Angaben auf (alten) Frequenzskalen, Umgang mit Frequenzen und Wellenlängen

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Selbstverständlich weisen viele Skalen alter Radiogeräte auch nach 1950 neben der Frequenz in kHz noch die Wellenlänge in m aus.
Ich erinnere mich dunkel gar noch an ein reines AM-Radio, das ausschließlich mit Meter-Angaben beschriftet war. Die Meter-Angaben müssen somit ganz früh eine große Bedeutung gehabt haben.
Ich vermute das auch deshalb, weil bei "Planet earths biggest commercial radio-station" war es gar im Namen / Claim / Jingles: im englischsprachigen Programm von Radio Luxemb(o)urg - the great 2-0-8.
208 Meter war die Wellenlänge von deren Mittelwellen-Frequenz (1439 bzw. später 1440 kHz) - und die wurde einem regelrecht "eingeimpft" - akustisch und auch optisch.

Hier in einer kleinen Collage zu hören: Zunächst eine Ansage, die unmittelbar vor Programmstart lief. Dann wurde selbst kurz vor den News noch einmal ein "208" "reingeschossen, danach exemplarisch zwei weitere 208-Jingles und ungefähr ab Sekunde 77 folgt das, was täglich zum Sendeschluß gespielt wurde (nach unserer Zeit um 4 Uhr morgens): da ab 1 Uhr nachts das englische Programm auch die Frequenzen des deutschen Programms nutzen durfte / konnte, wurden auch die Frequenzen erwähnt: für die Kurzwelle ausschließlich die Wellenlänge angegeben (49,26 Meter), bei Mittelwelle wenigstens zusätzlich die kHz-Angabe (und u.a. Informationen zur Sendestärke). Bei UKW ausschließlich die MHz-Angaben, obwohl ich aus alten Anzeigen noch die Kanal-Angaben (6 und 33) im Kopf habe...

Als zweiten Anhang ein rasches Foto von meiner zugegebenermaßen etwas seltsam gestalteten Fototasche mit einem Aufkleber des englischen Programms, wo zwar die kHz-Angabe zu finden war, aber die Wellenlängen-Angabe dominierte....:cool:
 

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Ähnlich skurril bis in die 70er die "Kanalangabe" bei UKW.
SR 1 Eurpawelle Saar Kanal 2 (87,9, 88,0, 88,1).
Das gab es speziell beim von dir angesprochenen SR sogar noch bis etwa Mitte der 80er. Die Saarlandwelle beispielsweise gab ihre Hauptfrequenz neben der exakten 95,5 MHZ auch gern mit Kanal 28 an.
 
Das ist genauso falsch wie einige Deiner Schreibweisen. Selbstverständlich weisen viele Skalen alter Radiogeräte auch nach 1950 neben der Frequenz in kHz noch die Wellenlänge in m aus.
Danke Oberlehrer. Wieder was gelernt. Du bist jetzt aber nicht die Rechtschreibkorrektur aus Westmecklenburg, oder?
Kilohertz wird im Regelfall mit kHz als Präfix abgekürzt. Aber es gibt/gab auch "KHz" auf manchen Skalen. Alles folgende, also ab MHz aufwärts, schreibt sich in der Präfix groß.
Und mit der Meterangabe der Wellenlänge konnten die wenigsten was anfangen. Warum auch. I. d. R. stand Kilohertz an der Skala und das sagt(e) aus ob links oder rechts oder in der Mitte.
 
Und ist, wenn es sich um den MW-Frequenbereich handelt, sich vermutlich einfacher zu merken als drei- bis vierstellige kHz-Zahlen. Für den UKW-Frequenzbereich spielt das dann eher keine Rolle mehr.
 
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Ich habe noch zwei MW-fähige Radios, darunter ein Sangean WR 1. Da steht jeweils nur kHz dran. Nichts mit Wellenlänge in leicht zu merkender Wellenlänge in Metern...
 
Also, Meterangaben für die Mittelwellenfrequenzen kenne ich vor allen Dingen aus alten Mitschnitten. Zumindest auf der Kurzwelle werden die einzelnen Frequenzbereiche ja heute noch in Meter(bänder)n angegeben, allerdings wird für die einzelnen Frequenzen dann doch eher eine Angabe in KHZ verwendet.
 
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Kilohertz wird im Regelfall mit kHz als Präfix abgekürzt. Aber es gibt/gab auch "KHz" auf manchen Skalen. Alles folgende, also ab MHz aufwärts, schreibt sich in der Präfix groß.
Kilogramm wird auch oftmals mit Kg angegeben, dadurch wird es aber nicht richtig. Der Vorsatz für 10³ ist und bleibt ein kleines k. Dass der Vorsatz für 10^6 dann ein großes und kein kleines M ist, leuchtet mit Blick auf den Vorsatz für 10^-3 recht schnell ein. Einen Vorsatz in Form eines großen K gibt es nicht, da der Buchstabe bereits für Kelvin reserviert ist. Es handelt sich hierbei auch nicht um Gewohnheiten oder Bräuche, sondern um international festgelegte Schreibweisen mathematisch-physikalischer Größen.

Bei der Gelegenheit sei auch noch darauf hingewiesen, dass "Hertz" mit Hz und nicht mit HZ abgekürzt wird.

Daraus folgen kHz, MHz, GHz usw.
 
Das gab es speziell beim von dir angesprochenen SR sogar noch bis etwa Mitte der 80er. Die Saarlandwelle beispielsweise gab ihre Hauptfrequenz neben der exakten 95,5 MHZ auch gern mit Kanal 28 an.
So, nachdem diese Diskussion jetzt ausgekoppelt wurde, erscheint es mir nun weniger OT, wenn ich das folgende Tondokument zum Beweis einstelle. Wir hören die erste Moderation von SR 3 Saarlandwelle vom 07.01.1980, wo die zuerst der Kanal und erst danach die genaue Frequenz angegeben wird.
 

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  • 19800107_SR 3 - Sendestart.mp3
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Merkwürdig. Eigentlich sollte sich hier eine MP3-Datei von 01:10 Länge öffnen und abspielen lassen. Können denn andere User hier etwas anhören?
 
„Die Top 75 auf der starken Mittelwelle vierzehnzweiundzwanzig Kilohertz gleich zweihundertelf Meter sowie auf UKW Kanal drei in stereo, achtundachtzig Megahertz.“

Wie oft gehört, bis weit in die achtziger.


Edit: @TORZ.: Bei mir geht’s.
 
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Können denn andere User hier etwas anhören?
Ja. 1'10". "... auf SR 3, der Saarland-Welle, auf UKW-Kanal 28. Frequenzangabe gleich hinzu: Das sind 95,5 MHz."

Es handelt sich hierbei auch nicht um Gewohnheiten oder Bräuche, sondern um international festgelegte Schreibweisen mathematisch-physikalischer Größen.
Und zwar im SI. Präfixe größer 1, also (10⁶, 10⁹, ...) werden mit großen Buchstaben versehen (M, G, ...), Präfixe kleiner 1 (10⁻³, 10⁻⁶, ...), mit kleinen (m, µ, ...). Lediglich aus historischen Gründen wird "Kilo-" für 10³ mit dem kleinen "k" abgekürzt.

Ich habe noch zwei MW-fähige Radios, darunter ein Sangean WR 1. Da steht jeweils nur kHz dran. Nichts mit Wellenlänge in leicht zu merkender Wellenlänge in Metern...
Aber offenbar gehörte die Meterangabe ja bei manchen MW-Radiosendern zur Marke dazu wie heutzutage das Dortmunder Lokalradio "Radio 91.2" heißt.* Daher auch nur meine Vermutung, dass zumindest dieser Umstand psychologische Gründe gehabt haben könnte.

*Mit Verweis auf den obigen Beitrag vom @EMC:
Ich vermute das auch deshalb, weil bei "Planet earths biggest commercial radio-station" war es gar im Namen / Claim / Jingles: im englischsprachigen Programm von Radio Luxemb(o)urg - the great 2-0-8.
208 Meter war die Wellenlänge von deren Mittelwellen-Frequenz (1439 bzw. später 1440 kHz) - und die wurde einem regelrecht "eingeimpft" - akustisch und auch optisch.
 
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Merkwürdig. Eigentlich sollte sich hier eine MP3-Datei von 01:10 Länge öffnen und abspielen lassen. Können denn andere User hier etwas anhören?
Jo, wie thorr und Südfunk 3 auch.
gleich zweihundertelf Meter
An die 211 Meter der 1421 / später 1422 kHz-"Europawelle Saar" erinnere ich mich natürlich auch noch, weil ich vor allem Stunden mit Manfred Sexauer gerne 'mal abends hier in Norddeutschland gehört habe, zumal es ja auch nur einen "Katzensprung" von o.g. 208 des tagsüber "Radio Luxemburg" sowie abends "Radio Luxembourg - the great 208" auf 1439 / später 1440 kHz entfernt war.
Komischerweise habe ich bei den anderen, für mich typischen Mittelwellen-Sendern (vor allem Deutschlandfunk Neumünster / "Hansawelle" von Radio Bremen / AFN Bremerhaven sowie dem NDR, den ich auf meinem reinen Mittelwellen-Taschenradio trotz eigentlich vorhandener UKW-Empfangsmöglichkeit in bestimmten Außer-Haus-Situationen auch auf Mittelwelle hörte) deren Wellenlängen nicht mehr im Kopf - vermutlich weil diese in deren Programmen Ende der 70er nicht mehr erwähnt wurden...
 
Vielleicht war das mit den Meter (Kanal für UKW) Angaben mehr ein Ding aus südlichen Gefilden.
Kann mich auch nicht dran erinnern das RB, NDR und AFN Bremerhaven es erwähnt haben.
Auch in den 70er nicht so weit ich zurück denken kann.
Mein erstes eigenes Radio hatte ich 1972 bekommen
 
Ob das je einer nach 1950 jemals mit der Wellenlänge gecheckt hat
lässt sich klar mit JA beantworten, denn sowohl unter SWLs als auch unter HAMs haut man sich bei Unterhaltungen, was man wo gehört oder sonst getrieben hat, primär Meter um die Ohren. Selbst SDR-Software gönnt sich eine Bandvorwahl mit den Längenangaben. Aber das ist freilich Insiderkram. Ich kenne Menschen, die wissen nicht einmal, was eine Mittelwelle ist. Meter laufen sie bestenfalls, aber auch nur, wenn es unbedingt sein muss und Mutti nicht fährt.

meterse.png oder "BC": meterse2.png

btw: Ceeislambdamaleff ist eigentlich Allgemeinbildung. Damit sollte mind. jeder Realschüler etwas anfangen können, wenn er's nicht nur für die Klassenarbeit/Prüfung auswendig gelernt und danach brav wieder vergessen hat.
 
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Jo, wie thorr und Südfunk 3 auch.

An die 211 Meter der 1421 / später 1422 kHz-"Europawelle Saar" erinnere ich mich natürlich auch noch, weil ich vor allem Stunden mit Manfred Sexauer gerne 'mal abends hier in Norddeutschland gehört habe, zumal es ja auch nur einen "Katzensprung" von o.g. 208 des tagsüber "Radio Luxemburg" sowie abends "Radio Luxembourg - the great 208" auf 1439 / später 1440 kHz entfernt war.
Komischerweise habe ich bei den anderen, für mich typischen Mittelwellen-Sendern (vor allem Deutschlandfunk Neumünster / "Hansawelle" von Radio Bremen / AFN Bremerhaven sowie dem NDR, den ich auf meinem reinen Mittelwellen-Taschenradio trotz eigentlich vorhandener UKW-Empfangsmöglichkeit in bestimmten Außer-Haus-Situationen auch auf Mittelwelle hörte) deren Wellenlängen nicht mehr im Kopf - vermutlich weil diese in deren Programmen Ende der 70er nicht mehr erwähnt wurden...
Also, zu Radio Bremen habe ich nur eine Aufnahme von 1963 gefunden: http://www.kurzwelle-historisch.de/radios/Deutschland85_RadioBremen_pr.mp3
Die Meterangaben auf MW verschwanden offenbar früher als die Kanalangaben auf UKW. Schön kann man das beispielsweise bei folgenden Aufnahmen hören: http://www.rias1.de/sound4/rias_/ror/lennon/lennon02.mp3 oder http://rias1.de/sound4/rias_/sdw/19821119_rias_sdw_1769_.mp3
 
So, nachdem diese Diskussion jetzt ausgekoppelt wurde, erscheint es mir nun weniger OT, wenn ich das folgende Tondokument zum Beweis einstelle. Wir hören die erste Moderation von SR 3 Saarlandwelle vom 07.01.1980, wo die zuerst der Kanal und erst danach die genaue Frequenz angegeben wird.
Die Musik danach, die wird doch bei TV total benutzt :D
 
In GB war es früher völlig unüblich, die MW-Frequenz zu nennen. Die Wellenlänge wurde dagegen manchmal sogar in Jingles verwendet. Ich erinnere mich an "You're in heaven - 247" auf BBC Radio 1, das damals auf 1215 kHz sendete. Und wenn wir 300.000 durch 1215 teilen, erhalten wir... genau!
 
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