Gendern im Radio

Gerade wieder über Angaben in der Playlist des Deutschlandfunks unangenehm gestolpert.
Die neue Platte vom 03.07.2022
"...Dirigent*in Carles Magraner (1962-)
Textdichter*in Ibn Hazm (994-1064)..."


Wenn man sich nicht einmal die Mühe macht, die grammatikalisch korrekte Geschlechtsform anzuwenden, die eindeutig durch den Vornamen und das kulturelle Umfeld der genannten Persönlichkeiten definiert ist, verdiente diese Radioanstalt mit Namen Deutschlandfunk- Alles von Relevanz - beileibe nicht mehr das Prädikat "Kultursender".
Man sollte sich für solche Unverschämtheiten nur bei den genannten Personen aufrichtig dafür entschuldigen, soweit das überhaupt möglich wäre.
Insbesondere, wo im islamophilen Umfeld bei der Nennung des im historischen Kontext durchaus nicht unbestrittenen Ibn Hazm der Hauch einer Unterstellung der Doppeldeutigkeit im geschlechterspezifischen Sinne geradezu ein Sakrileg darstellte.
Hier, beim Gendersprech, wird alles über einen ideologischen Leisten geschlagen, ohne Rücksicht auf Kollateralschäden.
Ein Kulturbolschewismus ungeheuerlicher Ausprägung.
 
Umerziehung toleriere ich nicht. Gender-Irrsinn samt DLF (Mein Ex-Nr. 1 Sender) ist daher auf Igno. Skandal zur langen Nacht der Wissenschaft. Vortrag abgesagt! Eine Gruppe gewaltbereiter Aktivisten hält von Biologie gar nichts & drohte: " Wir sehen uns auf der Strasse". Weil die Studie einer Biologin Transfeindlich ist. Die Humboldts würden sich im Grabe umdrehen:
 
Wäre schon glücklich, wenn sich J. K. Rowling nicht demnächst, sich selbst im Grabe wiederfindend, herumdrehen würde. Der Kampf gegen Hass und Hetze (und längst sogar gegen die falsche Frisur) geht gerade nämlich gefühlt* in die nächste Runde.

*subjektiv
 
Und es geht weiter. Wiederum Deutschlandfunk. In den Nachrichten: In der Meldung, ob als zweite Amtssprache "Englisch" neben "Deutsch" eingeführt werden solle, fiel die Begründung: "Weil man es damit Ankommenden leichter machen könne".
Ich rätsel gerade, welcher Begriff aus der Behördensprache nun vom Partizipium Präsentis Activi "Ankommenden" ersetzt werden soll.
Ich lausche gespannt auf das Substantiv "Weggehende".
 
Arxxxleckende. Wie lange dauert so ein ideologischer Irrsinn denn in aller Regel? (Das Gendern ist ja lediglich der Wurmfortsatz davon.) Warte bereits sehnsüchtig auf die Entbuntifizierung und auf die Rückkehr der gelebten Meinungsfreiheit. Aber ich glaube, das wird dauern - zuviele hoffnungslos darin verstrickte Opportunistinnen und Opportunisten. - Erst wenn diese ihr Fähnchen ein weiteres Mal eigennützig mit dem Wind drehen und sich dann im ersten Zwischenschritt zu Relativiererinnen und Relativierern wandeln, besteht wieder Hoffnung auf Besserung.
 
Der Städtetag und der Beamtenbund haben schon abgewunken - Schnapsidee der FDP.

Wenn der DLF und andere vermeintlich progressive Akteure im Radio & TV ordentliches Deutsch verwenden würden, wäre den Ankommenden aus fremden Ländern schon sehr geholfen. Die müssen doch beim ungläubigen Kontrollblick in ihr Vokabelbuch denken, "die Leute im deutschen Radio haben Sprachfehler". Früher wäre man mit einem kleinen Sprachfehler nicht einmal in die Nähe eines Mikrofons gelangt. Das sollte man unbedingt wieder einführen.
 
Apropos: Dein Moderationstrainer würde jetzt sagen: "abgewinkt!". - Aber tröste Dich: Selbst bei den Öffis ist "Coloräido" immer wieder gern gehört. (Ich glaube, ich weiß es richtig auch erst seit Harald Schmidt.)

Möglicherweise gilt das neue Selbstbestimmungsrecht dann aber auch für die Rechtschreibung. Zweite Amtssprache wird dann voraussichtlich: Dadaismus. (Gut für Leute im Radio immerhin, um Mund und Zunge zu lockern.)
 
Und wieder DLF. Gestern kurz vor 18:00 Uhr in den Kulturnachrichten, gelesen von Susanne Luerweg.
"Sogar Orgeln leiden unter der Hitze, und ein Orgelrestaurant ... "?
Was ist das? Etwa eine kleine Kneipe, wo jede Menge Hammondorgeln stehen, die jeder einmal ausprobieren dürfte...(Suche im Internet findet in der Tat unter diesem Suchbegriff etliche so oder so ähnlich bezeichnete Gastronomiebetriebe. Der Gedanke war also nicht ganz daneben.)
Oder eher die absolut verunglückte sprachliche Falschabbiegung von ursprünglich gemeinem Begriff Orgelrestaurator.
Wohl eher letzteres.
Spätestens dann, wenn der Hörer auf die falsche Fährte gelenkt wird, hört für mich der Spaß auf.
Wenn Frau Luerweg, oder wer auch immer für das Skripting der Sendung im Deutschlandfunk verantwortlich zeichnet, schon eingefleischte Genderjünger(innen) sind, was hätte dann bitte die weniger verfängliche Form in der Sprache der Kultur (Französisch) Orgelrestaurateur gewählt zu haben, der Sache irgendeinen Abbruch getan?
Mich beschleicht dabei das ungute Gefühl, dass nunmehr auch Anleihen aus anderen Sprachen gegendert werden, oder gar gänzlich aus dem vom Intendanten von oben herab verordneten Sprecher- und Redakteurslexikon als Ausweichvokabeln gestrichen worden sind.
 
Auf Deutschlandfunk Kultur oder gar Deutschlandfunk Nova ist das schon sehr viel massiver,

Bei Deutschlandfunk Kultur hat das mittlerweile überhand genommen und es fällt mir sehr auf die Nerven.
Aber das Programm spielt sehr viel Europäische Pop-Musik, nicht nur aus Deutschland, Frankreich oder Italien, sondern auch aus Finnland, Dänemark oder Lettland. Das finde ich interessant und gut, alle anderen Programme halten sich seit Jahrzehnten an den Parameter USA, das ist sehr schade.
Nur dieses ewige Thema über Gendern, Transgendern etc. ist unerträglich.
 
Nur dieses ewige Thema über Gendern, Transgendern etc. ist unerträglich.

Das muss ich auch sagen. Die Musik im Deutschlandfunk Kultur ist wirklich abwechslungsreich und hörenswert aber die Themensetzung (und die "genderkorrekte Ansprache") hat eigentlich nichts mit dem Alltag hier im Niedersachsen zu tun und ist auch für interessierte Personen teilweise kaum anzuhören.

Ich finde diese identitätspolitische Brille in der Themensetzung des Deutschlandfunk Kultur in den letzten Jahren so skurril, dass ich nach langer Zeit zwischendurch auch wieder ffn etc einschalte, um etwas von normalen Leuten und dem normalen Leben in meiner Umgebung mitzubekommen.

Bleibt eigentlich nur, nach NL zu wechseln.
 
Zum Thema Gendern im Radio:
DLF 24.07.2022
09:30 Uhr
Essay und Diskurs
Im neuen Turm zu Babel
Katharina Raabe, Olga Radetzkaja
Willkürlich herausgegriffene Textpassagen:
"...Eine mit Idiosynkrasien befrachtete und mit den genannten Markierungen
orthographisch und typografisch präparierte Sprache drängt sich immer stärker in alle Bereiche der Kommunikation hinein...[...]...Die gemeinsame Sprache findet sich nach meiner Überzeugung einfach dort, wo keine oder möglichst wenig Claims in ihr abgesteckt werden, wo sie offen - bedeutungsoffen, adressatenoffen - bleibt...[...]...
Aber inzwischen hat sich dieses Projekt selbst in eine Diskriminierungsmaschine
verwandelt und ist im Begriff, sich dazu der Sprache zu bemächtigen, der sie alles Uneindeutige, Unscharfe, nicht Identifizierende und Indirekte austreiben will. Damit geht der emanzipative Impuls verloren und droht - Dialektik der Aufklärung - sich in sein Gegenteil zu verkehren..."
 
Hier gibt es einen Artikel zum Thema aus der „Open-Source-Initiative“ der Berliner Zeitung. (Leider nervt die eingebettete Werbung. Aber das ist wohl der Preis dafür, daß der Artikel nicht hinter einer Bezahlschranke ist.)

Der erste Absatz gibt die Richtung vor:
Tobias Kurfer schrieb:
Bei einem Wort wie Bürger würden wir „eher an Männer denken“. Studien hätten das belegt. Wer die Debatte um das Gendern der Sprache verfolgt, hat Aussagen wie diese wahrscheinlich oft gehört. Bislang weniger bekannt ist, dass Sprachwissenschaftler und Germanisten diese These als unhaltbar zurückweisen.
 
Der BR hat Jugendliche nach einer Sendung, in der fürs Gendern die Werbetrommel gerührt wurde und deren Podiumsgäste fast ausschließlich "dafür" waren, befragt, was sie denn vom Gendern halten. Das Ergebnis schockiert die öffentlich-rechtlichen Aktivisten und lässt sie schmollend mit der Frage zurück, wie man das denn bloß ändern könne: https://www.bild.de/politik/inland/...blamiert-sich-mit-gender-s-80835142.bild.html
 
Leider wird auch hier im Forum in einigen Beitragen gegendert. Ich kann und möchte hier keinem vorschreiben, wie er sich ausdrücken soll. Persönlich finde ich es einfach nicht gut, so die deutsche Sprache zu verschandeln.
Aus meiner Sicht kann man Wertschätzung an Minderheiten auch ohne zu Gendern ausdrücken und leben.
 
Gerade wieder über Angaben in der Playlist des Deutschlandfunks unangenehm gestolpert.
Die neue Platte vom 03.07.2022
"...Dirigent*in Carles Magraner (1962-)
Textdichter*in Ibn Hazm (994-1064)..."


Wenn man sich nicht einmal die Mühe macht, die grammatikalisch korrekte Geschlechtsform anzuwenden, die eindeutig durch den Vornamen und das kulturelle Umfeld der genannten Persönlichkeiten definiert ist (...)

Es geht hier nicht nur um männlich oder weiblich, und dass man nicht erkennen könnte, ob besagter Name männlich oder weiblich ist - es geht im die Diversen, die non-binären. Es könnte ja sein, dass Carles Magraner oder Ibn Hazm divers sein könnten... Daher müssen sie adäquat bezeichnet werden.

Die Antwort auf die Frage "Wem nützt das Gendern?" lautet schlichtweg: "Niemanden".

Doch, den Diversen...

Wenn es nur um männlich oder weiblich ginge, würde ich dem DLF die Form "die Politikerinnen und Politiker" empfehlen, aber dadurch werden die Diversen nicht abgedeckt. Daher braucht es die Form "die Politiker*innen". Erst der Stern schließt die Diversen mit ein.
 
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Und für die fünf oder sechs Diversen Deutschlands, denen ernsthaft an einer gesonderten Anrede liegt, soll sich das ganze Land verbiegen und bevormunden lassen? Das ist ja auch eine Form von Größenwahn oder kollektiver Psychose, wenn man hieran wirklich glaubt und sich dabei dann besser fühlt.

Was dabei rauskommt, haben die Schüler in o.g. Sendung ja ganz hervorragend demonstriert. Dass es der Moderatorin größte Sorge war, wie man denn die Massen doch noch von der "guten Sache" überzeugen kann, wenn es schon aktuell leider in die Hose gegangen war, anstatt mal ernsthaft ins Grübeln zu kommen, spricht Bände über Gesinnung und geistig-moralischen Verfall in öffentlich-rechtlichen Redaktionen. Da die Abstimmung ja wohl direkt vor Ort stattgefunden hatte, konnte man auch leider nicht versuchen, eine "konzertierte Aktion von Trollen" als Grund dafür herbeizuhalluzinieren und das Ganze als manipuliert und daher nicht auswertbar in die Tonne zu treten.
 
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Es geht hier nicht nur um männlich oder weiblich, und dass man nicht erkennen könnte, ob besagter Name männlich oder weiblich ist - es geht im die Diversen, die non-binären. Es könnte ja sein, dass Carles Magraner oder Ibn Hazm divers sein könnten... Daher müssen sie adäquat bezeichnet werden

Es werden ca. 0,1% der Menschen mit uneindeutigem Geschlecht geboren und davon sieht sich die Mehrheit später als Mann oder Frau. Echte "Diverse" gibt es nur sehr wenige, ich habe noch keinen davon persönlich getroffen. Wie hoch ist also die Wahrscheinlichkeit, dass die zwei als Diverse bezeichnet werden wollen?
Fühlt sich die Mehrheit in Gestalt von Männern und Frauen jetzt nicht diskriminiert, wenn man sie nicht als solche sieht?
 
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