Stimme der DDR

Es gab da ja noch den berüchtigten Deutschen Freiheitssender 904 und den Soldatensender 935, welche beide bis Anfang der 70er Jahre auf MW 904 und 935 kHz aus dem Osten heraus explizit für den Westen sendeten. Beide wurden über den Sender Burg bei Magdeburg ausgestrahlt. Um die beiden Programme ranken sich unzählige Legenden, da sie in keiner DDR-Statistik offiziell auftauchten.
 
Schwerin, Brocken, Inselsberg und Bleßberg sind schon recht weitreichend, der Rest der BRD hätte mit den starken MW-Sendern vorlieb nehmen müssen, immerhin bis 1000kW.
 
Wo hätte das denn sein sollen?
Das war doch nur ein Wortspiel in Anführungszeichen, da der RIAS wenigstens so schlau war, den Süden der DDR aus etwas weiter südlich zu bespielen. Als Ergänzung aus Britz.
Geeignet wäre in Richtung Süden/Südwesten eher für MW oder LW so die Ecke um Meiningen gewesen.
Ich denke, man hatte schon ziemlich gute, nach Westen exponierte Standorte genutzt. Viel mehr war da schätzungsweise nicht rauszuholen, zumindest nicht auf UKW und das war im Westen ja schon vergleichsweise schnell das Maß aller Dinge.
Stimmt.
Es gab da ja noch den berüchtigten Deutschen Freiheitssender 904 und den Soldatensender 935, welche beide bis Anfang der 70er Jahre auf MW 904 und 935 kHz aus dem Osten heraus explizit für den Westen sendeten. Beide wurden über den Sender Burg bei Magdeburg ausgestrahlt.
Achtung Ironie:
Es waren beides Sender auf westdeutschen Boden von westdeutschen Bürgern für westdeutsche Bürger. Immer gejagd durch die Bundespost.
Ironie aus.
Es wird wohl kaum einen gegeben haben, der in der BRD geglaubt hat, dass das nicht aus der DDR kam.
Der Empfang in Köln, Konstanz oder Saarbrücken dürfte ziemlich mau gewesen sein. Wenn überhaupt was angekommen sein sollte.
Um die beiden Programme ranken sich unzählige Legenden, da sie in keiner DDR-Statistik offiziell auftauchten.
Nochmal. Es war ein westdeutscher Sender. Da gibt es Beweise... 😉
Glaube es einfach. Du wärst aber der Erste.
 
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Das war doch nur ein Wortspiel in Anführungszeichen, da der RIAS wenigstens so schlau war, den Süden der DDR aus etwas weiter südlich zu bespielen.
Das habe ich schon verstanden. Es ging mir nur darum, dass man diese Möglichkeiten ja bereits weitestgehend ausgeschöpft hatte. Einzig hätte man die Möglichkeit gehabt, den Sender im Süden Thüringens auf einen noch höheren Berg stellen zu können.
 
Ist bekannt, warum man so verfuhr? Ich hörte mal, dass RIAS 2 jahr(zehnt)e lang nur eine Art Zweitverwertung von Sendungen des ersten Programms mit geringem Eigenanteil gewesen sei, weiß aber so auf die Schnelle nicht mehr, woher ich das habe.
 
Weil es stimmt. Richtig als Vollprogramm durchgestartet ist rias2 1985.
OK, dann hätten wir das schon mal verifiziert. :) Ich fürchte, ich hatte mich vorhin nicht deutlich genug ausgedrückt. Mich hatte neben der eigentlichen Tatsache, dass RIAS 1 und 2 großteils dieselben Sendungen im Programm hatten, nämlich noch interessiert, warum man dann damals in Hof in den 1960er Jahren das zweite und nicht das erste Programm, also gewissermaßen das "Original" aufgeschalltet hatte.
 
Das könnte etwas damit zu tun haben, das von Hof aus nur Rias2 auf Mittelwelle ausgestrahlt wurde, und das auch nur jeweils stundenweise. Man teilte sich quasi mit dem Sender in Berlin-Britz die beiden MW-Frequenzen. Ab etwa den 1970er Jahren sendete Hof tagsüber auf 854 kHz und nachts auf 683 kHz, während in Berlin-Britz tagsüber auf 683 kHz und nachts auf 854 kHz RIAS-2 ausgestrahlt wurde. Ursache dafür waren wiederum Auflagen des Genfer Wellenplans für diese beiden Frequenzen.

 
Aha, das wusste ich auch noch nicht, dass sich die beiden MW-Sender auf ihren Frequenzen immer abwechselten. Sehr interessant!
Und Du meinst also, damals habe nur RIAS 2 in Oberfranken angelegen, so dass man dieses Programm an Stelle von RIAS 1 über UKW verbreitete? Das klingt plausibel.
 
Und Du meinst also, damals habe nur RIAS 2 in Oberfranken angelegen, so dass man dieses Programm an Stelle von RIAS 1 über UKW verbreitete? Das klingt plausibel.
So ungefähr, ja. Das MW-Signal von Rias2 lag wohl per sogenanntem Beutekabel an, welches quer durch die DDR verlief. Das UKW-Signal wurde dagegen per Richtfunk aus Berlin empfangen.
 
Ja, das soll irgendwann in den 70ern ja mal zu dem lustigen Umstand geführt haben, dass man aufgrund eines Schaltfehlers über die Frequenzen des DDR-Rundfunks plötzlich für kurze Zeit den Rias hören konnte.
 
Ich meine eine erdgebundne Verbindung der Alliierten, die durch die DDR auf ihrem Territorium geduldet werden musste und nicht einfach gekappt werden konnte. Die westlichen Allierten hatten ja auch freien Zugang nach Ostberlin und auf den Transitstrecken. Da konnte die DDR nichts gegen machen..Westberlin und die Westschutzmächte konnten auch nichts gegen die DDR bei der Reichsbahn in Westberlin machen.
War alles vereinbart.
 
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Es gab verschiedene Abmachungen zwischen den Alliierten, an die man sich halten mußte. Und dazu gehörten auch diverse Rundfunk- und TV-Verbindungen zwischen Westberlin und der BRD über das Territorium der DDR. Die wurden allgemein Beutekabel genannt. Insbesondere zwischen Westberlin und der DDR gab es noch eine ganze Reihe anderer stiller Abkommen, die alle erst nach der politischen Wende einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurden.
 
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In den 70er Jahren, und auch zu Beginn der 80er konnte dieser Sender im Lkrs. Lindau am besten auf 684 khz empfangen werden. Zwar mässig verrauscht aber dennoch gut hörbar. Die 783khz ging nur Abends und Nachts. Langwelle 177khz kam nicht in Frage, weil gleich nebenan auf 180khz Europe1 mit vollem Signal reingebrettert hat.
 
Ja, für St. d. DDR war es sehr ungeschickt, dass ein damals formal westdeutscher (!) Sender auf dem Boden der Bundesrepublik das in die Zange nahm.
Wobei die DDR diesen Sender in der BRD auch in die Zange nahm. Nur war das Europe 1 ziemlich egal, da Zielausstrahlung Frankreich.
 
Und genau das hat man auch gemacht: Der Mittelwellensender Wachenbrunn übertrug Stimme der DDR bis 1978 auf 692 kHz und, nach Umbau, von 1985 bis 1990 auf 882 kHz, jeweils mit 250 kW.
In diesem Fall habe ich wohl Wachenbrunn auf 692 khz empfangen. Danke für die Berichtigung!:)

Kann mich noch erinnern: Wir waren 1974 in einer Jugendherberge in Bamberg. Ich hatte ein kleines Transistorradio dabei, und da war eben Stimme der DDR einer der stärksten Sender auf der Mittelwelle!
 
Hat jemand noch Nachrichtenblöcke oder sonstige Audioschnipsel von Annemarie Forkel-Stöckicht?
Sie war ja, wenn ich richtig informiert bin seit 1958 beim DDR-Rundfunk nachrichtensprecherin und die Angaben die man über Google bekommt halten sich sehr in Grenzen.
Danke schon mal im Voraus. Gruß
Sunshiner
 
Auch den Reisewetterbericht fand ich damals faszinierend. Kam zumindest in den 70er Jahren immer nach den 17 Uhr Nachrichten. Ja, hier ging man ausführlich auf die Sozialistischen Bruderländer ein!
 
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