Pay Radio - Geld bezahlen für Premium-Sender?

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Hat man das in den 1980ern nicht auch dem Pay-TV so prognostiziert? Und heute leben einige Anbieter ganz gut vom Bezahl-Fernsehen.
Ich wäre mit einem Urteil jedenfalls nicht so kategorisch, die Erfahrung in unserer Medien- und Konsumgesellschaft lehrt: Es gibt immer genug Dumme, die sich einen Bedarf für etwas aufschwätzen lassen, was sie eigentlich nicht brauchen oder andernorts besser und oft kostenlos bekommen können.
 

Man sollte schon genau lesen, denn eine Ausweisung für Deutschland nehmen sie ja gar nicht vor:
Doch schmerzlicher sind ohnehin die Rückgänge im Abogeschäft - und hier ging es nicht nur in Italien, sondern auch in Deutschland nach unten. Eine genauere Aufschlüsselung nach Ländern gibt Comcast hier allerdings nicht bekannt.

Auch in den anderen beiden Artikeln geht es um den weltweiten Gewinn, nicht um den in Deutschland erzielten.
 
Das Bezahl-Angebot von Klassik Radio besteht schon seit einiger Zeit. Also scheint es nicht allzu schlecht zu laufen. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass der finanzielle Aufwand nicht allzu groß ist, so dass man nicht auf megagroße Abozahlen angewiesen ist.

Ist aber nur eine Vermutung meinerseits.

Allzu viel solcher Angebote wird es aber wahrscheinlich hierzulande nie geben können.
 
Wenn man Pay-TV uns Streaming On Demand nicht unterscheiden kann.
Die Situation im TV-Bereich lässt sich im Grunde auch 1:1 auf den Radio-/Audio-Bereich übertragen.
Für Streaming, also reine On-Demand-Angebote zahlen die Leute vergleichsweise gerne, siehe Netflix & Co. bzw. Spotify & Co.
Für lineares Pay-TV zahlen immer weniger, ausgenommen mal den Sportbereich.

Beim Radio wäre es aus meiner Sicht nicht anders. Wenn die Leute die Wahl haben zwischen On-Demand-Angeboten, wo sie genau das zuhören bekommen was sie hören wollen oder zwischen linearen Pay-Radio-Angeboten, dann dürfte vielen die Wahl sehr leicht fallen.
 
Vielleicht würde man es nutzen wenn der Internet Provider ein all in one Paket für 1.99€ extra zusammen stellt.
Wenn der Spaß aber für 10€ und mehr angeboten wird...
Nein danke.
 
Das Bezahl-Angebot von Klassik Radio besteht schon seit einiger Zeit. Also scheint es nicht allzu schlecht zu laufen.
Kann ich mir nicht recht vorstellen.
Beim Radio wäre es aus meiner Sicht nicht anders. Wenn die Leute die Wahl haben zwischen On-Demand-Angeboten, wo sie genau das zuhören bekommen was sie hören wollen oder zwischen linearen Pay-Radio-Angeboten, dann dürfte vielen die Wahl sehr leicht fallen.
Bei linerarem Payradio wohl = 0. Den Markt gibt es nicht und gab es auch in den 1990ern nicht wirklich, obwohl es (erfolglose) Angebote gab.
Und mit Inflation & Co. werden einige 2023 neben "Bio" im Laden auch am TV sparen, so sie es kostenpflichtig haben.
Aber Pay beim Radio "klassisch" (linear), da braucht faktisch niemand zu sparen, da das so gut wie keinen was angeht, weil fast niemand hat.
 
Nein, kann ich nicht unterscheiden. Man bezahlt für ein Bewegtbild-Angebot. Und die Anbieter machen das nicht aus humanitären Gründen, sondern um Geld zu verdienen.
 
Meines Erachtens kommt es auf das Produkt an, das jemand verkaufen will, und nicht auf die dafür verwendete Technologie. Das Produkt ist in diesem Falle ein Bewegtbildangebot, Filme, Serien, Dokumentationen, Sportübertragungen. Es ist in allen Fällen, egal ob RTL, Sky, Netflix oder sonst ein Anbieter stets auf die gleiche Zielgruppe ausgerichtet. Das meine ich damit, wenn ich sage, ich sehe keinen Unterschied.
 
Dann unterscheidest du eventuell nicht ganz richtig. Ein Produkt von der Technologie zu trennen, geht nicht.
Pay TV mit der Technologie Fernsehen ist hierzulande alles andere als erfolgreich. Pay Radio mit der Technologie Radio war noch nie im kleinsten Ansatz erfolgreich und wird es wohl nie und nimmer werden.
Und Bezahl-Apps für so was wie Radio? Ich glaube da nicht an Erfolg.
 
Bezahlen für Radioinhalte tun die "Freunde von ByteFM". Damit erhält man eine bessere Ton-Qualität und Zugriff auf das Sendungsarchiv. Die Mitgliedszahlen steigen immer noch an. Die meisten zahlen, weil Sie das Format "Moderatorenradio" gut finden und unterstützen wollen. Nicht, weil sie ein bestimmtes Musikgenre hören möchten.

Ich wage mal die Prognose, wenn es z.B. eine Abo-Option gäbe, das gesamte DLF-Archiv nachhören zu können, würden dafür auch Hörer bezahlen.
 
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Ich wage mal die Prognose, wenn es z.B. eine Abo-Option gäbe, das gesamte DLF-Archiv nachhören zu können, würden dafür auch Hörer bezahlen.
Und ich wage die Prognose, dass dem zu 100 % nicht so ist.
Nebenbei: Der DLF ist bereits durch eine Art "Abo" bezahlt. Nennt sich Beitrag. Eine weitere "Abo-Option" (bzw. Bezahlschranke) dürfte schon rechtlich gar nicht gehen.
 
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Die Diskussion ist an sich überflüssig.
Das finde ich nicht. Muss allerdings auch zu meiner Rechtfertigung sagen, dass das Thema nur "ausgelagert" wurde.

Ich finde es aber eine spannende Debatte. Ganze ehrenamtlich betriebene Sender (z.B. das Lokalradio für Bornholm), aber auch professionelle Media Groups wie Bauer arbeiten mit derartigen Systemen (RadioPlay Premium).

Es ist eben in Deutschland ein Problem mit der "Geizig ist geil" -Mentalität. Die Leute wollen für nichts zahlen. Andererseits belegt z.B. ByteFM oder auch die regelmäßige Kurzwellensendung von "Radio Andorra Revival" (die sich u.a. über Crowdfunding finanziert), dass so etwas möglich ist.

Voraussetzungen sind aber 1. eine interessierte, themenaffine Zielgruppe zum Produkt und 2. ein gutes Produkt, für das die Menschen gern bereit sind, etwas zu zahlen. So wie für ein gutes Zeitschriften-Abo.
 
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Naja, bei den heutigen Preisen muss man sich schon überlegen ob man es sich leisten möchte für Radio extra zu zahlen wenn Alternativen kostenlos sind.
 
Wenn es guter Musikjournalismus a la Fiehe, Reinke oder Laufenberg ist, hast du einen USP und sind die Alternativen überschaubar.
Dafür würde ich lieber auf Kippen oder Bier verzichten.

Die meisten Menschen in diesem Land rauchen und/oder saufen, sind aber nicht bereit, für gutes Radio zu bezahlen. Sehr traurig. Dafür zahlen sie axelzuckend für einen ARD-Hörfunk, der eben diesen guten Musikjournalismus nahezu vollständig abgeschafft hat.
 
Die meisten sind ja gezwungen die Abgabe für ARD und ZDF zu zahlen.
Wenn das nicht so wäre gäbe es eh nur die Wahl zwischen Pay ohne (oder wenig) Werbung oder alle 5 Minuten mit Werbung und dafür kostenlos zu sehen/hören.
Dann würden wahrscheinlich viel mehr in Pay TV und Radio investieren.
 
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Es ist eben in Deutschland ein Problem mit der "Geizig ist geil" -Mentalität. Die Leute wollen für nichts zahlen.
Das ist schlichtweg Quatsch.
1. So weit ich weiß, zahlen die Leute bereits Beitrag
2. Für ein Produkt das bis auf 1. ansonsten jahrzehntelang "kostenlos" war, zahlt niemand. Zumindest beim Radio.
Andererseits belegt z.B. ByteFM oder auch die regelmäßige Kurzwellensendung von "Radio Andorra Revival" (die sich u.a. über Crowdfunding finanziert), dass so etwas möglich ist.
Ja sicher. Wieviel Bundesbürger hören KW..? Und wie viele haben dazu noch die technische Möglichkeit?

Voraussetzungen sind aber 1. eine interessierte, themenaffine Zielgruppe zum Produkt und 2. ein gutes Produkt, für das die Menschen gern bereit sind, etwas zu zahlen. So wie für ein gutes Zeitschriften-Abo.
Schlichtweg nein. Pay Radio in DE via linear funktioniert nicht.
 
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