Radiosender nachts aus Energiespargründen abschalten?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

 
UKW Abschaltung sollte beschleunigt und komplett auf DAB+ und Internet umgestellt werden. Damit würde Energiekosten ziemlich eingespart werden. Zunächst die Privatsender und zuletzt die öffentlich-rechtlichen Sender. Allerdings sollte die Politik dies auch wollen.

Manchen Foren-Usern ist wohl jede Gelegenheit recht, um nach einer UKW-Abschaltung zu schreien. Was man sich davon erhofft, warum man überhaupt eine Notwendigkeit dafür sieht, ist mir äußerst schleierhaft: Nur durch UKW kann die Grundversorgung überhaupt gewährleistet werden! Viele Autos sind bspw. noch gar nicht mit Digitalradios ausgestattet. Doch gerade beim Autofahren ist guter Radio-Empfang besonders wichtig, um über Gefahrensituationen auf den Straßen, insbesondere in Tunneln, rechtzeitig informiert zu sein.
Auch die Flutnacht im Ahrtal scheint wohl schon wieder vergessen. Was damals passierte: Der Digitalfunk brach zusammen, während der UKW-Funk weiterhin stabil war. (Generell ist digitale Technik störanfälliger.) Hätte es der WDR also nicht versäumt, ausführlich über die Flut zu berichten, wäre die Bevölkerung über UKW also bestens informiert gewesen. (Radio NRW hat ja immerhin seinen Beitrag geleistet.) Daher sehe ich eine komplette UKW-Abschaltung kritisch. Ich denke auch, dass das der Todesstoß für das Medium Radio wäre: Wenn man Radio sowieso nur noch digital konsumiert, werden viele wohl eher Podcasts und Musikstreaming a la Spotify bevorzugen, was ja im digitalen Raum immer verfügbar ist.

Mein Vorschlag: die Frequenzpläne auf Doppelt-, Drei- und Vierfach-Versorgungen durchforsten - und ausmisten.

Das hingegen ist doch mal ein konstruktiver Vorschlag! :thumbsup:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke auch, dass das der Todesstoß für das Medium Radio wäre:
Das sehe ich ein wenig anders, liegt aber auch daran, dass ich in Bayern lebe. Da ist man in Sachen terrestrischem Radioempfang mittlerweile sehr eingeschränkt. Ohne DAB würde ich in meiner Region über UKW sage und schreibe nur 7 Programme empfangen.

Und auch ältere Leute aus meinem Bekanntenkreis haben sich DAB-Radios zugelegt, allein aus dem einfachen Grund, weil sie BR Schlager hören wollen, also diese Hörer, die früher bei Bayern 1 zu Hause waren.

Dass UKW in Krisensituationen der bessere Übertragungsweg ist (Stand jetzt), will ich aber nicht abstreiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die DAB+ Radios der ersten Generation war tatsächlich noch Stromfresser. Mittleweile ist aber auch dort die technische Entwicklung weiter vorangeschritten.
Natürlich wird ein DAB+ Radio immer etwas mehr Strom brauchen als ein analoger UKW Empfänger. Das liegt ganz einfach daran, dass dort ja Displays verbaut sind, die Zusatzinfos wie Titel, Signalstärke, Uhrzeit, Sendermux usw. anzeigen und natürlich ein Mikrochip. Das dürfte aber bei den neueren Geräten vernachlässigbar sein, aber auch keinen Fall das zehnfache eines UKW-Radio. Was anderes dürfte es bei Radios mit Slide-Show sein. Hier dürfte der Stromverbrauch natürlich höher sein. Im übrigen dürfte man dann auch kein Radio mehr über Internet hören, da der Stromverbrauch dort noch deutlich höher ist als bei DAB+ und Radio über den Astra-Radiotransponder zu hören ist gaaanz böse. Da dürfte das mit dem zehnfachen Verbrauch gegenüber UKW wohl hinkommen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ist doch alles bereits geklärt. Hier die wichtigsten Angaben aus der gründlichen BBC Studie:

- Die Empfangsgeräte verbrauchen 73% des zum Radiohören benötigten Stroms, die Ausstrahlung schlägt mit rund 27% zu Buche.
- Radiohören verbraucht pro Gerät im Schnitt über UKW 13 Watt, bei DAB+ 9 Watt und für Internetradio/Streaming 23 Watt. In den Wattzahlen sind die Verbräuche der Empfänger addiert um die Verbräuche der Sender abgebildet.
DAB+ spart also 30 % Strom gegenüber UKW.
- UKW (Sender + Empfangsgeräte) macht ungefähr 0,03 % (31 % von 0,1 %) des Stromverbrauchs in Großbritanien aus.

Meine Schlußfolgerung:
=> Der Ersatz von UKW durch DAB+ hat ein Sparpotential von ca. 0,01 % des nationalen Stromverbrauchs.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann das aber auch bestätigen. Bei Dauerbetrieb von mehreren Stunden sind die Batterien innerhalb 4 Wochen leer. Wobei da der Fehler eher an der Konstruktion liegt. 4*1,5 V liefern anscheinend nicht genügend. Die Module sind eindeutig auf mehr ausgelegt, dann würden die auch länger laufen.

Betreibe seit etwa einem halben Jahr ein DAB+ Radio welches offiziell 6V verträgt ohne Probleme mit 12V. Das zeigt dass das Modul viel mehr Energie benötigt.
 
Man sollte bei dem aktuellen Thema Energiesparen nicht jede Symbolmaßnahme ernst nehmen, da ist eine Menge Show dabei.
Ja, vieles von dem, was da gerade gesagt und getan wird, fällt wohl unter Symbolpolitik. Das kennen wir ja noch von Corona und schon damals war es für mich erschreckend zu sehen, wie viele Menschen einfach gar nicht mehr reflektierten. Und nein, es geht mir hier nicht um das berühmt berüchtigte "Aufwachen", von dem die Querdenker immer sprechen, sondern einfach nur darum, selbst logisch zu denken und zwischen wirklich sinnvollen und einzig von blindem Aktionismus getriebenen Maßnahmen unterscheiden zu können.
Auch die Flutnacht im Ahrtal scheint wohl schon wieder vergessen. Was damals passierte: Der Digitalfunk brach zusammen, während der UKW-Funk weiterhin stabil war.
Dein Digitalfunk war aber so weit ich weiß nur der Mobilfunk. DAB+ lief indes ganz normal weiter. Kein Wunder, die Sendeanlagen stehen ja zumeist an denselben Standorten, an denen es auch UKW-Sender gibt. Darüber hinaus gibt es auf DAB+ eben genau für solche Situationen das sogenannte EWF-System, welches viele Möglichkeiten zur Warnung der Bevölkerung bietet. In Sachsen-Anhalt und Erlangen wird das bereits getestet, demnächst wird auch ein Testbetrieb im Raum Heilbronn/Stuttgart folgen. Der entscheidende Unterschied und Vorteil, den DAB+ gegenüber dem Mobilfunk hat, ist die Tatsache, dass das Netz beiweitem nicht so engmaschig und dadurch störungsbehaftet ist. Das war ja gerade das Problem im Ahrtal, dass kein Handyempfang mehr da war, weil die örtlichen Funkzellen ausgefallen waren. Weiter entfernte Funkzellen waren daraufhin entweder zu schwach oder völlig überlastet, weil zu viele Leute eingebucht waren. Zumindest dieses Problem hat DAB+ nicht, übrigens genau wie UKW, die Mittelwelle und alle anderen terrestrischen Empfangsmöglichkeiten.
 
Bei Dauerbetrieb von mehreren Stunden sind die Batterien innerhalb 4 Wochen leer. Wobei da der Fehler eher an der Konstruktion liegt. 4*1,5 V liefern anscheinend nicht genügend. Die Module sind eindeutig auf mehr ausgelegt, dann würden die auch länger laufen.

Betreibe seit etwa einem halben Jahr ein DAB+ Radio welches offiziell 6V verträgt ohne Probleme mit 12V. Das zeigt dass das Modul viel mehr Energie benötigt.
Na, das war ja wieder einmal ein brillantes technisches Exposé!
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich heize lieber mit meinem Radio als mit Gas.
Jawoll, die Zukunft gehört den Dampfradios! Dann sollten wir aber auch nicht nur darüber diskutieren, ob jetzt UKW oder DAB+ mehr Strom fressen, sondern beides abschalten und die Mittelwelle wieder aktivieren. Mit solchen Sendern kann mann, wenn sie mit genügend Leistung betrieben werden, durchaus auch gut heizen. Grüße gehen ans Hallenbad in Heusweiler.
Oder meinst Du am Ende etwa sowas hier:

Dazu gibt es immerhin schon einen Soundtrack, produziert in einer Zeit, in der an eine UKW-Abschaltung noch nicht zu denken war.
 
Bei Dauerbetrieb von mehreren Stunden sind die Batterien innerhalb 4 Wochen leer. Wobei da der Fehler eher an der Konstruktion liegt. 4*1,5 V liefern anscheinend nicht genügend. Die Module sind eindeutig auf mehr ausgelegt, dann würden die auch länger laufen.

Betreibe seit etwa einem halben Jahr ein DAB+ Radio welches offiziell 6V verträgt ohne Probleme mit 12V. Das zeigt dass das Modul viel mehr Energie benötigt.
Also, das würde ich tunlichst unterlassen. Die Geräte sind nicht umsonst für eine bestimmte Versorgungsspannung ausgelegt. Wenn das Radio mit der doppelten Gleichspannung betrieben wird und nicht direkt kaputt geht, greift wohl in dem beschriebenen Falle der interne Spannungsstabilisator, der sich im Laufe der Zeit dann verabschieden dürfte wegen Überhitzung. Denn die überflüssige Spannung wird als Wärme verbraten. Vielleicht verstehe ich das auch nur falsch. Eine Angabe, welches DAB+-Radiomodell verwendet wurde, würde mich schon interessieren. Und: Was für Netzteile mit Weitbereich bei der Netzspannung gilt, gilt nicht für die Gleichspannung. Die Schaltnetzteile sind laut Typenschild oft für einen weiten Netzspannungs- und Frequenzbereich (egal ob 50 oder 60 Hz) ausgelegt.
 
Betreibe seit etwa einem halben Jahr ein DAB+ Radio welches offiziell 6V verträgt ohne Probleme mit 12V. Das zeigt dass das Modul viel mehr Energie benötigt.
Ohne jetzt abschweifen zu wollen: Du weißt was du da schreibst? Oder anders gefragt: Meinst du das auch tatsächlich so wie du es da geschrieben hast? :D
Wenn ein Gerät mit 6 Volt bereits voll umfänglich betrieben werden kann, wieso "benötigt" es dann viel mehr Energie zum Betrieb? Diese Aussage ergibt schlicht keinen Sinn. Wenn deine Kiste statt mit den lediglich benötigten 6 Volt dauerhaft mit 12 Volt betrieben wird, kannst du eher von Glück reden, dass dir das Radio noch nicht um die Ohren geflogen ist. Auf kurz oder lang wird dir aufgrund der doppelt so hoch anliegenden Voltzahl irgendwas durchbrennen. Du verkürzt die Lebensdauer deines Radios damit jedenfalls nachhaltig.
 
Wenn es ums Stromsparen geht, und jemand der Meinung ist, ein DAB+Radio verbrauche viel Strom, dann versuch er/sie bitte mal die Fritzbox, PS5 und euer Smartphone mit 3 AA-Batterien zu betreiben (Hinzu kommt die "Senderseite"- das Rechenzentrum). Die aktuell größte Stromverschwendung ist mMn Tiktok und Instagram. Das gleiche dachten meine Eltern damals aber auch über MTV und Sky Channel.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben