BILD-Zeitung: "Vetternwirtschaft-Vorwürfe auch beim NDR"

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Spezi

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Nun ist die BILD-Zeitung auch beim NDR fündig geworden. Das Landesfunkhaus Niedersachsen leistet sich seit 2018 einen "Musikberater", der "längerfristige Veränderungsprozesse" im Sender begleiten soll. Es fließen angeblich jährlich bis zu 50.000 Euro Honorar.

BILD wittert "Vetternwirtschaft", weil der Berater Lebensgefährte der Hamburger NDR-Landesfunkhausdirektorin Sabine Rossbach sein soll. Außerdem wundert sich das Springer-Blatt, wozu ein externer Berater benötigt wird, obwohl es mit Henry Gross bereits einen "gut bezahlten" Musikchef im niedersächsischen Landesfunkhaus gibt.

Die ganze Geschichte ist bei BILD hinter der Paywall. "t-online" berichtet ebenfalls und beruft sich auf den BILD-Artikel.
 
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Im Forum kriegt man Applaus wenn man gegen Berater schreibt. Dass die wichtig sind, vor allem für Musikredaktionen und Testauswertungen etc. ist müßig zu erwähnen weil dieselben zehn Dauernörgler einen dann sowieso verbal fertig machen wollen. Henry Gross ist Musikchef. Ob das der Freund von Frau Rossbach sein muss hat ein Geschmäckle. Aber die Frage ob ein Berater sein muss ist so fad.
 
"Vetternwirtschaft?" - Was verdient / bekommt Henry Gross als Musikchef bei NDR1NDS:
Brisant: Was kann er nicht? - Wozu braucht er einen externen Berater für 50.000 € p.a.?
Ober-Brisant:
Verdacht der "Vetternwirtschaft", weil der Berater Lebensgefährte der Hamburger NDR-Landesfunkhausdirektorin Sabine Rossbach sein soll. Wozu wird ein externer Berater benötigt , obwohl es mit Henry Gross bereits einen Musikchef im niedersächsischen Landesfunkhaus gibt?
Dank @Spezi für den Link:
 
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Verstehe ich auch nicht, warum es zusätzlich zum Musikchef noch einen Musikberater geben muss. 50 tsd. EUR im Jahr sind natürlich Peanuts im Gesamtetat. Trotzdem ist das in Zeiten des Sparzwanges auch Geld, was völlig unnötig rausgeworfen wird. Vor allem stört mich aber "seit 2018", was ja bedeutet dass der Mann seit 4 Jahren dort werkelt um "Veränderungsprozesse" zu begleiten. Also eine Umstellung der Musikmischung lässt sich doch sicherlich sehr kurzfristig umsetzen. Warum das dann aber noch 4 Jahre begleitet werden muss, erschliesst sich mir nicht. Spätestens nach 2 MA sollte doch klar sein, ob es was gebracht hat oder nicht. Für mich hört sich das nach einer Stelle an, die eigentlich niemand braucht und für die man bei wenig Arbeit ganz gut verdienen kann. Also mit anderen Worten Traumjob.☺️;)
 
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"begleiten" ist doch in der Arbeitswelt und gerade im öffentlichen Dienst eine der bekanntesten Worthülsen aus dem Repertoire des einstudierten Rumgesülzes, wenn es darum geht, absolute Nichtleistungen schönzuschreiben und als unbedingt erforderlich darzustellen.
 
Vor allem stört mich aber "seit 2018", was ja bedeutet dass der Mann seit 4 Jahren dort werkelt um "Veränderungsprozesse" zu begleiten. Also eine Umstellung der Musikmischung lässt sich doch sicherlich sehr kurzfristig umsetzen. Warum das dann aber noch 4 Jahre begleitet werden muss, erschliesst sich mir nicht.

RADIOSZENE: NDR 1 Niedersachsen wurde im Laufe der 2010er-Jahre verändert. So finden sich im Musikprogramm heute weniger deutsche Schlager, dafür mehr internationale Oldies und Evergreens. Ist dies Ausdruck eines sich veränderten Hörerinteresses?


Henry Gross: Es war ein kontinuierlicher Prozess über viele Jahre und kein Big Bang. Viele neue Hörerinnen und Hörer sind hinzugekommen – und der Hörerstamm ist weitgehend geblieben. Ja, die Musik hat sich verändert – ihre für uns erfreuliche Akzeptanz nicht.
Quelle: Interview, VÖ 28. April 2020

Gruß
Skywise
 
Weil wir diese Mode nicht mitmachen, nach der jeder Diskussionsteilnehmer und jedes Presseerzeugnis, dessen Meinungen oder Veröffentlichungen einem nicht gefallen, sofort diskreditiert wird. Wer über die Seriösität von Zeitungen diskutieren will, möge sich bitte ein Zeitungsforum suchen.

Wer nichts weiter beizutragen hat, als auf Bildblog und die Vorwürfe gegen Reichelt zu verweisen, sich aber mit dem Thema gar nicht erst befassen möchte, der ist hier im Thread falsch.
 
Weil wir diese Mode nicht mitmachen, nach der jeder Diskussionsteilnehmer und jedes Presseerzeugnis, dessen Meinungen oder Veröffentlichungen einem nicht gefallen, sofort diskreditiert wird. Wer über die Seriösität von Zeitungen diskutieren will, möge sich bitte ein Zeitungsforum suchen.

Verstehe ich. Nur: Hier keilt ein Medium gegen ein anderes, und man darf annehmen, aus durchaus populistischen Gründen (der ÖR ist im Moment ein beliebter Sündenbock). Und es sollte wohl kaum sein, dass hier "Vorwürfe" aufgenommen werden und eifrig weiterdiskutiert werden, Fragen nach der Seriösität der Quelle aber gelöscht werden.

Es gibt dazu übrigens eine Stellungnahme des NDRs. Die kommt bislang aber hier gar nicht vor, dafür wird reichlich einseitig den Vorwürfen der Zeitung Platz gegeben.

Ob das, was Bild geschrieben hat, voreilig oder falsch war, ist eine Sache, ob es sich um reine Meinungsmache handelte, eine andere.

Mit Mode oder "Nichtgefallen" hat das nichts zu tun. Sondern mit der Frage, wie fundiert solche Vorwürfe sind.

Zitat: Die „Bild“ sieht einen Konflikt zu Petereits Lebensgefährtin Sabine Rossbach, die Direktorin des NDR-Landesfunkhauses in Hamburg ist.

Es reicht also schon, wenn die B...d. etwas "sieht". Diskreditierung, Mode? Wohl kaum.
 
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Darum schrieb ich auch noch:
Wer nichts weiter beizutragen hat, als auf Bildblog und die Vorwürfe gegen Reichelt zu verweisen, sich aber mit dem Thema gar nicht erst befassen möchte, der ist hier im Thread falsch.
Es steht jedem frei, hier auch weitere Quellen einzubringen und den BILD-Bericht zu widerlegen oder zu entkräften. Beiträge wie die von mir gelöschten werden hier aber auch weiterhin gelöscht.
 
RADIOSZENE: NDR 1 Niedersachsen wurde im Laufe der 2010er-Jahre verändert. So finden sich im Musikprogramm heute weniger deutsche Schlager, dafür mehr internationale Oldies und Evergreens. Ist dies Ausdruck eines sich veränderten Hörerinteresses?


Henry Gross: Es war ein kontinuierlicher Prozess über viele Jahre und kein Big Bang. Viele neue Hörerinnen und Hörer sind hinzugekommen – und der Hörerstamm ist weitgehend geblieben. Ja, die Musik hat sich verändert – ihre für uns erfreuliche Akzeptanz nicht.
Man lässt sich also jahrelang für 50.000 €/a dabei "begleiten", wie man deutsche Schlager in der Rotation gegen 08/15-Oldies austauscht?
Es gibt dazu übrigens eine Stellungnahme des NDRs.
Die kommt bislang aber hier gar nicht vor, dafür wird reichlich einseitig den Vorwürfen der Zeitung Platz gegeben.
Man hätte sie ja schon längst hier verlinken können, wenn es einem so wichtig ist...
 
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Mit Mode oder "Nichtgefallen" hat das nichts zu tun. Sondern mit der Frage, wie fundiert solche Vorwürfe sind.

Sagen wir es mal so: Für mich sieht der Artikel eher so aus, als ob das der klägliche Rest von dem ist, was der Business Insider übrig gelassen hat, sprich was er selbst nicht veröffentlichen wollte. Und der gehört ja bekanntlich ebenfalls zum Hause Springer. In irgendeiner Form den Fall Reichelt als Beleg für die "Verteufelung" der Bild heranzuziehen, ist davon abgesehen äußerst ungünstig. Inzwischen gehört es ja nicht mehr unbedingt zu den größten Geheimnissen, dass die Beweislage gegen Reichelt unterm Strich dann doch eher dünn aussieht. Das wäre dann aber eine völlig andere Baustelle.
Kurzum: Ja, es hat ein Geschmäckle das der Berater der Lebensgefährte der Funkhausdirektorin ist. Ändert aber nichts daran, dass man trotzdem erstmal eine konkrete Verfehlung belegen muss. Alleine die Verdächtung der privaten Beziehung wegen ist schlichte "Sippenhaftung". Und die ist mindestens genauso albern wie ein grundloses Geschmäckle.
 
Danke...

NDR schrieb:
Der NDR stellt klar: „Die Beauftragung von Dieter Petereit war gemäß der Compliance-Regelungen des NDR rechtmäßig und zulässig“. Dennoch werde der NDR „die Handhabung bei solchen Beauftragungen in Zukunft vor dem Hintergrund der Geschehnisse beim RBB noch sensibler behandeln, vor allem wenn es persönliche Beziehungen zu Mitgliedern der Geschäftsleitung gibt.“
Aha... Daran sieht man wieder - jeder ist zu etwas gut, und wenn auch nur als abschreckendes Beispiel.
 
S. Alleine die Verdächtung der privaten Beziehung wegen ist schlichte "Sippenhaftung". Und die ist mindestens genauso albern wie ein grundloses Geschmäckle.
So isses. Moralisch scheint das in der Tat fragwürdig, das kann keiner bezweifeln. Ist aber eben kein Vergehen.

Was Reichelt angeht, habe ich bislang nirgendwo gelesen, dass die Vorwürfe haltlos gewesen seien, eher im Gegenteil. Aber um den geht es hier ja gar nicht.
 
Die Frage war durchaus ernstgemeint... Auch oder erst recht, wenn man sich mehrere Jahre Zeit dafür lässt, eine Rotation vom Genre X zu befreien und Genre Y darin unterzubringen, stellen sich doch die Fragen, ob das nicht ureigenste Aufgabe des festangestellten, gutbezahlten Musikredakteurs ist, warum er dafür überhaupt externe Unterstützung oder "Beratung" braucht, wieso dieser Externe dann ausgerechnet der Mann einer NDR-Kollegin sein muss, worin genau dessen "Leistung" überhaupt besteht und warum sie teurer ist als ein Vollzeitfacharbeiter mit durchschnittlichem Tariflohn. Ob das Ganze nun unbedingt als Nachfolger für den Schlesinger-Skandal geeignet ist, kann ja erst mal dahinstehen. Der Rechtfertigungsdrang des NDRs spricht jedenfalls für sich.
 
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ob das nicht ureigenste Aufgabe des festangestellten, gutbezahlten Musikredakteurs ist, warum er dafür überhaupt externe Unterstützung oder "Beratung" braucht
So ein Austausch von Musiktiteln will gut überlegt sein. Da muss man schonmal ein paar Jahre drüber schlafen. Ich überlege mir auch, ob ich für eine neue Spotify Playlist nicht auch so jemand engagiere. Über den Preis müsste man dann natürlich nochmal sprechen. :cool:;)
 
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Sagen wir es mal so: Für mich sieht der Artikel eher so aus, als ob das der klägliche Rest von dem ist, was der Business Insider übrig gelassen hat, sprich was er selbst nicht veröffentlichen wollte.
Die BILD kann sich dem Thema auf jeden Fall "krawall-artiger" annehmen als es in BUSINESS INSIDER möglich wäre. Und ja, obwohl beide zum Springer-Konzern gehören, ist Business Insider gerade dabei, sich einen sehr guten Ruf zu erarbeiten. Das hat man mit den Recherchen im Fall Schlesinger bewiesen, wo man ja wirklich in ein Wespennest gestochen hat. Egal, alles was jetzt noch kommt an negativen Schlagzeilen für den ÖRR, Frau Schlesinger gab dafür die Initialzündung. Und ich glaube, da kommt noch einiges......
 
ÖRR in der Diskussion: Ob BILD, Business Insider oder Deutschlandfunk:
... wo man ja wirklich in ein Wespennest gestochen hat. Egal, alles was jetzt noch kommt an negativen Schlagzeilen für den ÖRR, Frau Schlesinger gab dafür die Initialzündung. Und ich glaube, da kommt noch einiges......
Und da kommt z. B. heute 2022-08-17 im Deutschlandfunk:

19:15 Uhr

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Susanne Pfab, ARD-Generalsekretärin
Ralf Witzel, medienpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag

Diskussionsleitung: Bettina Schmieding
 
Wozu wird ein externer Berater benötigt , obwohl es mit Henry Gross bereits einen Musikchef im niedersächsischen Landesfunkhaus gibt?
Mal ein Blick in andere Branchen: Wenn du mit Linientätigkeiten ausgelastet bist, schaffst du ein temporäres Projekt auch nur mit Unterstützung.
 
@STH #22: Danke für diese Erklärung. Die Meldung mit dem begleitenden Berater ist ungenau: 2018 beauftragt. Dann weiter im Projekt nur temporär tätig? - Oder hat Gross da auf Dauer eine Stabs-Berater-Stelle schaffen lassen?
 
@STH #22: Danke für diese Erklärung. Die Meldung mit dem begleitenden Berater ist ungenau: 2018 beauftragt. Dann weiter im Projekt nur temporär tätig? - Oder hat Gross da auf Dauer eine Stabs-Berater-Stelle schaffen lassen?
Keine Ahnung, inhaltlich habe ich vom konkreten Fall keine Hintergrunderfahrung. Ich wollte nur sagen, dass ein Berater erstmal an sich noch nicht negativ ist. Wie du schreibst, hätten sie auch eine feste Stelle "Referent Strategie musikalische Ausrichtung" (gerne kreative Betitelung erfinden) geschaffen, wäre die Aufregung deutlich geringer gewesen...
 
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