Radio 90.vier

Lustig, vor nicht allzulanger Zeit galt es noch als Aprilscherz, wenn ein bis dato Popsender Schlager gespielt hatte ;)

An die Reserach-Theorie glaube ich auch nicht. Befragt man Hörer eines Popprogramms, werden sie niemals sagen, dass sie am liebsten Schlager wollen. Beim besten Willen nicht.

Wie man so hört, entscheidet der Chef Grobbin dort bei diesem Sender viel selbst. Und er ist bekannt als großer Schlagerfan und verantwortete auch schon u.a. ein Schlager-TV. Ohne es zu wissen spekuliere ich, dass das eher eine Entscheidung rein aus dem Bauch des Cheffes heraus war und aus eigenem Interesse. Es sei denn, man hatte tatsächlich einen unabhängigen Research gemacht, auch bei Nichthörern.
 
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Es sei denn, man hatte tatsächlich einen unabhängigen Research gemacht
Hat man:
Wir haben dazu ein Marktforschungsinstitut mit 30 Jahren Erfahrung, die unabhängige Gesellschaft Trend Research, Gesellschaft für Markt- und Kommunikationsforschung mbH, in Hamburg, beauftragt und diese hat in unserem Auftrag eine Markterhebung für unser Sendegbiet durchgeführt.
42% der Kernzielgruppe der 30 bis 39-jährigen kennen uns, also Radio 90.vier. Quelle: 90.4 Website.
 
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Im Raum HB/DEL sind außerdem noch Schlagerradio und Schlagerparadies zu empfangen. 90vier wäre dann bereits der 5. Sender mit Schlagerformat in der Region.
In Anbetracht der Tatsache, daß Schlager nun mal der Abschaltimpuls Nr. 1 ist und jetzt etwa die Hälfte der bislang gewonnenen Hörer auf immer verschwinden werden, halte ich den Formatwechsel für einen großen Fehler.
Sehe ich anders als du. RPR2 war mit Schlager erfolgreicher als Big FM. Viele Sender waren in den 90er sehr erfolgreich mit Schlager. Viele Sender sind damals von dem Format weg weil die Werbewirtschaft nicht mit gespielt hat.

Schau dir viele Volksfeste an. Das was am meisten zieht ist Schlager.

Schlager funktioniert. Nur nicht bei diejenigen die es nicht hören wollen.

Inzwischen habe ich in der Früh meinen Radiowecker auf Schlagerparadies eingestellt.
 
Die Umfrage, so wie sie dort abgebildet ist, ist doch ein schlechter Witz: Fehlende Quellenangaben und keinerlei Abgrenzung zwischen den Musikrichtungen (z. B. Dance > Pop).
 
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Das mag schon sein, aber die Hörer wollten es so. Sie haben 3 Jahre zugehört und Schlager vermisst und waren geistigl nicht in der Lage, einen der ortsüblichen Schlagersender einzuschalten. Weiss man eigentlich, warum die Nachrichtensprecherin eine Wäscheklammer auf der Nase trägt ? Generell wünsche ich dem Sender viel Erfolg, ernst gemeint.
 
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Schau dir viele Volksfeste an. Das was am meisten zieht ist Schlager.
Vielleicht ist es aber auch so, daß "Volksfeste" nur noch ein solch schlageraffines Publikum überhaupt anziehen... irgendwann gibt es dann nur noch das Bayern(sauf)zelt.
Bei mir z.B. ist es so: mit kleinen Kindern im Haus musste man dorthin, wo die Kinder jetzt groß sind, kann man sich die "Volksfeste" getrost sparen.

Ganz früher gab es auf Volksfesten vor allem bei Raupenbahnen und Autoscooter sogar noch richtig neue (Rock-)Musik zu hören, damals sind sogar die Mopedgangs der Raupenbahn* hinterhergezogen.

*) sicher nicht jeder Raupenbahn, aber in meiner Gegend gab es eine sehr legendäre - aufgrund der dort gespielten Musik.
 
Schlager funktioniert als Nische sicherlich wunderbar. Volle Zelte, Stadien und sehr gute Verkaufszahlen sprechen für sich. Als "Verpackung" für lokale Inhalte taugt Sparte aber 0. Weder Schlager, noch Techno, noch Rock passen zu einem solchen Format. Zu einem Lokalsender, der in erster Linie informieren möchte, passt ein musikalischer Kompromiss. Ich glaube nicht, dass radioNRW mit einem Schlagerformat annähernd so viel Erfolg hätte wie mit dem aktuellen Dudelformat. Ich gratuliere jetzt schon mal Herrn Neudorf, er kann bald aus Steinkimmen senden.
 
Ganz früher gab es auf Volksfesten vor allem bei Raupenbahnen und Autoscooter sogar noch richtig neue (Rock-)Musik zu hören, damals sind sogar die Mopedgangs der Raupenbahn* hinterhergezogen.

*) sicher nicht jeder Raupenbahn, aber in meiner Gegend gab es eine sehr legendäre - aufgrund der dort gespielten Musik.
Der Raupe auf dem Delmenhorster Kramermarkt verdankte der Besucher seine Kenntnis der Dion-Hits wie "The Wanderer" oder "Runaround Sue". Und die Angst vor den Schlägern mit dem bösen Blick.... Hach war das aufregend!
 
Schlager funktioniert als Nische sicherlich wunderbar. Als "Verpackung" für lokale Inhalte taugt Sparte aber 0.
Exakt. Und weil hier das Beispiel RPR2 angesprochen wurde: In absoluten Zahlen hatten die damals mehr Hörer als bigFM RLP heute, aber an die Werte des hauseigenen ersten Programms ist die Schlagerwelle nie rangekommen. Und lokale Nachrichten gab es dementsprechend nur auf der "Mainstream-Welle" RPR1.
 
Schlager funktioniert als Nische sicherlich wunderbar. Volle Zelte, Stadien und sehr gute Verkaufszahlen sprechen für sich. Als "Verpackung" für lokale Inhalte taugt Sparte aber 0. Weder Schlager, noch Techno, noch Rock passen zu einem solchen Format. Zu einem Lokalsender, der in erster Linie informieren möchte, passt ein musikalischer Kompromiss. Ich glaube nicht, dass radioNRW mit einem Schlagerformat annähernd so viel Erfolg hätte wie mit dem aktuellen Dudelformat. Ich gratuliere jetzt schon mal Herrn Neudorf, er kann bald aus Steinkimmen senden.
Ich drücke 90vier auch die Daumen, dass es Früchte trägt, teile aber die Musikminister'sche Meinung. Man sieht es ja z.B. an Radio700 aus Ostbelgien, die ja mit ähnlichem Musikformat auch eine gewisse technische Reichweite in Deutschland haben, aber dort unterhalb des Grundrauschens der MA vor sich hinwursteln.
 
Radio700 aus Ostbelgien, die ja mit ähnlichem Musikformat auch eine gewisse technische Reichweite in Deutschland haben

Außer Aachen ist in deren UKW-Verbreitungsgebiet laut FMSCAN aber keine wirklich große Stadt... Wie gut der Sender dort zu hören ist, kann ich nicht sagen.

Ob Radio 700 an der deutschen MA teilnimmt, kann ich ebenfalls nicht sagen (vermute aber eher nicht). Denn dort wird nur ausgewiesen, wer auch dafür zahlt.
 
Ah, jetzt wird ein Schuh draus. Offenbar plant 90vier die landesweite Expansion mit einer kleinen, digitalen Senderfamilie zur Sparte Schlager und Volksmusik.

Das hier kam gerade in dem SatelliFax-Newsletter hier an:

 
Ah, jetzt wird ein Schuh draus.
Nicht wirklich. Man hätte den landesweiten IP/ggf DAB-Sender für volkstümliche Musik ja auch mit Anspruch auf einen DAB-Sendeplatz starten können, ohne gleichzeitig seine etablierte Reichweite des bestehenden Lokalprogramms komplett zu zerstören.
Radio Nordseewelle hat ja anscheinend auch einen Oldiesender am Start, stellt aber deshalb nicht sein normales Programm auf ein Oldieformat um...
 
Außer Aachen ist in deren UKW-Verbreitungsgebiet laut FMSCAN aber keine wirklich große Stadt... Wie gut der Sender dort zu hören ist, kann ich nicht sagen.

Ob Radio 700 an der deutschen MA teilnimmt, kann ich ebenfalls nicht sagen (vermute aber eher nicht). Denn dort wird nur ausgewiesen, wer auch dafür zahlt.

Es sind auch Sender in der MA aufgeführt (wird allerdings nicht veröffentlicht, ist aber intern einsehbar), die nicht dafür zahlen. Zumindest hab ich so auch schon Zahlen für Antenne Pulheim und Radio Saarschleifenland gesehen, genau so für den BRF oder andere einstrahlende Programme.
 
Die Umfrage, so wie sie dort abgebildet ist, ist doch ein schlechter Witz: Fehlende Quellenangaben und keinerlei Abgrenzung zwischen den Musikrichtungen (z. B. Dance > Pop).
Der Name des Senderchefs sagt doch alles: Die "Begründung" des Stilbruchs ist doch die reinste VerHOHNEpiepelung der Hörer 😉
Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

Flugplatzstudio zu. Bald der ganze Sender zu? Bremen/Delmenhorst ist für lokale Privatradios scheinbar ein schweres Pflaster. "Radio wir von hier" (Lokalradio in Bremen für Bremen und umzu) scheiterte Ende der 1990er/frühen 2000er kläglich. Da half auch ein "Kohle-Ole" nix. Der Sendefrequenz von "Radio wir von hier" wurde seinerzeit von der ffn-Gruppe geschluckt und ENERGY Bremen (gehört ja zu ffn) zugeteilt.
 
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@RuhrLive Das ist erstmal nur als Platzhalter aus namensrechtlichen Gründen. Dahinter steckt noch kein konkretes Projekt. Es gibt da noch nicht mal was in Richtung konstituierender Sitzung des Programmbeirates.
Siehe auch die Sache mit ffNRW (NRW-Variante vom niedersächsischen ffn). Jahrelang(!) gab es schon eine Webseite und FB-Seite, auf denen die Lizensierung verkündet wurde. Mittlerweile Web- und FB-Seite wieder tutti offline.
Geworden ist daraus höchstens die Aufschaltung von Radio Bollerwagen (ffn-Webchannel) im landesweiten NRW-Privatmuxx DAB+
 
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Die Umfrage, so wie sie dort abgebildet ist, ist doch ein schlechter Witz: Fehlende Quellenangaben und keinerlei Abgrenzung zwischen den Musikrichtungen (z. B. Dance > Pop).
Auf der Webseite sind die Angaben nicht ganz vollständig zu sehen, aber hier:
wenn wir beide die Umfrage zu den beliebsten Musikrichtungen meinen.

Es ist eine Allensbachumfrage für Statista, die auch andere Sender zitieren. 90.vier ist da allein.
 
Es sind auch Sender in der MA aufgeführt (wird allerdings nicht veröffentlicht, ist aber intern einsehbar), die nicht dafür zahlen.

Gibt es dafür einen Beleg (also für die kostenfreie Datenbereitstellung)? Meines Wissens zahlen diverse öffentlich-rechtliche Programme ohne Werbung ebenfalls in die MA ein (z.B. DLF, NDR1, hr2 etc).

Die Privatsender haben ohnehin alle Werbung und der MA-Ausweis (alternativ FAB oder EMA) läuft dort im Zweifel über die Vermarkter bzw. Rahmenprogrammveranstalter (also auch direkt oder indirekt bezahlt). Die großen Vermarkter wie ARD MEDIA und RMS dürften ebenfalls einen MA-Ausweis (nebst Gütekriterien) verlangen, da ihre Verkaufspakete ansonsten schlicht nicht marktfähig wären.

Was die Sender, Medienanstalten und Forschungsinstitute ansonsten an Marktforschung veranstalten, hat nichts mit der MA und ihren Artverwandten zu tun. Hier werden z.T. ganz andere Dinge abgefragt (Musikgeschmack, Regionalkompetenz, Glaubwürdigkeit etc). Die MA ist aber eine reine Reichweitenstudie. Die Inhalte stehen dort nicht im Vordergrund. Es geht dort nur um Reichweiten a.k.a. Werbekontakte.
 
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In Bremen hat man bereits ein weiteren Sender lizenziert. http://bremenheimat.de/
Der ist bereits seit 2017 lizensiert - ist nix draus geworden.
Konzept bei Idee medien ist ja auch, Sender zu "entwickeln" und diese dann zu verkaufen bzw. zu versuchen, Leute zu finden, die Geld loswerden wollen und Anteilseigner werden.
Auch in NRW hat man, soweit ich mich erinnere, derartige Projekte "entwickelt" - aus denen in der Regel jedoch nichts wird, falls nicht der Mann mit dem Geldkoffer auftaucht.

Die Umfrage, auf die sich "unsere Hörer wollen Schlager" bezieht, hat dieses Panel:
Methodik: Befragungen im Online-Access-Panel Zielgruppe: Erwachsene 16-69 Jahre Fallzahl: n=522 Befragungszeitraum: 09.01. - 21.05.2022 Gebiet: Gesamtes Sendegebiet
Ziemlich geringe Fallzahl für einen ziemlich langen Befragungszeitraum und dazu ausschließlich Online... ich würde mich da ja nicht drauf verlassen wollen.
Zumal sich die sich tatsächlich jetzt online äußernden Hörer weiterhin zu 90% ablehnend äußern und sich meistens von Sender verabschieden.
 
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