Der Deutschlandfunk "früher"

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Danke @Praxis Radiologie! Wie toll es doch ist, dass es Personen gibt, die solche Dokumente aufbewahren! Beim Sender selbst dürfte sowas nicht mehr unbedingt in den Archiven rumliegen.

11.10 WAHNSINNS-SZENEN IN OPERN.
Na, wenn das mal nicht Click-Bate Tune-In-Bate vom Feinsten ist. 🤣

Interessant finde ich auch, dass neben den MW-Frequenzen in kHz immer auch die Wellenlängen in Metern angegeben werden: "Nur für 1268 kHz/236,5 m".
 
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Kein Problem: Auch Programmzeitschriften werden in der Deutschen Nationalbibliothek gesammelt. Alles noch greifbar.
"Greifbar" wäre heutzutage für mich, wenn man digital in alten Programmzeitschriften recherchieren könnte. In diesem Bereich sieht es aber sehr traurig aus. Selbst wenn beim DLF ein Komplett-Archiv mit alten Hörzu u.ä. vorhanden sein sollte, zweifele ich, dass man da als Interessierter überhaupt herankommen kann. Und es gibt wohl immer weniger professionelle Archivare bei den ÖR, die entsprechende Anfragen beantworten. Klar, sind eben alles Personalkosten.
 
@Adolar: Das Programm wird ja auch in Tageszeitungen abgedruckt, die teilweise schon retrodigitalisiert worden sind. Auch über die Pressearchive, über die man als Bibliotheksbenutzer heutzutage meist Zugriff hat, kann man sie leicht im Volltext durchsuchen. Bei manchen Zeitungen werden sie aber auch nicht ins Pressearchiv übernommen, das ist schade.
 
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Auffällig war der starke Fokus auf die Bedürfnisse der DDR-Bürger
Passend dazu aus "Deutschland heute" dieser Beitrag zum Nachhören:
"Deutschlandfunk-Hören in der DDR - ein Leipziger erinnert sich.
Der Funker, Arzt und Oppositionelle Christian Hönemann wuchs in der DDR auf – Wissen über den nichtsozialistischen Rest der Welt war schwer zu erlangen. In den Berichten, Kommentaren und auch im „Schlagerderby“ des Dlf fand er damals vieles, was Schule und DDR-Medien ausließen.
Bernhard, Henry | 03. Januar 2022, 14:23 Uhr"



Sehr schön: "Zwie-Sprech" und "Zwie-Denk...."
 
Jetzt sendet DLF ja keine Verkehrshinweise mehr, früher war das anders.
Da fällt mir ein, hat nicht Deutschlandfunk den Hinz-Triller erfunden?
Zuerst den arpeggierten D-Dur-Akkord, mehr Rechteckspektrum.
Dann den Triller.
 
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Ja, anfangs hatte der DLF die angehängte Tonfolge für die Verkehrsmeldungen. Damit wurden damals Recorder in Autobahnraststätten scharfgeschaltet, die dann die Meldungen aufnahmen und auf Knopfdruck wiedergaben. Allerdings hatte man das Problem, dass es offenbar zu viele Musikstücke gab, in denen ganz ähnliche Tonfolgen vorkamen, weshalb dann oftmals nur Musik auf dem Band war. Um diesem Übel abzuhelfen, suchte man eben nach einem charakteristischen Signal und fand das in eben diesem Triller, der nach seinem Erfinder Werner Hinz benannt wurde.
Eigene Mitschnitte des DLFs kann ich nicht anbieten, aber ich habe erst kürzlich eine interessante Quelle aufgetan: https://archive.org/search.php?query=creator:"German+Public+Radio"
Hier hat einer jede Menge Audiomaterial ab den frühen 90ern hochgeladen. Neben den SWR-Vorgängern und dem SR gibt es da auch jede Menge vom Deutschlandfunk. Vornehmlich sind das Musiksendungen, teilweise aber auch Features, Nachrichten aus der Wendezeit und Hörspiele, die beispielsweise im Rahmen des Mitternachtskrimis ausgestrahlt wurden. Vielleicht ist da was für den Einen oder Anderen dabei.
Ich könnte indes noch ein Heft zu 25 Jahren DLF, also von 1987, anbieten, in dem sich eine recht gute und ausführliche Chronik findet. Dieses Heft liegt mir jedoch nicht in gedruckter, sondern in gesprochener Form vor, sondern auf Kassette aufgelesen. Diese Produktion stammt aus dem Bestand einer Hörbücherei für Blinde, die vor einiger Zeit ihren gesamten Kassettenbestand verschenkte. Inzwischen ist das Band digitalisiert und ich stelle es auf Anfrage gern zur Verfügung.
 

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  • Deutschlandfunk - Verkehrssignal 1970er Jahre.mp3
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Wenn der Titel des Threads lautet: "Deutschlandfunk früher", muss eigentlich auch der Versanddienst von CDs mit Wissenschaftssendungsmitschnitten genannt werden. Firma Kepton scheint sang- und klanglos ohne viel Tam-Tam einfach so von der Bildfläche verschwunden zu sein, und damit auch der Versandservice. Oder irre ich mich da. Und kaum zu glauben, die CD im Bild startet tatsächlich auch unter heute aktuellen Betriebssystemen. Da konnte man sich ganz gemütlich ohne Internetanschluss durch die ganzen Wissenschaftssendungen eines Monats, "Forschung aktuell", "Sternzeit", "Bildergalerie", um nur ein paar Themen aus dem Inhaltsverzeichnis zu nennen, durchzappen. Und ja, darauf sind auch einige "Jingles" des DLF von damals enthalten.
 

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Ich glaube, die Sendung „Lustige Musikanten“ war 1992 schon Geschichte. Ich kann mich aber noch daran erinnern aus meiner Kindheit (früher 80er). Damals war das DLF-Programm ein richtiger Gemischtwarenladen mit Unterhaltungs-, Informations- und Kultursendungen und Musik von Oper und Symphonieorchester über Volksmusik, Schlager, Pop, Rock bis Jazz und Avantgarde, natürlich nicht durcheinander, sondern wie damals üblich schön in einzelnen Sendungen.
 
03. 04. 2005 "Digitale Raumklangausbeute" findet man als Text noch im DLF-Archiv online. Auch auf einer besagten "Kepton"-CD ist ein entsprechender Mitschnitt vorhanden. Aber, welch Enttäuschung, nur in Mono. Dabei hätte hier unwidersprochen ein absolut spitzenklassenmäßiges Demonstrationsbeispiel für echtes Stereo seine zeitüberdauernde Dokumentation verdient gehabt.
Bleibt nur noch die Erinnerung: Wie der Klarinettist sich in einem virtuellen Konzertsaal einmal von der Bühne weg, gegen die Wand und einmal zum Publikum hin dreht. Klasse. Und das alles, sowohl das Instrument, als auch die Konzertsaalakustik mit "Faltung" voll digital synthetisiert. Vienna Symphonic Library.
Ja, auch das bleibt mit dem Begriff "Deutschlandfunk früher" in Erinnerung.
 
Die "Lustigen Musikanten" liefen seinerseits immer zur Essenszeit am Sonntagmittag von 13:10 - 14:00 Uhr. Sehr zu meinem Leidwesen, aber zur Freude meiner Eltern. Für mich waren es die "Lästigen Musikanten" :p
 
Kleiner Tipp : www.medienboardonline.de . Dann unter Fernsehzeitungen früher gucken : z.B. HörZu Nostalgie. Viel Spaß beim stöbern !
Danke für den Tipp, den einzelnen Scans entnehme ich z.B., dass saisonal auch der Karneval (gestaltet von den bekannten Kölner Größen/Mitarbeitern) eine Rolle spielte, u.a. auf dem "Waterkant"-Sendeplatz, auf welchem nachweislich 1991 und auch noch im Oktober 1992 (wohl nach Verlassen des o.g. Platzes am Sonntagmittag) die "Lustigen Musikanten" beheimatet waren, im Oktober 1994 liefen sie samstags in der Früh, um 11 gab es da schon die Vorgängerversion der heutigen "Gesichter Europas".

Und allgemein ist so wahnsinnig viel im Schema praktisch seit den 90ern nicht passiert, das meiste noch und in mehreren Schritten mit der Umstellung des Nachtprogramms im letzten Jahrzehnt, tagsüber sah es schon in den frühen 90ern fast so aus wie heute (bis auf kleine Anpassungen), 1992 waren "Europa heute" und "Tag für Tag" noch 1 Stunde früher dran und liessen Platz für ein Konzert nach 9, ehe es dann um 10 mit dem "Journal am Vormittag" weiterging.

1995 war auch dies dann geändert worden, lediglich die längere Strecke "Boulevard" ab 14.35 Uhr war noch da, die ist später vermutlich in die Sendungen "Campus & Karriere" und "Corso" überführt worden, exemplarisch dafür mal "auf einen Blick" Wochen-und Tagesübersichten aus 1992, 1995 und 2000:
auf einen Blick Herbst 1992 1.jpg
auf einen Blick Herbst 1992 2.jpg
auf einen Blick Herbst 1995 1.jpg

auf einen Blick Herbst 1995 2.jpg
auf einen Blick 02.05.2000.jpg

Eine geradezu beeindruckende Kontinuität und eben wirklich sehr behutsame Anpassung mit der Zeit, ganz anders als beim Berliner Schwesterprogramm.
 
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Firma Kepton scheint sang- und klanglos ohne viel Tam-Tam einfach so von der Bildfläche verschwunden zu sein, und damit auch der Versandservice. Oder irre ich mich da.
Keine Ahnung, was aus Kepton wurde, aber Hörfunksendungen auf CD konnte man auch bei mehreren ARD-Sendern bestellen, zum Beispiel auch bei hr2. Das wurde erst eingestellt, als klar war, dass Download und Streaming gewonnen hatten.
 
exemplarisch dafür mal "auf einen Blick" Wochen-und Tagesübersichten aus 1992, 1995 und 2000:

Jemand hier, der etwas zur Sendung "Soundcheck" sagen kann, die in der Nacht von Freitag zu Samstag ab 1:05 Uhr lief? Ich weiß zumindest, dass Knut Benzner dort Sendungen gemacht hat.
 
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Da verweise ich nochmals auf diese Übersichtseite hier: https://archive.org/search.php?query=creator:"German+Public+Radio"
Knut Benzner zeichneten auch Rainer Blome, Thomas Elbern, Michael Frank, Thomas Heidböhmer, Günther Janssen, Karl Lippegaus, Carlo May, Peter Strotmann, Udo Vieth, Albrecht Wiedenhöfer und Simone Wien für die Sendungen verantwortlich. Einfach nach den Nachnamen der oben genannten suchen und Du wirst in jedem Fall genug zu hören bekommen
 
Die Sendereihe unter dem Namen „Soundcheck“ gab es bis in die 2010er Jahre hinein; neben den von TORZ. genannten Moderatoren war dort auch der inzwischen verstorbene Till Obermaier-Kotzschmar mit von der Partie.

Zu Knut Benzner:
 

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  • 2011-05-21_Soundcheck_Bob_Dylan_70_Benzner.mp3
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Richtig, der "Soundcheck" war sogar noch in der 1.Version der neuen Radionacht, in welcher alle Musiksendungen der Nächte der anderen Wochentage gebündelt wurden, vertreten, erst mit dem nächsten Relaunch wechselte es auf die jetzigen Radionächte Rock (und Co.).
 
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Die Mitschnitte kenne ich, bei archive.org erfahre ich aber nichts über das grundsätzliche Konzept der Sendereihe. Unterschied die sich inhaltlich von den nächtlichen Musiksendungen der anderen Wochentage? Machten die Moderatoren noch andere DLF-Sendungen?

PS: Ist bekannt, wer sich hinter "German Public Radio" verbirgt?
 
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Machten die Moderatoren noch andere DLF-Sendungen?
Das kann man so pauschal nicht sagen. Carlo May beispielsweise war seinerzeit Leiter der U-Musikredaktion (also Festangestellter beim DLF) und hat diese eine Sendung auch selbst moderiert. Benzner, Vieth, Obermaier etc. haben sie auf Honorarbasis gemacht und als Freie parallel auch für andere ARD-Wellen gearbeitet.
 
Morgen um 9.10 Uhr:
60 Jahre Dlf: Das große Wiedersehen – November 1989 an der innerdeutschen Grenze

Am Mikrofon: Klaus Peter, Björn Held und Falk Schwarz

In diesem Jahr feiern wir das 60-jährige Bestehen von Deutschlandfunk. Zum Start unseres Jubiläumsjahres wiederholen wir ein Wochenendjournal aus der Zeit des Mauerfalls. Am 18. November 1989 berichten die Reporter Klaus Peter, Björn Held und Falk Schwarz in Live-Schalten von der sich auflösenden innerdeutschen Grenze.
 
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