Neuer Medienstaatsvertrag ab 2023

Die Klage nach mangelndem (inhaltlichen) Biss teile ich. Aber es ist kein strukturelles, oder prinzipielles Problem von Haupt- oder Mantelprogramen:

"Die Möglichkeiten der Beteiligung regionaler Studios am Hauptprogramm umfassen:
  • unregelmäßige Zulieferungen zum Hauptprogramm
  • regelmäßige Sendereihen darin
  • nur zur regionalen Verbreitung bestimmte Fenster, zumeist von mehreren Studios parallel veranstaltet."
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles Internetgedöns- und die über 100 Apps von ARD & ZDF sollen auf einer Plattform zusammengefasst werden. Vorbilder: Netflix, Spotify
Das hielte ich auch für den richtigen Weg – wenn er die kritische Medientheorie zur Entwicklung und zu den Defiziten der bisher bekannten „Plattformen“ aufgreifen und Konsequenzen daraus ziehen würde, vgl. die Bücher von Geert Lovink. Es braucht neben den linearen Programmen auch eine Möglichkeit zur Personalisierung, aber ohne die datenschutzrechtlichen Probleme, die sich daraus ergeben. Es wäre möglich, Qualität und Datenschutz zu vereinen als Alleinstellungsmerkmal.
 
Entweder Mantelprogramm oder Regionalität, beides zusammen beißt sich. Beispiele dafür gibts genügend.
Warum? Die Dritten haben ja tagsüber so eine unstrukturierte Art Mantelprogramm aus Seifen-Serien, Zoozeugs und Koch-Kaffee-Teedingen. Und abends, aber nur teils, mit alten Bommels-Quizshows, wunderschön, Verbrauchersendungsbeiträgen die schon anderswo gelaufen sind oder abgedudelten Tatorten.
Das könnte man alles besser und einheitlicher strukturieren. Mit einem richtigen Mantelprogramm.
 
  • Like
Reaktionen: yra
Mit welchen Argumenten sollen eigentlich RB und SR bestehen bleiben? Der SFB musste auch weichen. Wozu eine Sonderwurst für Bremen und Saarbrücken? Anscheinend nehmen sich die dortigen Lokalpolitiker zu wichtig, wollen ihren Sermon auch künftig im Staatsfunk absondern können .
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant finde ich, wie die Politik in Programmgestaltung einzugreifen versucht. Stichpunkt "weniger Haltung".

Und das in einer Zeit, in der eine klare Positionierung zu (über)lebenswichtigen Themen dringlicher denn je ist, zumindest für mich. Ich wage, daraus die Richtung abzuleiten, die für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in diesem Land vorgesehen ist: nette Klangtapete ohne Biss. Angepasst an diejenigen, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sowieso ablehnen. Die nächste Runde wird eingeleitet.

Was waren das für Zeiten mit DT64 1990/91 - die hatten Haltung und das war ein wichtiger Einschaltgrund für meine damaligen Wegbegleiter und mich. Hätte DT64 diese Haltung nicht gehabt, wären nicht so viele Menschen für das Programm auf die Straße gegangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Sprollywood.
Das System ARD hat unzählige Kostgänger und Nutznießer. Selber bekommt die ARD das nie in den Griff. Wahrscheinlich werden irgendwann Politiker und ARD-Hasser wie in Sachsen-Anhalt die Luft aus dem System lassen. Für Anhänger des öffentlich-rechtlichen Rundfunks keine guten Aussichten, aber das verdiente Ergebnis, wenn man nur mauert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das System ARD hat unzählige Kostgänger und Nutznießer.
Da würde ich v.a. bei den "hässlichen (Stief-)Töchtern" (=Produktionsgesellschaften wie Saxonia und Degeto, Werbetöchter wie ndrb sales & services GmbH usw.) ansetzen und bei externen Firmen wie Kimmig Entertainment oder Jürgens TV, die sich eine goldene Nase verdienen. Wenn man sich schon fast 80 Jahre nach Kriegsende nicht an das "Nachkriegsrelikt" Radio Bremen oder den (ebenfalls aus rein politischen Motiven etablierten) SR rantraut.


Jürgens TV scheint ja nicht mal eine Website zu haben. Als Medienunternehmen?!
 
Zuletzt bearbeitet:
Da würde ich v.a. bei den "hässlichen (Stief-)Töchtern" (=Produktionsgesellschaften wie Saxonia und Degeto, Werbetöchter wie ndrb sales & services GmbH usw.) ansetzen

Die Firmen machen Gewinn und führen diesen an die Rundfunkanstalten ab. Dadurch sinkt der Finanzbedarf, der durch den Rundfunkbeitrag aufgebracht werden muss. Was an diesen Gesellschaften "hässlich" sein soll, bleibt wohl die persönliche Meinung des Autors, die sich nicht mit der Meinung anderer decken muss.

Wenn man sich schon fast 80 Jahre nach Kriegsende nicht an das "Nachkriegsrelikt" Radio Bremen oder den (ebenfalls aus rein politischen Motiven etablierten) SR rantraut.

Höre Dich doch mal in den zuständigen Parlamenten in Bremen und Saarbrücken um. Für eine Abschaffung/Zusammenlegung dieser Anstalten gibt es dort keine Mehrheiten. Und die Politiker wissen auch, warum sie an der bisherigen Struktur festhalten.

Nein, alte Kamelle.

Alles andere hätte mich auch gewundert. Hauptsache, es wird wieder ein Mega-Skandal herbeifantasiert.
 
Um dort ihren Einfluss auszuüben und ihren Sermon abzusetzen, schon klar.

Ich weiß, dass es aussichtslos ist, mit solchen Typen wie Dir zu diskutieren. Seit nicht mal 1 Woche angemeldet und mir ist einigermaßen klar, wo ich Dich einzuorden habe.

Kleiner Tipp für diejenigen, die nicht hinter allem böse Absichten und abgekartete Machtspiele vermuten: Die Abschaffung/Zusammenlegung von RB und SR steht nicht zur Debatte, weil die zuständigen Politiker wissen, dass eine derartige Maßnahme in den jeweiligen Sendegebieten keinen Rückhalt in der Bevölkerung hätte.
 
  • Like
Reaktionen: yra
Die gibt es länger als den ÖR
Und deshalb muss man daran festhalten, genau wie RB und SR? Weil historisch gewachsen?

mit solchen Typen wie Dir
Ist das der gegenseitige Respekt, die Toleranz, der du in den Nutzungsbedingungen zugestimmt hast?
Ganz feine Diskussionskultur ist das, muss schon sagen.

Für eine Abschaffung/Zusammenlegung dieser Anstalten gibt es dort keine Mehrheiten.
Ja, da sieht man mal wie unabhängig unsere staatsnahen Medien doch sind.

weil die zuständigen Politiker wissen, dass eine derartige Maßnahme in den jeweiligen Sendegebieten keinen Rückhalt in der Bevölkerung hätte.
Und weil sie weiter ihre unbedeutenden Gesichter in die Kameras und vor die Mikrofone mit der Aufschrift "Radio Bremen" bzw. SR halten wollen.

Und die Politiker wissen auch, warum sie an der bisherigen Struktur festhalten.
Richtig, weil sie die Lokalmedien als Verlautbarungsorgan brauchen. Ein Ministerpräsident aus dem Saarland würde im SWR kaum Gehör finden. Ebenso würde ein Bürgermeister Bovenschulte im NDR untergehen, angesichts solcher nach Öffentlichkeit buhlender (um nicht zu sagen "kamera- und mikrofongeilen" ???) MPs wie Schwesig und Weil. :mad:
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Abschaffung/Zusammenlegung von RB und SR steht nicht zur Debatte, weil die zuständigen Politiker wissen, dass eine derartige Maßnahme in den jeweiligen Sendegebieten keinen Rückhalt in der Bevölkerung hätte.

Das kann ich wo nachlesen?

Wo Du gerade mächtig spekulierst - ich bin mir sicher, vor die Wahl gestellt, künftig 220 € im Jahr zu sparen, würden so manche Hörer und Zuschauer im Einzugsgebiet von RB und SR auf die genannten Sender sehr gerne verzichten.

Im Kern stehen die Stationen für ein bisschen lokalen Dudelfunk, viel mehr findet dort nicht mehr statt. Das können NDR und SWR locker mitbesorgen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das, was im rbb passiert ist, hat das berühmte Fass zum Überlaufen gebracht. Ich bin der Meinung, das ist auch gut so. Es wird meines Erachtens aber immer noch nicht genügend darüber diskutiert.

Das Problem ist: Die Politik müsste den Mut haben, Tabula rasa zu machen und meinetwegen Radio Bremen und den Saarländischen Rundfunk abschaffen und eine ganze Reihe von anderen Dingen reduzieren.“

"Ist es zeitgemäß, so viele ARD-Anstalten aufrechtzuerhalten?" München sei zweieinhalb mal so groß wie Bremen, niemand käme dort aber auf die Idee, für München eine eigene ARD-Anstalt einzurichten. So wie Bayern viel Geld für den Länderfinanzausgleich ausgebe, zahle auch der Bayerische Rundfunk in das ARD-Umlageverfahren. "Beides muss nicht auf ewig so bleiben", sagte Scheuer.

Es gibt durchaus Beführworter einer Verschlankung. Die Debatte darüber wird seit über 20 Jahren geführt.

Nur die Sendeanstalten selber wollen es (verständlicherweise) nicht. Denn damit gingen auch ihre schönen Versorgungsposten verloren und manch einer müsste sich in der freien Wirtschaft mal wieder richtig klassisch bewerben, sich in einem Auswahlverfahren einer Bestenauslese stellen und anschließend jahrzehntelang Leistung erbringen und Gewinne erwirtschaften, ohne die Mentalität eines Selbstbedienungsladens! In sofern verwundert diese Stellungnahme nicht:
Intendant Grasmück betonte, der Saarländische Rundfunk sei bereits sehr schlank aufgestellt und in vielen Punkten ein Vorbild in der ARD.

Einem wie vom WDR vorgeschlagenen runden Tisch zu Reformen erteilte Grasmück eine Absage. Für den Fortbestand der Sender seien ausschließlich die Rundfunkkommission der Länder, die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs und die Anstalten selbst zuständig.

Und da die Anstalten selber (logischerweise!) nicht auf ihre Posten und Saläre verzichten wollen, wird auch nichts in dieser Hinsicht passieren. Interessant ist, dass man nun ausgerechnet in dieser Sache auf die KEF verweist. Dabei gibt man auf deren Vorschläge sonst einen Sch.dreck, siehe SD-Abschaltung Ende 2020.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin!

Ich hoffe, daß dieses der richtige Thread ist, in dem dieser Hinweis zu platzieren ist (weil ich derzeit leider nicht dazu komme, die "radioforen" vollständig zu lesen) - ggf. bitte gerne verschieben.

In "Talk mit Thees" war einer der Interviewten der seit Jahresbeginn amtierende ARD-Vorsitzende Kai Gniffke. Zum Ende seines Sendungsanteils wies Moderator Kristian Thees auf eine SWR3-Aktion "InstaLive" hin, bei der übermorgen sich Kai Gniffke Fragen von Beitragszahlenden stellt, also am Dienstag, den 24. Januar ab 18 Uhr. Wenn ich das richtig verstanden habe, erscheinen die eingehenden Fragen ohne Verzögerung (und damit ohne Filtermöglichkeit / reaktioneller Auswahl) im unteren Teil des Displays / Bildschirms / Monitors. Vermutlich sind Leute wie ich, die nicht bereit sind, sich bei "Instagram" dafür zu registrieren, leider ausgeschlossen aktiv daran teilzunehmen*).
Ich werde die Diskussion als Sendung somit auf SWR3 lediglich hören können bzw. auf deren Homepage die eingehenden Fragen komplett lesen können, auch wenn viele sicher dennoch nicht beantwortet werden können, schlichtweg weil vermutlich viel zu viele gleichzeitig eintreffen werden. So jedenfalls klang der Hinweis heute um 12:24 Uhr:
Anhang anzeigen 20230122-1224-SWR3-TALK.mp3

Wer das heute gesendete Interview hören will (Laufzeit: 50:24 Minuten), für den habe ich den "deeplink" heraus gesucht:

Hier geht es noch zur Homepage der Sendung, auf der auch Interviews mit anderen Gästen zu finden sind: https://www.swr3.de/podcasts/promi-talk-mit-thees-102.html

OT:
*) = Aus meinen bisherigen Erfahrungen als jemand, der - von diesem Forum abgesehen - gerne unregistriert via Web-Browser surft, empfinde ich "Instagram" noch schlimmer als "facebook" und "Twitter" und "YouTube". "Facebook" überschüttet mich oft mit immerhin wegklickbaren Hinweisen, mich doch lieber anzumelden, bei Instagram ist nahezu immer die Sicht auf die eigentliche Seite durch einen Anmelde-/Einlog-Bildschirm versperrt, den ich wahrscheinlich nur durch Anmelden und später dann Einloggen wegbekäme. Ich habe das - logischerweise - nie ausprobiert.
 
Das durchaus belustigend wirkende Framing betreffs Radio Bremen und den SR ist schon bemerkenswert. Marktanteil der Bremer Regionalsendungen im TV, der Rest ist ja bekanntlich NDR-Programm, knapp 40% im Jahr 2022. Marktanteil der Rundfunkprogramme von Radio Bremen im Bundesland Bremen 48% (MA II 2022). Wie kommen diese Zahlen bitte zustande, wenn die Bremer nach Auffassung von zumeist Auswärtigen ihr Radio Bremen überhaupt nicht haben wollen? Völlig absurd wird es dann, wenn unser Held aus Meck-Pom ausgerechnet den Bayern Andy Scheuer, der zudem auch noch das Paradebeispiel für politische Inkompetenz ist, als Kronzeugen für seine steile These anführt. Hast du nicht erst heute hier irgendwo gefragt, was beispielsweise 89.0 RTL in Sachsen zu suchen hat? Gegenfrage: Was genau befähigt einen Politiker einer bayrischen Lokalpartei dazu, den Bremern zu erzählen wie sie ihren Rundfunk zu organisieren haben, zumal Rundfunk alleinige Ländersache ist?
Übrigens, noch einer kleiner Funfact am Rande in Sachen Bayern, weil man den Länderfinanzausgleich ja gerne in einem Atemzug mit dem ARD-internen Finanzausgleich benennt. Bayern hing von 1950 bis 1987 als Nehmerland am Tropf aller anderen, damaligen Bundesländer. Das vergißt man am Weißwurstäquator immer ganz gerne mit zu erwähnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
TV: Die 40% kommen nur deshalb zusammen, da RB die einzigen Regionalsendungen für Bremen macht. Wahrscheinlich warten dieselben Zuschauer nur auf die darauffolgende Tagesschau und schauen vorher aus Gewohnheit in die Regionalsendung rein. 40% heißt ja auch nur 40% der eingeschalteten Zuschauer und nicht der Bremer Bürger.

Radio: 48% für alle RB-Dudelsender zusammen ist doch kein Kunststück, bei mehreren Dudelprogrammen und 100-KW-Sendern. Es ist in der Gesamtheit eher wenig. Denn: Die private Konkurrenz, die aus Bremen für Bremen sendet, macht erst gar keine AC- und Oldie-Programme, sondern so Sachen wie Top 40 (Energy) oder Rock (Radio 21) auf vergleichsweise schwachen UKW-Transmittern.

Und solange Bremen sich RB gar nicht selber leisten kann, stellt sich die Frage, warum andere Bundesländer diesen Kostgänger finanzieren sollen. Somit haben Politiker wie Bürger außerhalb von Bremen sehr wohl ein Mitspracherecht.
 
Zuletzt bearbeitet:
48 Prozent, nunja. Es waren auch schon mal mehr...
Beim Fernsehen liegt man mit 39,6 Prozent auch deutlich darunter, wohlgemerkt in einem Stadtstaat. Zum Vergleich: Das Nordmagazin schafft es auf 38,7 Prozent bei dreimal soviel Einwohnern. Der NDR behauptet von sich jedenfalls, die vier Spitzenplätze inne zu haben.

Radio Bremen im Hörfunk hat es ja nun wirklich leicht. Das liegt nicht zuletzt auch am griffigen Namen der Anstalt selbst, der weniger abstrakt ist als eine "Welle Nord" oder ein "NDR 90,3", da er den Namen des Sendegebiets trägt. Das schafft Identifikation mit der Marke und Hörerbindung.

Selbst die in den letzten 10 Jahren immer weiter ausgedünnten und einander angeglichenen fünf (!) Popwellen in und für Bremen (Eins, Zwei, Vier, Next, Cosmo) sind gegenüber dem NDR in seiner aktuellen Form noch eine akustische Wohltat. Die wirklich zuhörerstarken Zeiten der Hansawelle und vor allem von Bremen Vier sind aber lange vorbei!

Zudem gibt es keinen nennenswerten Privatrundfunk an der Weser. Einziger Anbieter ist ein billiger FFN-Ableger, der sich an eine diffuse Zielgruppe zwischen 20 und 40 Jahren richtet (witzig übrigens, dass die ARD nicht mal "MHz" richtig abkürzen kann).

Es gibt in Bremen kein richtiges Stadtradio (mehr) wie in Hamburg, Berlin oder München. Und das was eines sein könnte vergrault seine Hörer mit einem seltsamen Schlagermix, obwohl das zum Start publizierte Logo noch an eine DJ Station erinnerte - während ein anderes, das auch das Zeug dazu gehabt hätte, seine Hörer ebenfalls mit einer Reihe an sinnfreien Relaunches davongejagt hat, dass es einen als Betrachter fassungslos zurücklässt.

Kurzum: Es fehlt einfach ein eigenes Cityradio aus und für Bremen. Und somit eine ernst zu nehmende Konkurrenz. Selbst größere Dörfer in der Pfalz oder im Saarland haben das mittlerweile, teils mehr oder weniger schlecht umgesetzt. Auf so einer Grundlage ohne nennenswerte Konkurrenz bzw. mit einem Haufen einstrahlender Programme, die das "Niedersachsen" entweder im Namen oder im Claim tragen, hat man es natürlich leicht.

Als es Radio "Wir von Hier" noch gab, lagen die quotenmäßig gar nicht so weit auseinander: 30.000 Hörer bei Bremen Eins gegenüber 20.000 Hörern beim privaten Neuling jeweils in der Durchschnittsstunde. Es sagt auch niemand, dass die Marke verschwinden soll. Würde man Radio Bremen (derzeit Werbung auf Eins, Vier, Next) privatisieren - es würde niemandem auffallen! Am allerwenigsten dem Hörer, der wohl in den meisten Fällen gar nicht weiß, was er da konsumiert, nämlich einen Teil der ARD. Die Idee ist im Übrigen nicht neu, scheiterte aber schon damals an der Widerspenstigkeit der Belegschaft, die natürlich ihren warmen Dienstsitz nicht aufgeben wollte.

Im Übrigen wird der "Luxus" Radio Bremen, ebenso wie der Saarländische Rundfunk, zu einem Großteil von den Beitragszahlern der übrigen 14 Bundesländer mitfinanziert. Nennt sich Finanzausgleich. Und im Kleinen wie im Großen zählt Bremen da zu den dicksten Nehmern! Also sollte man in der Diepenau den Ball flach halten! Eine Körperschaft, die nicht in der Lage ist, sich selbst zu tragen, sollte eingestampft werden. Das gebietet allein das Gebot der Wirtschaftlichkeit. Man ist den Gebührenentrichtern zur Sparsamkeit verpflichtet! Aber solange das Hauptproblem in der Kostendebatte jenes ist, was mit "Rote Rosen" und anderem Vorabendmüll passiert, geht es der ARD und ihren Aktionären, uns allen, noch viel zu gut!
 
Zuletzt bearbeitet:
Und solange Bremen sich RB gar nicht selber leisten kann, stellt sich die Frage, warum andere Bundesländer diesen Kostgänger finanzieren sollen.
Wieso Bundesländer? Wäre mir neu, wenn die ARD-Anstalten finanzieren. Das kommt erst mit der Steuerfinanzierung, die sich manche so sehnlich wünschen. "Wir zahlen - ihr sendet, was wir wollen."

Ansonsten, die Frage nach dem "Warum": es gibt auch sowas wie Solidarität. Kennen manche nur nicht, diesen Begriff.
 
Solidarität darf aber keine Einbahnstraße sein. Radio Bremen war noch nie wirtschaftlich. Und wenn ein Unternehmen immer nur rote Zahlen schreibt und sich aus eigener Kraft nicht über Wasser halten kann, dann gehört es dichtgemacht! Dann stimmt nämlich irgendwas an dem Geschäftsmodell nicht. Und das sah in Bremen so aus, dass die Alliierten Siegermächte (konkret die Amerikaner) nach dem Krieg eine eigene Anstalt brauchten, als Kontrapunkt zum britisch kontrollierten Niedersachsen drumherum. Als Folge dessen ist Radio Bremen durch den Machtpoker der Besatzer entstanden und die Gründung des Senders ist ein rein politisches Konstrukt gewesen.

Nach dem Krieg wird der Neuaufbau einer Rundfunkstation in Bremen von den Amerikanern organisiert.

Am 27. April war Bremen zur amerikanischen Besatzungszone geworden und das, obwohl britische Truppen die Stadt erobert hatten. Der Grund war simpel: Die Amerikaner, die den Süden Deutschlands eingenommen hatte[n], benötigten einen Hafen. Bremen wurde zur amerikanischen Enklave in der britischen Besatzungszone.

Als am 27. April 1945 in Bremen der Krieg zu Ende ist, haben britische Truppen die Stadt besetzt. Da aber die Amerikaner Anspruch auf einen Nachschubhafen für ihre Truppen und Versorgungsgüter erheben, bleiben Bremen und Bremerhaven unter amerikanischer Verwaltung. Jede Besatzungsmacht hält zunächst die aus ihrem Heimatland gewohnte Rundfunk-Organisationsform für ideal: Die Briten sind für ein zentrales Modell nach dem Vorbild der BBC, die Amerikaner bevorzugen lokal operierende Radiostationen.
Nur aus diesem Grund existiert Radio Bremen. Bis heute! 80 Jahre nach Kriegsende ist es Zeit, das zu ändern. :wall:
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gab bei Radio Bremen durchaus Ansätze einer Erkenntnis, das man deutlich über seinen Verhältnissen lebt. Daher wurde Anfang des neuen Jahrtausends, als man merkte, dass man den Gürtel über dem Fettbauch enger schnallen muss, die eigene Kulturwelle eingestampft und durch ein Gemeinschaftsprogramm unter Federführung der Bremer ersetzt. Warum man letzten Endes dieses Konstrukt, was ein Vorbote einer tiefer greifenden Reform (bremen eins -> NDR 1 Radio Bremen, bremen vier + N-JOY -> N4) hätte sein können und sollen, wieder abgeschafft hat, bleibt aus heutiger Sicht ein Rätsel. Die Quote vom Nordwestradio war nicht zufriedenstellend, heißt es von der Weser. Im Ansprüche stellen ist man da stark. Jetzt hat man eben gleich fünf Radiowellen für populäre U-Musik, u.a. von Ed Sheeran der mit seinen Hits auf allen fünf Mainstreamwellen (Eins, Zwei, Vier, Next, Cosmo) präsent ist. Wenn ohnehin nur die Quote zäht, wäre es an der Zeit, die ARD-Anstalt abzuwickeln und zu privatisieren!

Es ist ohnehin die Privatwirtschaft, die von der grenzenlosen Verschwendungssucht an der Weser profitiert:
Schade dass da nichts zu den Kosten steht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben