DAB+: Der zweite Bundesmux

woran liegt es, das ein solches Programm nicht ankommt?
Hast du dir das Programm mal angehört? Das ist eine Mischung aus betreutem Denken, Anbiedern, Abschirmen im Goldenen Käfig vor all dem Bösen in der Welt (Schimpfwörter, Gitarren, T-bone-Steaks und Männlichkeit) und Belanglosigkeiten, was da den lieben langen Tag lang erzählt wird. Zudem auf sehr betuliche Art und Weise und zuweilen hat man den Eindruck, da machen Männer auf Krampus komm raus, krampfhaft ein Programm für Frauen und nimmt die Zielgruppe nicht ganz ernst. Allein dass man der Zielgruppe rät, sie solle "die Beine breit" machen, spricht doch Bände.

Ein Problem ist auch, dass Frauen nicht als Frauen wahrgenmmen werden möchten sondern einfach nur als Mensch wie du und ich. Dieses Herausstellen und Betonen der Weiblichkeit (vor allem in Bezug auf Körper und Empathie) ist doch per se schon wieder eine Diskriminierung, weil an das Normale, Anerkannte als "Besonderheit" hervorhebt.

Wozu muss es einen eigenen "Frauensender" geben? Damit wird ja den Frauen unterstellt, sie würden keine "üblichen" Radiowellen hören und würden dort nicht berücksichtigt. Das Gegenteil ist aber der Fall. Auf den Popwellen moderieren tagsüber nach meinem subjektiven Empfinden mehr Frauen als Männer und die Themen sind (außer bei Bob und Rockantenne) nicht typisch" männlich" .

Auch Frauen fahren heute 40-Tonner, grillen oder hören Rockmusik. Die wollen nicht mit der Weichzange angefasst, als verweichlicht abgestempelt und in die Schublade "beschützenswerte, behütete, zarte Kreatur" gesteckt werden, denen nicht zuzutrauen ist, dass sie Lieder wie "Let me blow your whistel" hören. Allein diese ganze Ansprechhaltung, diese Bevormundung und die schleimige Attitüde ist so dermaßen übertrieben und kein bisschen authentisch, das Programm wirkt einfach nicht echt sondern nur übertrieben.
 

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DAB+ ist eine Geldverbrennungsmaschine. Bis die Macher das mitkriegen, dauerts noch etwas. Und haltet die *normalen* Hörer nicht für doof. Sie haben durchaus ein Gespür für Nerv-Faktoren der Werbung. Nach den ersten 300 Brillux- "Fragt Lackie, das kleine Lackmonster" Spots schüttelt aber auch der Hörer seinen DAB+ Würfel kräftig durch.
 
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Inhaltlich wird sich dabei alles um die Themen Renovieren, Sanieren und Umgestalten drehen.
Diese Idee ist so alt wieder 2.BM selbst. Nun eben statt "ProfiRadio" die "Radioprofis.de" ? Man muss sich aber mal die Frage stellen, warum damals die Profis von POS Radio in Kiel, die seit Jahrzehnten sehr erfolgreich europaweit und darüber hinaus Einkaufsradios, Kaufhausfunk und Einrichtungssender konzipieren und betreuen, von ihrem Vorhaben wieder abgerückt sind. Damals hieß es: Die Finanzierung bzw. der Werbemarkt wäre so schwierig. Daher kam kein ProfiRadio.

Warum sollte das heute, in Zeiten von massivem Materialmangel, wo selbst der Sendebetreiber Monatelang auf seine Antennenweiche warten muss, in Zeiten von Lieferschwierigkeiten, Inflation und Einfuhrembargos auf einmal anders sein? Was hat sich in den vergangenen zwei Jahren zum Positiven entwickelt? Und warum sollte ein marktfremder Anbieter wie dieser Hersteller von Lacke/Farben/Holzlasur dieses besser umsetzen können als die jahrzehntelangen Experten bei POS Radio?

Es wird Gründe geben, dass die ihr Projekt "Deutschlands erstes innovatives Spartenprogramm für Hand- und Heimwerker" wieder zu den Akten gelegt haben, bevor überhaupt der erste Ton gesendet wurde...

Eine treffende Analyse:

"Versprochen wurden neue Radioformate und „mehr Vielfalt“. Umso mehr dürfte der erste Check bei dem einen oder anderen Radiofan für Unmut sorgen. „Absolut“ versammelt unter seiner Dachmarke altbekannte Radioformate. Aktuelle Hits aus den Charts, Pop, Oldies, Schlager. Die Devise laut offenbar: Doch keine Experimente!"


Zu wenig Innovation im digitalen Radio​

 
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Scheitern von Linnenbach auf der ganzen Linie. Schade um die 2 Moderatorinen, die es gefressen haben, einen bundesweiten Radiosender "aufbauen zu dürfen". Das Sportradio in NRW war ja auch eine Schnappsidee. Wenigstens kann Linnenbach seine urbane Strategie dann noch in NRW mit Femotion dort via DAB+ verfolgen. Anfangs. Irgendwann ist das auch dort weg und dann vorerst ganz hipp für die Zielgruppe in deren eigenem Umfeld. Internetradio. Wohl ohne die 2 recht doof dastehenden Anfangsmoderatorinen.
Das kann durchaus der Anfang für einige sein. DPD... Aida...
 
DAB+ ist eine Geldverbrennungsmaschine
Die Aussage ist pauschal vollkommener Schwachsinn. Es gibt durchaus Programme wie Radio Bob und Klassik Radio die gut durch und mit DAB leben können.
Nur ist halt fast alles was die letzten paar Jahre neu auf den Markt geschmissen wurde, häufig total lieblos gestaltet und in einer ziemlich ähnlichen Form schon vorhanden.
Dass das nicht gut gehen kann, wenn alle meinen im selben Becken fischen zu müssen, war abzusehen.
 
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Hm, da hat die Teutocast ja keinen sehr langen Atem gehabt. Und die Verschiebungen ihrer Programmen in den Muxen zeugen in meinen Augen auch von keinem großen Masterplan.

Ob mit "Brillux Radio" jetzt ein stabilerer Ersatz in den 2. BM kommt, wage ich zu bezweifeln.

Wie es auch schon einige vorher geschrieben haben, vermute auch ich, dass sich der Markt mittelfristig bereinigen wird. Da werden die Kleineren verschwinden, und stattdessen vielleicht doch noch ein weiteres Programm von dem einen oder anderen größeren Markteilnehmer zu hören sein: Ein drittes Energy Programm, ein weiteres RTL-Programm, und die Antenne Bayern Gruppe kann vielleicht auch noch ein weiteres Format aus dem Hut zaubern.
 
Das Brillux-Radio wird m. M. nach genauso ein Schrott werden wie dieses lieblose Femotion. Das Thema Heimwerkern, Farbe und Lacke interessiert doch nur eine Minderheit. Und im Radio schon gar nicht. Bei einem Problem mit "wie mache ich das" gibt es im Internet bebilderte Infos.
Irgendwie werden die von POS schon gewusst haben, warum sie die Finger von einem Heimwerkerfunk gelassen haben.
 
Es gibt durchaus Programme wie Radio Bob und Klassik Radio die gut durch und mit DAB leben können.
Klassikradio lebt vor allem von den UKW-Stadtsendern, die mit wenigen Watt mehrere Millionen Menschen erreichen. Die gab es nämlich schon rund 30 Jahre, bevor man 2011 auf DAB kam. Um 2001 herum hatte Klassikradio in Hamburg nur über 98,1 MHz mehr Hörer als NDR 3 mit seine 100 KW.

Und Radio Bob lebt vor allem von UKW in Hessen, und da vor allem das einwohnerreiche und einkommenstarke Rhein-Main-Gebiet und der angrenzende Taunus + Kassel im Norden sowie der Großraum Hamburg auch auf UKW. Es sind vor allem die recht leistungsschwachen, aber extrem reichweitenstarken Kleinsender auf UKW, die beiden die dicken Einnahmen sichern.

DAB ist nur ein Kostenfresser und ein notwendiges Übel zur Mobilversorgung.
 
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Nun eben statt "ProfiRadio" die "Radioprofis.de" ? Man muss sich aber mal die Frage stellen, warum damals die Profis von POS Radio in Kiel, die seit Jahrzehnten sehr erfolgreich europaweit und darüber hinaus Einkaufsradios, Kaufhausfunk und Einrichtungssender konzipieren und betreuen, von ihrem Vorhaben wieder abgerückt sind
Die Frage ist, wollte POS Radio das Radio selbst auf eigene Kosten starten oder steckte dahinter jemand der POS Radio beauftragen wollte, das Programm zu produzieren, wie sie es auch sonst ausschließlich machen.
So ist es jetzt bei Brillux Radio. Die "Radioprofis" produzieren im Auftrag von Brillux das Programm. Mit dem Internet-Sender SHK-Radio, finanziert und beauftragt durch Grundfos, haben die "Radioprofis" bereits Erfahrung mit dieser Art von Radio.
Wollte es POS erstmals alleine stemmen, dann ist es schon ein großer Unterschied. Die von ihnen vor Jahren geplanten NordicRadio, NordicLife&Style, NordicBeatz sind auch nie auf Sendung gegangen.
 
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Das, was wirklich fehlt, ist ein Nachrichtensender, der zuverlässig Nachrichten bringt.
 
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Muss man erst mal darauf kommen, so was wörtlich zu verkaufen...
FEMOTION RADIO, das mit einer „Streaming first“-Strategie den Fokus auf rückkanalfähige bundesweite Plattformen legt und seine digitalterrestrische Verbreitung über landesweite und Metropolen-DAB+ Plattformen neu ausrichtet.
Übersetzt: Total gescheitert. Ansonsten hätte Linnenbach von vorneherein auf "Streaming first" gesetzt. Am besten mit "near to live".
 
Also ich hatte gestern Abend mal eine Stunde lang reingehört, es gab bis auf die Jingles nichts, was in irgendeiner Weise auf das Konzept oder die Zielgruppe des Senders hinweisen würde. Gefällige, zugegeben recht schnelle aktuelle Dancemusik, die niemandem wehtut. Aber nichts speziell thematisches und vor allem null Inhalt.

Danach hatte ich eine Stunde Driver gehört und war echt erstaunt: Modjo - Lady, "Inside out" von Culture Beat (ewig nicht gehört) und noch einige weitere 90er-Raritäten, die ich da so nicht erwartet hatte. Den hatte ich zu Beginn an für längere Zeit mal verfolgt, damals war die Musik deutlich gitarrenlastiger, aber wiederholte sich permanent. Da hat man also tatsächlich an der Playlist geschraubt. Leider auch da keine Inhalte.

Bei beiden Sendern lief Pink (für mich ein Nervfaktor), aber den Vorzug würde ich eher Driver geben, allein wegen der Dance-Klassiker.

Mir war auch neu, dass sich Driver speziell als Gegenstück zu Femotion, als reiner Männersender sieht:

"Das erste Männer-Radio Deutschlands! Kompromisslos maskulin. Mitunter testosterongesteuert"

Zielgruppe sind demnach "mobile Männer von 30 bis 44". Das war mir vollkommen neu. Für mich klingt das Programm nicht wie ein Männersender. Es läuft ja auch abends irgendwie nur Musik!? Wo sind die speziellen Inhalte (Angeln, Grillen, Autos), wo sind die sexistischen Witze?

Der einzige Sender, der sich nach meinem Hörempfinden mehr an Männer wendet ist doch Radio Bob!?
 
Aktuell finden bei DPD die Moderationen nur Mo. bis Fr. und wenige Stunden am Sa. statt. An Sonn- und Feiertage wird nicht moderiert. Aber das wird bestimmt noch später ausgebaut werden. Wenn ich DPD und Femotion miteinander vergleiche, dann hat sich DPD zwar langsam, aber nach und nach weiterentwickelt.
 
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Übersetzt: Total gescheitert. Ansonsten hätte Linnenbach von vorneherein auf "Streaming first" gesetzt.
Gescheitert ist niemand. Zur Erinnerung, aus Leipzig sollte zunächst nur dpd kommen. Wäre der Bundesmux danach schon gefüllt gewesen, Femotion und Sportradio hätte es erst gar nicht in dem Mux gegeben. Nur weil es sich die Gelegenheit ergeben hatte, hat man sich später dies Chance genutzt und aus "Langeweile wegen der Pandemie" mal neue Sender gestartet.. Durch sein eigenes NGR, welches für die Vergabe der Plätze im Bundesmux zuständig war, weiss er natürlich ganz genau, wie die Nachfrage nach den Plätzen ist. Man kann Femotion im Bundesmux schon als einen Platzhalter sehen, der dort nur sein sollte, bis Ersatz gefunden wird.
 
Aber das wird bestimmt noch später ausgebaut werden.
Jaja, klar. Die bauen schon seit eineinhalb Jahren...

Die Musik ist tatsächlich breiter und vielfältiger geworden. Aber Radio ist nicht nur Musik. Gute Musik habe ich selber im Regal stehen. Und der Klang der Programme, sowohl Absolut Germany als auch Bella, Driver und Femotion ist unterirdisch. Das klirrt und schmirgelt nur so.

Wäre der Bundesmux danach schon gefüllt gewesen,
Welchen besseren Beleg für das Scheitern von NGR, Antenne DE und Co. brauchst du denn bitte noch? Warum ist das Interesse bis heute so gering? Nach Movies verschwindet das zweite Programm innerhalb von eineinhalb Jahren aus dem 5D/9B. Der letzte Platz ist erst seit wenigen Wochen belegt.

Die meisten, die über diese Plattform senden, kennen sich alle irgendwo oder sind untereinander verpflochten oder es gibt da Verbindungen. Blick in das jeweilige Impressum genügt. Namhafte Anbieter haben die Finger davon gelassen, aus gutem Grund. Die einzigen Externen (Antenne Bayern und RTL) sind mit ihren Hauptprogrammen krachend gescheitert! Schau dir den Quotenverfall an, seitdem beide bundesweit im DAB senden. All ihre Expertise und die Synergien mit RTL-TV hat denen auch nichts genutzt.

Femotion [...] hätte es erst gar nicht in dem Mux gegeben
Das wäre in der Tat das Beste gewesen! Für alle Beteiligten. Dann hätte man sich diese Blamage erspart. Das Sportradio war übrigens von Anfang an geplant, sogar zwei. Bzw. ein "Talkformat" war auch noch im Gespräch.

Man kann Femotion im Bundesmux schon als einen Platzhalter sehen
Ist beiweitem nicht der einzige. Absolut Oldies Classics, Aida, 80s80s, Beats usw. sind auch alles Platzhalter. Die waren ursprünglich nämlich gar nicht vorgesehen und kamen nur mangels Nachfrage großer Player - oder wurden bis heute nicht weiterentwickelt. Weil die "internationale Interessensbekundung" zu keinem positiven Ergebnis geführt hat. Wo sind denn die Programme von Nent, Bauer, Eurozet, Prisa, Lagardere und Co.?
 
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"DAB+ - Der zweite Bundesmux!" - Kleine Zwischenanfrage:
Als No-Insider habe ich weiter ein Problem den Mehrwert vom Wechsel (analog) UKW zu (digital) DAB zu erkennen.
Der Sendersuchlauf bei meinem DAB-+-'Transistor' findet hier in H nur das DAB-NDR-Bouquet.
Enttäuschent! - WAS bedeutet "Bundes-Mux"; und, WAS soll die Diskussion zu einem "2. Bundesmux?" ...
 
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Absolut Oldies Classics, Aida, 80s80s, Beats usw. sind auch alles Platzhalter. Die waren ursprünglich nämlich gar nicht vorgesehen und kamen nur mangels Nachfrage großer Player - oder wurden bis heute nicht weiterentwickelt.
Man muss sich grundsätzlich damit anfreunden, dass die Digitalisierung des terrestrischen Radios ihre Besonderheiten hat. Ich weiß nicht, was hier erwartet wird. Etwa 80s80s finde ich ganz gut gemacht. Wenn sich der Markt so diversifiziert, ist es nunmal nicht zu erwarten, dass viele neue Sender direkt mit einer Kostenstruktur von einigen Hunderttausend Euro im Monat starten.

Die Kritik an perfekten aber seelenlos und billig gemachten Programmen kann ich nachvollziehen, sehe ich auch so. Aber ich finde nicht alle neuen Programme schlecht.

"DAB+ - Der zweite Bundesmux!" - Kleine Zwischenanfrage:
Als No-Insider habe ich weiter ein Problem den Mehrwert vom Wechsel (analog) UKW zu (digital) DAB zu erkennen.
Der Sendersuchlauf bei meinem DAB-+-'Transistor' findet hier in H nur das DAB-NDR-Bouquet.
Erstmal ein funktionierendes Radio besorgen, dann reden wir nochmal 😄
 
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Mit der Besonderheit, dass von Hannover aus horizontal (!) gesendet wird. Also Radio auf die Sessellehne oder aufs Fensterbrett legen, flach mit Antenne raus. Vielleicht deshalb nur NDR-Empfang (vertikal aus Stadthagen) bei dir?
 
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