich eben etwas ändern.
FM4 wird zwar vom Feuilleton regelmäßig (wahrscheinlich sogar zu Recht) gefeiert, sendet aber an den meisten Jugendlichen/jungen Erwachsenen vorbei. Unter den "jungen Erwachsenen", welche ich aus dem Umfeld meines Sohnes, Jahrgang 1994, kenne, spielt FM4 gar keine Rolle. Abgesehen von der Konkurrenz durch Spotify und YouTube ist es, wie ich meine, die etwas "ver-kopfte" Art, sprich der hohe Sprechanteil bei FM4, die dazu führt, dass viele junge Leute - unabhängig vom Bildungsstand - sich von FM4 nicht unbedingt angesprochen fühlen. Das Um und Auf bei den meisten Jugendliche/jungen Erwachsenen ist die Musik, und dies sollte man berücksichtigen. Meiner Meinung nach ist FM4 genauso wie Ö1 ein hochwertiger Bildungs-Sender, aber eben kein Jugend-Kultur-Sender. Die beiden Programme, FM4 und Ö1, ergänzen sich insbesonders mit qualitativ hochwertigen Spezialsendungen sehr, sprechen damit aber vor allem "etwas ältere" Hörer an. Ich meine, bei FM4 wird ein Gutteil der Hörer das 40. Lebensjahr schon überschritten haben. Der ORF sollte Spotify und Co. das Feld nicht kampflos überlassen, sondern endlich auch für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen das passende Angebot schaffen. Die Jugendlichen/jungen Erwachsenen brauchen dazu ja nicht unbedingt ein lineares Angebot, sprich einen neuen Radio-Sender, aber zumindest etwas ähnliches wie PULS vom Bayerischen Rundfunk sollte es schon sein.
 
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Die jüngeren Menschen sind bislang von Ö3 ganz gut angesprochen worden, unter anderem als Ö3 noch die täglichen Charts im Programm hatte. Mit dem Wegfall, der jetzigen Greatest Hits und der dadurch erfolgten Positionierung in Richtung ältere Hörerschaft ist die Bedienung der eher jüngeren Zielgruppe in der Tat den Privaten überlassen worden. Vielleicht täte der ORF gut daran, vor einem Strategiewechsel Ö3s die übrigen Wellen mit einzubeziehen, um eventuelle Lücken bei der Zielgruppenbedienung zu schließen.
 
Ich denke, der ORF wird irgendwann auch einsehen müssen, dass er jüngere Menschen mit seinen bestehenden 4 Programmen auf UKW nie wirklich ansprechen wird und ein Program wie BR PULS würde auch noch einen Schritt zu DAB+ bedeuten. DAB+ lehnt der ORF bislang stur ab. Auch scheint es dem ORF nicht erlaubt mehr als die besehenden Radioprogramme anzubieten, hier ist auch ein neues Gesetz dazu notwendig.

FM4 ist auch sehr linkslastig, weit mehr links als alles andere im ORF und nicht jedem sagt dies zu. Und Streamingdienste im Internet sind da bei jüngeren Menschen viel zu interessant.
 
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Ich habs hier auf den Radioforen schon mal irgendwo geschrieben, das Denken in Sende"kästen" und "Strecken" führt systematisch dazu, dass Moderatoren und ihr Publikum aus dem Kasten rausaltern.

Lasst das Programm mit den Hörern altern! Moderatoren und Hörer nicht zu vertreiben würde viele Reibungsverluste sparen.

Es müsste lediglich das Programm, dass vor 25 Jahren für Ü60 war, entfallen und dafür ein Angebot für U30 neu aus der Taufe gehoben werden. Und wenns nur so funktioniert, von mir aus ein ORF-TikTokRadio mit interaktiven Playlisten - nur über Smartphonestream empfangbar.
 
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