ERF Jess (bislang: Pop) - das christliche egoFM?

Es klingt wie ein privates Radio aus dem Automaten. Kein Vergleich zu dem französischsprachigen Programm RCF. Aber man hat hier wohl eher die unzähligen Christian Pop Radios aus Amerika zum Vorbild mit einer leichten Brise aus dem Evangelium.
 
Es klingt wie ein privates Radio aus dem Automaten. Kein Vergleich zu dem französischsprachigen Programm RCF.
Das stimmt. Aber wenn RCF etwas anderes macht, liegt es auch daran, dass Radio in Frankreich etwas anderes ist. Vorbild ist das radio généraliste: andere Hörgewohnheiten, man geht vom Feature aus, Sprache dominiert, und Musik wird sehr bewusst eingesetzt. Man sollte auch bedenken, dass es bei Radio France wegen der Laizität keinen Kirchenfunk gibt. Das eröffnet ein größeres Feld für ein religiöses Programm als hierzulande. Wegen deines Vergleichs zu Nordamerika: Bei NPR gibt es immerhin sonntags die Sendung On Being.
 
Zuletzt bearbeitet:
RCF kann man mit keinem deutschen Programm vergleichen, es sind Diözesansender mit einem landesweiten Mantelprogramm. In Italien gibt es ähnliches und auch in einigen anderen Ländern. In Deutschland gibt es solche Sender nicht, da die Kirchen Sendeplätze im öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben. Der ERF fährt zwei Programme: ERF Plus mit klassisch missionarischem Programm: Bibellese, Predigt, theologische Vorträge, daneben auch Aktualitäten und Betrachtungen, Lebenshilfe. Die Musik ist eher auf ein älteres Publikum ausgelegt. ERF Jess soll sich stärker an glaubens- und kirchenferne Zielgruppen wenden, welche durch klassische Missionsprogramme nicht erreicht werden. Man spielt Popmusik, die Hälfte davon von christlichen Interpreten und streut neben allgemeinen Nachrichten kurze Impulse ein bzw. beteiligt Hörer am Programm, auch mit Gebetsanliegen. Der Vergleich zu den US-amerikanischen CCM-Formaten passt einigermassen. Die Ausrichtung des ERF ist evangelikal ohne feste Bindung zu einer kirchlichen Organisation. Kruzifixe wären, wie genannt, unpassend. Bibelzitate oder der Neukirchener Kalender an der Wand sowie das Losungsbüchlein auf dem Schreibtisch viel eher.
 
Zuletzt bearbeitet:
andere Hörgewohnheiten, man geht vom Feature aus, Sprache dominiert.

Das ist richtig, das Programm hat eindeutig mehr Wort. Früher gab es dort auch am Sonntag eine Telefonstunde in der Hörer ihre Angehörigen im Knast mir dem neusten von Daheim unterrichten.
Das gibt es wohl nicht mehr, aber Wort nach wie vor einen hohen Stellenwert in dem Programm von RCF.
Und ich hätte nichts dagegen wenn Deutschland ein säkulares Land wird, das ist eigentlich ein längst überfälliger Schritt.
 
Oh, dann müssten aber so einige Stationen hierzulande ihren Sendebetrieb einstellen. Das gäbe mancherorts ein wunderbar freies UKW-Band...
 
Moment. Aus Märchenbüchern vorgelesen wurde früher bei ostbelgischen Kaffeesendern. Zur Erfüllung des 25%igen Kulturanteils.
 
Ja, leider. Fast nur noch Softpop und Chartgedudel. Aber dass man einfach abschaltet und eine ganze Metropolregion mit 6 Mio. potenziellen Hörern von Jetzt auf Gleich vom Programm aussperrt ohne jede Info, ist schon frech.

Aber andererseits so typisch für den ERF, habe dort noch nie eine Antwort auf Anfragen erhalten. Noch NIE!
Egal ob Email oder Brief - alles wurde gekonnt ignoriert. Dort kennt man keine Wertschätzung seiner Hörer.

Mich wundert ja nur dass sie im 12D Berlin/Brandenburg weiter vor sich hinsenden, für Frankfurt u. Cottbus.
Als ob man bei den Gesetzlosen Haiden im Osten mit einem evangelikalen Christensender jemand erreicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun ja, ORF Jess ist ja nun beiweitem alles andere als ein hoch regligiöser Sender. Die "religiösen Inhalte" beschränken sich da auf ein halbminütiges Mitternachtsgebet, ein paar Esotherik-Einspieler wie die Gedanken zum Auftanken und "Jesus my... / he..." in den Songs. Also in etwa soviel Spiritualität wie Paradiso.
 
Der langjährige Leiter von ERF Pop und Jess, Tobias Schier scheint nicht mehr für den ERF zu arbeiten. Er taucht auf der Team-Seite von Jess nicht mehr auf.
 
Zurück
Oben