ARD-Radiotransponder bald Geschichte?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Was ist das Wesen dieses „Knacks“? Ein Phasensprung oder eine Art „Aussetzer“?
Beim bereits durch die NF-Aufbereitung gelaufenen Audiobeitrag wird es schwierig, einen Phasensprung im Wav-Editor auszumachen. Hier sieht es aus wie eine Austastung. Und DC-Offset sehe ich auch nicht.
Bei reinem Phasensprung wie bei SSB-Modulation wäre ein Herausschneiden ja nicht zeitgetreu möglich. Da würde dann beim Wieder-Zusammensetzen etwas fehlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vergleich: alt_Bayern Klassik mp2 und Bayern Klassik aac beim Kathrein knakt es nicht. da die Kamera nur ein kleines Mikrofon hat, rauscht es ein wenig, das andere Knaksgeräuch kommt von der Fernbedienung (Sender und vorheriger Sender)
 
Was ist das Wesen dieses „Knacks“? Ein Phasensprung oder eine Art „Aussetzer“?

Es ist bei diesen Geräten (!) einfach ein unnötiger Einschub von jeweils exakt 144 Samples drin, auf deren Herkunft ich bislang nicht weiter spekuliert habe. Kann also nicht sagen, ob das eine Wiederholung von etwas schon einmal Ausgegebenem ist oder eine völlige Erfindung des Receivers. Es ist kein "digital Null", es ist offenbar nur "irgendwas".

Betroffen sind die LaSAT-Geräte, also die seit ca. 2009 massenhaft in den Markt gekommenen HDTV-Receiver (Sat und/oder Kabel) mit einer dieser beiden Fernbedienungen



Die Geräte gab es in unterschiedlichster Ausstattung von "billigst" (nur LED-Programmnummer, Steckernetzteil, Vollkunststoffgehäuse) bis "hochwertig" (Metallgehäuse, 12-stellige Programmnamenanzeige in Punktmatrix, integriertes Netzteil) von WISI, SMART, Triax-Hirschmann, Megasat, SEG, Schwaiger, Pollin, ... . Das sind von den Platinen her blitzsauber gefertigte Geräte aus Deutschland (!).

Auch betroffen - und hier wohl sogar relevanter - sind die DVB-Kabelradios Vistron VT855, VT855N, VDR100, VDR110. Die kommen vom gleichen Hersteller und basieren auf der gleichen Fujitsu-CPU bzw. auf der Nachfolge-CPU. Die werden aktuell teils sogar für die Besitzer kostenpflichtig auf AAC geupgradet. Alleine von diesen Geräten dürften in Summe einige 100.000 im Umlauf sein. Und die sind ausschließlich für Hörfunk und damit vorrangig für ARD-Hörfunk gekauft worden.

Der Effekt ist ausgiebigst dokumentiert und dem Hersteller bekannt. Der Hersteller ist aktiv und wenn ichs richtig verstanden habe damit auch bei der ARD vorstellig geworden.

Ansonsten sind diese Geräte nahezu perfekt bei LC-AAC stereo (die HDTV-Geräte decodieren mit aktueller Firmware noch Surround fehlerhaft, geben nur den Center auf L und R aus) bzw. generell bei LC-AAC nahezu perfekt (die DVB-Kabelradios, da ist Surround beim AAC-Upgrade gleich korrekt implementiert worden).

Das Decoding unterscheidet sich nur in einem Zufalls-Schalten der 2-3 kleinsten Bits vom Decoding eines VLC oder Winamp 5.66. Es ist kein Rauschen, es ist ein hartes Prasseln - aber nur auf 2-3, maximal 4 Diskretisierungsstufen. In der Differenz Geräte-Decoding minus Software-Decoding zappelt die samplebasierte Pegelanzeige bei meist unter -80 dBFS. Der Unterschied zwischen VLC/Winamp und diesen Geräten ist auch noch pegelabhängig, wird also bei niedriger Aussteuerung noch geringer als -80 dBFS.

Das ist ein exzellentes Ergebnis, es gibt keinerlei Pegel- oder Dynamikverfälschung, die Geräte komprimieren nicht eigenmächtig und geben auch nicht falsch gepegelt aus. Ich kann beim Wechsel 320 kBit/s MP2 - 128 kBit/s LC-AAC bei gleich gepegelten Programmen (BR) keinen oder mit äußerster Mühe den systembedingten Unterschied in der Qualität hören. Beim 128er LC-AAC fehlt ein kleinwenig Auflösung und Präzision (wie sollte es anders sein?), aber sonst ist da nichts. Das ist mit anderen mir inzwischen vorgeführten Fabrikaten völlig anders. Die sind teils zu laut, die komprimieren die Dynamik eigenmächtig, die jaulen oder knistern, sollen teils wie 64 kBit/s HE-AAC klingen laut Besitzeraussage (dazu liegt mir leider noch kein Audio vor).

Innerhalb der ca. 60 bzw. ca. 120 Sekunden, die Programme von BR, NDR und Bremen auf den LaSAT-Geräten jeweils knackfrei laufen, behalten die Geräte den Sync zum korrekten AAC. Sie regeln also nicht wild an der Ausgabegeschwindigkeit herum. Synct man den S/PDIF-PCM-Output dieser Geräte unmittelbar nach einem Knack mit einem in Software decodierten Datenstrom des gleichen Programms, bleibt das bis zum nächsten Knack samplegenau in Sync.

Nimmt man zwei solche Geräte (durchaus auch unterschiedliche Modelle und beide Empfangswege, ich habe das mit dem Satreceiver WISI OR294 von 2009 und dem Kabelradio Vistron VT855N mit AAC-Software von 10/2021 gemacht), ist das fehlerfreie AAC-Decoding bitgenau identisch. Differenz beider Decodings ist digital Null, also identische Decoder-Routine. Die Knacks kommen dann bei beiden Geräten an unterschiedlicher Stelle (Wichtig!), so dass die Differenz erstmal hörbar wird wegen 3 Millisekunden Versatz, kurz darauf knackt dann das andere Gerät und bringt durch seinen Versatz (der ja exakt gleich ist) beide Audios wieder in Sync, so dass man bis zum nächsten Knack des ersten Gerätes wieder digital Null hat. Ein absolut reproduzierbares Verhalten.

Bei Programmen, die nicht knacken auf diesen Geräten (getestet WDR 3, SWR 2 und auch hr2 jeweils für eine Stunde, zu mehr reichte die Zeit bislang nicht), bleibt es die ganze Stunde in Sync zu einem Softwaredecoding. Da kommt also wirklich das raus, was rauskommen soll. Bei SWR 2 hatte ich im September mal grobe Sprünge nach ca. 20 Minuten, da fehlte richtig was, aber das konnte ich später nicht reproduzieren.

Setup: Live-Decoding vom Receiver bitgenau vom S/PDIF abgegriffen und als Wave auf PC-Festplatte geschrieben, parallel DVB-Transportstrom am Receiver mitgeschnitten und später im PC demuxt und das AAC mit Winamp oder VLC ebenfalls in Wave konvertiert, beides dann im Mehrspureditor auf das Sample genau synchronisiert und voneinander subtrahiert. Solange das samplegenau in Sync bleibt, kommt eine "unhörbare" Differenz raus, also das Prasseln bei unter -80 dBFS. Perfekt!

Derzeit sind diese Geräte also offenbar für SR, SWR, WDR, MDR, RBB und hr geeignet, für BR, NDR, Radio Bremen nicht. Lückenlos geprüft habe ich nicht, das schaffe ich zeitlich und nervlich nicht.

Ich vermute inzwischen, dass die knackenden Programme "zu schnell" ausgegeben werden und nach ca. 60 Sekunden der gerätepuffer leer ist. Dann kommt der Verlegenheits-Knack von 3 ms Länge und dann ist wieder genug Audio im Puffer für weitere ca. 60 Sekunden. Warum ich das vermute? Weil ich auch nach 2 Stunden (120 Knacks entsprechend 360 Millisekunden Audio, das der Receiver scheinbar vor sich her schiebt) keinen Pufferüberlauf des Receivers hören konnte. Soll der bis dahin wirklich 360 ms Audio akkumuliert haben im Puffer? Ich vermute inzwischen also, dass geringst zu schnell ausgespielt wird, die "Receiver-Minute" also ca. 59 Sekunden und 997 Millisekunden lang ist und dann keine Daten mehr da sind.

Um das zu verifizieren, müsste man den S/PDIF-Takt im Live-Decoding präzise messen (präziser als das DigiCheck von RME kann) und mit dem realen Takt vergleichen. Oder aber gegen eine bekannt stabile Referenz vergleichen, z.B. gegen einen leitungsgebundenen UKW-Sender des gleichen Programms. Da komme ich weder bei BR noch bei NDR noch bei Radio Bremen ran. Aber mir fällt gerade was ein... noch haben wir ja für 2 Tage eine zeitstabile Referenz in Form des Hörfunktransponders. Ich muss da heute dringend was aufbauen und messen...

Andere Geräte verhalten sich anders, reagieren aber offenbar auch auf eine ARD-seitige Fehlsteuerung.

Der Grundig-TV einer Bekannten knackt nicht hörbar beim BR, regelt aber die "Abspielgeschwindigkeit" in feinen Stufen, zieht dabei jedoch die Samplerate am S/PDIF nicht oder nicht genügend mit. Gering dürfte er sie ja mitziehen, Grenzwerte sind mir nicht bekannt, aber dezentes "PLL-Ziehen" ist ja völlig ok. Der Regelbereich, mit denen dieser TV da operiert, geht offenbar über das Mögliche am S/PDIF hinaus. Also bricht er mit der samplegenauen Ausgabe und ruckelt sich irgendwas zurecht, vielleicht sogar mit einer integrierten Abtastratenwandlung.

Versucht man hier, die Differenz zu bilden zu einem in Software decodiertem AAC, kommt die Phasing-Orgie raus, die ich oben als Audio verlinkt habe. Nimmt man von TV-Live-Decoding und Softwaredecoding jeweils den gleichen Stereokanal (z.B. beide Quellen links), synchronisiert die am Start samplegenau und baut dann mit diesem Startwert ein 2-Kanal-Audio, liefert das zu Beginn noch kurz den senkrechten Strich auf dem Sichtgerät, danach dreht er wild los, bald hat man einen Kreis (90°), ggf. auch nen waagerechten Strich usw. Da ist nix isochron. Der Grundig-TV dreht völlig frei.

Geräte, die das extrem machen (darunter soweit mir mitgeteilt auch UHD-TV von LG), leiern auch hörbar wie ein Walkman, den man schüttelt. Das ist wirklich brutal, das hört man schon bei Rock/Pop, da muss man nicht aufs Klavierkonzert warten. Hat etwas skurril lustiges, wie Micky-Mouse.

Das kann doch nicht die Zukunft sein!

Auch die LaSAT-Geräte mit den 144 Samples Einschub bei z.B. den Programmen des BR regeln in Echtzeit etwas nach. Bei den auf diesen Geräten nicht knackenden Programmen von RBB und MDR habe ich mal den Sync gegen einen leitungsgebundenen UKW-Sender versucht. Also RBB inforadio vom Scholzplatz in Berlin vom UKW-Tuner linker Kanal in einen Recorder auf den linken Kanal, rechter Kanal für den Recorder wurde der linke Kanal des AAC von Satellit (analog aus dem Receiver gezogen). Dann mal längere Zeit aufnehmen und anschließend die beiden Kanäle entkoppeln und gegeneinander verschieben, bis der Anfang samplegenau synchron ist. Und sich dann anschauen, wie sich das entwickelt:

20210924 - Zeitversatz UKW-AAC RBB Inforadio.png

Würde ich das gleiche mit dem Transponder 93 machen gegen UKW, bekäme ich eine waagerechte Linie, die maximal vielleicht 0,04 Millisekunden wackelt. Also Faktor 100 oder mehr präziser.

Ich habe das mit MDR Jump wiederholt und fand ein ähnliches Verhalten.

So regelt der bei BR oder NDR knackende Receiver die Ausgabe bei einem nicht knackenden Programm. Da hat er offenbar noch genug Spielraum zum Regeln. Was steuert den Receiver so dermaßen irre beim Timing? Was lässt andere Fabrikate permanent "Mikroknackser" einfügen oder sogar jaulen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachtrag: ein Zusammenschnitt aufeinander abfolgender Knackser. Also je Minute ein kurzer Ausschnitt. Je nach Audio an dieser Stelle sind die Knackser mehr oder weniger akustisch auffällig, aber stets 144 Samples lang. Das ist bitgenauer S/PDIF-Abgriff.

Nee, so kann man nicht Radio hören. Und das ist kein "Mimimi". Und das ist der Zustand 5 1/2 Monate nach Aufschalten des neuen Systems und 2 Tage vor Abschalten des funktionierenden Systems. Andere Geräte knacken halt nicht, sondern leiern, knistern, komprimieren (das ist eine andere Baustelle).

Ganz ehrlich: da ist sehr klar erkennbar nichts vorab evaluiert worden. Die ARD hat die Dimension dieser Umstellung offenbar völlig verpeilt, nur den monetären Teil gesehen (den auch noch unvollständig, sonst hätten sie bemerken müssen, dass es auch kompatiblere Varianten ohne Alt-Transponder gibt) und geglaubt, technisch ist das mit "Reinstöpseln" getan. Und jetzt fliegt den armen Technikern, die das alles mit Sicherheit nicht entschieden haben, das Playout in Potsdam offenbar regelrecht um die Ohren. Es gibt ja auch Rückmeldungen, dass z.B. das TV von Transponder 39 seit Aufschaltung des AAC-Hörfunks Bildruckler am HDMI bestimmter Receiver machen würde. Da pfeift der Muxer wohl auf dem allerletzten Loch.

Ob das mit MP2/AC-3-Hörfunk besser wäre auf diesen Muxern, weiß ich freilich auch nicht.
 

Anhänge

  • BR Klassik - Knack SPDIF - LaSAT-Receiver.zip
    4,3 MB · Aufrufe: 24
Zuletzt bearbeitet:
Aber mir fällt gerade was ein... noch haben wir ja für 2 Tage eine zeitstabile Referenz in Form des Hörfunktransponders. Ich muss da heute dringend was aufbauen und messen...
Done:

Testaufbau TP93 - TP39 1.jpg

Testaufbau TP93 - TP39 2.jpg

Aufbauen wollte ich zwei identische LaSAT-Kabelreceiver mit identischer Firmware, einer sollte MP2 von TP93 und einer AAC von TP39 empfangen beim gleichen (auf AAC knackenden) Programm. Dann Abgriff des jeweils linken Audiokanals und Zusammenführen in einem Stereosignal, Aufnahme dieses Signals mit einem PCM-Recorder und anschließend in Software die Kanäle entkoppeln, gegeneinander verschieben, dass sie direkt nach einem Knack im AAC-Kanal synchron sind und dann laufen lassen und dokumentieren.

Dumm nur, dass diese Geräte keinen Cinch-Ausgang haben, sondern analog Audio nur via SCART rauszuziehen ist. Ich besitze 3 SCART-Cinch-Adapter. Aber ich Depp habe 2 davon in meiner eigenen Wohnung liegen lassen und nur einen habe ich hier 250 km entfernt im Elternhaus, wo mein einstiges "Kinderzimmer" seit Wochen wie eine Mischung aus Elektroniklabor und Kabelnetzkopfstelle aussieht. Wieder mal vor Wochen nicht vorausschauend geplant.

Also musste ich adaptieren. Da ich nicht zum Zerlöten eines SCART-Kabels bereit war, nahm ich die teure Variante: der zu erwartend saubere Datenstrom vom Transponder 93 (unterer Receiver) lief via Optokabel in einen als D/A-Wandler missbrauchten DAT, wurde dort live nach analog gewandelt - und eben auf Cinch ausgegeben. Haste kein Brot, nimmste halt Kuchen. Zusätzlich hing der obere Receiver (AAC), den ich direkt analog abgegriffen habe, noch via Koax-S/PDIF am DAT - der Masseverbindung wegen. Damit waren DAT und oberer Receiver auf gleichem Potential. Der untere Receiver hängt über das Antennenkabel mit dem oberen Receiver gemeinsam auf einem Potential.

Ich kann nur hoffen, dass das durch den DAT eingefügte Delay absolut konstant ist. Gerne Delay, aber eben konstant. "Global" synchronisieren musste ich eh anschließend.

Das Ergebnis: kurz nach einem Knack sind MP2 von TP93 und AAC von TP39 synchron, im Sichtgerät gibt es einen senkrechten Strich. Der beult sich recht bald zu einem Kreis (90°) und zieht sich dann zunehmend in eine horizontale Ellipse bis ins Gegenphasige. Da es zu Laufzeitunterschieden zwischen beiden Receivern kommt und damit für jede Spektralkomponente andere Phasenversätze entstehen, bekommt man hübsche aufgeblähte Wolken, Ringe, ...

Zu hören ist wie nach dem Knack im rechten Kanal (AAC) das eigentlich kanal-identische Signal mittig kommt und dann in der Hörwahrnehmung seitlich wegdriftet (als Folge der Laufzeitunterschiede). Wenns völlig verkurbelt ist nach ca. 1 Minuten, macht es im rechten Kanal wieder "Knack" und das Signal ist wieder mittig.

Also: diese Receiver spielen AAC zu schnell ab und ihnen gehen ca. 1 mal je Minute (BR, Bremen) bzw. 1 mal alle ca. 2 Minuten (NDR) die Audiodaten aus. Dann setzen sie als Verlegenheitslösung einen Abschnitt von 144 Samples (3 ms) "irgendwas" ein, sind dadurch wieder "in time" und das Spiel beginnt von vorne.

Der Zeitversatz ist also so etwas wie ein Sägezahn mit "Anstiegslänge" von ca. 60 Sekunden und "Stufenhöhe" 3 Millisekunden. Es akkumuliert sich kein Versatz über mehrere Minuten oder gar Stunden. Es startet jede Minute (BR, Bremen) oder alle 2 Minuten (NDR) von vorne.

Andere Receiver korrigieren halt ständig und haben dann diesen Knack nicht, dafür viel mehr kleinere Knacks oder sie leiern. Diese Geräte hier sind wenigstens eine Minute lang korrekt und halten den Sync.

Achtung, Laien-Spekulation: ich vermute, dass es ein Netto-Brutto-Problem gibt: da sind mehr Daten in den Paketen (auch mehr Daten angekündigt?), als es reine Audiodaten sind. Die Geräte kalkulieren diese komplette Datenmenge als Audio und timen entsprechend die Ausgabe - doch am Ende fehlen Audiodaten. Deshalb ständiges oder minütliches Korrigieren, Leiern, Knacken etc. - jedes Gerät halt nach seiner Strategie.

Da zig Fabrikate betroffen sind, halte ich einen individuellen Fehler im Konzept eines Gerätes für eher gering wahrscheinlich. Da geht an "zentraler" Stelle was schief. Und diese zentrale Stelle ist der angelieferte Datenstrom.

Und der stabile Datenstrom soll halt in 2 Tagen abgeschaltet werden. Es ist mir schleierhaft, wie die RBT dazu offenbar grünes Licht gegeben hat. Das ist definitiv nicht "sendefähig", das ist Murks. Und darauf entwickeln nun die Firmen, die z.B. UKW-Umsetzer auf AAC hieven. Hurra...
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den Bemondis-Geräten (HDTV-Receiver Sat + Kabel, DVB-Kabelradios "Vistron") knacken alle BR-Programme ca. 1 mal je Minute. Mal nach 50 Sekunden, mal nach 67 Sekunden... Die NDR-Programme knacken auf diesen Geräten ca. alle 2 Minuten, die Programme von Radio Bremen knacken alle ca. 60 Sekunden.

Folgende Programme habe ich in den letzten drei Stunden ausgiebig getestet:

Bayern Klassik
Bayern 3
Bayern 1
BR24
Bayern 2

NDR Joy
NDR 2
NDR 90,3
NDR Kultur

Bremen Vier
Bremen Eins
Bremen Zwei

Die von Dir beschriebenen Knackgeräusche habe ich nicht festgestellt. Mein Receiver ist ein Kathrein UFS connect 906.
 
Gratulation, Glück gehabt! Den Zeitverlauf dieses Gerätes bei AAC gegen Transponder 93 oder eine UKW-Referenz von einem definitiv leitungsgespeisten Sender würde ich mir schon gerne mal anschauen, um zu verstehen, wie es dieses Gerät macht.

Ich ahne, worauf es hinauslaufen wird. Im Sommer schrieb ich irgendwo schon einmal, dass die Gefahr besteht, dass Geschädigte im Bermudadreieck zwischen ARD, Kabelnetzbetreibern und Geräteherstellern zerrieben werden. Dieser Fall tritt nun offenbar ein. Ein paar Geräte kaschieren die Probleme gut - alle Besitzer anderer Geräte waren halt zu dumm, ein nicht nur AAC-taugliches, sondern ARD-AAC-taugliches Gerät zu erwerben.

Gestern wurde mir ein nicht knackendes, dafür aber jaulendes (!) Gerät vorgeführt.

Das kann richtig eklig werden.
 
Wenn man sich diesen Thread durchliest, muß man ernsthaft die Frage stellen, ob es die Aufgabe der ARD ist, den AAC-Lizenzgebern zusätzliche Einnahmen zu verschaffen, die durch den Neukauf oder kostenpflichtige Firmwareupdates bei "Altgeräten" entstehen könnten, falls man "ARD-Radio" auch weiterhin (oder überhaupt) über DVB-S empfangen möchte.

Zum Glück gibt es die "Haushaltsabgabe", die keine Rücksicht darauf nimmt, ob in einem Haushalt überhaupt die technischen Voraussetzungen gegeben sind, die ÖR-Radioprogramme (auch weiterhin) empfangen zu können.

Ich will das Ganze nicht weiter bewerten, aber wir reden doch wohl von etwa 70 Radioprogrammen a 320 kBit/s. Das sind Pi mal Daumen 24 MBit/s netto, eher weniger. Noch 25% Fehlerschutz drauf - plus 6MBit/s - macht rund 30MBit/s.

Was kosten 30MBit/s über ASTRA pro Jahr?

Offenbar nur ein paar Millionen. Mit dem Wechsel auf AAC und geringeren Bitraten (die wohl im unteren Drittel der EBU-Empfehlung liegen) spart man vielleicht 50'% ein. Damit "schrottet" die ARD aber auch gleich mal (hundert-) tausende Alt-Empfänger. Well done! Wer bezahlt diesen Schaden?

Diese "Scheiße" rettet die ARD-Bilanz nicht und erstrecht nicht die Akzeptanz des ÖRR in der Bevölkerung! Wann rollen endlich mal Köpfe in der ARD-Chefetage? Irgendwann wird auch kein Verfassungsgericht den Fortbestand des ÖRR "festschreiben"/ garantieren.
 
Das sind Pi mal Daumen 24 MBit/s netto, eher weniger. Noch 25% Fehlerschutz drauf - plus 6MBit/s - macht rund 30MBit/s.
Mit SI-Tabellen ca. 24,5 MBit/s brutto:


Ein 320er Layer II braucht auf dem Transponder etwa 334,5 brutto, ein 448er AC-3 ca. 470 brutto. Dazu je Programm eine PMT zu ca. 7,5 brutto.

Für die Fortsetzung von SDTV stehen weiterhin ca. 150 MBit/s zur Verfügung. Man muss ja Prioritäten setzen...

Was kosten 30MBit/s über ASTRA pro Jahr?
Die ARD hat für 2 mal 4 Jahre je 17,6 Mio. EUR bei der KEF angemeldet für die Sat-Verbreitung ihres Hörfunks.


Seite 98

Also 4,4 Mio. EUR je Jahr komplett. Inkl. Infrastruktur, die sie letztlich auch künftig benötigt, wenn auch in anderer Version.

Geld ist auch gar kein Thema, denn eine zu allen Geräten außer SD-Satreceivern und einigen UKW-Umsetzern kompatible und hochwertige Variante würde keinen zusätzlichen Platz auf Astra benötigen. Sie würde auf TP 39, 61 und zusätzlich 19 passen, wenn man sich clever einrichtet:



Ob das ganze stabil funktionieren würde, ist freilich unklar. Das, was man derzeit macht, funktioniert offenbar nicht stabil. Dazu zicken einfach zu viele Fabrikate. Ob eine reine Änderung von AAC auf Layer II zu stabilem Betrieb führen würde, weiß vermutlich niemand.

Damit "schrottet" die ARD aber auch gleich mal (hundert-) tausende Alt-Empfänger.
Es sollen alleine mehrere 100.000 DVB-Kabelradios sein - verkauft frühestens ab Herbst 2017, das andere Fabrikat ab Sommer 2018. Für alle diese Geräte gibt es inzwischen zumindest theoretisch AAC-Upgrades - teils real verfügbar, teils angekündigt (also wohl "Stille Weihnacht" für die Besitzer dieser Geräte). Da lief die Anpassung der Realität an die ARD nicht schnell genug. Dabei hatten die Unternehmen doch seit Frühsommer 2021 Zeit, ihre längst ausgelieferten Produkte nachträglich mit AAC-Tauglichkeit zu versehen, auch wenn das in einem Fall die Hardwareleistung eigentlich gar nicht hergibt - und sie juristisch sicher nachzulizensieren. :rolleyes:

Die Upgrades für die meistverkauften Geräte können die Geschädigten für Preise zwischen 6,90 EUR und 15,85 EUR kaufen (so lieferbar). Das Gerät mit der geringsten Stückzahl hat ein kostenloses Upgrade erhalten. Die Vodafone upgradet eine Geräteserie in ihren Netzen über DVB-Datenkarussell, Besitzer solcher Geräte in anderen Kabelnetzen haben Pech gehabt, dafür ist bislang kein USB-Upgrade aufgetaucht. Da muss man jemanden kennen, der am Vodafone-Netz ist, und das Gerät dort mal anschließen und warten. Doch selbst dieses over-the-cable-Upgrade bei der Vodafone funktioniert gemäß Foreneinträgen nicht immer oder nicht überall.

Wundert sich jemand, wenn viele Betroffene nicht wissen, warum ihre Geräte schweigen und dass es formal Abhilfe gibt? Der Hinweis auf das Upgrade für eines der meistverkauften Geräte ist auf der Webseite des Herstellers fast so gut versteckt wie die Planungsunterlagen der Hyperraum-Umgehungsstraße. Die lagen ja auf Alpha Centauri.

(Dass nach dem Upgrade ggf. Tonstörungen bemerkbar werden, die es in ähnlicher Form auch mit schon-immer-AAC-tauglichen Geräten auch gibt und die also offenbar nicht auf Fehler in einzelnen Fabrikaten zurückzuführen sind, lassen wir mal gleich außen vor.)


Wer bezahlt diesen Schaden?
Der Beitragszahler, die vereinsbetriebenen Kleinkabelnetze (also letztlich wieder der Beitragszahler) und teils die Betreiber größerer Netze. Netzbetreiber müssen aber nur Geld in die Hand nehmen, wenn sie nicht nur AAC via DVB durchleiten wollen, sondern komplett ins kompatible Format transcodieren oder auch weiterhin UKW anbieten wollen. Gibt es noch - auch in einigen Großnetzen. Mindestens sind dann AAC-Upgrades für die vorhandenen UKW-Umsetzer fällig, teils verbunden mit Einschränkung der Zahl an Umsetzungen und Verlust der Fähigkeit, Layer-II-Audio umzusetzen.

Wenn kein AAC-Upgrade möglich ist, müsste komplett neue Technik her. Derzeitige Marktübersicht: 24 UKW-Umsetzungen aus AAC kosten in der Flexibilität deutlich eingeschränkt und wenig professionell ca. 4000 EUR netto oder ca. 7500-8200 EUR netto für professionelle Technik. Das haben kleine Vereine nur selten übrig.

Komplett-Transcoder für alle Programme zurück nach Layer II geht so ab knapp 20.000 EUR los, die heute aktuellen Software-Varianten belaufen sich lizenztechnisch auf ca. 40 - 50 kEUR - ohne Serverhardware. Ob das out-of-the-box spielfähig wäre, ist dann auch noch fraglich.

und erstrecht nicht die Akzeptanz des ÖRR in der Bevölkerung
Zumindest mit der Glaubwürdigkeit dürfte es mehr und mehr Probleme geben. War diese tolle Doku ernst gemeint oder nicht?


Das eigene Verhalten der ARD läuft völlig konträr zur Aussage der Doku.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die für das jeweilige Bundesland relevanten ÖR-Programme sind alle jeweils per UKW und DAB+ frei empfangbar. Alles andere sind Zusatzangebote die man eventuell unter "Service" abbuchen könnte. Es gehört nach wie vor nicht zum Muss, das man beispielsweise die Programme des BR auch im letzten Winkel von Meck-Pom empfangen kann. Das ist eine freiwillige Leistung. Ich weiß gar nicht warum man hier plötzlich die teilweise Nicht-mehr-Empfangbarkeit per Sat zu eine Art Weltuntergang erklärt. Da man Sat in der Regel nur stationär konsumiert, würde ich da ohnehin den Webstream vorziehen, schon alleine weil der nun definitiv besser klingt als dieses AAC-Gemurkse. Man sollte lieber die Digitalisierung endlich vorantreiben, so das in allen Haushalten mindestens 50 MBit anliegen. Dann kann Sat so oder so abgeschaltet werden. In spätestens geschätzten 10 Jahren braucht diesen Verbreitungsweg sowieso niemand mehr, weil er viel zu teuer ist.
 
Es gehört nach wie vor nicht zum Muss, das man beispielsweise die Programme des BR auch im letzten Winkel von Meck-Pom empfangen kann. Das ist eine freiwillige Leistung. Ich weiß gar nicht warum man hier plötzlich die teilweise Nicht-mehr-Empfangbarkeit per Sat zu eine Art Weltuntergang erklärt.
Glückwunsch zu diesem Erkenntnisgewinn. Es wird eine Leistung angeboten, die unter dem Deckmantel der Solidarität oder Demokratieabgabe von allen Bundesbürgern mitgetragen wird, gegenüber einer geltwerten Abgabe, eine Zwangsfinanzierung. Nun soll trotz Erhöhung des Entgelts die Leistung reduziert werden.

Mit dieser Konsequenz dann bitte zum 1.1.2022 sämtliche deutschen ö.-r. Angebote auf Satellit grundverschlüsseln! D.h., primär die TV-Kanäle! Es ist nämlich nicht Aufgabe der ARD, die von deutschen Staatsbürgern finanzierten TV-Programme für ganz Europa und darüber hinaus free to air zu versenden (im Übrigen als einzige public service-Anstalt weltweit!) damit unsere nederlandse vrienden auf dem Campingplatz die WM-Spiele oder die Champions League kostenlos schauen können oder Österreicher sich die GIS-Gebühr sparen und den Austro-Tatort via DAS ERSTE verfolgen!

Hier wird mit zweierlei Maß gemessen: Die von uns bezahlte Leistung wird gekürzt, während die Luxusversorgung des EU- und Nicht EU-Auslands mit sämtlichen ö.-r. TV-Programmen weiterhin unverschlüsselt aufrecht erhalten wird.

:thumbsdown::thumbsdown::thumbsdown:

Der Webstream wäre eine Alternative, wenn die ARD nicht mit steinzeitlichen 128 kbps MPEG vor sich hinmatschen würde! Die kürzlich erfolgte Umstellung aller Internetangebote auf einen neuen Provider (Rndfnk) wäre die ideale Chance gewesen, zumindest die Musikwellen auf mindestens 192 kbps aufzubohren. Leider hat man diese Möglichkeit vertan. Und so bleibt ein minderwertiger Stream auf dem technischen Stand des Jahres 2001 heute, mehr als 20 Jahre später, eben keine zeitgemäße Alternative!

Im Übrigen spielt hier noch ein weiterer Gedanke eine Rolle, nämlich der, der Nachhaltigkeit: Bei der Astra-Verbreitung sind die Übertragungskosten gleich hoch - egal, wieviele gerade zuschauen oder zuhören. Klassischer broadcast eben. In der Mediathek oder beim Webstream erhöht sich je nach Anzahl der Nutzer auch der Traffic und somit steigen die Kosten. Ressourcen sind begrenzt. Das widerstrebt dem von der ARD immer wieder propagierten Narrativ des Klimawandels und der Nachhaltigkeit!

Und zu den Kosten ein Satz: Würde man nicht so bürokratisch daherschwätzen und müsste daher nicht der ZDF-Transponder halb leer vor sich hinrotten, wäre eine effizientere und kostengünstige Aufteilung der Radioprogramme via Satellit durchaus machbar gewesen. Allein, es fehlen Wille und Fähigkeit zur Umsetzung. Wie bei so vielen Dingen in diesem Land zeigt sich: Aussitzen ist das Gebot der Stunde. Die Sat-Hörer sterben irgendwann sowieso. Damit ist das Problem dann zwar nicht gelöst worden, hat sich aber von selbst erledigt.

Zum Vergleich: Auf dem ORF-Transponder befinden sich diverse Porno-Fenster. Das stört dort niemanden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt Menschen, für die ist das vor-Ort-Angebot der jeweils "zuständigen" ARD-Anstalt auf allen Programmen eine intellektuelle Beleidigung. Sie sind auf die Angebote anderer ARD-Anstalten angewiesen.

Es gibt Menschen, für die ist DAB+ auch keine Lösung, da entweder Programme von Interesse regional nicht verfügbar sind oder wenn, dann in diktiergeräteähnlicher Qualität (HE-AAC, zweistellige Bitraten). Auch darüber ist eine hochwertige Nutzung nicht möglich.

Es gibt Menschen, für die sind 128 kBit/s MP3 im Stream qualitativ hörbar nicht ausreichend für die Nutzung hochwertiger Programme. Da tut sich inzwischen etwas, aber z.B. Bayern 2 läuft nur mit 128 kBit/s MP3. Das ist dem Programm nicht angemessen. Auch WDR 5 ist betroffen, ebenso NDR Kultur und NDR Blue.

Es gibt Menschen, bei denen aus diversesten Gründen kein Internet verfügbar ist. Sei es, weil die Senioren sich nie mit Computer befasst haben und nun im Alter von 80+ auch damit nicht mehr anfangen wollen - aber eben auch nicht dement oder kulturlos sind und gerne Zugang zu Kultur wünschen. Sei es, weil die beruflichen oder privaten Lebensumstände zu nur Wochenend-Aufenthalten in der eigenen Wohnung führen, man es am Wochenende wenigstens angenehm haben möchte, aber keinen Breitband-Vertrag abschließen will, da eine Nutzung nur an ca. 30% der Tage eines Jahres letzlich doch zur Zahlung für 100% der Tage eines Jahres führen würde und also das Mobilvolumen am Wochenende ausreichen muss.

Es gibt Menschen, bei denen Internet formal verfügbar ist, die Kenntnisse darüber aber mit dem Abreisen der Kinder oder Enkel außer Haus gehen und teils wochen- oder monatelang nicht mehr verfügbar sind. Kleinste Macken der IP-Geräte führen dann zum Aus für den Übertragungsweg. Da reicht ein "verlorener" Router-Eintrag im Internetradio, da reicht eine Systemmeldung aus den Untiefen der Portalbetreiber.

Es gibt Menschen, bei denen Internet formal verfügbar ist, aber eine Installation, die es ermöglichen würde, auch im Wohnzimmer Internet zur Verfügung zu haben, eine derartige Baumaßnahme ist, dass man lieber auf alles verzichtet, als sich das jetzt auch noch anzutun. Ich kenne einen solchen Fall: Router am anderen Ende des Hauses auf der anderen Etage, WLAN verboten ("das strahlt"), WLAN über Etagengrenzen auch nicht möglich (Rabitz-Decken), Power-LAN über Etagengrenzen nicht möglich ohne Eingriffe in die Hauselektrik, klassische Verkabelung kaum möglich wegen "einmal durchs Haus". Man bekommt in solchen Fällen dann ein "ich verzichte, ich sterbe ja sowieso hoffentlich bald" zu hören.

In vielen dieser Fälle war je nach Situation Sat oder Kabel die beste aller Lösungen. Die Kombi aus Einfachheit im Zugang, Robustheit des Zugangs und Audioqualität war unerreicht. Das konnte man aufsetzen und letztlich ohne Änderungen 16 Jahre lang nutzen. Über die Existenzberechtigung dieses Systems überhaupt zu diskutieren halte ich für lächerlich angesichts der Kosten, die etwa denen der TV-Versorgung mit 3 SD-Programmen entspricht. Für den ganzen ARD-Hörfunk. In bester Qualität.

Künftig bleibt die Qualität der Kulturprogramme halt im Archiv. Da liegt sie gut.

Und warum muss man sich in diesem Land eigentlich als Mensch, der Wert auf inhaltliche und technische Qualität legt, ständig rechtfertigen, als wäre man ein Schmarotzer oder Schädling? Von meinem Rundfunkbeitrag gehen monatlich 14 Cent in die Darstellung von Mord und Gewalt in den Programmen der ARD, weiteres Geld in Sportrechte, weiteres Geld in Seichtes und Boulevard. All das nutze ich nicht. Aber knapp 1 Cent je Monat für die Verbreitung des gesamten Hörfunks kompatibel und in hoherQualität sind nicht möglich?
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Übrigen spielt hier noch ein weiterer Gedanke eine Rolle, nämlich der, der Nachhaltigkeit: Bei der Astra-Verbreitung sind die Übertragungskosten gleich hoch - egal, wieviele gerade zuschauen oder zuhören. Klassischer broadcast eben. In der Mediathek oder beim Webstream erhöht sich je nach Anzahl der Nutzer auch der Traffic und somit steigen die Kosten. Ressourcen sind begrenzt.
Das ist richtig, ändert aber nichts daran das die für dich relevanten Programme auch auf anderen Wegen empfangbar sind, ebenfalls als klassischer Broadcast. Die Ausstrahlung per Sat diente ursprünglich mal als Zuführung. Das man es auch als Endverbraucher nutzen konnte, war nur ein angenehmer Nebeneffekt. Es gibt da nunmal kein zwingendes Anrecht drauf.

wenn die ARD nicht mit steinzeitlichen 128 kbps MPEG vor sich hinmatschen würde!
Also deiner Meinung nach ist das doch sowieso alles nur grottenlangweiliges Dudelradio. Wozu sollten sie die Streams dann also mit 192 oder gar 320 kbps raushauen?

Mit dieser Konsequenz dann bitte zum 1.1.2022 sämtliche deutschen ö.-r. Angebote auf Satellit grundverschlüsseln!
Das hatten wir doch hier alles schonmal. Aufwand und Nutzen.
(im Übrigen als einzige public service-Anstalt weltweit!)
Blödsinn. Die gesamte Palette der BBC ist nach wie vor über Astra 28,5 Grad Ost im schönsten HD frei empfangbar. Da diese allerdings einen sogenannten Spotbeam nutzen, brauchts für den Empfang nur eine etwas größere Sat-Schüssel. In Sachsen reicht beispielsweise eine 120er. Damit hat man bereits ausreichend Schlechtwetter-Reserven. Bei dir im Meck-Pom tuts vermutlich schon eine 80er Schüssel. Die einzige Frage ist, warum D nicht auch einen sogenannten Spot-Beam, der das Sendegebiet mehr oder weniger auf D beschränkt, einsetzt.
 
Da tut sich inzwischen etwas
Das Einzige was sich da tut ist dass man nach der Umstellung auf den Anbieter "rndfnk" nun session-basierte Token vergibt und die Streams damit nicht mehr stationär im Wlan-Radio speicherbar sind bzw. nur noch bruchstückenhaft abspielen oder beim Einschalten wahlweise laufen oder auch mal nicht.

Mir fällt nur ein Sender mit klanglich akzeptablem Webradio ein und das ist Bayern 4 Klassik mit 192 kbps.

Ich finde es eine Frechheit, dass man den Satellit de-facto abschaltet und die Streams gleichzeitig nicht erhöht, im Gegenteil sogar noch mit den session-basierten URLs zusätzliche Hürden eingebaut hat!

Das, was hier passiert, entspricht nicht dem Gedanken, dass gebührenfinanzierte Angebote von jedem Deutschen barrierefrei empfangbar sein müssen! Die ARD muss sich nicht wundern, dass viele sie hassen.

😡
 
In vielen dieser Fälle war je nach Situation Sat oder Kabel die beste aller Lösungen.
Früher gab es oft überhaupt keinen Fernsehempfang. Wenn überhaupt, dann alles über Umsetzer, oder auch nur passive Umlenkantennen, deren Masten jetzt häufig von den Mobilfunkbetreibern genutzt werden. Auch kein UKW-Stereo. Alles verzerrt, Mehrwegeempfang.
Gerade in Großstädten gab es Geisterbilder und verzerrten UKW-Empfang. Wegen der Hochhäuser.
Kabel war die einzige Lösung. Das war die Geburtsstunde des Kabels. Und Blockierung von Seiten der staatlichen Hoheiten gab es von Anfang an. Weil man ja über das Kabel auch rückwärts etwas einspeisen könnte, und damit die Revolution und den Sturz der Regierung betreiben könne. (Genau dieselben Bedenken hörte man vor der Einführung des CB-Funks, das nur nebenbei.) Nur Bremen war afaik da der Vorreiter in Sachen Verkabelung. Am Anfang über "Arbeitsgemeinschaften" und mehr oder weniger privat finanziert mit eigenen Kabel-Kopfstationen mit zahlreichen Antennen für den terrestrischen Empfang. Dann erst kam über größere Kabelnetzbetreiber eine Kommerzialisierung in die Sache hinein, nachdem sie von der Expertise der "Kleinen" gelernt hatten.
Und auf diese Topologie setzen auch die Pay-Anbieter.
 
Mir fällt nur ein Sender mit klanglich akzeptablem Webradio ein und das ist Bayern 4 Klassik mit 192 kbps.
WDR 3 mit 256 MP3 (es waren einst sogar 320 kBit/s)

SWR 2 mit 256 MP3

MDR Kultur mit 256 LC-AAC
Hat halt die üblichen Kompatibilitätsprobleme, die AAC heute noch hat. Der Stream knackt im Winamp (liegt am Winamp), im VLC läuft er. Ob er in üblichen Portal-Internetradios gelistet ist, weiß ich nicht.

"Maria durch ein Dornwald ging" nach Musik von Elbow ist aber auch herrlich. Letzteres würde meiner Mutter gefallen. Ersteres wäre für sie nur Krach. Kein Wunder, dass das regionale Kulturprogramm von ihr nicht gehört wird.

MDR Klassik mit 256 LC-AAC

Bei einigen Kulturprogrammen tut sich schon was. Da dürften sich die zusätzlichen Datenmengen im Unterschied zu den Massenwellen auch in Grenzen halten aufgrund geringerer Abrufzahlen.

Das ist ja auch noch so ein Punkt:
In spätestens geschätzten 10 Jahren braucht diesen Verbreitungsweg sowieso niemand mehr, weil er viel zu teuer ist.
Aber nur, wenn bis dahin Multicast über Anbietergrenzen hinweg funktioniert. Sonst zahlt die ARD für jeden Einzelabruf. Schon jetzt melden sie immer höhere Kosten an für den Posten "Streaming". Eine Anstalt überlegt, ob sie vom 1080er Streaming auf 720er Streaming zurück geht aus Kostengründen. Sie müssten eigentlich über jeden Menschen froh sein, der via Sat oder Kabel hört.

Da diese allerdings einen sogenannten Spotbeam nutzen, brauchts für den Empfang nur eine etwas größere Sat-Schüssel. In Sachsen reicht beispielsweise eine 120er. Damit hat man bereits ausreichend Schlechtwetter-Reserven. Bei dir im Meck-Pom tuts vermutlich schon eine 80er Schüssel.
Ganz so einfach ist es nicht. Was Ostsachsen abbekommt, sind erste Nebenkeulen. Im Bereich der Nullstelle (so Schwerin - Leipzig - Zwickau/Chemnitz lang) geht auch mit 3 Meter nichts.



Mal sehen, was uns die neuen Astras auf 19,2 Ost bringen werden.
 
Gestern (ja, ich weiß, immer auf den letzten Drücker...) wollte ich dann doch mal einen neuen Suchlauf starten um mir die ganzen ARD-Programme neu abzuspeichern. Erschrocken habe ich dann festgestellt, daß mein Topfield überhaupt nichts gefunden hat. Ja, mein TF5000PVR ist - vergleichsweise - steinalt, aber ich bin doch davon ausgegangen, daß ich lediglich einen Suchlauf starten muß und eben meine ganzen Programmierungen (ich nehme täglich dutzende Programmelemente der ARD auf) umstellen und das Ganze läuft dann weiter.

Und jetzt? Man gibt ohne Not ein funktionierendes System auf und ich kann nichts mehr empfangen? Das darf doch wohl nicht wahr sein.
 
mein TF5000PVR ist - vergleichsweise - steinalt, aber ich bin doch davon ausgegangen, daß ich lediglich einen Suchlauf starten muß und eben meine ganzen Programmierungen (ich nehme täglich dutzende Programmelemente der ARD auf) umstellen und das Ganze läuft dann weiter
Tja... der kann nur DVB-S1 demodulieren und die Programme sind nun auf DVB-S2-Transpondern. Damit lassen sie sich formal nur mit HDTV-Receivern benutzen, denn die müssen DVB-S2 unterstützen. Im kabelnetz gibt es diese Trennung nicht, da würde es formal auch mit alten SD-Receivern weitergehen - zumindest empfangsseitig. Dank AAC dann aber auch nicht mehr. Da versagen ja auch genug HDTV-Receiver.

Wenns wenigstens ein HDTV-Receiver wäre, da hättest Du ggf. auch wenn er stumm bleibt die Chance, die Aufnahmen tätigen zu können. Müssten halt danach am PC angehört werden.

Und jetzt? Man gibt ohne Not ein funktionierendes System auf und ich kann nichts mehr empfangen?
Du sollst Dir gefälligst einen DVB-S2-standardkonformen HDTV-Receiver kaufen, der kann das alles. Oder eben auch nicht: es gibt HDTV-Satreceiver, die kein AAC beherrschen. Es gibt AAC-taugliche HDTV-Satreceiver, die beim neuen ARD-Hörfunk jaulen oder knacken oder den Ton in der Dynamik komprimieren.

Viel Freude bei der Suche nach einem Gerät, das der Wiedergabe des ARD-Hörfunks würdig ist...
 
Zuletzt bearbeitet:
Schade, der kann kein DVB-S2. Der ist nicht standardkonform. Aber sei getröstet: der knackt auch ohne AAC wunderbar. Und Transcoder sind günstig:



Vielleicht freut sich das


darüber? Die Spulen sind ja herzallerliebst.

Und vergiss nicht, Deinen Antennrich zu beerdigen!

 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben