ARD-Radiotransponder bald Geschichte?

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Da mir das Gerät formal nicht gehört, verzichtete ich darauf, es zu öffnen (ich fand auch erstmal keinen zerstörungsfreien "Zugang")
Dem Manne kann geholfen werden.
Ein Uhrmacherschraubenzieher unter die "Nasen" leicht nach innen drücken und der Reihe nach abhebeln.
(Ein Bürogerätemechaniker weiß, was ich damit "laienhaft" ausdrücken möchte.)
Ja, "garantiert unzerbrechlich", und so sieht das Ding von innen aus.
Und als Zugabe noch ein Geräusch eines Langwellen-Empfängers, auf den die Kamera in 3 cm Abstand zur Ferritantenne draufgehalten wurde. Das obige, besagte Störsignal, das den Vistron offenbar aus dem Takt bringt.
 

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Nochmal zu S+K in Halle. Dort sind via UKW nun nahezu alle ARD Programme verschwunden,bis auf die,die via UKW zu empfangen sind. Also die MDR Programme und NDR 2. Digital hat man dann die MDR Programme zu den AAC Programmen noch in MP2 mit 320 kbit/s und das inkl. Radiotext/Titelanzeige. Nur der EPG fehlt. Wie dort die Zuführung erfolgt,keine Ahnung. Man hat aber auch Programme wie Radio Bob,Absolut Relax,das Schlagerparadies und auch die Programme des Funkhaus Halle (89.0 RTL und Brocken) mit 320 kbit/s im Kabel .
 
Dem Manne kann geholfen werden.
Besten Dank! Das erste Innenfoto eines VT855N, das ich zu sehen bekomme. Im Blechdöschen das DVB-Frontend mit Durchschleifung, der IC mit dem M dahinter ist der Demodulator. Das VFD hat offenbar nen Transverter - alles für 55 EUR Brutto-Endkundenpreis. Das ist schon böse, wenn man bedenkt, dass diese kleine Dose, zumindest mit 320 kBit/s MP2 gefüttert, ein Stück Maschinenbau wie den Studer A764 (9 kg) knallhart an die Wand spielt.


...wird soweit mir bekannt von Torfhaus geholt. Könnte man evtl. auch im RDS sehen, was steht denn da als AF drin?

Digital hat man dann die MDR Programme zu den AAC Programmen noch in MP2 mit 320 kbit/s und das inkl. Radiotext/Titelanzeige.
Die MDR-Programme holen sie vermutlich terrestrisch, dafür gibt es Spezialgeräte von Qbit. Die setzen bis zu 8 terr. UKW-Programme auf DVB-TS um - in MP2 mit Mitnahme aller RDS-Features. EPG gibt es da freilich nicht. Das gleiche gibt es auch für DAB+ - so eine Kiste mit 8 Umsetzungen DAB+->MPEG-TS kostet voll lizensiert um die 10.000 EUR.

Man hat aber auch Programme wie Radio Bob,Absolut Relax,das Schlagerparadies und auch die Programme des Funkhaus Halle (89.0 RTL und Brocken) mit 320 kbit/s im Kabel .
Vermutlich ganz genauso wie beim MDR:



Der Preis für solche Technik ist übrigens auch der Grund, warum Sachsen die UKW-Betriebsdauer in Kleinkabelnetzen verlängert hat: außer UKW auf UKW umzusetzen gibt es beim sächsischen Privatfunk keine Kabel-Einspeisemöglichkeit für die "kleinen" Netze. Die haben das Geld nicht, für 8000 EUR oder mehr eine Umsetzung UKW-DVB zu stricken. Damit sind PSR, RTL und Konsorten ohne UKW-UKW-Umsetzung raus dank der Regulierungswut der eigenen Lizensierungsbehörde.
 
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Es ist sicher die 92.1 vom Torfhaus,viel mehr ist hier nicht zu holen. Mich wundert,dass NDR1 nicht mehr verfügbar ist.Die 98.0 geht eigentlich auch noch.

Zum Thema Schlagerparadies und co,macht es denn wirklich Sinn 64 oder gar 72 kbit AAC auf 320 kbit/s mp2 zu switchen !? MMh.
 
Es gäbe auch noch die Variante DAB+ ins Kabel umzusetzen. Es gibt von Axing entsprechende Umsetzer, die rund einen 1000er kosten pro Stück. Das wäre auch für kleinere Kabelanlagen finanzierbar. Der geneigte Hörer braucht dann nur noch wie gehabt seinen Empfänger ans Kabel hängen.

Davon unabhängig finde ich die Diskussion hier teils ein Gejammer auf ziemlich hohem Niveau. Als das Analogfernsehen abgeschaltet wurde, krähte auch keiner Skandal, weil die alte Röhre plötzlich nur noch Bildrauschen brachte. Es steht letztlich jedem frei, für ein für jeden bezahlbares Entgeld einen entsprechenden Receiver zu kaufen und den vor den TV zu schalten. Gerade wer nach den zumeist recht elitär daherkommenden Kulturprogrammen schreit, ist selten ein Hartz4-Empfänger oder schlimmeres. Daher sollte es der entsprechenden Klientel nicht weh tun, wenn man mal einen Hunderter für ein entsprechendes Gerät ausgibt. Sowas nennt sich technischer Fortschritt. Und nein, technischer Fortschritt heißt nicht immer automatisch das etwas besser wurde. Beispiele gäbe es da genug. Und deshalb ja, die Sache mit dem Klang. Der fällt aber nur einem minimalen Teil der Hörerschaft auf, weil der Durchschnittshörer nunmal kein Klangfetischist ist und in der Regel in erster Linie Information und ein wenig Hintergrundberieselung will. Das ist heute nunmal so. Wir tun hier immer so als ob der Klang das Nonplusultra wäre. Er ist es nicht!
 
Das ist schon böse, wenn man bedenkt, dass diese kleine Dose, zumindest mit 320 kBit/s MP2 gefüttert, ein Stück Maschinenbau wie den Studer A764 (9 kg) knallhart an die Wand spielt.
Nun ja, man kann das auch anders sehen. Mein Gerät, das damals mit Listenpreis 2300,-DM gehandelt wurde, arbeitet auf UKW/FM einfach großartig. So muss Radio sein, wer das 'mal gehört hat. Aber nur noch auf ein paar Sendern, die terrestrisch senden, und mit guter Dipol-Antenne. Am Kabel gab es mal mehr Programmauswahl. Und seit 2019 bleibt das Gerät stumm auf UKW am Kabel. OK. Man muss mit der Zeit gehen und stellt sich dann so eine Settopbox drauf. Für nen Appel und nen Ei. Wenn das dann auch funktionieren würde, könnte das man ja verschmerzen. Aber die Stotterei und die elektrischen Mängel spotten jeder Beschreibung im Vergleich zu den semiprofessionellen Receivern von damals. Dann sollen die Kabelbetreiber einem ganz klipp und klar sagen, das und das Gerät hat die und die Messwerte,
die und die Signalstabilität, die und die Bitfehlerrate, dann könnte man noch auswählen. Aber da wird einem einfach so ein "Gadget" aufgeschwatzt, dessen Produktzyklus spätestens nach dem Softwareupdate und Transponder- und Codecwechsel beendet ist. Ja, hab mal im Kabelbetreiber-Shop nachgeblättert. Der "Vistron" ist da raus. Und das hat meiner Meinung nach durchaus seine Begründung:
Gestern noch die Behauptung, der Ableitstrom von Minus 12V zu Schutzerede sei zu groß, durch Prüfung mit Drehspulgerät im Wechselspannungsbereich mit 4 Kiloohm pro Volt mit 3,1 V nachgewiesen.
[Das Trafonetzteil hat 0 V. Jedenfalls nicht messbar.]
 

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weil der Durchschnittshörer nunmal kein Klangfetischist ist und in der Regel in erster Linie Information und ein wenig Hintergrundberieselung will. Das ist heute nunmal so. Wir tun hier immer so als ob der Klang das Nonplusultra wäre. Er ist es nicht!
Das sind ja Aussagen,
da schwingt eine absolute Abwertung des Rundfunks mit.
Vergessen die Live-Übertragungen von Konzerten, vergessen die Musikrezensionen, vergessen die Musikförderung und Wettbewerbe. Und vieles andere mehr, das nur für Rundfunkzwecke produziert wurde und wird.
 
Es gäbe auch noch die Variante DAB+ ins Kabel umzusetzen. Es gibt von Axing entsprechende Umsetzer, die rund einen 1000er kosten pro Stück. Das wäre auch für kleinere Kabelanlagen finanzierbar. Der geneigte Hörer braucht dann nur noch wie gehabt seinen Empfänger ans Kabel hängen.
Die üblicherweise verkauften DAB-Radios sind zwischen Eingangsbuchse und Modul nicht geschirmt:

Anhang anzeigen Hama DT100BT - Schirmklasse Z.mp4

Anschluss an ein Kabelnetz macht damit breitbandiges Kabelleck und kann unter Umständen zum Einsatz der BNetzA führen. Der Hinweis, DAB-Geräte dieser Machart nicht außerhalb terrestrischer Empfangsstellen zu betreiben, fehlt bei jedem Gerät als roter Beipackzettel.

Abgesehen davon bekommt man darüber auch nur das regionale Angebot, ggf. bei günstiger Lage der Kopfstelle etwas mehr - und meist in erbärmlicher Audioqulität, für die man diesen exorbitanten Aufwand gar nicht erst zu betreiben braucht. MDR Kultur in 88 kBit/s brutto mit sprachsynthese-ähnlicher Qualität? MDR Aktuell regelrecht "stolpernd"? Den ganzen Automaten-Müll aus dem BuMu2? Wozu sowas ins Kabel packen? Es wird aber tatsächlich teilweise in Kleinnetzen gemacht.

Davon unabhängig finde ich die Diskussion hier teils ein Gejammer auf ziemlich hohem Niveau.
Ich kann mit keinem (!) meiner an 2 Wohnorten in Summe 8 8acht!) DVB-Empfänger die Programme, die ich einst hörte, noch nutzen. Entweder die Geräte bleiben komplett stumm oder sie spielen fehlerhaft. Auch das UKW-Kabelangebot ist weg.

Das ist kein Jammern auf "hohem Niveau", das ist das Benennen des nun vorhandenen Null-Angebots.

Es steht letztlich jedem frei, für ein für jeden bezahlbares Entgeld einen entsprechenden Receiver zu kaufen und den vor den TV zu schalten.
Eben NICHT! Niemand weiß, ob das gekaufte Gerät dieses ARD-AAC so spielt, dass es qualitativ benutzbar ist. Selbst hier in diesem Thread gibt es Rückmeldungen über miserable Audioualität unterhalb des Niveaus von 128 kBit/s MP2. Das kann man sich nicht anhören.

Im Parallelforum gewinnt im Vergleich Sat via Kathrein UFS-913 gegen DAB+ in Berlin DAB+ bei HE-AAC mit mittleren zweistelligen Bitraten. Das ist technisch eigentlich sogar unmöglich.

Ich habe eine Rückmeldung aus Randberlin: Radioeins via Sat wesentlich schlechter als via Livestream - beides über den TV abgespielt mit via S/PDIF dranhängender großer Stereoanlage. Der mir bereitgestellte Mitschnitt bestätigt das eindeutig. Aber das kommt vom Empfangsgerät, denn im direkten Vergleich Stream - Sat bei Verwendung eines Decoders, der das ARD-AAC unbeirrt packt, siehts mindestens nach Gleichstand, eher nach "Sat ist besser als Stream" aus.

Das ist doch alles Murks. Selbst die "AAC-tauglichen" Geräte taugen nun nichts. Bislang ist ungeklärt, warum. Es wäre der Job der ARD gewesen, das vorab zu klären. Und dann davon Abstand zu nehmen, überhaupt diese Katastrophe zu triggern.

Als das Analogfernsehen abgeschaltet wurde, krähte auch keiner Skandal, weil die alte Röhre plötzlich nur noch Bildrauschen brachte.

Begreifst Du das nicht? Da gab es dann bessere Qualität (zumindest spätestens bei HD oder bei Verwendung eines Flachbildschirms). Da gehen die Leute mehr als nur freiwillig mit, es gibt einen klar erkennbaren qualitativen Mehrwert. Heute sind viele Haushalte beim TV besser aufgestellt als die Programmanbieter - in Erwartung, dass die Anbieter endlich mal liefern.

Beim DVB-Radio hingegen wurde die Qualität verringert und gleichzeitig die Empfangstechnik entwertet. Man muss Geld ausgeben, um mit hohem Risiko und viel Glück ein Gerät zu bekommen, das wenigstens nur etwas schlechter klingt als zuvor. Oft ists aber ein Griff ins Klo. Das ist doch total pervers.


Gerade wer nach den zumeist recht elitär daherkommenden Kulturprogrammen schreit, ist selten ein Hartz4-Empfänger oder schlimmeres.
Woher willst Du das wissen? Es gibt hochintelligente, kulturell anspruchsvolle Menschen, die finanziell sehr schlecht dastehen. Über meinen Berliner Bekanntenkreis einstiger Rundfunkleute kenne ich solche Schicksale. Gerade diejenigen, die zu DDR-Zeiten im "Kulturbetrieb" waren und nach 1989 abgewickelt wurden, kommen heute teils gerade noch so über die Runden. Da sind wirklich richtig arme Menschen dabei.

Außerdem geht es nicht nur um Geld. Was hilft Geld, wenn man beim Kauf eines Empfangsgerätes zu hohem Prozentsatz ins Klo greift? Solange das Gütesiegel "spielt ARD-AAC fehlerfrei" noch nicht erfunden wurde, wird dem wohl so bleiben.

Sowas nennt sich technischer Fortschritt. Und nein, technischer Fortschritt heißt nicht immer automatisch das etwas besser wurde.
Wenn "Fortschritt" nicht besser ist für diejenigen, die damit klarkommen müssen, ist es kein Fortschritt, sondern höchstens "moderner" - und gerne eine zynische Verpackung von Rückschritt, an dem sich andere gesundstoßen.

Das ist doch hochgradig pervers!

Wir tun hier immer so als ob der Klang das Nonplusultra wäre. Er ist es nicht!
In Müllqualität konnte ich nie Musik oder aufgezeichnete Sprache ertragen. Ein Jahr DT64-Mittelwelle war Folter, dazu bin ich im fortgeschrittenen Alter nicht mehr bereit.

Nochmal: es ist eine Schande, wie mit den Beitragszahlern umgegangen wird. Man zerstört ein bestens funktionierendes Übertragungssystem, ersetzt es durch ein qualitativ deutlich schlechteres System und scheitert bei der Einführung dieses Systems derart, dass die real erreichbare Qualität oft noch weitaus schlechter bzw. komplett unbrauchbar ist. Die Geschädigten sollen sich gefälligst neue Technik kaufen, werden dabei aber komplett hängen gelassen, kaufen deshalb fehlerhafte Geräte (da bekam ich gerade heute wieder eine entsprechende Rückmeldung, und dieser Mann ist eigentlich "vom Fach") und glauben dann, mehr Qualität käme prinzipbedingt nicht raus.

Niemand der Geschädigten hat diese Art des Umgangs verdient. Das sind Menschen, die diejenigen, die sie schädigen, für was ganz anderes (Lieferung von Qualität) beauftragt haben und Monat für Monat finanzieren.


Es wäre fürs Erste schon viel erreicht, wenn die, denen eine funktionierende, qualitativ hochwertige Hörfunkübertragung nichts bedeutet, einfach bei diesem Thema still sein würden und nicht noch diejenigen, die einfach erwarten, dass Qualität geliefert wird, zur Rechtfertigung nötigen oder sie belehren, dass sie keinen Anspruch auf Qualität hätten oder ähnliches.

Aber das kennen wir ja von anderen Bereichen des Lebens auch: es gibt immer welche, die Applaus klatschen, wenn andere geschädigt werden.

Widerlich.
 
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Es wäre fürs Erste schon viel erreicht, wenn die, denen eine funktionierende, qualitativ hochwertige Hörfunkübertragung nichts bedeutet, einfach bei diesem Thema still sein würden und nicht noch diejenigen, die einfach erwarten, dass Qualität geliefert wird, zur Rechtfertigung nötigen oder sie belehren, dass sie keinen Anspruch auf Qualität hätten oder ähnliches.
Warum? Das nennt sich freie Meinungsäußerung. Vielleicht mal davon gehört.
 
Es wäre fürs Erste schon viel erreicht, wenn die, denen eine funktionierende, qualitativ hochwertige Hörfunkübertragung nichts bedeutet, einfach bei diesem Thema still sein würden und nicht noch diejenigen, die einfach erwarten, dass Qualität geliefert wird, zur Rechtfertigung nötigen oder sie belehren, dass sie keinen Anspruch auf Qualität hätten oder ähnliches.
Nochmal, weil ich es hier schon mehrfach erwähnt habe. Du hast da leider einen Denkfehler drin. In der Logik des Rundfunks in dieser Republik ist der für dich zuständeige ÖR der mdr, da Rundfunk nunmal Ländersache ist. Dessen Programme kannst du problemlos per UKW empfangen, per DAB+ und auch als Livestream. Das sind drei Verbreitungswege, bei denen man zumindestens bei UKW noch von einem qualitativ halbwegs hochwertigen Endprodukt sprechen kann. Alle anderen Programme, welche man per Overspill oder von mir aus auch per Sat empfangen kann/konnte, waren wenn man so will freiwillige Leistungen auf deren Empfangbarkeit kein Rechtsanspruch besteht, schon gar nicht in Studioqualität.

Anschluss an ein Kabelnetz macht damit breitbandiges Kabelleck und kann unter Umständen zum Einsatz der BNetzA führen. Der Hinweis, DAB-Geräte dieser Machart nicht außerhalb terrestrischer Empfangsstellen zu betreiben, fehlt bei jedem Gerät als roter Beipackzettel.
Womit dass dann nicht das Problem des Endkunden ist.

Es wird aber tatsächlich teilweise in Kleinnetzen gemacht.
Richtig. Und es wird erstaunlicherweise gehört. Dein missionarischer Eifer in Ehren. Aber es geht hier trotz allem nur um einen Bruchteil von potentiellen Hörern. Das ist nunmal so.


@Wombel
Nein, natürlich nicht. Aber es ist nunmal so wie es ist. Was nutzt es tote Pferde zu reiten? Jugendliche geben sich heute mit zumeist übersteuerten Mono-Beatboxen zufrieden und finden sich total hipp dabei. Musik wird absichtlich mit Spitzen knapp vor der Kotzgrenze und darüber produziert, Stichwort Lautheit, usw. Musik im Allgemeinen ist doch längst zu einer Art Cashcow verkommen. Da gehts doch nirgendwo mehr um Künstleraufbau oder langfristige Erfolge. Und die "schöngeistige" Musik, sprich Klassik und Artverwandtes, führten seit jeher nur ein Nieschendasein für einen eher elitären kleinen Kreis. Ich finde das persönlich alles andere als gut. Aber so ist nunmal die Realität. Wem bringt es etwas, die Augen davor zu verschließen?
 
ugendliche geben sich heute mit zumeist übersteuerten Mono-Beatboxen zufrieden und finden sich total hipp dabei.
...und hören überhaupt keinen Rundfunk mehr, sondern "streamen" so wie so alles übers Handy. Radio ist für die ein Fremdwort. Aber darüber reden wir hier. Rundfunk, und vor allem mit öffentlichen Mitteln finanziert, ist für alle da, ja, es gibt sogar auf DVB-C "Diskotheken non stop" Kanäle. Keine Gruppe sollte sich ausgeschlossen fühlen.
 
@Radiokult: Natürlich kann ich alle ARD-Wellen über Internet hören, ob ichs mach, ist ne andere Sache. Das steht jedem frei.

Aber dann hätte man sich ehrlich machen müssen und den ganzen Hörfunk-Transponder ganz abschalten sollen. Punkt. Und zudem gibt es ja SAT-Empfänger, die Internet können, man ist nicht zwingend von eimem ARD-Radiotransponder oder sonstigem Transponder abhängig, zudem noch in schlechter Qualität.

Außderm wird die Zukunfjt des Fernsehens oder Radios m. E. eh komplett über Internet laufen, auf Dauer hat sich der Satellitenempfang damit sowieso erledigt, weil immer mehr internetfähige Fernseher in den Handel kommen.
 
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Ergänzung zu Post 1082
Hier noch Gegenbeweis. Verwendung Trafo-Netzteil. Spannung 12V Masse an Schutzerde, kein Zeigerausschlag.
BTW:
Digitalvoltmeter sind zum Messen derartiger Ströme einfach zu hochohmig, und samplen evtl. noch HF-Überlagerungen mit. "Zappeln" herum. Daher ein Drehspulinstrument genommen.
Kühlkörper ist etwas fipsig. Im Dauerbetrieb ca. +55 °C. Zum Testen reichte es aber.
 

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Davon unabhängig finde ich die Diskussion hier teils ein Gejammer auf ziemlich hohem Niveau. Als das Analogfernsehen abgeschaltet wurde, krähte auch keiner Skandal, weil die alte Röhre plötzlich nur noch Bildrauschen brachte. Es steht letztlich jedem frei, für ein für jeden bezahlbares Entgeld einen entsprechenden Receiver zu kaufen und den vor den TV zu schalten. Gerade wer nach den zumeist recht elitär daherkommenden Kulturprogrammen schreit, ist selten ein Hartz4-Empfänger oder schlimmeres. Daher sollte es der entsprechenden Klientel nicht weh tun, wenn man mal einen Hunderter für ein entsprechendes Gerät ausgibt. Sowas nennt sich technischer Fortschritt. Und nein, technischer Fortschritt heißt nicht immer automatisch das etwas besser wurde. Beispiele gäbe es da genug. Und deshalb ja, die Sache mit dem Klang. Der fällt aber nur einem minimalen Teil der Hörerschaft auf, weil der Durchschnittshörer nunmal kein Klangfetischist ist und in der Regel in erster Linie Information und ein wenig Hintergrundberieselung will. Das ist heute nunmal so. Wir tun hier immer so als ob der Klang das Nonplusultra wäre. Er ist es nicht!
Als das Analogfernsehen abgeschaltet wurde, gab es zum einen monatelange Übergangsfristen. Es gab einen Simulcast und mit Laufbändern auf den Analogkanälen wurde lange auf den Abschalttermin hingewiesen. Und: die Analog-Glotze wurde nicht von vornherein wertlos - es gab Empfangsboxen für DVB-T. Die alte Glotze konnte zumindest weiter genutzt werden.

"Hartz IV-Empfänger oder Schlimmeres" kommentiere ich lieber nicht weiter.

"technischer Fortschritt" definiere ich immer noch als Verbesserung für Nutzer*innen. Äußerst wohlwollend betrachtet liefert die ARD gerade eine Verschlimmbesserung. Überall wird von Nachhaltigkeit gesprochen, hier werden Werte im Millionenbereich absichtlich vernichtet. Ressourcen schonen? In dem man Elektromüll produziert?

Es nützt wenig, wenn die ARD jetzt Ökostrom aus Norwegen bezieht und Greenwashing für Fernsehproduktionen betreibt, wenn andererseits so ein Mist gemacht wird.
 
Als das Analogfernsehen abgeschaltet wurde, gab es zum einen monatelange Übergangsfristen.
Sender Aachen Stolberg Kanal 24 sendete m. W. noch mindestens 4 Jahre nach Umschwenken auf DVB-T in PAL analog. Abgesehen davon gab es eigens für Geräte ohne SCART-Buchse noch HF-Modulatoren, die, hinter die DVB-T-Box gesetzt, z. B. auf Kanal 34 umsetzen konnten. Und wenn Empfänger nicht UHF konnte, konnte man dann noch einen UHF-Kanal 5 VHF -Umsetzer dazwischensetzen. Alles kein Problem. Die Direktion hat weder Kosten noch Mühen gescheut, eine Abwärtskompatibilität zu gewährleisten.
Beim neuerlichen Transponder/Codecwechsel offensichtlich nicht mehr so easy.
 
Die Direktion hat weder Kosten noch Mühen gescheut, eine Abwärtskompatibilität zu gewährleisten.
Beim neuerlichen Transponder/Codecwechsel offensichtlich nicht mehr so easy.
Es hätte weder weiterer Kosten noch technischer Mühen bedurft, um die fällige Verlagerung des Hörfunks auf die langfristig angemieteten "HD-Transponder" ohne die meisten der nun auftretenden Kollateralschäden zu realisieren. Man hätte zu allen Geräten außer SD-Satreceivern und UKW-Umsetzern mit DVB-S1-Frontend kompatibel bleiben können und dennoch qualitativ hochwertig, wenn man Transponder 19 mit einbezogen hätte.

Schaut man sich nun an, wie auch "AAC-taugliche" Geräte reihenweise scheitern und lausige Audioqualität ausgeben, sieht man das gnaze Ausmaß der Schäden. Völlig unnötig, dass die Beitragszahler nun AAC-Betatester werden.
 
Der Preis für solche Technik ist übrigens auch der Grund, warum Sachsen die UKW-Betriebsdauer in Kleinkabelnetzen verlängert hat: außer UKW auf UKW umzusetzen gibt es beim sächsischen Privatfunk keine Kabel-Einspeisemöglichkeit für die "kleinen" Netze. Die haben das Geld nicht, für 8000 EUR oder mehr eine Umsetzung UKW-DVB zu stricken. Damit sind PSR, RTL und Konsorten ohne UKW-UKW-Umsetzung raus dank der Regulierungswut der eigenen Lizensierungsbehörde.
Auch hier wieder. Warum gibt es kein exklusives Kabelsignal mehr, welches von allen Sendern den Kabelbetreibern unkompliziert zugeliefert wird? Dann wäre auch das Einspeiseproblem mit der völlig veralteten Technik gelöst. Wir leben doch nicht mehr im 20. Jahrhundert. An Internetstreams als Zuführung denkt ebenfalls keiner, oder wird das tatsächlich irgendwo so gemacht?.
 
@Deep House Lover: Bei Vodafone (West) und Vodafone (ex-KDG) wird die mit 64 kbps laufende Streamqualität von "antenne saar" und "Unser Ding" vom Webstream abgegriffen und "hochskaliert" auf 192 kbps MPEG1-Layer 2 (warum die "Kabelhelden" nicht den 128er Stream abgreifen, ist mir ein echtes Rätsel)!

Ich habe beide Programme mit der von meiner Fritzbox erstellten DVB-C Radioliste mit dem VLC Player abgespielt und parallel dazu den Webstream beider Programme in der schlechtesten Audioqualität verglichen.

Der Laufzeitunterschied Webstream und DVB-C war minimal (nicht einmal 1 Sekunde), so dass ich zu 99,9% davon überzeugt bin, dass es sich um dasselbe Signal (bzw. Zuführung) handelt.

Ein weiterer Hinweis, dass es sich hierbei um Webzuführungen handelt, war die bis vor einigen Wochen laufende "Hinweisschleife" des Webstream von Bremen Next, welche ebenfalls bei Vodafone über DVB-C zu hören war!
 
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Warum gibt es kein exklusives Kabelsignal mehr, welches von allen Sendern den Kabelbetreibern unkompliziert zugeliefert wird?
Du kannst in Deutschland kein Kabelsignal "den Kabelbetreibern unkompliziert zuliefern", wenn nicht via Satellit.

In der Schweiz macht man das anders. Da stehen im Technik-Raum eines Lokalsenders halt 3 Encoder: einer für die Swisscom, einer für UPC und einer für das regionale Kabelnetz. Auf jedem werden 192 kBit/s MP2 erzeugt. In Deutschland hat man in manchen Regionen jedoch völlig zersplitterte Netzinseln und Netzinselchen, da sind teils in jedem Dorf andere Betreiber aktiv, die dann 150 oder 250 Haushalte versorgen. Das geht weiter über die etwas größeren Netze in Stadtteilen (1000 - 2000 Haushalte) oder Kleinstädten und selbst Großnetzbetreiber haben teils Inseln in Betrieb. Willst Du da für jede Insel einen Encoder aufstellen bei den Programmanbietern? Willst Du ein "Backbone" aufbauen, das die AG Kleinkleckersdorf mit der AG Kuhbläke verbindet, wo dich zwischen den Orten gerade mal das olle Kupfer liegt, das die gerade-nicht-mehr-Bundespost da mal verbuddelt hat? Und alle zentral zu versorgen aus einem Encoder bräuchte wiederum Verträge und zahlungsfähige Kleinnetzbetreiber, es müsste viel an Dienstleistung gemeinsam finanziert werden.

-> vergiss es.

Das geht noch weiter:

Dann wäre auch das Einspeiseproblem mit der völlig veralteten Technik gelöst.
Du müsstest in den kleinen Netzen IP-Transportströme entgegennehmen können. Es gibt Netze, die haben nichtmal Internetzugang in der Kopfstelle! Und wenn, dann dient dieser Zugang der Internetversorgung der an dieses Netz angeschlossenen Haushalte (vor allem in Orten, die von den großen Internetprovidern bislang weitgehend umgangen wurden) und ist u.U. nichtmal dem Netzbetreiber / der Antennengemeinschaft gehörend, sondern dem Internetdienstleister aus der Region, der über diese Anlage seine Dienste in die Wohnungen bringt und damit den Fortbestand der Anlage sichert, der nur durch lineares Radio und lineares TV zunehmend weniger gegeben ist. Teils sind die Zuführungen dorthin abenteuerliche Konstruktionen, teils via Richtfunk mit "halb-consumer-Technik" und man ist über jede Bandbreite froh, die man an die Endkunden weiterleiten kann, statt sie vorab 24/7/365 zu verbrennen für Zuführungsleistungen.

Hast Du die IP-Trannsportströme in der Kopfstelle, musst Du sie auf DVB-C umsetzen. Da drei, vier lokale Radioprogramme keinen Kabelkanal (50 MBit/s) füllen, sondern vielleicht inkl. allem Drumherum 1,5 MBit/s bringen, muss man sie dazumuxen auf andere Kanäle - dafür ist wiederum ein Großteil der Technik, die in kleinen Kabelnetzen im Einsatz ist, nicht geeignet. Es müsste dann eine andere Kopfstelle her - das kostet dann gleich mal u.U. fünfstellig (Komplettaustausch), was auch wiederum angesichts der wenigen Radioprogramme nicht lohnt.

Das "billigste" (in Gänsefüßchen, weils nicht qualitativ "billig" ist, sondern einfach nur am wenigsten kostet), ist die GSS MTX 5-16 CT CI. Diese Kompaktkopfstelle kann remultiplexen und IP verarbeiten - da steht sie bislang soweit ich das überblicke recht einsam auf weiter Flur. Ein "geile Kiste", wird je nach Händler zwischen 5000 und deutlich über 6000 EUR brutto gehandelt. Wenn nicht gerade ohnehin ein jahrelang über die Vereinskasse angesparter Technologiewechsel ansteht, ist das "nebenbei" für bissl Radio auch nicht möglich. Genau wie jetzt der Transcoder AAC-MP2 für das grundlos verbogene ARD-Radio.

An Internetstreams als Zuführung denkt ebenfalls keiner, oder wird das tatsächlich irgendwo so gemacht?
Das ist teilweise gemacht worden in Großnetzen - die Kunden beschwerten sich dann über elendige Latenzen. Wenn die Nachrichten im Wohnzimmer 20 Sekunden später starten als in der Küche nebenan, wirds unlustig. Der MDR hat soweit mir bekannt vor paar Jahren die Regionalversionen der "Einser" als Stream gestartet, weil die PYUR davon DVB-MP2-Radio machen wollte. Ob das noch so läuft, weiß ich nicht.

Auch hast Du da ebenfalls das Problem, die Signale erstmal dauerhaft als Datenlast zu haben - du brauchst also Internetanschluss in der Kopfstelle und zweigst Datenrate von der für die Endkunden verfügbaren Datenrate ab. Ich kenne Netze, die haben nur 300 MBit/s Downstream überhaupt anliegen und teilen das auf ihre Endkunden auf! Die "Kleinen" können nicht immer aus dem Vollen schöpfen.

Und du musst das MP3 in MP2 transcodieren (oder halt in AAC, wenn du noch mehr Probleme willst). Kauft man sowas von der Stange, ist man bei einem Komplettgerät (gibt es als dedizierte Hardware) schnell mal über 8000 EUR netto los für 8 umzusetzende Programme. Man braucht also einen fähigen Programmierer, der einen Linux-Server aufsetzt, da drauf mit FFmpeg, TwoLAME und TSDuck einen MPEG-Transportstrom erzeugt von eingehenden Webradios, das dann via IP rausgibt in eine wieder zwingend IP-fähige Kopfstelle - oder halt bei nicht-Vorhandensein von IP oder ASI als Eingangsmöglichkeit in die vorhandene Kopfstelle eine Umsetzung auf Sat-ZF macht. Allein der dafür nötige Modulator kostet wieder über 1000 EUR. Das ganze artet dann zu einem Gefrickel aus, das mit nur wenig Pech nicht langzeitstabil spielt.

Im Gegensatz dazu ein nicht lokales Radioprogramm wie z.B. die Rock Antenne: man speist einfach den obskuren Transponder 87 ins Kabelnetz ein. Homeshopping, Austria-Versionen von Programmen, die man ohnehin schon als Deutschland-Version auf nem anderen Transponder drin hat, aber eben auch Antenne Bayern, Sunshine Live und Rock Antenne. Auch da ist die Ausbeute gering und es schreit eigentlich nach Remultiplexing, also Herausholen der Radioprogramme und Neuaufbau eines Kabelmuxes. Aber es ist für die "Kleinen" am billigsten, den ganzen Transponder einzuspeisen. Der Platz ist vorhanden, da das Internet, so überhaupt vorhanden, nicht so leistungsstark ist, dass es mehr als 8 oder bestenfalls 16 frisst. Und der Kanalpreis einer Sat-Transponderumsetzung ins Kabel geht bei ca. 220 EUR brutto los. Unschlagbar günstig.

Es wäre also am besten für die Kabelanlagen, wenn die jeweiligen Lokalradios über von der Landemedienanstalt angemietete Kapazitäten auf Satellit kämen - sinnvoll zusammengefasst mit anderen, ohnehin einzuspeisenden (TV-)Programmen. Da gehts es schon wieder los, wenn der Lokalfunk regionalisiert. Soll dann jede Regio auf Satellit? Bezahlen kann und will das anbieterseitig auch niemand, aber es wäre die einzige auch für kleine Netze praktikable Lösung.

Letztlich wird das so ablaufen, dass irgendwann in den kommenden 5 Jahren der Glasfaserausbau der "Großen" auch über die kleineren Städte und Dörfer läuft. Dann werden immer mehr Menschen die traditionell genutzte Kabelanlage verlassen, selbst wenn die auch DOCSIS-Internet bietet. Damit löst sich das Problem von alleine.
 
Es hätte weder weiterer Kosten noch technischer Mühen bedurft, um die fällige Verlagerung des Hörfunks auf die langfristig angemieteten "HD-Transponder" ohne die meisten der nun auftretenden Kollateralschäden zu realisieren. Man hätte zu allen Geräten außer SD-Satreceivern und UKW-Umsetzern mit DVB-S1-Frontend kompatibel bleiben können und dennoch qualitativ hochwertig, wenn man Transponder 19 mit einbezogen hätte.
Ja, hätte man tun können. Ich bin übrigens auch weit entfernt davon gut zu finden, was die ARD da gemacht hat, auch wenn sich das wahrscheinlich anders liest. Aber sie hat es nunmal gemacht und die sogenannten Kollateralschäden sind trotz allem überschaubar. Man kann da jetzt viel drüber diskutieren oder es zur Kenntnis nehmen und sich irgendwie damit arrangieren. Ein Zurück ist jedenfalls nicht in Sicht. Hier ist zum Beispiel die komplette UKW-Umsetzung kurzerhand abgeschaltet worden mit überschaubaren Reaktionen, da nur noch die wenigsten überhaupt Radio per UKW-Band im Kabel hören. Und da die meisten TV-Geräte nunmal das neue Signal problemlos abspielen können, waren die allermeisten Protestierer nach wenigen Tagen und einer anständigen Auf- bzw. Erklärung durch die Techniker wieder beruhigt. Zugegeben, das wäre eigentlich Aufgabe der ARD gewesen, aber diesbezüglich wissen wir ja, wie es selbige mit ihrer Informationspolitik hält.
Der entscheidene Punkt ist hier vielleicht auch ein ganz anderer Aspekt. Der nun eingesparte Transponder verschlingt immerhin mehrere Millionen im Jahr. Was konkret da die ARD mit der SES ausgehandelt hat, weiß freilich keiner. Aber die Faustregel besagt Pi mal Daumen so um die 4000 Euro pro Monat und MHz. Und das ist unterm Strich dann doch ein kleines Sümmchen, was man am Ende vielleicht wieder ins Programm stecken könnte. Und wenn wir uns dann mal wirklich ehrlich machen, sind es von den rund 80 Radioangeboten der ARD vielleicht 3 oder 4, wo eine Ausstrahlung mit 192 oder 320 kbps wirklich sinnvoll wäre. Bei dem ganzen Rest fällt es so oder so niemandem groß auf. Es mag sich zynisch anhören, aber ich muss nunmal nichts mehr in Megaqualität versenden, wo kaum noch Qualität drin ist.
 
Und wenn wir uns dann mal wirklich ehrlich machen, sind es von den rund 80 Radioangeboten der ARD vielleicht 3 oder 4, wo eine Ausstrahlung mit 192 oder 320 kbps wirklich sinnvoll wäre. Bei dem ganzen Rest fällt es so oder so niemandem groß auf. Es mag sich zynisch anhören, aber ich muss nunmal nichts mehr in Megaqualität versenden, wo kaum noch Qualität drin ist.
Besser hätte sogar ich es nicht ausdrücken können.

Übrigens, mit der Satelliten-Sendequalität von Bremen NEXT bin ich voll und ganz zufrieden.
 
Und deshalb ja, die Sache mit dem Klang. Der fällt aber nur einem minimalen Teil der Hörerschaft auf, weil der Durchschnittshörer nunmal kein Klangfetischist ist und in der Regel in erster Linie Information und ein wenig Hintergrundberieselung will. Das ist heute nunmal so. Wir tun hier immer so als ob der Klang das Nonplusultra wäre. Er ist es nicht!
Der audiophile Hörer mit hohem Anspruch an die Klangqualität zahlt aber genauso viel für das Angebot wie derjenige, dem der Matschsound über seinen Smartphonelautsprecher ausreicht. Letzterer wird sich nicht daran stören, wenn er ein technisch sauberes Signal empfängt. Erstem wird es dagegen ein Gräuel sein, einer völlig kaputt komprimierten Klangpampe zu lauschen. Wenn ich mich als Anbieter, der beiden gleichermaßen gerecht werden muss, aus welchem Grund auch immer nur noch imstande sehe, einen Signalweg für alle anzubieten, läge die Entscheidung für mich eigentlich auf der Hand…
 
Der audiophile Hörer mit hohem Anspruch an die Klangqualität

Da musste nicht mal "audiophil" sein. Da reichen heute ja schon Ansprüche, die man in den 80er Jahren an guten UKW-Empfang und den damit verbundenen Klang hatte, um einen Großteil der ARD-Programme gar nicht mehr nutzen zu können - egal auf welchem Weg. Man lausche nur mal Aufnahmen der ARD-"Unterhaltungswellen" aus den 80er Jahren. Die sind selbst auf Tape noch besser als das, was heute auf dem besten der digitalen Wege rauskommt.

Und dann vergleiche man mit dem Fernsehen. Da ist der Ton nur "zweit-Reiz" und qualitativ heute Lichtjahre vom normalen Radio-Ton entfernt.

Mir persönlich war es seit Jahren schon nur noch um einige Kulturprogramme gegangen - der Rest war mir schon inhaltlich egal, damit war mir das auch von der Audioqualität her wurscht.

Mit den 320 kBit/s MP2 vom Hörfunktransponder war das schon super, mit den 448 AC-3 superst³.

256 kBit/s LC-AAC kommen bei Stereo da durchaus ran - wenn das Empfangsgerät mitmacht. 160 kBit/s LC-AAC (Bayern 2, BR Klassik) sind schon deutlich schlechter, aber immer noch so gut, dass es normalerweise nicht auffallen sollte - wieder: wenn das Empfangsgerät mitmacht. Die 128 kBit/s LC-AAC der meisten ARD-Programme sind für erfahrene und geübte Hörer recht schnell als qualitativ schlechter zu erkennen. Für mich ists etwas schwieriger gewesen (ich bin nicht "audiophil"), aber je nach Programm und Programminhalt bekam ich den Unterschied 320 MP2 / 128 LC-AAC schon noch mit: es fehlt an Auflösung, an Details.

Für die bei den Unterhaltungswellen übliche Nutzung ist das aber aus meiner Sicht natürlich ausreichend - für diese Aussage bekam ich auch schon Protest, es gibt Menschen, die auch diese Programme bestmöglich haben wollen, schließlich haben sie ja auch mit ihrem Rundfunkbeitrag die aufwendigem teuren Studios bezahlt.

Problem bei der Umstellung auf AAC ist, dass es ein auch für mich unerwartetes "nicht-binäres" Verhalten gibt. Ich ging naiv davon aus, entweder es spielt oder es spielt nicht. Heute wissen wir: wenn Ton rauskommt, kann der sehr falsch und sehr schlecht sein. Manche Leute glauben, das wäre die Limitierung des Systems. Ist es aber nicht - wenns deutlich schlechter klingt als der Hörfunktransponder, stimmt was mit dem Decoder im Empfangsgerät nicht. Inzwischen liegen mir auch einige Beispielmitschnitte vor, an denen die schlechte Qualität deutlich zu hören ist. Konfrontiert man die Betroffenen dann mit korrektem Decoding, haben sie auch Schwierigkeiten, das auseinanderzuhalten.

Die Ursache ist bislang unklar. Da sich zig Fabrikate (Receiver und TV-Geräte) so verhalten, wage ich die Aussage, dass es möglicherweise eine "zentrale" Ursache gibt. Also: die angelieferten Datenströme beinhalten etwas, das die Decoder zu diesem Verhalten bringt. Möglicherweise hat es etwas mit einer bei DVB und AAC möglichen Dynamikbearbeitung im Empfangsgerät (!) zu tun. Die berichteten Beschreibungen und auch Mitschnitte lassen dies vermuten.

"Einfache" Decoder, die offenbar diese Funktionalität (Dynamic Range Control) nicht beinhalten, spielen korrekt. Das Vistron-Kabelradio spielt z.B. korrekt und holt das Maximum raus. Damit sollte es nicht deutlich schlechter klingen als bei 320 kBit/s MP2. Nur, dass es halt bei BR, NDR und Radio Bremen knackt.

Was machen Betroffene jetzt? Wer ist zuständig? Der Gerätehersteller? Der sagt, es liegt am Signal (wenn er überhaupt was sagt). Die ARD? Die sagt, es liegt an den Empfangsgeräten und man möge sich was neues kaufen. Was aber, wenn das vorhandene Gerät ganz neu ist? Die Beitragszahler werden zerrieben. Gerätekauf ist reine Lotterie. Kaum jemand hat die Möglichkeit, zu testen, ob das gekaufte Gerät korrekt spielt oder nicht. Der Hörfunk über Satellit bekommt nun den Ruf, qualitativ minderwertig zu sein - was aber nicht systembedingt ist, mit bestimmten Geräten lässt sich mehr rausholen auch aus den nur 128 kBit/s LC-AAC.

Bevor man als öffentlich-rechtlicher "Versorger" eine solche Umstellung macht, evaluiert man eigentlich. Da wäre das sehr schnell aufgefallen. Und dann hätte man einen anderen Weg gehen müssen - der wäre sogar möglich gewesen. Nun baden es die Beitragszahler aus. Nicht nur die, deren Geräte gleich komplett stumm bleiben, sondern offenbar noch viel mehr, deren Geräte lausige Qualität liefern.

Das ist schon sehr befremdlich, wie die ARD damit umgeht. Das ist ja nicht irgendeine halbkriminelle Bude, das ist eine gesamtgesellschaftlich finanzierte öffentlich-rechtliche Einrichtung. Sowas gehört sich da nicht. Die Schweizer haben das trotz Halbierung (!) der Sat-Kapazitäten auch kompatibel und hochwertig hinbekommen. Die ARD hätte die gleiche Chance gehabt.
 
Ich verstehe nicht, wieso eine Neuerung nicht zwingend eine Verbesserung sein muss. In der Vergangenheit ist man klar den Weg gegangen. Es gab am Anfang die Mittelwelle, und alle waren froh, als es mit der Einführung von UKW einen Quantensprung in der Hörqualität gab, wenngleich es Radio Luxemburg mit seinem Programm bis in die frühen 80er Jahre geschafft hat, die Leute auf AM zu halten und gegen die ARD anzustinken. Respekt.

Statt nun mit der Digitalisierung den Klang weiter zu verbessern, dient sie nur noch dazu, Geld einzusparen. Wenn ich 320 Kbit MP2 auf MP4 umrechne, komme ich auf 142 Kbit und nicht auf 128 Kbit. Diese Differenz pro Programm sollte die ARD doch finanzieren können.

Interessanterweise wird das Fernsehbild hingegen immer besser. Da hat sich die Datenmenge von SD auf HD um 150% vergrößert.

Inakzeptabel und der größe Skandal sind für mich die lächerlichen 72 KBit bei DAB+.

Vielleicht sollten für jeden Anbieter, öffentlich-rechtlich wie kommerziell, gesetzliche Normen im Digitalbereich eingeführt werden.
 
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