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Was ist "Backing-Track"?

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Benutzer 49670

Der Metal Hammer titelt mit Backing-Track-Vorwürfen gegen Kiss. Nun bin ich ja ein alter Mann und kenne mich mit Neudeutsch nicht so gut aus. Zu meiner Zeit haben wir uns darüber lustig gemacht, dass Bobby Farrell von Boney M. Playback gesungen hat.

Ist Backing-Track eine neue Bezeichnung für Playback oder ist mit Playback nur Gesang gemeint, während Backing-Track sich auf Instrumente bezieht? Damals war das einerlei. In der Hitparade mit Dieter Thomas Heck kam alles vom Band bis auf die Stimmen, bei Boney M. war es umgekehrt und wir nannten beides Playback.

Am interessantesten finde ich ja die Playback-Backing-Track-Live-Kombination "Bohemian Rhapsody" von Queen mit unterschiedlichen Sängern als Ersatz für den vor 30 Jahren verstorbenen Freddy Mercury. Da wird teilweise sogar Originalmaterial von Freddy in die Live-Inszenierung eingespielt, was ich sehr professionell finde.

Und wenn im Fall von Kiss der Drummer Eric Singer sich dabei mal verhampelt, dann fehlt mir der Kontext, der Band daraus einen "Vorwurf" zu machen. Oder ist Backing-Track im Gegensatz zu Playback etwas unanständiges?
 
„Backing Track“ ist englisch für das, was der Deutsche „Playback“ nennt. So kenne ich das. (Was das mit Kiss zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.)
 
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Ich mach's mal ganz simpel:
Hecks Hitparade: Halb-Playback (alles kommt vom Band, inklusive Hintergrundchöre usw, nur der Interpret singt seinen Teil live dazu).

Boney M.: Voll-Playback, also im Grunde wird der Song abgespielt und die Darsteller mimen dazu.

Backing Track: kann alles sein, von zusätzlicher Percussion über Gesänge, Bläser, zusätzliche Instrumente usw.
Bei Kiss sind es wohl Gesangsteile, die als Teil-Playback eingespielt wurden. Ob man da nun so ein Brimborium drum machen muss? Naja.
 
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Am interessantesten finde ich ja die Playback-Backing-Track-Live-Kombination "Bohemian Rhapsody" von Queen mit unterschiedlichen Sängern als Ersatz für den vor 30 Jahren verstorbenen Freddy Mercury. Da wird teilweise sogar Originalmaterial von Freddy in die Live-Inszenierung eingespielt, was ich sehr professionell finde.
Na ja, aber das gehörte ja jahrelang gewissermaßen zur Zeremonie bei Queen-Konzerten. Queen selbst haben meines Wissens auf der Bühne niemals die "operatic section" des Stücks live dargeboten, weil es schlichtweg nicht ging. Aus diesem Grund setzte zumindest über die ersten Jahre konsequent an jener Stelle die Bandmaschine ein und übernahm diesen Part, im Regelfall zusammen mit dem Publikum, bis die vier Musiker nach dem langgezogenen "for meee" wieder einstiegen. In späteren Jahren wurde die "operatic section" durch (Bruchteile) andere(r) Stücke ersetzt. Das hat also weniger was mit der Professionalität als vielmehr mit der Erwartungshaltung des Publikums zu tun ;)

Gruß
Skywise
 
So ungewöhnlich ist das auch gar nicht. Es soll etliche Künstler geben, insbesondere bei den größeren Acts, wo bei dem einen oder anderen Titel regelmäßig zumindest Teile davon vom Band kommen. Solange nicht die Technik streikt, bekommt das vor der Bühne sowieso keiner mit. Selbst wenn sich ein Drummer dabei um einen Takt verhaut, bekommt man davon unmittelbar vor der Bühne nichts mit, weil das viel zu schnell geht. Durch heimlich gefilmte und dann online gestellte Mitschnitte fällt es dem Betrachter dann aber doch irgendwann auf, insbesondere wenn man sich das dann mehrere Male anschaut. Gerade bei Bands finde ich sowas bis zu einem bestimmten Grad durchaus legitim. Das berühmte Queen-Beispiel ist ja bereits angesprochen worden.
 
Es ist die Weiterentwicklung der Technik. Nicht selten werden die Bands an die Klicks der Videospuren gebunden, wenn auf den Videowänden das Bewegtbild zugespielt wird.

Darüber hinaus: wer weiß denn schon, welche Instrumente und Vocals der "Live-Band" zugemischt werden? "Vom Band" sagen wir dazu, natürlich heute aus dem Rechner.

Und letztlich: Auto-Tuning während des Sologesangs. Begradigt schiefe Intonation auf den genauen Halbton. Allerdings habe ich noch nie gehört, dass damit geprahlt wurde ;).
 
Vor Autotune kommt erstmal der Hall-Effekt also reverb drauf.
Das machen so gut wie alle Sänger live, einfach weil die Stimme viel voller klingt und dadurch kleine Fehler weniger auffallen.
Mir gefällt das auch recht gut, macht einfach einen volleren Klang.

Autotune live wird eher seltener, meist aber im Hip-Hop-Bereich verwendet, einfach weil da selbst ein reverb nix retten kann.
 
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Ja klar.
Gemeint war die Häufigkeit, nicht die Reihenfolge der Einstellung.
Noch bevor man die Autotune Karte zieht, versucht man es im Regelfall erst mit Reverb.
Nur wenn der Sänger zu schlecht ist, muss es Autotune regeln und das sind eben weniger.
 
Noch bevor man die Autotune Karte zieht, versucht man es im Regelfall erst mit Reverb.
Leider auch nein. Jeder Künstler hat bei jedem Auftritt mit Live-Gesang in jedem Fall eine Hall-Zumischung.

So einfach kann man auch keine Karte ziehen. Das Live-Autotuning ist sowohl technisch ein sehr kompliziertes Unterfangen als auch äußerst kostspielig. Findet beim Auftritt auf dem Marktplatz ganz sicher keine Anwendung. Wir reden da eher von Weltstars.

Wenn beim Konzert für DVD mitgeschnitten wird, kann es gut sein, dass der Künstler nach Konzert anschließend noch mal in Tonstudio muss, um an falsch gesungenen Stellen jetzt aber richtig zu singen.
 
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und eben weil live Autotune aufwendig ist, macht man es eben möglichst ohne und bevor man über live Autotune redet, muss man genau deswegen über Reverb reden.

Genau das hab ich doch gesagt...

Und wenn es nicht anders geht muss halt live Autotune her, ansonsten würden die meisten Hip Hop Künstler garkeine live Auftritte machen können. Kein Geld verdienen ist eben auch keine Alternative.
 
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Auch große und begabte Sänger werden auf Live-Konzerten oft auto-getuned.

Ein Beispiel, wo das offensichtlich schief ging, wird hier beschrieben:

Man hat offenbar AutoTune mitten in der Gesangsdarbietung des eigentlich doch sehr guten Sängers Michael Bublé dann deaktiviert, weil das Resultat grässlich war. Ohne AutoTune klingts dann richtig gut.

Schade, dass das überhaupt sein muss, das raubt den Stimmen völlig ihre Natürlichkeit.

Dieser YouTube-Kanal ist generell hochinteressant, was die Nutzung von AutoTune angeht.
 
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Beim Backing Track handelt es sich mithin um eine vollständige Hintergrund-Aufnahme mit eventueller Chorbegleitung, die lediglich noch um einen Vokal- oder Instrumentalpart ergänzt werden muss.
(Wikipedia)
Interessante, hörenswerte (Instrumental)Aufnahmen der Originale lassen sich finden.


 
Also mir nicht.
Eines sollte man ausserdem auch noch beachten, was jetzt aber nur noch indirekt etwas mit dem Backing Track zu tun hat. Bei Live-Auftritten wird immer entsprechend der Gegebenheiten der jeweiligen Location abgemischt und nicht für eine TV- oder DVD-Produktion. Das hört sich direkt aus dem Mischpult dann mitunter deutlich anders an als normal. Bei gleichzeitiger TV- oder DVD-Produktion ist es schon seit langem nicht so unüblich, dass eine doppelte Abmischung gemacht wird, einmal für den jeweiligen Platz, Saal oder was auch immer und einmal für die "genormte" TV-/DVD-Produktion. Bei einer der ersten Live-Übertragungen der Kaiser-Mania griff der mdr diesbezüglich mal tief ins Klo, weil natürlich die Abmischung für den Platz am Elbufer über den Sender ging, was sich einfach nur gruselig anhörte - Stimme viel zu laut, einzelne Instrumente viel zu dominant usw. In dem Moment war das aber nicht mehr zu korrigieren. In der Wiederholung wurde das dann selbstverständlich "glatt" gebügelt. Kurzum: Es gibt durchaus auch bestimmte Umstände, wo der jeweilige Künstler nur bedingt etwas dafür kann, das er in dem Moment Scheisse klingt. Da sollte man immer die jeweiligen Gegegebenheiten der Aufnahme mit betrachten.
 
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