Gibt es überhaupt noch seriöse Webradios abseits der Radinger™?

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Finalemente ist zu unterstreichen, was hier schon mehrmals gesagt wurde: Es interessiert keinen!

Der Blick auf die Markterhebung könnte durchaus nahelegen, daß Webradio hin und wieder gehört wird:

https://www.radioszene.de/159270/ma-ip-audio-2021-iv.html

Ob die Mittelwelle in ihren letzten Jahren rund 420 Mio. Einschaltvorgänge (Sessions) erreicht hat, wage ich zu bezweifeln. Kurzum, Webradio existiert und wird vom Publikum akzeptiert und genutzt.

Interessant: Den 241 Mio. Simulcast-Sessions (also UKW auch im Internet) stehen nur 31 Mio. Internet-only Sessions gegenüber. Dazu gesellen sich 153 Mio. Sessions beim sogenannten User-Generated-Radio: Und das sind Spotify mit 146 Mio. und laut.fm mit 7 Mio Sessions.

Soviel zur Nachfrage nach Webradio.

Die Qualität dessen, was außerhalb von ARD und UKW-Privatsendern (Simulcast) angeboten wird, ist aber in der Tat sehr, sagen wir, unterschiedlich. Womit wir bei laut.fm wären.

Diesen Dienst pauschal zu diffamieren halte ich für falsch. Das Grundkonzept einer niederschwelligen Teilhabe am Radiomachen ist auch heute noch gut - steht auf deren Webseite, muß ich nicht durchackern. Problem ist nur: Wenn sich irgendwo jeder austoben darf, tobt sich auch jeder aus. Und das folgt dem von @dea beschriebenen Prinzip.

Und solche Radigens möchte ich auch als unseriös bezeichnen.

Die anderen 9000 Sender bei laut.fm sind gestreamte Playlisten für den Privatgebrauch/-rip wobei laut.fm wahrscheinlich mit 20 Sendern ausreichend Sessions für Werbebuchungen generiert. Weitere 20 Stationen reizen die technischen Möglichkeiten dort weitestgehend aus und hören sich teilweise besser an als die Festplatten bei DAB+. Auch das ist ok.

Was jedoch dem Genre Webradio nicht zuträglich ist, ist das Überangebot von Sendern bei laut.fm und vor allem, daß diese mit ihrer Belanglosigkeit bis hin zur Karteileiche in den Portalen gelistet sind. Je nachdem, an welches Portal der Webradio-Hardwareempfänger gebunden ist, kommt auch mir als Hörer das kalte ihr-wisst-schon.

Wenn also Webradio als unseriös wahrgenommen wird, dann sind es Radingens im Überangebot, das wiederum keinen qualitativen Zugewinn im Radioempfänger schafft sondern eher nervt. Wesentlich dazu beigetragen hat sicherlich laut.fm - aber die quantitative Marktdurchdringung ist vielleicht Teil deren Geschäftsmodells und Gewinnerzielung ist (noch) kein Verbrechen; Qualitätsangebote führen allgemein auch eher selten zu Wohlstand.

Wer also einen seriösen Webradiosender sucht, nun ja, irgendwie schwierig - leider.
 
Ich weiß natürlich nicht, was du dir mit deiner Erfahrung zutraust, aber an diesem "Ich mach's besser als alle anderen" sind schon so viele gescheitert, da muss ich mich nun wahrlich nicht einreihen.
Ich denke, genau an diesem "Ich mach's besser als alle anderen" scheitert es vermutlich dann auch. Wieso soll man besser machen, was bei anderen funktioniert?

Der dir gegebene Rat wurde mir nie erteilt. Und heute denke ich, das war auch gut so.
Siehste Mal, so unterschiedlich ticken Menschen ;) Ich bin für meinen Teil froh, diesen Ratschlag bekommen zu haben, Risiken eingegangen und dafür belohnt worden zu sein. Aber das ist eben das schöne bei uns Menschen: Des Einen Weg ist noch lange nicht des anderen Pfad.

Wenngleich ich dir nichts Böses unterstellen will, aber stellenweise wirkt deine Aufforderung wie das, was wir damals™ als "Pizzabäcker-Argumentation" bezeichnet haben: Verärgerte Webradingens-Betreiber reagierten trotzig mit "Dann mach's doch besser!" - was von uns gekontert wurde mit "Ich muss kein Pizzabäcker sein, um als Gast eine verbrannte Pizza zu kritisieren und ich werde auch kein Pizzabäcker werden müssen, um eine gute Pizza essen zu können".
DAS war allerdings mit meinem Text in keinster Weise gemeint. Ich wollte nur deine Gedanken auf das Positive lenken und dir damit auf den Weg geben, nicht immer das Schlechte zu suchen, sondern lieber das Gute. Macht in der Regel sogar glücklicher :)

Ach, eins noch: Es gibt hier den Thread "Moderator sucht Webradio", der vom Moderator auf Wunsch jederzeit wieder geöffnet werden kann. @Guess who I am ist dein Ansprechpartner, wenn du magst.
Vielen lieben Dank für den Tipp! Habe da gerade noch eine andere Idee, aber wenn aus der nichts wird, komme ich gerne darauf zurück.

Lieber @TobiasM , @Studio Rebstock kritisiert nicht nur irgendwas. Er hat's einfach überblickt und er lässt es einfach.
Klingt hart und resigniert, was ich verdammt schade finde. Aber nun denn, wenn dem so ist - ich werds nicht ändern können.
 
Der Satz "ich betreibe ein Webradio" ist doch seit Jahren rufschädigend - nicht nur in der Branche.

Diese Resignation teile ich gerne. Es ist bedauerlicherweise so.

Wenn das technische Hilfsmittel gerechtfertigt werden bzw. ins Umgehungsmarketing muß, stimmt doch etwas nicht. Kein Maler mußte sich jemals für seine Leinwand, kein Schriftsteller für den Druck seiner Bücher, nicht mal eine Prostituierte für die Wahl ihres Outfits rechtfertigen.
 
könnte ... Webradio ... hin und wieder
Keine Frage. Ich selbst MUSS das sogar so unterstreichen, da, wenn Radio läuft, meine Geräte praktisch nie UKW-Signale wiedergeben. Und das seit vielen Jahren schon nicht mehr. Daran ist auch nicht etwa DAB+ schuld, denn auch das kommt insgesamt in meiner persönlichen Gunst nicht auf nennenswerte Punktzahlen und entsprechend selten zum Einsatz.
Noch schlimmer: Die Webradios, die ich höre, sind noch nicht einmal deutsche!

DAS, mein lieber @CosmicKaizer macht echte
Demokratieverweigerer
aus. Wobei es nichts zu Verweigern gibt, was ohnehin nicht existiert. Aber das hat mit seriösem Webradio gar nichts zu tun und gehört wie das Aufheulen angeschossener Wölfe bei dem Begriff
eindeutig in den Bereich
persönliche Befindlichkeiten (i.d.R. Überfluss)

So schnell zeigen hier einige, warum man mit ihnen kein Webradioprojekt seriös durchziehen könnte: Man kann sich noch nicht einmal mit ihnen über Radio unterhalten.

Klingt hart und resigniert
und ist auch genau so. Aber was brächte es denn, endlos einen Tagtraum in seitenlange Forenbeiträge zu fassen, wenn das, was in Wirklichkeit passiert, ihn täglich neu hinweg wischt?

Du kannst jederzeit jeden übrigen Cent in ein Homestudio investieren, Webradiosendungen und/oder Syndics produzieren und innerlich onanieren, wenn du mit ein paar MB MPEG-Daten irgendwen erreicht hast. Der Spaß hört aber einfach auf, wenn dir das Aufwand abverlangt, der deine Existenz in Frage stellt. Und ein Hobby tut das, wenn es mehr Geld und Zeit kostet, als man neben dem wirklichen Leben zur Verfügung hat und dieser Aufwand hat keinen Rückkanal!
 
Wieso sollte er nichts begriffen haben? Er blieb immerhin beim Thema, auch wenn ihm dabei offenkundig eine internationale Betrachtung wichtig war. Diese stand zwar nicht unbedingt im Vordergrund der Diskussion und ist auch nicht die ganz richtige Einlassung auf meine Auslassung, aber das macht erstmal nichts.
 
Vielleicht können wir mal wieder zurück auf das durchaus schöne Hobby "Radio" kommen - ganz ernsthaft und nicht als Ausrede für mehrheitlich fragwürdige Resultate.

Wie er habe auch ich irgendwann einfach das Thema Webradio so weit ad acta gelegt, dass es in Wirklichkeit keins mehr ist. Und dafür gibt es gute Gründe:
Wenn, wie weiter oben angemerkt "ist doch nur Hobby" weder zu hören sein noch als Ausrede gelten darf, kommt man mit etwas Hörfunkerfahrung und/oder einem angemessenen Anspruch irgendwann zu dem Schluss, dass Webradio als reines Hobbyprojekt mit Hobbyisten (man beachte das generische Masculinum) einfach nicht machbar ist. Nicht machbar heißt - ganz ohne Übertreibung - ES GEHT EINFACH NICHT!!!
Es gibt sicher viele Punkte, in denen @dea und ich nicht (mehr) synchron laufen, und das beginnt nicht nur bei der Wortwahl. Wir würden beispielsweise nicht gemeinsam in einem Projekt harmonieren, da unsere verschiedenen Wellenlängen zu viele Auslöschungen verursachen würden. Dessen ungeachtet ist uns der Wunsch nach gut gemachten Radio gemein.
Von seinen anderen Äußerungen möchte ich mich jedoch zum Teil deutlich distanzieren. Die Schreibe war früher™ auch nicht so heftig; da hat offenbar eine Veränderung stattgefunden (um es höflich auszudrücken). Bitte setzt seine Ausführungen nicht mit meinen Gedanken gleich. Danke.

In der Sache selbst: Ich habe das Thema Webradio keineswegs (auch nicht "so weit") ad acta gelegt. Meine aktive Tätigkeit ruht, aber ich beobachte die Szene mit Interesse und schaue, ob irgendwo ein Radio mit Potenzial schlummert. Lediglich die aktive Suche findet derzeit nicht statt, aber die Technik und das Musikarchiv werden stetig weiter gepflegt.

Dafür sind unzählige Faktoren verantwortlich: Zeit (i.d.R. Mangel), Geld (i.d.R. Mangel), persönliche Befindlichkeiten (i.d.R. Überfluss). Die persönlichen Befindlichkeiten reiben sich gern bis zur dramatischen Überhitzung an ganz persönlichen Dissonanzen auf.
Dafür sind dann entsprechend individuelle Dinge verantwortlich: Technisches Verständnis (i.d.R. Mangel), Stimme, Sprache, Deutsch (bisweilen mehr als ungeeignet), Handwerk (tun sich selbst "Profis" bisweilen enttäuschend schwer).
Das können in der Tat Faktoren für ein misslungenes Projekt sein, müssen es aber nicht zwingend. Es gibt durchaus ambitionierte Radiomacher bzw. Moderatoren, die - Hobby hin oder her - hörbare und schöne Resultate abliefern, denen man gerne zuhört. Andere wiederum haben Ausbaupotenzial, das lediglich im bestehenden Sender entweder nicht gefördert wird oder gar erstickt wird.

Wer mit seinem Webradio nicht seinen Lebensunterhalt verdient, muss anderweitig arbeiten gehen. Wer das tun muss, hat schon keine Zeit mehr für sein Projekt. I.d.R. wird er auch nicht ausreichend Personen finden, auf die er sich blind verlassen kann, denn alle anderen verdienen ihren Lebensunterhalt auch nicht mit einem Webradio. Die haben daher auch keinen Anlass, im Hobbyrahmen z.B. die Anweisungen eines "Chefs" zu befolgen, der gar kein Chef ist.
Zum gewissen Teil stimme ich hier mit @dea überein - bis auf den Part, dass man als Arbeitnehmer keine Zeit für sein Projekt hat und auch keine Mitstreiter findet. Das widerspricht meiner Erfahrung. Man versucht sich immer irgendwie zu arrangieren und das klappt meist auch.
Was jedoch Führungsqualitäten einerseits, aber auch die Eingliederung in Hierarchien andererseits angeht, bestehen in der Tat überwiegend Defizite. Lustigerweise wird aber "Teamfähigkeit" von vielen Hobbyprojekten verlangt und ich fürchte, sie wissen gar nicht, was damit gemeint ist.

Ein wirklich gutes Beispiel für ein Team ist für mich ein Trupp der Feuerwehr (ob BF oder FF ist egal): Da hat jeder einen ganz klaren Job im Team bei einer feststehenden Hierarchie. Da wird auch nicht diskutiert oder gemeckert, sondern hinsichtlich eines gemeinsamen Ziels zusammen funktioniert.
So was im "typischen" Webradingens? Für mich kaum vorstellbar.
Daran krankt es in aller Regel.

Finalemente ist zu unterstreichen, was hier schon mehrmals gesagt wurde: Es interessiert keinen!
Zu pauschal, zu einseitig, zu... nein, ich vermeide das Wort.
Unbestritten ist es schwer, ein neues Projekt zu etablieren. Vor allem dann, wenn es nicht den USP hat, der wirklich für ein Aufhorchen sorgt. Grundsätzlich ist zu fragen: Was macht der neue Sender anders oder gar besser als der Wettbewerb? Erfahrungsgemäß scheitern viele bereits an der ordentlichen Beantwortung dieser Frage.

Lieber @TobiasM , @Studio Rebstock kritisiert nicht nur irgendwas. Er hat's einfach überblickt und er lässt es einfach.
Dafür, dass wir uns lange nicht geschrieben oder gesprochen haben, ist das eine bemerkenswerte Einschätzung. Ich differenziere stattdessen: Was ein (vor allem: neues) Projekt angeht, lasse ich es tatsächlich, aber das weiß die Szene bereits seit Jahren. Dass ich irgendwann vielleicht mal wieder senden oder zumindest produzieren werde, ist durchaus möglich. Klar, ich lasse immer wieder resigniert den Kopf angesichts der Verbohrtheit oder der mangelnden Lernbereitschaft mancher Betreiber hängen, aber die Zeit schreitet fort und es gibt immer mal wieder einen Hoffnungsschimmer.
dea ist wahrlich nicht mein Pressesprecher oder etwas in der Art.
Wenn also Webradio als unseriös wahrgenommen wird, dann sind es Radingens im Überangebot, das wiederum keinen qualitativen Zugewinn im Radioempfänger schafft sondern eher nervt.
(...)
Wer also einen seriösen Webradiosender sucht, nun ja, irgendwie schwierig - leider.
Genau das ist das Problem - auch außerhalb des laut-Universums. Danke für dieses Resümee.

Ich bin für meinen Teil froh, diesen Ratschlag bekommen zu haben, Risiken eingegangen und dafür belohnt worden zu sein.
In Bezug auf (Web-)Radio? Das heißt, du hast eine eigene Station?

Ich wollte nur deine Gedanken auf das Positive lenken und dir damit auf den Weg geben, nicht immer das Schlechte zu suchen, sondern lieber das Gute. Macht in der Regel sogar glücklicher
  1. Ich bin nicht Herr Rossi auf der Suche nach dem Glück. Zufriedenheit im Sinne einer ordentlichen ("gut" wäre übertrieben, soweit bin ich noch nicht, aber wenigstens "ordentlich") Sendung ist doch ein erstrebenswertes Ziel. Noch besser wäre es, wenn das in einem Rahmen erfolgt, in dem die Mitstreiter ähnlich ticken wie ich und unsere Zielerreichung der gleichen Wellenlänge folgt.
  2. Interessanterweise suche ich nicht das Schlechte, auch wenn ich wüsste, wie das geht (vgl. Watzlawick, ISBN: 9783492249386). Es sind vielmehr die Enttäuschungen, die mich nach einer offenen Herangehensweise an ein für mich neues Projekt recht schnell auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
Klingt hart und resigniert, was ich verdammt schade finde. Aber nun denn, wenn dem so ist - ich werds nicht ändern können.
Wie ich bereits schrub: deas Einschätzung liegt nicht auf meiner Wellenlänge. Er wirkt sehr absolut und resolut auf mich, während ich mich bemühe, open-minded zu sein ohne die durchaus hohen Erwartungen herunterzuschrauben.

Nachtrag: Ich versuche, ein MUTE oder IGNORE so gut es geht zu vermeiden, denn es schränkt einen offenen Diskurs ein. Seit #55 jedoch bin ich kurz davor - oder ich ziehe mich zurück und setze einzelne Dialoge auf einem anderen, direkten Kanal fort.
Das ist nicht die Kultur mit der ich mich auseinanderzusetzen vermag - allerhöchstens widersetzen. Das wäre sehr schade, wenn wir hier nicht-radiobezogene Auseinandersetzungen ausfechten müssten und das macht mich traurig. Aber wenn es sein muss...
 
Webradios: In der Tat haben 90% der normalen Webradios das Problem, dass Gelaber und Kompetenzstreitereien vorherrschen. Das sorgt tatsachlich für schlechten Ruf. Laut.fm: Dieser schlechte Ruf lässt sich nur bedingt auf diesen Anbieter übertragen. Natürlich ist man dort scharf auf Werbekunden - aber eben dieses "Manko" sorgt für eine (zugegeben in manchen Fällen zu flüchtige) Vorauswahl der Sub-Anbieter. So kam ich an meine Drittverwertung... Diskurs: Mittlerweile bin ich auch entsetzt über die schwindende "Netikette" in hiesigen Fäden - da nützt auch scheinbar kein Killen der "Auszeit".
 
Wenn sich irgendwo jeder austoben darf, tobt sich auch jeder aus
Dann soll sich halt nicht jeder austoben dürfen. Webradios sollten hier feste Regelungen einführen um ein nachhaltiges Radioklima herzustellen. In den terrestrischen NKLs hat man zwar auch viele Freiheiten, doch die haben auch ihre Grenzen. Selbst dort wird mit dem Team alles abgestimmt, wie die Sendung letztendlich umgesetzt wird. Ich war 2 Jahre lang in so einem Radio aktiv und habe das direkt miterleben dürfen. Und das war auch gut so. Da kamen zum Beispiel nie Titel in die Playlist, die länger als 5-6 Minuten gehen, einfach um den Sendungsablauf nicht zu zerstören (ja wir hatten auch nicht gerade kurze Wortinhalte, die auch intensiv vorbereitet wurden).

Soetwas kann doch rein im Internet auch funktionieren, ein solches Radio wurde ja vor kurzem erst in der Lausitz gegründet. Das ist alles möglich, man braucht nur eben das richtige Fingerspitzengefühl und auch Leute die einem zur Seite stehen. Sonst wird das nix. Den Rest hat @Studio Rebstock schön zusammengefasst. Denn es gibt durchaus Parallelen zu solchen freien Radios, die von einer LMA lizenziert sind.
 
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Webradios: In der Tat haben 90% der normalen Webradios das Problem, dass Gelaber und Kompetenzstreitereien vorherrschen. Das sorgt tatsachlich für schlechten Ruf. Laut.fm: Dieser schlechte Ruf lässt sich nur bedingt auf diesen Anbieter übertragen. Natürlich ist man dort scharf auf Werbekunden - aber eben dieses "Manko" sorgt für eine (zugegeben in manchen Fällen zu flüchtige) Vorauswahl der Sub-Anbieter. So kam ich an meine Drittverwertung... Diskurs: Mittlerweile bin ich auch entsetzt über die schwindende "Netikette" in hiesigen Fäden - da nützt auch scheinbar kein Killen der "Auszeit".
Es gibt durchaus aber auch wirklich handwerklich anständige Webradios bei laut.fm.
 
DAS bestreitet wohl auch keiner. Es gibt sogar Betreiber bei laut.fm, die sich nur für professionell erstellte Jingles einige Tausend Euro kosten lassen haben. Diese Hobbyradios kommen sowas von engagiert rüber, da kann sich ein DAB+ Radio wie z.b. AIDAradio oder das dpdradio hinter verstecken. Diese werden nur nicht gehört, weil sie unter der großen Menge von "Webbis" keiner kennt und nicht wahrgenommen werden. Leider!
 
Es gibt sogar Betreiber bei laut.fm, die sich nur für professionell erstellte Jingles einige Tausend Euro kosten lassen haben.
Frage: Warum investieren diese Radiomacher nicht auch in amtliches Marketing für ihre eigene Station und eigene Lizenzen, statt nur einer von vielen Kanälen bei laut zu sein (und damit gar keine Betreiber im eigentlichen Sinne)? Am Geld scheint es ja nicht zu mangeln.

Sind das nicht genau diese Radiosender, die der @ForenKater im EP so traurig maunzend vermisst hat?
 
Die gehen nur leider bei den inzwischen knapp 10.000 Stationen unter
Ich nehme an, du meinst damit "gefühlte zehntausend"?
Oder hast du für mich eine aktuelle, belastbare Liste von Radios (nein, nicht Kanälen), bestenfalls ohne Karteileichen sowie Spartenkanälen ohne eigene Lizenz bei den Verwertungsgesellschaften? Daran wäre ich ernsthaft interessiert.

Vielleicht wirkt das jetzt klugscheißerisch, aber ein Radiokanal ist in meinen Augen zunächst kein Radio per se. Um mal von laut wegzukommen: Rautemusik bietet aktuell 40 Kanäle an, bei der Radio-FFH-Familie sind es 35. Trotzdem ist das jeweils ein Radio mit entsprechenden Spartenkanälen. Dass diese Spartenkanäle die Übersichten verstopfen, steht auf einem anderen Blatt.

Für mich ist ein Spartenkanal kein eigenständiges Radio, auch wenn es sich so präsentiert. Ich halte das für irreführend.

Eine Abfrage bei der GEMA zu Webradios bringt 868 Suchergebnisse zustande, und darin sind auch Beiträge zum Thema enthalten (der Suchfilter ist leider etwas unscharf).
"Alles andere ist Schnulli-Bulli", zumindest für mich.
 
Ich nehme an, du meinst damit "gefühlte zehntausend"?

Bei laut.fm sind es gezählte zehntausend - bedenklich genug.

Dazu gesellen sich die Spartenstreams der NRW-Lokalradios (da darf sich der Hörer mit dem Hardwareempfänger von Kanalbündel zu Kanalbündel durchackern, dankeschön für nichts) oder von Antenne Bayern und wem auch immer. Das Publikum wird immer wieder mit ähnlichem Gedudel zugedröhnt - das es bei Spotify oder in Youtube-Compilations besser gibt.

Es ist doch letztlich für die Qualität des Mediums gleichgültig, ob das web-only zehn- oder irgendwann zwanzigtausend Streams sind.
 
Ach, eins noch: Es gibt hier den Thread "Moderator sucht Webradio", der vom Moderator auf Wunsch jederzeit wieder geöffnet werden kann. @Guess who I am ist dein Ansprechpartner, wenn du magst.
Mal anders Rum. Gibt es auch einen Thread "Hörer sucht Webradio"?

Ich meine auch als Hörer hätte ich gerne gut gemachtes Webradio nur wenn ich auf meinem WLAN Radio suche finde ich zum größten Teil nur noch Sender die über Laut FM kommen. Bei Sendern auf dieser Plattform fehlt mir aber oft die Liebe zum Medium.

Ab und zu wäre mir als Hörer eine Rubrik wo sich Webradios vorstellen ganz Recht. Einfach um Sender zu finden die vielleicht wieder ihre Liebe im Projekt reinstecken zu finden.

Ich weiß dass man sowas hier nicht mehr macht. Aber um in der Masse Mal was neues zu finden würde ich so ein Bereich wünschenswert finden.

Und das sage ich einfach Mal als Hörer.

Oder einfach Mal eine Frage an @Studio Rebstock . Wo gibt es eine gute Übersicht von Webradios die nichts mit Laut FM zu tun haben?
 
Gibt es auch einen Thread "Hörer sucht Webradio"?
Nicht, dass ich wüsste. Es gab sicher mal solche Ansätze wie "empfehlenswerte Webradios" etc., aber da muss die Moderation aufpassen wie Hulle, dass das nicht wieder Webradingens-Selbstbeweihräucherungen via Strohmänner werden.

Ich bin da, aus leidvoller Erfahrung heraus, sehr kritisch geworden.

Ab und zu wäre mir als Hörer eine Rubrik wo sich Webradios vorstellen ganz Recht. Einfach um Sender zu finden die vielleicht wieder ihre Liebe im Projekt reinstecken zu finden.

Ich weiß dass man sowas hier nicht mehr macht. Aber um in der Masse Mal was neues zu finden würde ich so ein Bereich wünschenswert finden.
Dafür sehe aich auf radioforen keine Zukunft. Und an anderer Stelle könnte das schon sein, bräuchte aber einen moderativen Filter, an dem sich sofort wieder Streit entzünden würde. Ideen gäbe es da durchaus, aber die Praxis...

Wo gibt es eine gute Übersicht von Webradios die nichts mit Laut FM zu tun haben?
Streng genommen bei der GEMA, wenn man die arg wilde Übersicht dort manuell und in aufwändiger Handarbeit filtert und sortiert. Ich versuch's gerade; vielleicht gelingt mir eine Auflistung der Radionamen (ohne Link) hier im Forum. Das würde ich aber vorher mit der Forenleitung absprechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meiner Meinung nach gibt es sehr wenig bis gar keine von kleiner privater Hand ernstzunehmende produzierte Webradios. Außer die schon vor 15 Jahren online sind oder waren wie z.B. Rautemusik, Schlagerparadies (jetzt auch DAB+) oder RMNradio oder Alpenradio. Reine Webstationen wie vor einigen Jahren groß rausgekommene top100stationen stagnieren.
Es ist daraus zu sehen, das das Medium "Webradio only" ohne großes Investment keine Chance hat. Webradio nennt sich heute alles über Internet verbreitete Privatradio und deren Festplattenkanäle. Alles total verzerrt und zu 98% überflüssig. Ich würde mir wünschen, es gäbe reine Webradiostationen mit guter Playlist und interessantem Inhalt zwischendurch!
 
dea schrieb in Post #46:
Wie er habe auch ich irgendwann einfach das Thema Webradio so weit ad acta gelegt, dass es in Wirklichkeit keins mehr ist. Und dafür gibt es gute Gründe:
Wenn, wie weiter oben angemerkt "ist doch nur Hobby" weder zu hören sein noch als Ausrede gelten darf, kommt man mit etwas Hörfunkerfahrung und/oder einem angemessenen Anspruch irgendwann zu dem Schluss, dass Webradio als reines Hobbyprojekt mit Hobbyisten (man beachte das generische Masculinum) einfach nicht machbar ist. Nicht machbar heißt - ganz ohne Übertreibung - ES GEHT EINFACH NICHT!!!

Diese Erfahrung habe ich auch gemacht.

Dafür sind unzählige Faktoren verantwortlich: Zeit (i.d.R. Mangel), Geld (i.d.R. Mangel), persönliche Befindlichkeiten (i.d.R. Überfluss). Die persönlichen Befindlichkeiten reiben sich gern bis zur dramatischen Überhitzung an ganz persönlichen Dissonanzen auf.
Dafür sind dann entsprechend individuelle Dinge verantwortlich: Technisches Verständnis (i.d.R. Mangel), Stimme, Sprache, Deutsch (bisweilen mehr als ungeeignet), Handwerk (tun sich selbst "Profis" bisweilen enttäuschend schwer).
Die Erfahrung mit über 15 Jahren sagt dann irgendwann einfach: LASS ES!
Bei mir sind es auch gute 15 Jahre. Der Sender, für den ich die ganze Zeit hauptverantwortlich war, wird in diesen Tagen abgeschaltet.

Wer mit seinem Webradio nicht seinen Lebensunterhalt verdient, muss anderweitig arbeiten gehen. Wer das tun muss, hat schon keine Zeit mehr für sein Projekt. I.d.R. wird er auch nicht ausreichend Personen finden, auf die er sich blind verlassen kann, denn alle anderen verdienen ihren Lebensunterhalt auch nicht mit einem Webradio. Die haben daher auch keinen Anlass, im Hobbyrahmen z.B. die Anweisungen eines "Chefs" zu befolgen, der gar kein Chef ist.
100 % Zustimmung.

Finalemente ist zu unterstreichen, was hier schon mehrmals gesagt wurde: Es interessiert keinen!
Ich kenne Menschen, die noch nicht einmal wissen, dass man via Internet auch Radio hören kann und ich kenne Menschen, die das durch mich zwar erfahren und gezeigt bekommen haben, aber es dennoch einfach nicht tun. Es ist zu anstrengend, sich Alternativen zum Kommerz- und Staatsfunk zu suchen und das ist auch kein Wunder. Was nützen denn 15.000 virtuelle Stationen. von denen 5000 Kommerz- und Staatsfunk sind, 9900 AutoDJs
Die sind tatsächlich überflüssig wie ein Kropf.

und 100, die zwar Programm haben, aber Musik spielen, die man nicht kennt und auch gar nicht kennen will.
Und ich räume ein: Ich bin wohl musikalisch breit gefächert und mit manchem Stück zu begeistern, aber ich habe auch harte Grenzen. Und: Nichts ist schlimmer als Scheiß-Mugge gepaart mit Scheiß-Sound! Diese Paarung findet man bei 99,9% dessen, was ein Internetradio"empfänger" spielen könnte.

Letztlich sind wir damit wieder bei dem alten Problem: Die Leute echauffieren sich zwar, dass "nur Mainstream läuft", schalten aber weg, sobald etwas anderes kommt. Dieses Problem wurde in den letzten Jahrzehnten immer wieder in den Medien erörtert, am prominentesten war die Auseinandersetzung von Thomas Gottschalk und Marcel Reich-Ranicki im Jahr 2008:

Ich habe mir in den letzten Jahren parallel zum Webradio ein weiteres Radio-Standbein aufgebaut und arbeite jetzt in der Bürgerfunk-Radiowerkstatt eines großen NRW-Lokalsenders mit. Hier ist einfach der Vorteil, dass man andere Mitarbeiter und Hörer nicht erst rekrutieren muss. Musikalisch sollte man schon nah am AC-Format bleiben, was die Vorstellung neuer/unbekannter Titel nicht per se ausschließt. Aber der Begriff "Mainstream" besagt ja gerade, dass es sich um Musik handelt, die möglichst vielen Leuten gefällt. Und Titel, die sich gezielt "abseits des Mainstreams" bewegen, sprechen letztlich von vornherein eine kleinere Zielgruppe an. Das ist auf einer Veranstaltung mit eher gemischtem Publikum aber auch so.

Bands wie Motörhead, Slayer oder Slipknot mögen zwar beim speziellen Metal-Publikum super ankommen - aber eben auch nur bei denen. Das 08/15-Massenpublikum würde schreiend weglaufen. Auf so einer aufs "normale Durchschnittspublikum" ausgerichtete Party muss Musik laufen, die alle Anwesenden verbindet. Dabei kann durchaus auch Hardrock laufen, dann aber eher Titel wie "Highway To Hell" oder "Born To Be Wild", da diese Titel jeder kennt, auch wenn er sich nicht speziell für Hardrock/Metal interessiert.
Der Techno-Sound von Jeff Mills - The Bells ist auch einem "Normalpublikum" schlicht nicht vermittelbar; hier funktioniert nur Mainstream-orientierter Dance, z. B. von David Guetta.
Bei Latin & Salsa funktioniert z. B. Sergio Mendes - "Mas Que Nada" gut, aber auch Dila mit "Festa Para Um Rei Negro" hat wohl fast jeder schon mal gehört, auch wenn ihm der Titel erst mal nichts sagt. Solche Titel funktionieren durchaus auch im AC-Radio, ebenso wie auf einer Mainstream-Party. Jedoch sind hier irgendwelche Songs aus dem hintersten Winkel Kubas absolut fehl am Platz; wer so was mag, findet in jeder Großstadt regelmäßige Salsa-Partys.
Auch beim Hip-Hop gibt es Bands wie die Fugees, die auch auf "normalen" Partys funktionieren. Aber Underground-Hip-Hop aus irgendwelchen amerikanischen Ghettos gehört wirklich nur in die entsprechenden Spezialformate.
Oder nehmen wir Irish-Folk: Man kann natürlich die Insider-Tipps aus den dortigen Pubs abgrasen und so sicherlich ein interessantes Radioprogramm zusammen stellen. Aber beim 08/15-Publikum sind es letzlich doch immer wieder dieselben Nummern, die für Stimmung sorgen, wie "Wild Rover" oder "Whisky In The Jar". Aber auch dazu gibt es durchaus noch Alternativen: "Good Neighbor" etwa kennen die meisten Leute auch, ist aber nicht so extrem totgespielt.
 
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schwindende "Netikette"
Ich sehe dies auch schon länger so. Manch einer kann hier schreiben was er will, er wird dann von einer handvoll "üblicher Verdächtiger" immer und immer wieder, egal wie vernünftig es auch sein mag, dafür abgekanzelt mit Sprüchen wie "Du kapierst mal wieder (Anm: wie scheinbar immer) gar nichts".
 
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Ich glaube, "DAS" gute Radio gibt es so nicht (mehr). Mal abgesehen von den Bumsbuden™ ist die Zusammenstellung bei den halbwegs erträglichen Stationen entweder höchst heterogen (Ein-und Ausschaltradios ohne Anreiz, durchzuhören) oder das Soundprocessing ist einfach nur :eek:🤮.
Ich hatte da neulich so ein Brikett-Radio mit einem LRA < 2. Angeblich von (ehemaligen?) Profis.

Wie auch immer, ich möchte mir von euch mal ein Meinungsbild zu dieser Playliste einholen, die ich dieser Tage protokolliert habe:

The Rattles - Come On And Sing The Beatles - Hello, Goodbye J.J. Light - Heya Hey Opus - Live Is Life Queen - We Will Rock You Hello - New York Groove Joan Jett & The Blackhearts - I Love Rock 'n' Roll AC/DC - T.N.T. AC/DC - Highway To Hell Rolling Stones - Satisfaction Kiss - I Was Made for Lovin' You Geier Sturzflug - Die Pure Lust Am Leben Leinemann - Volldampf Radio Spider Murphy Gang - Skandal im Sperrbezirk Creedence Clearwater Revival - Molina Nicki - Wenn i mit dir tanz Bill Haley - Rock Around The Clock Geier Sturzflug - Bruttosozialprodukt Wolfgang Petry - Wahnsinn Nickerbocker & Biene - Hallo Klaus Falco - Rock Me Amadeus Proclaimers - 500 Miles Trio - Da Da Da Simon & Garfunkel - Cecilia The Marmelade - Ob La Di-Ob La Da Status Quo - Rockin' All Over The World Creedence Clearwater Revival - Cotton Fields Gunter Gabriel - Hey Boss ich brauch mehr Geld Jürgen Drews - Ein Bett im Kornfeld Die Toten Hosen - Tage wie diese The Edwin Hawkins Singers - Oh Happy Day John Denver - Take Me Home, Country Roads Queen - We Are The Champions Steam - Na Na Hey Hey Kiss Him Goodbye Stephan Remmler - Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei Bernie Paul - Oh No No

Eure Einschätzung dazu: Würdet ihr das hören, in was für ein Sendungsformat verortet ihr das und was für einem Typ Webradio würdet ihr diese Playliste zuweisen?

Kein Bashing, einfach nur Meinungen sammeln. Der Sender wird natürlich nicht bekanntgegeben.
Danke! 🙂
 
Na, der Betreiber ist vermutlich in den 1960ern geboren und hatte kein glückliches Händchen bei der Musikauswahl. Ich empfinde jedenfalls keinen Flow. Die Auswahl der Titel birgt keine Überraschungen, es laufen die üblichen Verdächtigen. Deren Zusammenstellung schon, jedoch eher solche der unangenehmen Art. Was sollen zweimal Queen in zwei Stunden? Oder zwei AD/AC hintereinander?! Das läßt sich nicht durch eine penetrante NdW-Häufung oder einen Bernie Paul abfangen, das ist schlechterdings unausgewogen.

Ich würde diesen Sender nicht hören wollen.
 
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