NRW schreibt DAB+ aus

Das Klientel:in wohnt nun mal in NRW...alles richtig gemacht. Fehlen noch die passenden Füllsender:innen in Gelsenkirchen, Herne und Wattenscheid.
 
Gibt es eigentlich schon neue Erkenntnisse, ob und wann die 45 Lokalsender zu DAB+ wechseln, ob sie sich regionalisieren, und wann die UKW-Verbreitung eingestellt wird?

Auf welche Zahl müssen die 45 reduziert werden bzw. wieviele Menschen müsste ein zukünftiger Regionalsender versorgen (Köln und Düsseldorf ggf. ausgenommen), um aus eigener Kraft (ohne Alimentation durch Radio NRW) wirtschaftlich existieren zu können?

Liegt die Zukunft von Radio NRW in eigenständigen Landesprogrammen?
 
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Gibt es eigentlich schon neue Erkenntnisse, ob und wann die 45 Lokalsender zu DAB+ wechseln, ob sie sich regionalisieren, und wann die UKW-Verbreitung eingestellt wird?
Kurz und knapp: Nein, nein und nein. ;)

Sie wollten kein DAB+ dann bekommen sie auch kein DAB+. Ihnen steht es natürlich frei, sich auf die kommenden Regionalmuxe zu bewerben, was mit Sicherheit auch einige tun werden. Aber wirklich passend sind die Muxe eben nicht, die Gebiete sind schlicht zu groß.
Vor einigen Jahren hätte man sich noch etliche kleine Muxe koordinieren lassen können, sodass sich 2-3 Programme für einen Mux zusammenfinden müssten. Das wäre durchaus wirtschaftlich für so gut wie alle Veranstalter gewesen, man hätte sein Verbreitungsgebiet etwas erweitert und so z.B auch Pendlerströme berücksichtigen können und gleichzeitig die aktuell auf UKW weiterhin zahlreich vorhandenen Empfangslücken schließen können.
Aber man wollte ja nicht.
 
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Ich vertrete ja die Auffassung, dass die Lokalfunker mittelfristig zu Regionalradios verschmelzen werden. Die wiederum würden natürlich wunderbar in die Regionalmuxe passen.

Aber wie gesagt, es steht den Lokalfunkern natürlich auch frei, sich 1:1 in die Regionalmuxe einzumieten. Und nach dem LMG NRW dürften sie die Kapazitäten wohl relativ sicher erhalten. Das mag auch aktuell für viele Veranstalter wirtschaftlich noch möglich sein, denn den meisten geht es noch relativ gut. Langfristig scheint mir das aber keine Lösung zu sein.
 
Langfristig werden die Lokalsender nicht um DAB+ herum kommen. Schon rein weil sich DAB+ immer mehr zum Standart entwickelt. Man denke nur an die Neuwagen.
Eher kurzfristiger könnten sich einzelne ("richtige") Regionalketten heraus bilden. Westfunk oder die Kölner und Ostwestfalen. Und ganz ganz langfristig dürfte das gesamte jetzige Kuschelsystem wohl nicht mehr haltbar sein.
Wobei man in NRW mit dem Landesmux und wohl auch der UKW-Kette noch entschieden gegensteuert.
 
Für mich ist schwer nachvollziehbar, warum die Digitalsierung im Vergleich zum Fernsehen so extrem viel länger dauert. Wartet man darauf, bis DAB+ zugunsten von 4/5G übersprungen wurde? Noch hätte man die Zeit, DAB+ auch für regionale Angebote attraktiv zu machen.
 
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Wartet man darauf, bis DAB+ zugunsten von 4/5G übersprungen wurde?
Bei den Lokalfunkern in OWL definitiv, wenn man dort nach der Zukunft fragt, hört man nur "5G Broadcast".
Allerdings ist das eine Technik, die Anno 2022 noch nicht mal standardisiert ist und derzeit nur vom NDR und SWR in ersten Feldversuchen getestet wird.
Bis es da irgendwelche Regelausstrahlungen geben wird, werden noch etliche Jahre vergehen. Und bis dann entsprechend kompatible Endgeräte im Umlauf sind, vergehen nochmal einige Jahre.
Bei DAB+ wurden stattdessen Tatsachen geschaffen und bei Neuwagen ist es bekanntlich verpflichtend. Zusätzlich stehen bereits in vielen Haushalten DAB+-Radios.
 
Ich glaube nicht, dass die Lokalfunker ernsthaft auf 5G warten. Das ist lediglich eine gute Ausrede, um bei DAB+ nicht mitmachen zu müssen. 5G (vermutlich ist da immer 5G Broadcast gemeint, denn alles andere wäre Webradio und da ist es völlig egal ob 3G oder 6G) bietet aus meiner Sicht technisch auch keine Vorteile gegenüber DAB+.

Nein, die wollen einfach bei UKW bleiben und das Unvermeidliche so lange rauszögern wie es geht. Damit sind sie bisher ja auch gut gefahren.

Eine echte Konkurrenz stellt DAB+ momentan ja leider immer noch nicht so wirklich dar. Aber das könnte sich jetzt langsam ändern.
 
Ich glaube nicht, dass die Lokalfunker ernsthaft auf 5G warten. Das ist lediglich eine gute Ausrede, um bei DAB+ nicht mitmachen zu müssen.
Natürlich ist das schlicht eine Ausrede.

Eine echte Konkurrenz stellt DAB+ momentan ja leider immer noch nicht so wirklich dar. Aber das könnte sich jetzt langsam ändern.
In jedem Fall wird die LfM bei der Ausschreibung für Regionalmuxe keine Rücksicht auf die Lokalfunker nehmen.
Entweder sie bewerben sich, dann haben sie die Kapazitäten per Gesetz quasi gesichert, oder sie lassen es bleiben. Aber dann dürfen sie auch später nicht rumheulen, wenn plötzlich keine Kapazitäten mehr da sind.
 
Aber das Warten funktioniert doch langfristig nicht. Teslas haben bereits Internetradios. Wenn die Hörer erst einmal ins Netz abgewandert sind, werden die Absetzbewegungen von den heimischen Sendern immer größer.
 
Sollten die Lokalsender in Zahl durch die Aufschaltung auf DAB+ dezimiert werden, beim Zuschnitt vorzugsweise ausgerichtet daran, daß sie alleine lebensfähig werden, kann das nur von Vorteil sein, zumal viele Sendegebiete suboptimal sind.

Ich wohne im Umfeld Kölns. Zuständig ist Radio Erft, sendet im Wesentlichen mit 2kw vom Kölner Fernsehturm. Das gleiche tut Radio Köln mit 0,5kw. Inhaltlich gibt es große Überschneidungen. Der Verkehrsfunk überschneidet sich, und selbstverständlich hat Radio Erft auch bei der aktuellen Berichterstattung immer ein Auge darauf, was in Köln gerade passiert.

Das Sendegebiet grenzt westlich und südlich unmittelbar an Köln. Selbstverständlich schauen die Menschen aus dem Umland auf "ihre" Metropole, die im Zweifel immer ein bißchen interessanter als etwas Bergheim ist. Fußball, Konzerte, Einkaufsmöglichkeiten und die größere medizinische Versorgung machen die Domstadt attraktiv.

Die 107.1 von Radio Köln könnte man als Stützfrequenz an das ambitionierte Berliner Jazz Radio geben.
 
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Sollten die Lokalsender in Zahl durch die Aufschaltung auf DAB+ dezimiert werden, beim Zuschnitt vorzugsweise ausgerichtet daran, daß sie alleine lebensfähig werden

Die Sender in Summe sind profitabel (sonst hätte es bereits eine große Insolvenzwelle, den großflächigen Rückzug von BGs und die großflächige Zusammenlegung von Verbreitungsgebieten gegeben). Man braucht die Reichweite (möglicherweise) unprofitabler Einzelsender, um die überregionale Vermarktbarkeit des Gesamtkonstruktes attraktiv zu halten. Mischkalkulation ist dabei keine Sache, die einzig in der Medienbranche vorkommt und auch keinesfalls etwas, was aus ökonomischen Gründen (und nur das zählt) stets und ständig abzulehnen ist.

Zuständig ist Radio Erft, sendet im Wesentlichen mit 2kw vom Kölner Fernsehturm. Das gleiche tut Radio Köln mit 0,5kw.

Radio Köln sendet von der Sternengasse.

Die 107.1 von Radio Köln könnte man als Stützfrequenz an das ambitionierte Berliner Jazz Radio geben.

Ach, nicht an RTL? Komisch. Ein Glück gibt es in Deutschland bei UKW-Frequenzen Ausschreibungen. Die freihändige Vergabe ist nicht vorgesehen.
 
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@muted
Du wieder.

Nein, RTL erreicht Köln aus meiner Sicht prima auf Langenberg 103,3. Wichtig: Ich gebe nur Empfehlungen zum Wohle der Allgemeinheit respektive der Hörer.

😂
 
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Ich gebe nur Empfehlungen zum Wohle der Allgemeinheit respektive der Hörer.
Aber dabei vergisst Du leider, dass das alles deine persönliche Wunschvorstlung ist. Es wird nie RTL auf 103,3 geben und noch weniger Jazz Radio auf 107,1 in Köln.
Zugegeben ich habe manchmal auch solche Wünsche, äußere sie hier auch selten, aber ich weiß trotzdem dass das nichts wird.
Was aber nicht heißen muss, dass nicht durch Zufall doch manchmal einer erfüllt wird, siehe mein Wunsch nach einem 2. nationalen Sender für elektronische Musik in Konkurrenz zu sunshine live Anfang 2021 (der dann 6 Monate später völlig überraschend erst unter dem Namen Klassik Radio Beats startete und sich später in Beats Radio umbenannte).

Manchmal hält das Leben tolle Überraschungen bereit, aber oft bekommt man eben nicht was man will. In der Radiowelt und insbesondere in NRW ist das nicht anders. Hier hätte es vor 2 Jahren zum Beispiel auch kaum jemand für möglich gehalten, dass da heute Sender wie Kiss FM, Radio 21 oder ein eigenes NRW ENERGY auf DAB+ drauf sind, nur um mal paar wenige zu nennen.
Es ist aber eben auch genauso Fakt, dass sich auf UKW nur sehr wenig ändern wird und das betrifft maximal die neue UKW Kette.
 
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Gestern und Heute ist mir beim hören von EgoFM aufgefallen das in Werbeblöcken zeitweise Füllermusik läuft. Laut Ego FM ist das richtig, da es auch werbeblöcke oder Spots gibts die nicht für den NRW Markt gedacht sind. Anscheinend wird hier also u.a. extra für NRW das Programm auseinander geschaltet.
 
Bei "Radio Erft" bin ich neulich durch Zufall vorbeigeradelt. Lustigerweise haben die gerade in Wesseling teilweise QRM durch FFH auf 105.9, während der Nachbarkreissender "BonnRheinSieg" mindestens auf vier Frequenzen rauschfrei dudelt.

Welche Stand-Art hat DAB denn, Herr Sieber? Freistehend? Oder braucht es ein Küchensieb als Unterlage?
 
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egoFM hat auch schon einen NRW-Stream eingerichtet, bislang aber ohne NRW-spezifische Inhalte. Mal schauen wann sich das ändern wird.

egoFM NRW: http://cast.egofm.de/egofmnrw.mp3

Die Frage ist zwar was her, habe mich aber neulich mit beschäftigt und die drei Streams parallel gehört. Der NRW-Stream enthält weniger Werbung. Während Bayern- bzw. BaWü-spezifische Werbung läuft, läuft in NRW meist Instrumentalmusik, die dann aber abgebrochen wird. Wenn man genau hinhört, dann hört man auch noch zumindest teilweise das Werbejingle vor der Musik. Deshalb gehe ich davon aus, dass in lokalen Frquenzen in Sachsen auch die "NRW-Version" läuft, es sich also beim NRW-Stream eigentlich um die deutschlandweite Lizenz handelt.

Wetter ist gleich. Ich höre egoFM meist zur Hoffmann- und Kollmann-Radioshow, und da gehört das Wetter ja mit zur Show.
 
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