Neuer Medienstaatsvertrag ab 2023

Im Gegenteil erwartet der Hörer, innerhalb jener halben Stunde, die er hört, mit aktuellen Chart-Hits (von denen es logischerweise jeweils nur wenige gibt)
Das wage ich ebenfalls erheblich anzuzweifeln, denn ausnahmslos niemand schaltet mehr das Radio ein, um aktuelle Chart-Hits zu hören! Die bekommt man sehr viel schneller und vor allem handverlesen und nach dem Wunsch des jeweiligen Konsumenten vorsortiert, aus vollkommen anderen Quellen! Wenn jemand das Radio einschaltet, erwartet er heute in erster Linie Information, weil er die bei den Streamingdiensten in dieser Form nicht bekommt. Und er erwartet einen angenehm moderierenden Begleiter durch diese Zeit des Radiokunsums, sprich Personality und keine kichernden Gute-Laune-Kasper, wie sie insbesondere morgens auf zahlreichen Sendern zugange sind. Der Hörer möchte als solcher ernst genommen werden. Ich behaupte mal das insbesondere aktuelle Chart-Musik beim größten Teil der Hörer dabei nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Ketzerische Anmerkung Nummer 1: Da Radio ja alles erst hundert Mal testen muss bevor es überhaupt auf Sendung geht, sind die meisten Titel längst wieder aus den Charts raus, bevor sie überhaupt im Radio vorkommen. Und ketzerischen Anmerkung Nr. 2: Wenn Radio die aktuellen Charts spielt, wo sind dann die ganzen Hip-Hop- und Rap-Nummern die sich nach wie vor in den Charts tummeln? Die findet man maximal auf den vermeintlichen Jugendwellen, und da auch nur sehr ausgewählt und wohl dosiert. Also kurzum: Radio sollte endlich aufhören sich mit solchen pauschalen Kasper-Äußerungen selbst zu belügen. Das würde dem Medium wahrscheinlich deutlich helfen.
 
Sollte sein Anspruch nicht eher sein, dass die Hörer wieder aktiv einschalten und wirklich zuhören?

Das eine ist die Sache mit dem Anspruch und das andere ist die Sache mit der Realität. Wer schon einmal versucht hat, "gegen den Markt" etwas durchzudrücken, wird damit scheitern. Radio hat dafür keine ausreichende Marktmacht. Wir leben nicht mehr in Zeiten, in denen man unbedingt Radio hören "muss". Schon gar nicht für Musik.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Im Gegenteil erwartet der Hörer, innerhalb jener halben Stunde, die er hört, mit aktuellen Chart-Hits (von denen es logischerweise jeweils nur wenige gibt), den aktuellen Nachrichten, dem Wetterbericht und dem Verkehrsfunk versorgt zu werden.
Besser, man hat an Radio 2022 keine Erwartungen an nichts & niemanden. Kenne so viele Radiosender. Von denen erwarte ich nichts. Und dann kommt auch nichts.
 
Besser, man hat an Radio 2022 keine Erwartungen an nichts & niemanden. Kenne so viele Radiosender. Von denen erwarte ich nichts. Und dann kommt auch nichts.
Wenn ich nicht jeden Monat dafür zahlen müßte (ich spreche hier nur vom Radio-Anteil, weil im Gegensatz zum ÖR-TV- und Internet-Konsum mein ÖR-Radiokonsum exakt null Minuten im Monat beträgt), wäre ich damit auch d'accord. Aber leider kann man den Radio-Anteil der Rundfunkgebühren ja nicht verweigern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das wage ich ebenfalls erheblich anzuzweifeln, denn ausnahmslos niemand schaltet mehr das Radio ein, um aktuelle Chart-Hits zu hören! Die bekommt man sehr viel schneller und vor allem handverlesen und nach dem Wunsch des jeweiligen Konsumenten vorsortiert, aus vollkommen anderen Quellen!
Wage ich jetzt auch anzuzweifeln.
Morgens im Bad, beim Frühstück, dann im Auto, im Büro, Baustelle, Bügeltisch etc.
Nein.
Wenn jemand das Radio einschaltet, erwartet er heute in erster Linie Information, weil er die bei den Streamingdiensten in dieser Form nicht bekommt.
Aus o. g. Gründen nein.
Und er erwartet einen angenehm moderierenden Begleiter durch diese Zeit des Radiokunsums, sprich Personality und keine kichernden Gute-Laune-Kasper, wie sie insbesondere morgens auf zahlreichen Sendern zugange sind.
Sprechen die Quoten anderes.
Und ketzerischen Anmerkung Nr. 2: Wenn Radio die aktuellen Charts spielt, wo sind dann die ganzen Hip-Hop- und Rap-Nummern die sich nach wie vor in den Charts tummeln?
Die sind teilweise einfach nicht massentauglich.
Andy Borg kannste auch nicht bei einem Hitformat spielen. Auch wenn ein Song von dem durch die Decke gehen würde.
 
Selbst wenn statt ausnahmslos niemand, sondern nur eine sehr geringe Hörermenge das Radio einschaltet, um aktuelle Chart-Hits zu hören, weil es nur (noch) eine untergeordnete Rolle spielt, so muss dem Radio endlich klar werden, dass neben dem ehemaligen Einschaltgrund "Musik" nun ein anderer her muss.

Das kann nur in erster Linie Information sein sowie:
Personality und keine kichernden Gute-Laune-Kasper, wie sie insbesondere morgens auf zahlreichen Sendern zugange sind. Der Hörer möchte als solcher ernst genommen werden.

Bei den großen Dudlern habe ich die Umsetzung einer solchen Erkenntnis noch nicht beobachtet. Das Argument, dass mit Einschaltsendungen keine Quote gemacht werden kann, ist nur an Randzeiten eines.
„Reinke am Samstag“
ist mangels Masse leider nur einer von seltenen Gegenbeweisen.
 
Selbst wenn statt ausnahmslos niemand, sondern nur eine sehr geringe Hörermenge das Radio einschaltet, um aktuelle Chart-Hits zu hören, weil es nur (noch) eine untergeordnete Rolle spielt, so muss dem Radio endlich klar werden, dass neben dem ehemaligen Einschaltgrund "Musik" nun ein anderer her muss.
Die Charts bilden aber nur einen verschwindend kleinen Teil der Musik ab.

Ich würde mir vom Radio erwarten, dass es seinen Schwerpunkt auf die 99,9% Musik jenseits der Charts setzt und diese fachkundig aufbereitet dem Hörer nahebringt, gerne auch mit vielen Blicken über den Tellerrand.

Das kann nur in erster Linie Information sein sowie:
Nein, für Informationen eignen sich andere Medien deutlich besser, insbesondere das Internet, sowohl was den zeitlichen Aspekt, als auch die Tiefe, als auch unterschiedliche Aufbereitung (Kurzmeldung, Langtext, Video, ...) betrifft.

Die Zukunft des Radios sehe ich daher wirklich nur im Bereich der Musikpräsentation, und hier könnte es sich sehr positiv von anderen Formaten (incl. Youtube) absetzen, weil es einerseits eine zentrale Anlaufstelle darstellt (im Gegensatz zu Millionen von YouTube-Kanälen), andererseits über riesige Archive und damit fast unendlich viel Content verfügt, und sich drittens kompetente Redakteure leisten kann, die nicht nach Klicks bezahlt werden.
 
Ich nehme das "ausnahmslos" zurück. Natürlich ist auch Chart-Musik ein Faktor. Aber eben nicht der, der der alles entscheidende ist.
Wage ich jetzt auch anzuzweifeln.
Morgens im Bad, beim Frühstück, dann im Auto, im Büro, Baustelle, Bügeltisch etc.
Nein.
Ein Tastendruck auf dem Handy und die Playlist läuft... im Bad, beim Frühstück, gegebenfalls im Auto usw. Wenn ich das Radio anmache, auch unter der Dusche, habe ich nichts gegen einen kurzen News-Flash um auf dem laufenden zu sein. Chartmucke bekomme ich wie gesagt woanders her. Es erwartet ja niemand 10 min trockene Nachrichten, wie das früher zur vollen Stunde gemacht wurde. Die Einbildung das jeder morgens unter der Dusche fröhlich pfeifend die Radiosongs mitträllert, ist eine Binsenweisheit!
Sprechen die Quoten anderes.
Ach wirklich? Warum haben dann bei der letzten MA im Grunde fast alle sogenannten Dudelprogramme durch die Bank verloren? Zuwächse gabs eher bei den Sendern die auch Inhalte zu bieten haben.

Die sind teilweise einfach nicht massentauglich.
Andy Borg kannste auch nicht bei einem Hitformat spielen. Auch wenn ein Song von dem durch die Decke gehen würde.
Das ist schon richtig. Aber manche dieser Songs halte ich sehr wohl für massentauglich. Und im übrigen sind sie das auch, sonst wären sie nicht bis auf die eins der allgemeinen deutschen Charts geklettert, denn was in den Top10 herumgeistert ist immer Massenmusik. Natürlich muss es halbwegs ins Format passen, keine Frage. Aber da wären wir dann wieder bei der Personality. Wie man Songs unterschiedlicher Genres miteinander verbinden kann, kann man sich unter anderem beim hier bereits erwähnten Werner Reinke anhören. Damit möchte ich aber ausdrücklich nicht implizieren, dass jetzt auch Andy Borg auf Hitradio XY laufen soll. Es ist diese gepflegte Langeweile, dieses stromlinienförmige Vorsichhinplätschern, was den großten Teil der deutschen Radiolandschaft so eintönig und fade macht. Schlecht performte Witze, insbesondere in den Morgenprogrammen, reißen es da nicht raus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also fahren wir im Winter weiter Tag für Tag Ski, Bundestagsdebatten und die Queen werden gleichzeitig bei ARD ZDF Phönix, tageschau 24 übertragen...ist ja so schön billiges Material und die Digitalkanäle werden nicht nur zur Resterampe genutzt sondern ohne eigenes Format. Warum kein klar definierter Kanal für Sport?
Warum kein klar definierter Kanal für Parlamentsdebatten und politische Ereignisse.
Nein ständig wird ARD und ZDF zersägt, um irgend etwas auch da oder nur da zu übertragen.
Die Interessen dieser Zuschauer werden nach belieben hinten an gestellt
 
Keine Ahnung, ob es "Die Interessen dieser Zuschauer" wirklich gibt ... eigentlich hätte ich gesagt: Vielseitigkeit schadet nimmer nicht. Irgendwelche zentralen "Sammelbecken" für so ziemlich alle Themen sind mir persönlich bedeutend lieber als irgendwelche Spartenkanäle an allen möglichen Ecken und Enden. Nicht, daß ich das nicht schon mal anders gesehen hätte, aber in den vergangenen Monaten bin ich doch immer wieder ungefragt darauf aufmerksam gemacht worden, daß es mitunter unschöne Folgen haben kann, wenn man sich völlig losgelöst vom Bodenkontakt nur in ausgewählten Informationsblasen aufhält, und damit meine ich nicht zwangsläufig oder ausschließlich Querdenker & Umfeld.
Aber, falls Du auf so etwas anspielen solltest - ein übergreifendes Konzept wäre vielleicht wirklich ganz schön.

Gruß
Skywise
 
Übergreifendes Konzept...das ist das was ich meine. So wird vieles irgendwo hingeschoben.....siehe Wintersport, und die Zuschauer des Hauptprogramms werden verdrängt....zum Glück gibt es eine Mediatek.
 
Im Metal bzw. Hard-Rock gibt es auch so ein paar Tracks wie "Highway To Hell" oder "Smells Like Teen Spirit", die man eben auch eienm "normalen" Publikum noch präsentieren kann.
Soviel kann ich dir verraten: Das Fachpublikum verzichtet gerne auf diese völlig totgeduldelten Titeln und empfindet eine solche Berücksichtigung als Verarschung.
Und das weit jenseits meiner völligen Abneigung Nirvana inklusive Dustkreis gegenüber!
 
  • Like
Reaktionen: JP
Das ist schon richtig. Aber manche dieser Songs halte ich sehr wohl für massentauglich. Und im übrigen sind sie das auch, sonst wären sie nicht bis auf die eins der allgemeinen deutschen Charts geklettert, denn was in den Top10 herumgeistert ist immer Massenmusik. Natürlich muss es halbwegs ins Format passen, keine Frage. Aber da wären wir dann wieder bei der Personality.
Dass die vorderen Chartplätze immer nur Massenmusik beinhalten müssen, traf früher zu, heute aber nicht mehr. Denn wie bereits hier im Forum immer wieder angemerkt, hat die Qualität aktueller Popmusik insgesamt doch arg nachgelassen. Folglich wird insgesamt immer weniger verkauft, so dass ein nur mittelmäßig heraus ragender Popsong - aktuell z. B. Glass Animas "Heat Waves" - sich in Relation zu anderen, noch schlechteren Titeln, durchaus lange in den vorderen Chartregionen tummelt. In absoluten Zahlen wird er aber nicht im Ansatz so weit kommen wie viele große Hits früherer Jahrzehnte (z. B. "Billie Jean" oder "Summer Of '69").

Ebenfalls kann eine Band hoch in die Charts einsteigen, wenn sie eine eigene Fanbase von gewisser Größe aufweisen kann - auch wenn sich der Rest der Welt nicht für sie interessiert. Led Zeppelin etwa gehört zu den erfolgreichsten Rockbands der Rockgeschichte überhaupt, gemessen u.a. an den Plattenverkäufen. Die haben halt eine (in absoluten Zahlen) riesige Fanbase, die jedes neue Album zuverlässig in die Charts kauft. In Relation zum "allgemeinen" Publikum ist das jedoch eine Minderheit. Die breite Masse interessiert es einfach nicht. Von Led Zeppelin haben sich lediglich zwei Titel - "Whole Lotta Love" und "Stairway To Heaven" auch über die eigene Fanbase hinaus etabliert, so dass diese zwei Titel dann hier und da mal im (Oldie-) Hitradio auftauchen. Aber der Rest funktioniert abseits des Fachpublikums einfach nicht.
 
Ebenfalls kann eine Band hoch in die Charts einsteigen, wenn sie eine eigene Fanbase von gewisser Größe aufweisen kann - auch wenn sich der Rest der Welt nicht für sie interessiert. Led Zeppelin etwa gehört zu den erfolgreichsten Rockbands der Rockgeschichte überhaupt, gemessen u.a. an den Plattenverkäufen. Die haben halt eine (in absoluten Zahlen) riesige Fanbase, die jedes neue Album zuverlässig in die Charts kauft. In Relation zum "allgemeinen" Publikum ist das jedoch eine Minderheit. Die breite Masse interessiert es einfach nicht.
Also Entschuldigung, aber wenn ich dieser Logik folgen müßte, dann wäre jeder einzelner im Radio gespielte Song Unfug, weil jeder einzelne Künstler nur eine gewisse Fanbase hat und der Rest kaum jemanden interessiert. Des weiteren wirfst du interessanterweise den internationalen Markt mit dem deutschen Markt durcheinander. Ich behaupte zum Beispiel mal, dass eine Helene Fischer hierzulande mittlerweile eine größere Fanbase hat als eine längst aus dem Geschäft abgetretene Tina Turner. Dennoch höre ich dauernd irgendwo irgendwelche Tina-Turner-Songs (wovon dann auch noch die immer gleichen drei laufen) aber so gut wie keine Helene Fischer. Letztere gehört immerhin zu den kommerziell erfolgreichsten Musikern weltweit (laut Forbes!). Erkläre mir mal diesen Widerspruch.

Dass die vorderen Chartplätze immer nur Massenmusik beinhalten müssen, traf früher zu, heute aber nicht mehr. Denn wie bereits hier im Forum immer wieder angemerkt, hat die Qualität aktueller Popmusik insgesamt doch arg nachgelassen.
Das eine erklärt das andere? Eher nicht. Wenn man sich Klickzahlen und Streamingzahlen dieser vorderen Chartplätze anschaut, liegst du belegbar falsch. Hunderttausende bis Millionen Klicks bei Youtube UND Spotify UND Apple Music etc., ergeben in Summe nunmal das Gegenteil von dem was du zu implizieren versuchst.
Das mit der Qualität ist auch so ein Punkt über den man sich vortrefflich streiten könnte. Welches früher meinst du? Die 70er, die 80er? Mir würden aus allen Dekaden Songs einfallen die (nach subjektiven Empfinden) mega gut waren und welche die einfach nur Trash waren, es aber dennoch bis in die Top10 der Charts geschafft haben. Die Musik früher war nicht besser oder schlechter, sie war lediglich anders - dem damaligen Zeitgeist entsprechend.
Das Problem sind und bleiben die "engstirnigen" Playlists der heutigen Radiostationen. Nehmen wir das Paradebeispiel von früher: Rias2 - das erste weitestgehend komplett durchformatierte Dudelradio der Republik. Da liefen Matthias Reim, Purple Schulz usw. Und dennoch war der Sender zu Recht das erfolgreichste Programm Berlins. Heute wird astreine Popmusik schon alleine deshalb nicht von den Popwellen gespielt, weil sie deutschsprachig ist, womit wir wieder unter anderem beim Beispiel Helene Fischer wären. Das wird dann gnadenlos als Schlager abgestempelt und aussortiert, obwohl es keiner ist, was jeder Musikredakteur der auch Ahnung von dem hat was er tut, genauso sehen müßte. Dieser Widerspruch ist nicht nachvollziehbar zu erklären. Ich bin kein Freund von Helene Fischer, ums mal klar zu sagen. Ich bekomme aber auch keine Anfälle wenn ich sie höre, im Gegensatz zu manchem Radiomacher.
Das Problem ist, dass man ganz bewußt die musikalische Vielfalt auch innerhalb des Genres Pop ausblendet, womit diese langweilige programmliche Eintönigkeit gefördert wird und welche vielfach und vielerorts immer wieder kritisiert wird. Mag sein dass das unbewußt geschieht. Aber sowas passiert halt, wenn man Beratern folgt die nur die kurzfristige (!) Gewinnmaximierung interessiert und nicht die Musik selbst, und wenn man sich nicht auf das eigene Urteilsvermögen verlassen kann oder will. Und ergeben tun das dann Programme wie Antenne Bayern. Ich schriebs hier schonmal irgendwo: Handwerklich gibts an Aby nicht viel auszusetzen. Das ist in Ordnung. Aber inhaltlich, insbesondere in Bezug auf Musik, ist es nunmal ein Armutszeugnis.
 
Man bekommt Angst, wenn man sieht, wer heutzutage bereits bei den ÖR das Sagen hat. Gerade diesen Podcast gehört, in dem über unsere Kinder als "agile Zielgruppen" schwadroniert wird, die man "alle erreichen müsse" und die eine "Hyper-Personalisierung" bräuchten. Wohin dieser Wahn führt, sieht man dann an funk-YT-Clips mit dem Titel "Wie ist das VERGEWALTIGT ZU WERDEN?" (sic!)? Peter Lustig ist da nur noch ein Relikt, der nie in Zielgruppen und Marken gedacht hat. Für wie blöd halten die eigentlich die heutigen Kinder und Jugendlichen?

 
Zuletzt bearbeitet:
Weil es gerade passt... Ich bin über einen kleinen Umweg auf einen Artikel von Robert Krieg, seines Zeichens Dokumentarfilmer und Soziologe, aus dem letzten Jahr gestoßen, der sich mit dem Zustand des öffentlich-rechtlichen Rundfunks befasst und hier im Forum noch keine Beachtung fand. Robert Krieg saß bis Ende 2021 praktisch an der Quelle der "Fluffigkeit" - im Rundfunkrat des WDR. Sehr lesenswert, der Artikel wird einigen Leuten nicht gefallen...

 
Herr Buhrow hat in einem Interview in dieser ÖRR-Ideologie (so darf man das mittlerweile wohl nennen?) gerade nachgelegt. Seine geradezu stalkerhaften Gedanken erinnern mich an "1984", wo man der Beschallung nie und nirgends ausweichen konnte. Und damit es hier auch forenthematisch passt - zum Schluss erläutert er auch noch seine Ideen zum Thema Radio:

"Die Radiowelt muss eine emotionale Heimat sein. Die ganze Ansprache muss für die Region sein. Hier hat das Radio seine Chance."

 
Zuletzt bearbeitet:
Wer bringt dem Buhrow schonend bei, dass sich Radio längst verändert hat, und das nicht gerade zum Guten... beim WDR schonmal gar nicht.
 
Zurück
Oben