Sendetechnik/Ballempfang SWR

Hallo zusammen, ich bin vorhin auf der Webseite des SWR auf folgendes gestoßen: Anscheinend soll der SWR Sender Weinbiet ein Umsetzer des Senders Donnersberg sein, zumindest bei der Ausstrahlung von SWR4. Trotz unterschiedlicher Regionalprogramme (siehe Anhang). Kann das überhaupt sein, oder interpretiere ich hier etwas falsch? Es deutet doch alles stark auf Ballempfang hin, wenn ein Sender ausfällt, weil ein anderer Sender ausfällt, oder nicht? Der Sender Donnersberg würde ja in letzter Zeit öfter gewartet, doch bisher wurden andere Umsetzer angegeben. Der Sender Weinbiet wird dort jetzt das erste Mal genannt, aber nur bei SWR4. Könnte das bitte jemand erklären? Vielen Dank.


P.S. Sollte es ein derartiges Thema bereits geben, einfach diesen Beitrag dort hin versetzen und dieses Thema schließen 😊.
 

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Früher existierte eine Karte mit den RiFu-Strecken von den Funkhäusern zu den GNS-Anlagen. Ich müsste mich schon sehr täuschen aber um die Jahrtausendwende und später (um 2009) wurde der Weinbiet m.W. noch per Ballempfang gespeist. Das sollte aber mittlerweile Geschichte sein, wurde wohl so um 2014 herum im Zuge der Rocharde SWR2 -> DasDing auf RiFu geändert.

Der SWR selbst betreibe schon seit Anfang der 2000er Jahre ein eigenes Richtfunk-Netz, bei dem der Donnersberg eine wichtige Rolle spiele

Von den GNS in RP hatten Haardtkopf, KO-Waldesch, MZ-Kastel und Donnersberg m.W. schon immer eine RiFu-Anbindung bzw. eine eigene Leitung vom Studio, alle anderen (u.a. Bornberg) haben beides oder je nach Programm (zentral/regional) das eine oder andere.

Es gibt durchaus Verfahren, um das herauszufinden (Pilottonmessungen). Und siehe da: Weinbiet = Donnersberg. Stand allerdings vor vielen Jahren.

Möglicherweise gelangt das Regionalprogramm für "SWR4 LU", was aus dem SWR Studio Mannheim-Ludwigshafen auf der anderen Rheinseite kommen müsste, über Umwege (Donnersberg) zum Weinbiet. Eine direkte Studioleitung zum Weinbiet gibt es nicht, eine RiFu-Anbindung müsste es aber inzwischen geben, irgendwie muss ja DasDing zugeführt werden.

Eventuell auch ein Fehler auf der SWR-Seite, denn SWR1 könnte problemlos vom Donnersberg geballt werden. Bei SWR4 LU und Dasding scheidet Ballempfang vom Donnersberg aus logischen Gründen aus.

Im Zuge des Studioneubaus wird man sicherlich auch die Zuführungswege und Signalanbindungen erneuern.
 
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Dankeschön für die ausführliche Erklärung!

Und jetzt nochmal aus Interesse: Wie verhält es sich denn bei meinem Ortssender, dem Merkurturm? Dort ist ja die Hornisgrinde in der Nähe und vor ein paar Jahren wurde von dort auch mal an verschiedenen Tagen (vermutlich versehentlich) SWR4 FR statt KA gesendet.
 
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Das ist ganz kurios, denn anno dunnebrook wurde der SWF GNS Hornisgrinde doch mal via Ballempfang vom Merkur versorgt, wohin das Signal vom Funkhaus BAD hochgeschickt wurde. Das wurde aber längst auf Leitung umgestellt. Es gibt bei Ballempfang zu viele Schwachstellen. Geblieben ist aber dennoch die Backupmöglichkeit, auf der Hornisgrinde Ballempfang vom Merkur oder alternativ von S-Degerloch zu betreiben. (Stand um die Jahrtausendwende)

Auch der SDR und heutige SWR GNS Heidelberg erhielt sein Signal vor rund 20 Jahren noch per Ball aus Sttuttgart-Degerloch, ein Relikt aus guten alten SDR-Zeiten (Backup war ab 1998 dann die zusätzliche Möglichkeit, Ballempfang von der Hornisgrinde zu betreiben). Die Ersatzzuführung Hornisgrinde gab es freilich vor 98 nicht, außer bei S2. Inzwischen kann sich da aber manches geändert haben. Geballt wird im Südwesten seit einigen Jahren nur noch im Havariefall oder bei Ausfall der primären Zuführung, RiFu und Leitung (oder Sat) sind mittlerweile Standard - oder sollten es sein.

Für die RiFu-Strecken ist m.W. der Fremersberg und nicht der Merkur zuständig. Es gibt eine Verbindung zwischen den Funkhäusern S und BAD. Anschließend wird das Signal dann verteilt zu den Standorten. Als es vor ca. 10 Jahren zu einer nächtlichen Wartungsphase kam, war SWR 3 über diverse Standorte (Blauen, Braunenberg, Brandenkopf, Hornisgrinde, Königstuhl, Merkur) off bzw. sendeten ein aufmoduliertes Rauschen.

Bitte gern ergänzen und / oder verbessern, falls sich nach sovielen Jahren Fehler eingeschlichen haben.
 
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Auch der SDR und heutige SWR GNS Heidelberg erhielt sein Signal vor rund 20 Jahren noch per Ball aus Sttuttgart-Degerloch, ein Relikt aus guten alten SDR-Zeiten (Backup war ab 1998 dann die zusätzliche Möglichkeit, Ballempfang von der Hornisgrinde zu betreiben).
An diesem Satz ist leider fast alles falsch.

Das SDR-Studio Heidelberg in der Marstallstraße, später im Schloss-Wolfsbrunnen-Weg, hatte von Beginn an eine Direktleitung zum Sender Königstuhl.
Anders wären das umfangreiche Regionalsplitting bei Südfunk 3 / SDR 3 auf 99,9 und das Kurpfalz-Radio auf 91,5 (später zusätzlich 104,1) nicht möglich gewesen.
Das begann Anfang der 1970er mit dem Regionalmagazin "Neues auf 99,9", bis 1998 gabs bei SDR 3 noch die regionalisierte Plattenpost Rhein-Neckar.
SWR3 brachte bis 2002 noch die regionale "Metro Rhein-Neckar" exklusiv auf 99,9. In Stuttgart lief derweil auf 92,2 die "Metro Stuttgart" und via Hornisgrinde auf 98,4 das überregionale Programm aus BAD.

Ballempfangsantennen für S-Degerloch gab es zwar am GNS Königstuhl früher auch, die kamen aber nur im Havariefall zum Einsatz.
 
Dankeschön, sehr faszinierend. Auf welchen Frequenzen lief dann eigentlich SWR3 Metro Rhein-Main aus Mainz? Und ist es eigentlich nach wie vor geplant die DAB Sendeleistung des Senders Weinbiet zu erhöhen? Auf Wikipedia steht schon seit Jahren, dass es geplant sei die DAB Sendeleistung am Weibietsender von 5 auf 8 KW zu erhöhen. U.a. auf ukwtv.de steht aber, dass das Digitalradio dort nach wie vor mit 5 KW ausgestrahlt wird.
 
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Der Donnersberg könnte auch noch ne Richtfunkstrecke zum Weinbiet haben. Ballempfang verbietet such wegen des abweichendem Regionalfensters
Ballempfang muss doch nicht zwingend bei allen Frequenzen so sein. Vielleicht wird nur SWR4 und DASDING nicht so zugeführt, die anderen allerdings schon.
 
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... sind lediglich SWR1 Rheinland-Pfalz. Wenn früher, also zu SWF-Zeiten der Donnersberg ausfiel, wurde übrigens vom Weinbiet die Baden-Württembergische SWF1-Variante abgestrahlt, die von der Hornisgrinde als Havariezuführung anlag.
Auf welchen Frequenzen lief dann eigentlich SWR3 Metro Rhein-Main aus Mainz?
Also, mit Sicherheit schon mal auf der 93,7 MHz aus Mainz-Kastel, ansonsten vielleicht auch noch auf den umliegenden Funzeln wie 93,3 Rüdesheim/Niederwald.
 
@Funker Regionalisierte Plattenpost Rhein-Neckar. Sowas gab's? Das ist ja das erste, was ich höre. Das war doch "nur" eine automatisierte Wunschmusik-Sendung, in der sich die Hörer selbst per Anrufbeantworter ansagten. Warum sollte man sowas regionalisieren?

@TORZ. Nur auf 93,7, die anderen Frequenzen gab es noch nicht. Ich habe damals oft zeitgleich 93,7, 99,9 und 101,1 gehört.
 
Das war doch "nur" eine automatisierte Wunschmusik-Sendung, in der sich die Hörer selbst per Anrufbeantworter ansagten. Warum sollte man sowas regionalisieren?
Vielleicht, um mehr Wünsche unterzukriegen? So weit ich weiß, war ja nicht nur Heidelberg/Königstuhl vom Hauptprogramm aus Stuttgart abgetrennt, sondern noch ein paar Sender mehr. In einer Ansage von 1980 werden für die Sendergruppe West von Südfunk 3 folgende Frequenzen genannt:
-Heidelberg/Königstuhl 3: 99,9 MHZ, Kanal 43, 100 KW
-Langenbrand/Pforzheim: 97,0 MHz, Kanal 33+, 5 KW
-Buchen/Walldürn: 91,9 MHz, Kanal 16+, 0,1 KW
Insgesamt war dann ja quasi fast der gesamte Badische Sendebereich separiert, das könnte sich schon gelohnt haben, da parallel eine eigene Plattenpost-Ausgabe gesendet zu haben.
Diese alten Frequenzhinweise sind übrigens generell recht interessant. Mir war zum Beispiel nicht klar, dass die 94,5 in Ulm früher mal mit Südfunk 1 in Betrieb war und man nicht wie heute SWR1 auf der 92,6 sendete. Und Südfunk 3 hatte damals als einziger Sender die Funzel in Walldürn.
 
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Vielleicht, um mehr Wünsche unterzukriegen? So weit ich weiß, war ja nicht nur Heidelberg/Königstuhl vom Hauptprogramm aus Stuttgart abgetrennt, sondern noch ein paar Sender mehr. In einer Ansage von 1980 werden für die Sendergruppe West von Südfunk 3 folgende Frequenzen genannt:
-Heidelberg/Königstuhl 3: 99,9 MHZ, Kanal 43, 100 KW
-Langenbrand/Pforzheim: 97,0 MHz, Kanal 33+, 5 KW
-Buchen/Walldürn: 91,9 MHz, Kanal 16+, 0,1 KW
Insgesamt war dann ja quasi fast der gesamte Badische Sendebereich separiert, das könnte sich schon gelohnt haben, da parallel eine eigene Plattenpost-Ausgabe gesendet zu haben.
Die Trennung der Südfunk 3-Frequenzen nach Baden (West) und Württemberg (Ost) erfolgte in den 70er und 80er Jahren. Die Plattenpost Rhein-Neckar in den 90ern gabs nur über 99,9.
Edit: Laut Wikipedia hingen noch die badischen Füllsender in Weinheim, Eberbach und Buchen dran. https://de.wikipedia.org/wiki/SDR_3#Montag–Freitag_2

Aber ja, gelohnt hat sich das auf jeden Fall. Das Aufkommen an Musikwünschen war damals enorm und beim "Schwabenfunk" SDR 3 waren auf diese Weise sehr oft Hörer mit kurpfälzischer Mundart on air.
 
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Auch der SDR und heutige SWR GNS Heidelberg erhielt sein Signal vor rund 20 Jahren noch per Ball aus Sttuttgart-Degerloch, ein Relikt aus guten alten SDR-Zeiten
So ein weite Entfernung (wenn auch per Luftlinie). Kommt mir doch etwas große Strecke vor.

Funktioniert dies dann über Richtfunk und gibt es den heute noch?

Ich hätte da noch folgende Frage(n):

Wie werden die Hörfunksignale für die UKW bzw. DAB+-Ausstrahlung heute von den jeweiligen "Hauptfunkhäusern" zu den nächstgelegen Sendern zugeführt? Geschieht dies bei allen Landesrunkanstalten gleich?

Das SDR-Studio Heidelberg in der Marstallstraße, später im Schloss-Wolfsbrunnen-Weg, hatte von Beginn an eine Direktleitung zum Sender Königstuhl.

Und der GNS Königstuhl bekam das Signal per Ballempfang aus Stuttgart oder wie sonst? Entschuldigt die etwas doofen Fragen. Mir wurde es vor sehr vielen Jahren auch mal von einem Techniker grob erklärt. Aber eben nur grob und auch sehr lange her. Daher hätte ich es gerne nochmal etwas genauer. Für Dummis eben! 😁
 
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So ein weite Entfernung (wenn auch per Luftlinie). Kommt mir doch etwas große Strecke vor.
Findest Du? Das sind etwa 90 km, keine wirkliche Entfernung für 100 KW, insbesondere dann nicht, wenn sich beide Sender auf hohen Bergen befinden.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Heidelberg/Königstuhl in der Nähe des Fernsehturms (weniger als 2 km) hervorragend empfangbar ist. Meine Großeltern wohnen in Degerloch, äußerst nordexponiert. Der Königstuhl ist dort sogar der Hauptversorger, da die Signale vom Fernsehturm zwar mit häftigem Pegel einfallen, aber auch ganz massiv reflektiert werden und daher oft bis zur Unkenntlichkeit verzerrt sind.
Jedenfalls sollte es in die andere Richtung daher eigentlich genauso gut funktionieren, die Signale aus Degerloch auf dem Königstuhl einzufangen und weiterzuverbreiten.
 
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Danke für den Hinweis @Torz! Mir war jetzt nicht bewußt, dass die Entfernung zwischen HD-Königstuhl und Stuttgart-Degerloch (Hoher Bopser) luftlinienmäßig doch nicht so groß ist.

Dann passt es ja schon.

Aber ich hätte da noch eine Anschlussfrage: Warum können die Programme nicht auf der gleichen Frequenz senden wie beim ersten Einspeisungsender?
Um meine Frage verständlich zu kokretisieren: Warum kann z. B. das Programm SWR 1 BW nicht im gesamten Sendegebiet Baden-Württemberg auf der Frequenz 94,7 MHz ausgestrahlt?

Und ja ich weiß, dass ich mir die Frage zum Teil zumindest selbst beantaworataen kann. Aber:

Es wäre super, wenn mir ein Forenteilnehmer diesen technischen Sachverhalt en Details erklären könnte. Gerne auch in der PN! Damit ich es in Schriftform habe. Mündlich ist immer so ne Sache! ;);)

@Radiocat: gab es seinerzeit aber tatsächlich! Kann mich auch noch daran erinnern!
 
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Aber ich hätte da noch eine Anschlussfrage: Warum können die Programme nicht auf der gleichen Frequenz senden wie beim ersten Einspeisungsender?
Um meine Frage verständlich zu kokretisieren: Warum kann z. B. das Programm SWR 1 BW nicht im gesamten Sendegebiet Baden-Württemberg auf der Frequenz 94,7 MHz ausgestrahlt?
Das hat etwas mit Zeitversätzen beim Empfang zu tun. Ich hatte ja gerade schon das Phänomen mit den Reflexionen vorgestellt, die einen Sender zum Verzerren bringen. Das passiert, weil das Radio das Signal faktisch mehrfach empfängt, nämlich einmal vom Sender selbst und einmal von irgendeinem Haus, einem Felsen oder anderen massiven Hindernissen. Radiowellen breiten sich ja linear aus, also kommt zuerst das direkte Signal des Senders an, anschließend prallt das Signal auf das Reflexionsobjekt, wird von dort zurückgeworfen und erreicht das Radio entsprechend später.
Würde man jetzt alle Sender eines Programms auf einer Frequenz betreiben, käme dabei ein ähnlicher Effekt zustande. Zumeist würde mann ja mehrere dieser Sender empfangen können, die unterschiedlich weit vom Empfänger entfernt sind. Die Folge kann ein dauerhaftes Zischeln im Hintergrund, aber eben auch solche Verzerrungseffekte sein.
Das heißt nicht, dass sogenannte Gleichwellen grundsätzlich nicht möglich sind, es gibt Beispiele dafür. Allerdings ist es sehr aufwändig, eine solche Gleichwelle so zu synchronisieren, dass sich die Störungen möglichst stark in Grenzen halten. Man kann mit Richtdiagrammen arbeiten, man kann einem der beiden Sender einen künstlichen Zeitversatz verpassen, aber sowas funktioniert dann immer nur für einen bestimmten Punkt richtig gut. In Frankreich gibt es sowas ja zum Beispiel mit den Autobahnsendern auf 107,7 MHz. Das Versorgungsgebiet ist hier lediglich die Autobahn, daher kann man die Sender exakt so konfigurieren, dass es auf eben dieser Autobahn keine Störungen gibt. Und auch in Österreich gibt es vor allen Dingen seit den letzten Jahren immer mehr solcher Gleichwellen. Hier wird dann versucht, die Verwirrgebiete, in denen sich die Sender gegenseitig stören, in dünn oder gar nicht besiedelte Gebiete zu legen.
Bei solchen großen Sendern, wie sie der SWR hat, ist das aber quasi unmöglich, da sie einfach ein großes Gebiet in der Fläche versorgen und sich ziemlich oft mit anderen Standorten in die Quere kommen würden. Schauen wir uns den Stuttgarter Fernsehturm an, der hat nach allen Seiten Sender um sich rum, mit denen er sich beißen würde, würden sie alle auf derselben Frequenz senden. Daher ist bei großen Sendern eigentlich keine Gleichwelle im eigentlichen Sinne möglich. Was es natürlich gibt, sind Gleichkanalbelegungen, da senden zwei Sender mit demselben Programm auf einer Frequenz, aber stören sich nicht, weil sie geographisch gut entkoppelt sind. Ein Beispiel ist SWR1 Baden-Württemberg auf 95,1 von Aalen und Wannenberg.
Bei DAB+ sieht das übrigens anders aus. Durch die digitale Aufbereitung des Signals können solche zeitlichen Versetze durch Reflexionen oder Sender auf derselben Frequenz nicht nur neutralisiert werden, sondern sie sind hier sogar hilfreich, da sich das Signal hier aus mehreren Senderstandorten und/oder Reflexionen zusammenaddieren kann.
Ach, und noch wegen der Entfernung: Die habe ich vorhin sogar noch überschätzt. Laut Luftlinie.org liegen zwischen den Fernsehtürmen von Stuttgart und Heidelberg tatsächlich nur 79,61 km.
 
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Hallo @TORZ.,
recht herzlichen Dank für Deine wirklich ausführlichen und auch sehr verständlichen Ausführungen! Das ist wirklich so, dass auch ich das jetzt mit rudimentären Kenntnissen kapiere.

Nochmals vielen Dank! :thumbsup::thumbsup:
:thumbsup::thumbsup::thumbsup:
 
Laut Luftlinie.org liegen zwischen den Fernsehtürmen von Stuttgart und Heidelberg tatsächlich nur 79,61 km.
Die starken Frequenzen sind unter anderem auch noch in der Mannheimer Gegend zu empfangen. Als Ortssender würde ich den Empfang aber nicht bezeichnen, und dann kommt es ja auch noch auf die Empfangsgeräte an.
Da gibt es Sender mit 100 kW die bei vergleichbarer Entfernung besser ankommen.

Was es natürlich gibt, sind Gleichkanalbelegungen, da senden zwei Sender mit demselben Programm auf einer Frequenz, aber stören sich nicht, weil sie geographisch gut entkoppelt sind. Ein Beispiel ist SWR1 Baden-Württemberg auf 95,1 von Aalen und Wannenberg.
Die sind ja auch eine ganze Ecke voneinander entfernt.
Ich hätte da noch ein Beispiel bei dem beide Sender näher aneinander liegen, und zwar sind das Raichberg und Enztal. An beiden Standorten wird SWR3 auf 94.3 verbreitet, und der Raichberg schafft es auch ohne Probleme in die Gegegend um Bad Wildbad. Mich wundert aber, dass nur SWR3 auf der selben Frequenz verbreitet wird. SWR1 Baden-Württemberg und SWR2 sind dagegen auf verschiedenen Frequenzen zu hören. Wenn das mit SWR3 machbar ist sollte das doch auch bei den anderen gehen.
 
Die starken Frequenzen sind unter anderem auch noch in der Mannheimer Gegend zu empfangen. Als Ortssender würde ich den Empfang aber nicht bezeichnen, und dann kommt es ja auch noch auf die Empfangsgeräte an.
Da gibt es Sender mit 100 kW die bei vergleichbarer Entfernung besser ankommen.
Das ist völlig richtig. Andersherum ist der Königstuhl unten in der Stuttgarter Innenstadt ja auch nicht besonders gut empfangbar, Kessellage halt. Von Berg zu Berg sieht das dann aber natürlich schon ganz anders aus.
Da gibt es Sender mit 100 kW die bei vergleichbarer Entfernung besser ankommen.


Die sind ja auch eine ganze Ecke voneinander entfernt.
Eben. Die Sendegebiete überschneiden sich nicht, daher kann man ohne irgendwelche Anpassungen auf derselben Frequenz senden, eben anders, als wenn die Versorgungsgebiete Berührungspunkte hätten.
 
Das mit der regionalen Plattenpost ist mir tatsächlich neu! Das muss mir ganz entgangen sein.
Ich hätte jetzt gemutmaßt, dass es die regionalen Plattenposten erst mit den Clubhouses gab. Vor allem mit dem Clubhouse in HD. Ansonsten wäre das ja aus dem Studio in HD bzw. MA gekommen. Sicher bin ich mir nicht.
Dass die Plattenpost von Anfang an getrennt war, bezweifel ich aber sehr sehr stark. Dieses Neues auf 99,9 gab es ja dann auch nicht mehr ab ca. Mitte der 1980er oder gar früher.
Um meine Frage verständlich zu kokretisieren: Warum kann z. B. das Programm SWR 1 BW nicht im gesamten Sendegebiet Baden-Württemberg auf der Frequenz 94,7 MHz ausgestrahlt?
Mit einer riesigen Unzahl an UKW-Sendern anfast jedem 4. Haus wäre das tatsächlich vielleicht irgendwie möglich. Wenn immer nur einer die volle Wucht bringt und alles überschattet und Verwirrungsgebiete eliminiert. Macht aber null Sinn. Anders bei DAB (auch schon beim alten).
Die von Raichberg und Enztal schon. SWR3 wird über beide Sender auf der selben Frequenz verbreitet, SWR1 und SWR2 aber nicht. Irgendwie merkwürdig.
In einigen Ecken wird es Verwirrungen geben wenn der eine vom anderen übernommen wird oder beuide einfallen. Vergleichbar bei Tunnelsendern bei der Ausfahrt. Oder Raichberg drückt ab einer gewissen Höhe und Lage die Enztalfunzel "verschmerzbar" einfach weg.
 
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