Patricia Schlesinger tritt als ARD-Vorsitzende und rbb-Intendantin zurück

Beiträge fürs Fernsehen kann man heute auch auf einem Laptop schneiden... :)

Wenn es um regionale Nachrichten zur halben Stunde geht, dann sind wir natürlich bei "Sendung" und das verlangt dann schon nach Räumlichkeiten, die ich eher als "Studio" und nicht als "Büro" bezeichnen würde. Wird denn sowas dort derzeit gemacht?

Matthias
 
Ja, klar. Nachrichten aus Perleberg gibts auf Antenne Brandenburg (wie auch aus Potsdam Cottbus, Frankfurt) stündlich Mo-Fr 5:30-18:30Uhr, aus Prenzlau 5:30-11:30Uhr, Sa/So nur aus Potsdam, Cottbus und Frankfurt/Oder (bis 12:30Uhr samstags und bis 9:30Uhr sonntags).
 
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Wenn im Programm ausgerechnet die beiden wenigen konservativen Stimmen im ÖR eingespart werden, dann ist darin eine klare Tendenz erkennbar:
Ein Blick in die Kommentare auf RBB (und dessen Antwort) ist immer sinnvoller als der Bild-Zeitung zu vertrauen:
37.rbb24Mittwoch, 22.02.2023 | 15:06 Uhr
Antwort auf [Janek] vom 22.02.2023 um 14:26
Dieter Nuhr hat für das Erste und den rbb oberste Priorität. Selbstverständlich wird das erfolgreiche Satireformat Nuhr im Ersten auch 2024 fortgeführt. Nur eine Sendung mit Dieter Nuhr wird 2024 wegfallen, die für die ARD-Themenwoche.
 
Wieso muss man sich eigentlich die Infos aus verschiedensten Quellen zusammenklauben? Die rbb-Pressemitteilung spart aus, welche Immobilien verkauft, welche Sendungen WIRKLICH eingespart werden. Irgendwo liest man, dass die "rbb Praxis eingestellt wird, woanders steht, dass Dieter Nuhr erhalten bleibt, nur der Jahresrücklick eingestellt wird! Eine transparente Übersicht fände ich nicht schlecht.
 
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Wenn im Programm ausgerechnet die beiden wenigen konservativen Stimmen im ÖR eingespart werden, dann ist darin eine klare Tendenz erkennbar:

Ich stimme dir insofern zu, dass es im ÖR Stimmen aus allen politischen und gesellschaftlichen Richtungen braucht. Alles andere fände ich auch langweilig. Ich würde mich selbst als links bezeichnen, freue mich aber über jeden Meinungsbeitrag, der mir widerspricht und mich zuweilen auch aufregt - DAS macht doch eine Diskussion auf Augenhöhe aus.

Aber hier hat die Bild die Fakten mal wieder wohlselektiert, sodass eine tolle Schlagzeile daraus wird. Aus dem Artikel zunächst:
Es bedeutet das Aus für Sendungen von Jörg Thadeusz und Sophie Passmann.
Sophie Passmann konservativ? Ich denke eher nicht. Es trifft also nicht nur die Konservativen. Später heißt es in dem Artikel:
Zunächst berichtete BILD nach Sprecher-Angaben des RBB, dass auch die Sendungen von Dieter Nuhr betroffen sind. Später korrigierte sich eine Intendanten-Sprecherin, es solle wohl nur eine Nuhr-Sendung im Rahmen einer Themenwoche gestrichen werden. „Dieter Nuhr hat für das Erste und den rbb oberste Priorität. Selbstverständlich wird das erfolgreiche Satireformat Nuhr im Ersten auch 2024 fortgeführt“, erklärte der RBB auf Twitter.
Also kann man wohl mitnichten davon sprechen, dass Dieter Nuhr über Gebühr vom "Sparhammer" betroffen wäre. So suggeriert es aber die Überschrift und auch im nächsten Satz konstruiert man daraus eine vermeintliche Tendenz:
Dennoch pikant: Mit Dieter Nuhr (62) und Jörg Thadeusz (54) fallen ausgerechnet zwei TV-Figuren dem Sparhammer zum Opfer, die Linke und Grüne mit ihrer Satire und ihren politischen Kommentaren regelmäßig auf die Palme bringen.
 
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Ja, klar. Nachrichten aus Perleberg gibts auf Antenne Brandenburg (wie auch aus Potsdam Cottbus, Frankfurt) stündlich Mo-Fr 5:30-18:30Uhr, aus Prenzlau 5:30-11:30Uhr, Sa/So nur aus Potsdam, Cottbus und Frankfurt/Oder (bis 12:30Uhr samstags und bis 9:30Uhr sonntags).
Ok, verstehe.

Aber jetzt mal ganz praktisch gesprochen: Stellt es einen Mehrwert für die Hörerinnen und Hörer dar, wenn derjenige, der die Nachrichten macht, in ein Mikrofon spricht, welches sich in Perleberg oder Prenzlau befindet? Oder wäre es nicht effizienter, wenn man die Leute vor Ort Beiträge produzieren lässt, wofür man eben wirklich vor Ort sein muss, um Interviews mit Menschen zu machen, und diese dann in Nachrichtensendungen einfließen, die zentral in Potsdam (oder Cottbus oder Frankfurt/Oder) produziert werden? Gegebenenfalls auch mit Regionalisierung?

Ich finde, man muss immer ganz sauber zwischen technisch-organisatorischen und inhaltlichen Fragen unterscheiden. So wie man auch zwischen der Herstellung von Inhalten und deren technischer Verbreitung unterscheiden muss.

Matthias
 
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Ein kurzer Blick in die jüngere Geschichte: Schlesinger kündigte für 2021 übrigens Einsparungen von 30 Millionen an, also vergleichbar mit den vernaueschen 49 Millionen für 1,75 Jahre. :p

Was mich dazu bringt, dass ich mich oben verrechnet habe. Die Einsparungen machen rechnerisch nicht 10 % aus, sondern ca. 5 %, da die Sparsumme innerhalb von 2 Jahresetats erreicht werden soll.
 
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Aber jetzt mal ganz praktisch gesprochen: Stellt es einen Mehrwert für die Hörerinnen und Hörer dar, wenn derjenige, der die Nachrichten macht, in ein Mikrofon spricht, welches sich in Perleberg oder Prenzlau befindet?
Klar, nah dran sollten sie sein, Menschen, die sich in der Gegend auskennen, 2:30-3:00Min nur Regionales für die Prignitz und dem Ruppiner Land, aber auch für die Uckermark (Prenzlau), DAS ist doch die Seele des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Alles aus Potsdam zentral einzusprechen, betrachte ich nicht als Vorteil. Aber wir sind ja hier bei Vermutungen, vielleicht gibt es demnächst Klarheit, was wirklich weggespart wird.
 
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Die Tagesschau kommt auch zentral aus Hamburg, und gefüllt ist sie mit Korrespondentenberichten aus der ganzen Welt. Das kann man doch auch auf Brandenburg übertragen: Nachrichten zentral gesprochen, mit Berichten aus allen Teilen Brandenburgs. Für Berlin würde das bedeuten: Nachrichten zentral gesprochen, mit Berichten aus allen zwölf Bezirken und den 95 Ortsteilen.

Und sowas dann eben nicht nur kurz mit den nachrichtenrelevanten Themen zur vollen und halben Stunde, sondern permanent den ganzen Tag über im gesamten Programm. Zwei Musiktitel, dann wieder ein interessanter Beitrag. Da findet sich genug, wenn die Leute mit offenen Augen und Ohren durch ihr Berichtsgebiet fahren, und vielleicht auch mal in eine Sitzung eines Gemeinderates oder Kreistages gehen.

Matthias
 
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Wenn beim Fernsehen schon die eigene Spiegelreflex als Kamera herhalten muss – wo soll denn da noch gespart werden?

Wir wünschen uns alle eine Antenne Brandenburg und ein 88,8 mit mehr Regionalbezug, so wie früher. Früher aber wurden die regionalen Beiträge weggespart. Jetzt muss man wieder sparen, da fürchte ich, dass es keine hörbaren Veränderungen in der Regionalberichterstattung geben wird. Obwohl doch der Sender jetzt crossmedial arbeitet und die Kollegen mit der Spiegelreflex einen Beitrag auch subtil hörerfreundlich für die Nebenverwertung im Radio einsprechen könnten.

In der derzeitigen Situation sehe ich Wegfallpotential bei rbbkultur. Vielleicht ist der alte Trick von früher noch gut genug: Günstiges Gemeinschaftsprogramm mit NDR Kultur, bis das notwendige Geld gespart ist. Anschließend konzeptuell ein Neuanfang für rbbkultur. Obwohl das Programm in der Kulturmetropole Berlin jetzt schon armselig kaputtgespart worden ist.

Gleiches gilt leider auch für Fritz – was soll denn da noch gespart werden?
Ob die Axt an radioeins angelegt wird? Wir schließen nichts aus.

Viel Geld geht ins Fernsehen. Wenn der Vorabend mal ausgemistet wird, ist schon viel gewonnen. Lieber nochmal Liebling Kreuzberg und die Drei Damen vom Grill als belanglose Plaudertaschen, die zufäliig zur selben Zeit Ihre Memoiren geschrieben haben.
 
Nun, wer in Wohnungsnot, Zeitarbeit und Hartz IV linke Politik sieht... Sei es drum.
Es zeigt wie weit RBB und Co. es gebracht haben, wenn alle abweichenden Meinungen zu Corona-Maßnahmen, Flüchtlingspolitik, Krieg, Gender- und Klima-Politik automatisch dem rechten Spektrum zugeordnet werden.

Wenn die einzigen verbliebenen konservativen Stimmen, verschwinden oder gekürzt werden, dann interessiert es auch nicht, ob von den restlichen 95 Prozent auch eine Stimme verschwindet. Die Tendenz bleibt eindeutig.

Kritik geradezu reflexhaft als' Verschwörungsmythen' abzutun ist einfach nur ermüdend, entlarvt letztlich nur, wie tief die Verteidiger der ÖR schon im Kaninchenbau stecken, ohne es zu merken.
Reale Menschen, die verzweifelt eine Wohnung suchen oder Angst haben, in bestimmten Vierteln auf die Straße zu gehen, die ihre Rechnungen nicht mehr zahlen können oder mit den psychischen Folgen des Lockdowns kämpfen interessieren sich für derartiges Framing immer weniger. Die fühlen sich von den ÖR immer weniger repräsentiert.
Für die macht es dann einen Unterschied, wenn die wenigen Stimmen, die ihre realen Sorgen ansprechen verschwinden, Redaktionen wegfallen, die Topverdiener in der Führungsebene jedoch verschont werden.

Und die Seite des RBB ist zweifelsfrei die allerletzte Adresse, von der ich mir eine unvoreingenommene Einschätzung über die Kürzungen beim RBB erwarte.
Das ist ja geradezu grotesk, ausgerechnet darauf zu verweisen, weil einem die Bild zu parteiisch erscheint.
 
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Der Schlüssel liegt meiner Meinung nach in der Qualifikation der Mitarbeiter. Die müssten im Idealfall trimedial aufgestellt sein und aus ihrem Berichtsgebiet (ob das nun ein Berliner Bezirk oder ein Landkreis in Brandenburg ist) Hörfunk-, Fernseh- und Online-Beiträge machen. Entweder abwechselnd oder hintereinander oder auch fast gleichzeitig. Das ist alles eine Frage der Übung. Technisch ist das alles kein Problem, es kommt ausschließlich auf die Leute an, die sowas können.

Matthias
 
Und die Seite des RBB ist zweifelsfrei die allerletzte Adresse, von der ich mir eine unvoreingenommene Einschätzung über die Kürzungen beim RBB erwarte.
Dann justiere mal Deine Erwartungshaltung. Die besten Beiträge über den rbb-Skandal kamen bisher zum ganz überwiegenden Teil aus dem rbb. Der Groll in der Belegschaft ist noch größer als in der Gesamtbevölkerung.

Matthias
 
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Ein Interview mit Frau Dr. Vernau von heute im rbb24 INFOradio:

 
Nuhr bleibt im Ersten erhalten. Aber so wie ich das verstehe wird er im RBB Programm nicht mehr stattfinden. Und Jörg Thadeusz fällt weg.

Ich hätte im allgemeinen nichts einzuwenden, wenn man teure Personality-Sendungen streicht und dafür den Fokus auf Information legt.
Wenn diese Personality-Sendungen jedoch die einzigen Anlaufstellen sind, um Inhalte abseits des sonst üblichen Meinungskorridors zu finden und diese darüber hinaus äußerst rar gesät sind, dann hinterlässt das bei mir keinen guten Eindruck.

Da jeder Versuch aufzuzeigen, inwiefern das RBB-Programm und das anderer ÖR Meinungsvielfalt vermissen lässt, in langweilige Unterstellungen und Off Topic-Diskussionen ausartet, ist es jedoch müßig das weiter zu vertiefen.

Es ist schlicht erschreckend, wie man zu immer mehr wichtigen Themen nur noch eine einzige Meinung haben darf, ohne als Extremist oder ähnliches beschimpft zu werden. Moderate Stimmen trauen sich so immer weniger, sich zu äußern.
Nun werden weitere Sendeplätze für diese Stimmen gestrichen.
Das ist keine gute Entwicklung. Völlig egal, welcher politischen Meinung man persönlich ist.
 
https://www.sueddeutsche.de/medien/rbb-oerr-katrin-vernau-programm-1.5756597 (€€)

hat noch ein paar Details:

+ um 1 Million werden "digitale" Inhalte aufgestockt
+ 0,5 Millionen fließen zusätzlich in Regionales

Auf die erste Staffel Studio Orange mit Sophie Passmann soll eine weitere Staffel folgen. Ob die Einstellung danach bereits beschlossene Sache ist, bleibt unklar.

Der Artikel endet mit folgendem Kommentar:
"Zuletzt hatte Sachsen-Anhalts oberster Medienpolitiker und Staatskanzleichef Rainer Robra im Interview mit der FAZ "dringend" einen "Ausstieg aus der herkömmlichen Intendantenverfassung" gefordert. Man könne Anstalten, die Beiträge in Milliardenhöhe verwalten, "nicht mehr führen wie ein Theater zur Goethezeit, mit absolutistisch regierenden Intendanten". Robras Analyse zielte auf Schlesinger, beschreibt aber genauso exakt die Situation des RBB unter Vernau."
 
Details zum rbb Fernsehen ab 2024

Etat für 18 - 20 Uhr: 28 Millionen/Jahr
Etat für 20 - 22 Uhr: 8,5 Millionen - verstärkte Synergien mit Mediathek
Etat ab 22 Uhr: 0 €

 
Da sich Dieter Nuhr nun selbst geäußert hat, ist klar, dass es hinsichtlich seiner Person offenbar keine außerplanmäßigen Einsparungen gibt. Demnach trifft es einen konservativen und eine nicht-konservative. Bleibt nicht viel konservatives übrig, aber die Aussage der Bild hat auch ein paar Risse bekommen.
An meiner Kritik ändert das freilich nichts. Thadeusz war eine seriöse kritische Stimme und damit letzlich wichtiger als Kabarett, das immer auch etwas von Feigenblatt hat und sich nicht in gleicher Form an journalistischen Maßstäben messen lassen muss.
 
Darf man sagen, dass der rbb die Bekanntgabe dieser Pläne mal so richtig verkackt hat? Was macht eigentlich diese Presseabteilung?

Auf rbb24 ist anderes zu lesen, als in der PM. In dieser fehlt z.B:

Als Teil der Sparmaßnahmen wird auch die Ausbildung an der Electronic Media School (EMS) in Babelsberg gekürzt. Im nächsten Jahrgang, der im Oktober 2023 startet, werden nur noch acht statt 16 Volontärinnen und Volontäre ausgebildet.

Aber lustig zu lesen ist doch einiges:

Die Nachrichten-Flaggschiffe rbb24 Abendschau und rbb24 Brandenburg aktuell werden wir dabei weiter pflegen.

Im Digitalen konzentriert sich die Programmdirektion auf weniger, dafür qualitativ hochwertige Angebote, mit denen auch jene Beitragszahlerinnen und Beitragszahler erreicht werden, die den rbb bisher kaum nutzen.

Von Einsparungen berührt sein wird aber auch die Mitarbeiterversorgung – durch reduzierte Öffnungszeiten der Kantinen und höhere Essenspreise.
 
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