Musik unter Internetradios teilen

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Philipp.tf

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Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich bin gerade dabei, ein Internetradio-Projekt mit gemapflichtiger Musik zu starten. Um genug Songs für eine Rotation zu haben, muss man jedoch einiges an Geld investieren.

Nun habe ich mich gefragt, ob es möglich sein könnte, die Musik mit anderen kleineren Sendern zu teilen, um die Kosten aufzuteilen.

Wäre so etwas rechtlich überhaupt möglich? Oder muss man die Musik selbst besitzen?

Liebe Grüße
Philipp
 
Das Nutzungsrecht der auf laut.fm hochgeladenen Musik geht auf laut.fm und - je nach Rechteverteilung durch Klick - auf laut.fm (und dann dadurch auch auf dessen Nutzer) über. In den laut.fm-Nutzungsbedingungen §6 und §7 steht einiges, was der GEMA entgegenkommt.
 
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Die Frage, die der TE hier stellt, ist, ob es "Verwertungsgemeinschaften" geben kann - und dazu sehe ich die Voraussetzung, wenn die Sender unter einem Dach als ggf. abhängige (!) Sparten eines Mutterbetriebes arbeiten. So wie ein Sender einen Pool an Musik zur Verfügung stellen kann, die dann jeweils eben gerade nicht von einem Moderator jeweils erworben werden muss. Hierbei ist darauf zu achten (vgl. Laut.fm), dass eben gerade keine Kopien angefertigt (also Stücke auf den eigenen PC / in die eigene Streamingsoftware) importiert werden. Alles muss beim Besitzer verbleiben und darf nur von dort und in seinem Auftrag verbreitet (im Sinne der Lizenzierung) werden.
Ich habe aber auch "nur" Laienwissen. Aber das seit den Jahren des Ärgers nach der GVL Änderung 2005, die dem Wildwuchs ein Ende bereiten sollten.

Du hast mit dem Satz dir quasi schon die Frage selbst beantwortet.

So ein Quatsch. Es ist eine freundlich gestellte und sicher nicht unangebrachte Frage. Im Gegenteil, ein seriöses Konstrukt, welches das Teilen von Musik ermöglicht unter den Sendenden (Moderatoren), ist doch im Funk gang und gäbe - oder besitzt jeder Moderator die Hotrotation selbst? Ich nehme (Unwissen....) sogar an, dass viele kleine Lokalradios ebenfalls keine eigenen Stücke erworben haben, sondern sich am Pool "der Lokalradios" bedienen, so wie das Programm auch in weiten Stücken übernommen wird.
 
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besitzt jeder Moderator die Hotrotation selbst?
Sicher nicht. Allerdings kann man davon ausgehen, daß die „Mutterbetriebe“ die entsprechenden Tonträger ordnungsgemäß lizenzieren.

Bei der angesprochenen Körperschaft halte ich das für fragwürdig, da sie sich von den Audiodateien der Nutzer/Mitglieder jeweils eine Kopie für ihren „Pool“ einbehält.
 
Es geht nicht darum, was du für fragwürdig hältst, weil du etwas vermutest. Es geht um eine Bewertung der Regularien - ist es also möglich, einen Tonträgerpool (in welcher Form auch immer) vorzuhalten und diesen mit Moderatoren zu teilen, ohne gegen Lizenzauflagen zu verstoßen? Das ist hier die Frage.
 
Ich vermute das nicht. Ferner weise ich darauf hin, daß, gleich wie man die Regularien bewertet, es immer auch darauf ankommt, wie der Tonträgerpool zustandegekommen ist.
 
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Südfunk schreibt zum Thema laut.fm, das habe ich offenbare falsch verstanden, daher entschuldige meine Rage. Kater hat heut keine gute Laune :D
 
Bei der angesprochenen Körperschaft halte ich das für fragwürdig, da sie sich von den Audiodateien der Nutzer/Mitglieder jeweils eine Kopie für ihren „Pool“ einbehält.
Die Nutzer können ihre Tracks auch auf "privat" stellen, dann kann nur derjeweilige Sender den Titel spielen. Bitte informieren, bevor wilde Gerüchte/Spekulationen in die Welt gesetzt werden.
 
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  • Die vom Mitglied bereitgestellten Inhalte sind eigene Inhalte des Mitgliedes. Sofern das Mitglied eigene Musikdateien in den Dienst hochlädt, steht es selbst dafür ein, jegliche hierfür erforderliche Rechte zu besitzen.
  • Das Mitglied überträgt dem Anbieter ein örtlich zeitlich unbeschränktes Nutzungsrecht an den vom jeweiligen Mitglied auf dem Dienst öffentlich zugänglich gemachten oder gespeicherten Inhalten. Das Mitglied garantiert, dass durch diese Inhalte keine Rechte Dritter verletzt werden.
Die machen es sich überaus einfach. Andererseits, welchen >Realwert< hat eine MP3 eines Musikstückes noch?

Trotzdem würde ich gerne im Sinne des TE die Thematik verschieben, weg von Laut.fm, hin zu dem Konzept, einen Musikpool ohne physische Kopieraktion der Titel zu betreiben.

Ganz blöde Idee: Was ist denn, wenn man ein entferntes Laufwerk bereitstellt, von dem nur durch den Cache eines Streamingprogrammes herunter kopiert, also keine Datei auf dem Ziel-System abgelegt wird?
 
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Die machen es sich überaus einfach.
Nö, es ist nur erst mal nicht anders möglich als die Nutzer in die Verantwortung zu nehmen, anderenfalls müßte das Einlesen der Daten in den Pool über speziel beauftragte Verantwortliche laufen. Und selbst dabei gäbe es wahrscheinlich Probleme, und das nicht nur in den grauen Bereichen des Rechts.

Andererseits, welchen >Realwert< hat eine MP3 eines Musikstückes noch?
Kommt drauf an, wie Du die Frage betonst. Das Foto eines Picassos besitzt erst mal keinen hohen Wert, aber das macht den Picasso selbst erst mal nicht wertlos und die Nutzung dieses Fotos kann für den Rechteinhaber durchaus recht lukrativ sein, da abhängig vom Umfang der Nutzung. Wir reden hier aber wohlgemerkt nicht über Streaming bzw. Online-Radios.

Ganz blöde Idee: Was ist denn, wenn man ein entferntes Laufwerk bereitstellt, von dem nur durch den Cache eines Streamingprogrammes herunter kopiert, also keine Datei auf dem Ziel-System abgelegt wird?
Vielleicht verstehe ich die Idee gerade nicht ... der Stream muß doch auch irgendwie gefüttert werden, also müssen irgendwo Dateien abgelegt werden ...?

Gruß
Skywise
 
Andererseits, welchen >Realwert< hat eine MP3 eines Musikstückes noch?
Das Nutzungsrecht. 😉
Du kannst eine mp3 als Privatkopie haben, aber trotzdem fehlt dir das Nutzungsrecht der öffentlichen Aufführung, Sendung, Weiterverbreitung, Bearbeitung etc. Diese Rechte können bares Geld wert sein.

Strittig ist derzeit in der Szene, ob das bei Downloads nicht erworbene Recht zur Sendung bzw. öffentlichen Aufführung durch den Erwerb von Lizenzen bei GEMA & GVL "repariert" werden kann.
Da scheint es derzeit zwei unversöhnliche Fronten zu geben (von der "Scheißegal-Fraktion" mal abgesehen).

Eine verbindliche rechtliche (oder gar gerichtsfeste) Aussage habe ich dazu derzeit noch nicht finden können; man kann sogar den Eindruck gewinnen, dass selbst die Verwertungsgesellschaften äußerst ungern Farbe in diesem Themenbereich bekennen wollen.

Trotzdem würde ich gerne im Sinne des TE die Thematik verschieben (...) hin zu dem Konzept, einen Musikpool ohne physische Kopieraktion der Titel zu betreiben.
Sehr gute Idee.

Ganz blöde Idee: Was ist denn, wenn man ein entferntes Laufwerk bereitstellt, von dem nur durch den Cache eines Streamingprogrammes herunter kopiert, also keine Datei auf dem Ziel-System abgelegt wird?
Vielleicht verstehe ich die Idee gerade nicht ... der Stream muß doch auch irgendwie gefüttert werden, also müssen irgendwo Dateien abgelegt werden ...?
Ihr habt beide recht.

Es ist vollkommen legitim, vom Sender einen Musikpool bereitzustellen (Bemusterungen, Hitparadentitel, Verpackung etc.). Nur soll der eben nicht auf die Festplatten der jeweiligen Moderatoren kopiert werden, und darin liegt die Kunst.
Der auf die Datenbank zugreifende Moderator agiert als Client, bekommt den Titel also nur zu Ausspielzwecken in den RAM geladen.

Natürlich könnte man es einrichten, dass man, z.B. aus Leitungsgründen und der Betriebssicherheit zuliebe, einen Cache nutzt. Aber das hielte ich bei einem "klassischen" Webradio schon wieder für problematisch.

Unmöglich ist die Konstruktion jedenfalls nicht; sie hat sogar Vorteile. Wichtig ist nur: Die Titel müssen im Eigentum des Radiobetreibers = Datenbankinhabers samt Nutzungsrecht sein. Denn das Radio als Einheit insgesamt spielt das ja auch so aus - egal, ob nun in der Automation, vom Moderator im sendereigenen Studio oder beim Moderator daheim am eigenen Sendeplatz: Es ist Musik des Senders, meist ergänzt um den Bestand des Moderators in seiner Sendung.

Doch Vorsicht!
Kann ein Moderator nun seine Titel dem Radio selbst zur Verfügung stellen, z.B. um die Automation zu bereichern?
Schwierig... ich halte das für heikel.

Ich könnte mir theoretisch so ein Modell vorstellen, jedoch mit ganz vielen ABERs: Zunächst einmal benötigt es einen juristisch sauberen Moderatorenvertrag (ich weiß, bei den Webradios lacht man darüber, andererseits schreiben sie von "Probezeiten", ohne zu wissen, was das in der Realität bedeutet). Hier kann man die Rechte und Pflichten festhalten.

Die bereitgestellten Titel wiederum müssen in der Datenbank dann so trennscharf separiert sein, dass sie bei einem Weggang dieses Moderators wieder dauerhaft von der Datenbank (und physisch vom Speicherplatz!) entfernt werden können und auch keinem anderen Moderator mehr zur Verfügung stehen. Das Nutzungsrecht des Senders an diesen Titeln ist erloschen und dieser Stand muss wiederhergestellt werden (das ist übrigens der große Unterschied zu diesem anderen Dings, naja, egal).
Ich halte das alles für problematisch.

Was natürlich gar nicht geht: Der fröhliche Austausch von Audioelementen zwischen zwei vollkommen verschiedenen Radios (ich meine jetzt nicht zwei Kanäle eines Senders, sondern wirklich zwei unterschiedliche Sender!). Hier liegt eine eindeutige Urheberrechtsverletzung vor.

Aber auch innerhalb eines Senders ist das problematisch: Hey, ich geb' dir mal aus meinem eigenen Bestand für deine Sendung... Nein.
Ich habe es leider selbst schon erlebt, dass sogar diese vermeintlich guten Sender (zumindest solche, von denen der @ForenKater glaubt, sie seien besser) höchst öffentlich einen Tanz der Käseräder veranstalten und fröhlich Gefahr laufen, ins offene Messer gestoßen zu werden (jeder externe Hörer ist ein Zeuge ohne Aussageverweigerungsrecht!). Unrechtsbewusstsein scheint es da nicht zu geben. Wo sind nur die guten Betreiber hin verschwunden?

Ich werde auf die letzten Tage vermutlich kein gutes, zu meinen (ja, hohen!) Ansprüchen passendes Radio mehr finden, es sei denn, der @ForenKater gründet endlich mal ein vernünftiges.
Ein RICHTIG vernünftiges Radio mit strengen Maßstäben, die auch eingehalten werden.
 
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