Tom Buhrow: "Wir müssen die große Reform wagen, jetzt"

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Bundestag

Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages entscheiden am Donnerstag, 19. Januar 2023, über einen Antrag der AfD-Fraktion mit dem Titel „Ungerechtfertigte Steuervorteile für öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten abschaffen“ (20/4667) nach 40-minütiger Debatte. Der Finanzausschuss hat für die Abstimmung eine Beschlussempfehlung vorgelegt (20/4993), in der die Ablehnung des Antrags empfohlen wird.
 
Dazu passt die Anhörung im Bundestag Aufgrund der 200 000 Unterschriften einer Petition, die von ARD und Co. sowieso verschwiegen wurde.
 
Dazu passt die Anhörung im Bundestag Aufgrund der 200 000 Unterschriften einer Petition, die von ARD und Co. sowieso verschwiegen wurde.
Wenn das die ist, die ich zur Kenntnis genommen habe - selten dämliches Schriftstück, ganz ehrlich. Warum sollten ARD und Co. sie nicht verschweigen?

"GEZ-Zwangsgebühren sofort abschaffen!"
GEZ is' nich' mehr, es sind auch keine Gebühren.

"Die Affäre um die zurückgetretene ARD-Vorsitzende Patricia Schlesinger bringt das Fass zum Überlaufen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist völlig außer Kontrolle geraten: Intendanten, die mit über 400.000 Euro im Jahr mehr verdienen als Bundeskanzler und Bundespräsident. Ein Dickicht an dubiosen Beraterverträgen und politischen Abhängigkeiten. Parteienfilz und Vetternwirtschaft.
Man schließt also ohne Rechtfertigung aufgrund eines einzelnen Tropfens, die das Fass zum Überlaufen gebracht hat, auf den kompletten öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

"Die Deutschen finanzieren einen total überdimensionierten Medien-Moloch von ARD, ZDF und Deutschlandfunk mit Zwangsbeiträgen von über 8,4 Milliarden Euro pro Jahr."
Wer braucht schon eine Begründung oder einen argumentativen Maßstab für "total überdimensioniert" beim Einreichen einer Petitition? "Is' viel Geld" bedeutet nicht automatisch "Überdimensioniert".

"Und die öffentlich-rechtlichen Sender wollen noch mehr Geld! Es wird seit Wochen über die nächste Gebührenerhöhung diskutiert, während Millionen Bürger unter den Folgen einer explodierenden Inflation ächzen."
Das ist ein Abschnitt, für den ich dem Verantwortlichen von Herzen wünsche, daß ihm bis ans Lebensende beim Kacken immer das Wasser zwischen die Backen spritzen möge. Nur einen Satz nach der Feststellung, daß die Sender mehr Geld wollen, noch die Begründung dafür liefern, daß aufgrund der Kostensteigerungen diese Forderung sogar berechtigt sein dürfte.

"Zugleich sinkt die Reichweite von ARD und ZDF dramatisch: Immer mehr Bürger wenden sich ab von den politisch ständig einseitiger werdenden Angeboten der Öffentlich-Rechtlichen und nutzen andere Medien."
Jetzt mal abgesehen davon, daß man über die "imme einseitigeren" Angebote hervorranged debatieren könnte, bin ich im Augenblick überfragt, wie man dieser Entwicklung mit dem Kürzen von Geldern entschlossen entgegentreten könnte, aber das hat sich der Ersteller der Petition ja offenkundig auch nicht gefragt.

"Immer mehr Menschen misstrauen den staatsnahen Journalisten, die fast ausschliesslich einen linken Erziehungsjournalismus praktizieren."
Quellenangaben braucht man ja nicht für seine Behauptungen ...

"Andere Länder haben bei den Öffentlich-Rechtlichen bereits harte Reformen eingeleitet. So schaffte gerade Frankreich auf Druck der Bürger die Rundfunkgebühren ab."
Zahlt somit also nicht mehr jeder Bürger für den Rundfunk?
Denksport: Die Finanzierung des Rundfunks in Frankreich soll vorläufig über die Mehrwertsteuer erfolgen.
Wer zahlt eigentlich genau Mehrwertsteuer?

"Auch in Großbritannien wird das Ende dieser staatlich eingetriebenen Gebühren bereits seit Monaten heiß diskutiert. Die BBC soll ab 2027 keine Rundfunkgebühren mehr fordern dürfen."
Sowohl in Großbritannien als auch in Frankreich war allerdings die Frage nicht unbedingt die nach der Rundfunkgebühr, sondern vor allem die Frage, wie man die politische Unabhängigkeit des Rundfunks erhalten kann, auch wenn die Politik den Goldtopf stellt. Die Petition schert sich darum einen Dreck. Sie wird den Grund dafür kennen.

"Inzwischen verlangen nach einer Umfrage des Instituts INSA 84 Prozent der Deutschen die Abschaffung der Rundfunkgebühr"
Wird auch einen Grund haben, daß man sich die Ergebnisse eines der eher unbedeutenden Institute herausgesucht hat. Wird vielleicht auch seinen Grund haben, daß man hier auf eine Umfrage zurückgreift, die ausschließlich online durchgeführt wurde. Und ohne INSA etwas unterstellen zu wollen, aber eine der letzten Umfragen, die mir von INSA vorgeschlagen wurde, hatte einen ziemlich tendenziösen Titel. Das läuft so nach dem Motto "Bitte klicken SIe hier, um zu unserer Umfrage zum Thema 'Abschaffung des Rundfunkbeitrags' teilzunehmen". Wer mag auf solche Aufforderungen wohl vorrangig klicken? Hm.

"An die Stelle muss ein neues und vereinfachtes Finanzierungsmodell treten. Reduzieren Sie den Etat von ARD und ZDF auf ein Minimum. Schaffen Sie endlich unsinnige Doppelstrukturen ab."
Jetzt mal abgesehen davon, daß hier unterschiedliche Kreise für die Umsetzung dieser Forderungen zuständig wären ... was hat das Finanzierungsmodell eigentlich genau mit der Budgetierung von ARD und ZDF zu tun?

"Wir fordern darüber hinaus eine Demokratisierung der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung und fairen, unideologischen Journalismus, der endlich alle gesellschaftlichen Gruppen und Parteien repräsentativ berücksichtigt und Schluss macht mit links-grün-roter Indoktrination."
Ganz ehrlich - ohne Worte.

Gruß
Skywise
 
Es wird immer mehr auf Streaming gesetzt, aber die Qualität stimmt nicht.
Zum Vergleich: Rumänien, das ärmste Mitgliedsland der EU, bietet seine Wellen in 192kbps Mpeg an!
Die ARD, ihres Zeichens reichste Rundfunkanstalt Europas, schafft das in den meisten Fällen nicht.
 
Zum Vergleich: Rumänien, das ärmste Mitgliedsland der EU
Das ärmste Mitgliedsland der EU ist Bulgarien. Rumänien rangiert aktuell auf Platz 6.
Quelle: https://www.handelsblatt.com/politi...ind-die-aermsten-laender-der-eu/28479010.html
Und davon mal abgesehen: Was ist das denn für ein Vergleich? Der Rundfunk ist dort nicht förderal organisiert, sprich es gibt nur eine zentrale Anstalt. Wäre es so wie in Deutschland, müßten dort 41 Rundfunkanstalten gegründet werden, in jedem der 41 Kreise eine plus eine für die Hauptstadt Bukarest. Außerdem hat man insbesondere in osteuropäischen Ländern deutlich geringere Lebenshaltungskosten als hier, was selbstverständlich auch Internetkosten etc. pp. beinhaltet. Eine Entschuldigung für die teils geringen Datenraten der hiesigen ÖR-Streams ist das ausdrücklich nicht. Aber es ist mal wieder ein hübscher Beleg für deinen undifferenzierten Populistenschmarn, den du hier und da gern und oft von dir gibst. :p
Übrigens ist 2016 das rumänsiche Fernsehen schon mal aus der Europäischen Rundfunkunion rausgeflogen, weil es mit 16 Mio Schweizer Franken bei der EBU in der Kreide stand. Und im letzten Jahr war beim ESC auch irgendwas mit Manipulation beim Voting, welches von Rumänien ausgegangen sein soll. Insofern haste dir ja wirtklich ein Vorzeigeland für deinen Vergleich rausgesucht. :p
 
Der NDR-"Skandal" in Kiel und Hamburg, Patrricia Schlesinger vom NDR zum rbb kommend, Kai Gniffke zum SWR vom NDR kommend heuert für sich "PR-Berater" an. Was wird denn da beim NDR gelehrt?
 
"Man könne versichern, dass das preisliche Angebot von FischerAppelt nicht das höchste war."
Wenn der ohne externe Kommunikationsberatung nicht in der Lage ist den ARD-Vorsitz zu machen, dann soll er es lassen. Oder privat bezahlen.
 
Wenn der ohne externe Kommunikationsberatung nicht in der Lage ist den ARD-Vorsitz zu machen, dann soll er es lassen. Oder privat bezahlen.
... sagt jemand, der schon in der Geschäftsleitung eines Mrd-Unternehmens, das unter besonderer intensiver öffentlicher Beachtung steht, gearbeitet hat und es wirklich beurteilen kann?
 
.das unter besonderer intensiver öffentlicher Beachtung steht, gearbeitet hat und es wirklich beurteilen kann?
Den ARD-Vorsitzenden kennen wie viel Prozent?
Und auch wenn man unter "öffentlicher Beobachtung" steht (was der Gniffken für 95 % der normalen Bevölkerung nicht tut), braucht man nicht zwangsläufig kostenträchtige Imageberater.
 
Hier bin ich dann zur Abwechslung mal auf Siebers Seite. Ist man ARD-intern inzwischen soweit weg von der Masse der Leute, dass man nicht selbst weiß wo der Schuh drückt? Kniffke könnte eine deutlich günstigere Analyse bekommen, wenn er einfach mal ARD-intern den Leuten zuhört die jeden Tag "an die Front" rausfahren. Damit bekommt er einen sehr viel realistischeren Ist-Zustand als ihn irgendwelche Berater zustande bekommen. Unterm Strich kann er so oder so nur mit Inhalten in den Programmen überzeugen. Alles andere ist höchstens kurzfristig wirkende Kosmetik. Als gestandener Journalist sollte er das eigentlich wissen. Diese Berater- oder besser gesagt Lobbyisten-Seuche nimmt allmählich deutlich überhand, nicht nur im Bereich der Medien.
 
Nachstehend ein interessanter Beitrag, erst einige Tage alt:


Aus obigem Beitrag entnehme ich an dieser Stelle nur einen Punkt, nämlich, dass es innerhalb des ÖRR derzeit über 100 (!) verschiedene Apps gibt..... Soll heißen, für jeden Radio- und TV-Sender gibt es mindestens eine App und darüber hinaus noch einige mehr.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Zusammengefasst: An zu wenig Debatten- und Entscheidungsfreudigkeit bei den Landtagen.

Am Ende bleibt jedoch ein Problem: Wenn 16 Länderparlamente diskutieren und Reformideen entwickeln, muss das ja auch irgendwann in einen Staatsvertrag zusammengeführt werden...?! Und spätestens da fängt das übliche Hauen und Stechen wieder an :(

"Medienpolitik darf nicht länger Nischenpolitik für Feinschmecker sein, dafür ist sie zu wichtig. Sie gehört auf die Tagesordnung der Parlamente, schon um allgemein sichtbar zu werden."
 
"Medienpolitik darf nicht länger Nischenpolitik für Feinschmecker sein, dafür ist sie zu wichtig. Sie gehört auf die Tagesordnung der Parlamente, schon um allgemein sichtbar zu werden."
Problem, dass Medienpolitiker von Medien oftmals keine Ahnung haben.
Gilt teils oder großteils auch bei Rundfunkrät*innen, die von Rundfunk keinerlei Ahnung haben und Begriffe wie DVB-T2 oder DAB+ gar nicht kennen aber trotzdem mitquatschen.
 
dass Medienpolitiker von Medien oftmals keine Ahnung haben
Nicht nur die, sondern vor allem auch Wirtschaftsprofis und Manager.

Das, was da derzeit bei Bertelsmann/G+J passiert, ist doch beispielhaft. Auch bei der ARD wird man nicht umhin kommen, in einigen Jahren festzustellen, dass man deutlich über seine Verhältnisse gelebt hat. Die Medienbranche ist massiv im Umbruch und wer zu lange geschlafen hat, für den gibt es ein böses Erwachen.

Man selbst hat es noch in der Hand, ob das für einen Aufschrei sorgt oder axelzuckend hingenommen wird.
 
So seicht wie das Musikprogramm bei Welle Nord ist, sind auch die Menschen vor dem Mikrofon.

Generell können alle 1ser Wellen zusammengeschaltet werden und für die Nachrichten und Regio Blöcke wird in die jeweiligen Bundesländer gesplittet.
 
Bei der ARD ist scheinbar alles großartig und wunderbar:
 
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