Neuzugänge und -besetzungen sowie Änderungen bei radioeins

Ich werfe mal noch einen anderen Ball in die Runde: Ebenfalls gestern (Zufall?), wurde Martina Zöllner zur Programmdirektorin gewählt. Und diese wird wohl kaum die gesamte Schulte-Kellinghaus-Clique behalten. Es gibt nicht viele rbb-Topjobs außerhalb von Radioeins, die man sich für Anja Caspary vorstellen könnte, oder?
 
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Zumal man die Radiowellen aufgrund ihres Erfolges (und der geringen Kosten im Vergleich zum Fernsehen) ja verschont hat.
Fritz wurde mittlerweile vollkommen entkernt, dies geschah in vier Schritten: 2007, 2013, 2017 und 2021. Von 88acht-das Stadtradio mit den Musiksendungen und den journalistischen Formaten ist nach zwei Relaunches 2005 und 2019 auch nichts mehr übrig. Und Antenne BB hat jüngst seine letzte Themensendung (Schlager) aus dem Programm geworfen.

Ich wüsste nicht wo man die ursprünglich (2003) durchaus überaus hörenswerten Radiowellen in irgendeiner Weise verschont hat. Und auch radioeins hat Federn gelassen, wenn ich "Sister Moon" manchmal erwische...
 
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Ich wüsste nicht wo man die ursprünglich (2003) durchaus überaus hörenswerten Radiowellen in irgendeiner Weise verschont hat.
Wir sprachen von jetzt. Da hat man keine Radiowelle beerdigt, was ja durchaus eine Variante gewesen wäre. Die Einsparungen kommen vor allem beim Personal, bei der Verwaltung und beim Fernsehen. Der rbb sparte natürlich seit Jahren. Zwischen 2003 und heute über 300 Mitarbeiter. Jetzt nochmal 100. Und nicht vergessen: Der Rundfunkbeitrag / GEZ wurde zwischen 2009 und 2020 nicht erhöht, sonder sogar gesenkt. Erst 2021 gab es dann eine minimale Erhöhung. Es gab also lange schon keinen Inflationsausgleich mehr, was natürlich zu Einsparungen führte. Auch bei den Radiowellen.
 
Da ich die Hintergründe kenne, diese aber nicht in die Öffentlichkeit gehören, kann ich das hier leider nicht näher darlegen.
Ich will Dir nicht frontal widersprechen. Aber im öffentlich-rechtlichen Rundfunk Details nicht öffentlich zu machen passt nicht zusammen.

Sind ja keine unternehmerischen Entscheidungen, die vor der Konkurrenz geschützt werden müssen.
 
Aber im öffentlich-rechtlichen Rundfunk Details nicht öffentlich zu machen passt nicht zusammen.
Selbstverständlich sind es persönliche Informationen, warum jemand seinen Job wechselt bzw. wechseln muss. Ein Arbeitgeber hat die Persönlichkeitsrechte seiner Beschäftigten zu wahren. Das geht Dritte überhaupt nichts an. Nicht in einer Privatfirma und auch nicht im öffentlichen Dienst. Selbst bei Schlesinger (und die ist immerhin als öffentliche Person durchaus weniger geschützt) muss der Öffentlichkeit reichen, von der Abberufung zu erfahren. Die Gründe darf die Öffentlichkeit gerne bei einer Verhandlung vor einem Arbeitsgericht erfahren, sofern das Gericht die Öffentlichkeit zulässt. Das ist nicht die Entscheidung des Arbeitgebers.
 
Selbstverständlich sind es persönliche Informationen, warum jemand seinen Job wechselt bzw. wechseln muss.
Anja Caspary hat übrigens ihren Facebook-Post zwei Stunden später geändert und den Satz "wir hören uns sicher bald im rbb an anderer Stelle wieder." ergänzt. Ich vermute, dass nicht wenige vorher gedacht haben, dass sie aus gesundheitlichen Gründen aufhören muss.

Eine berufliche Änderung postet man erst an dem Tag, an dem der genaue Starttermin des neuen Jobs feststeht und alles unterschrieben ist. Und in einer Form, die keine W-Frage offen lässt. Alles andere ist für mich schon fast abmahnfähig, da schädlich für die betroffenen Unternehmen. Auch hier steht der rbb (mal wieder) chaotisch und unabgestimmt wirkend da.

Sie hat ja wohl zudem auch ein Foto des rbb auf ihre private FB-Seite gepostet, wird wohl nicht Selbstauslöser gewesen sein.:) Ein Fotocopyright ist nicht angegeben.
 
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@maetsch, Du bist rechtlich auf der sicheren Seite. Aber genau diese Einstellung aus den vergangenen Zeiten von vor dem Internet und den sozialen Medien hat dazu geführt, dass es Einrichtungen braucht wie den Business Insider, der den ganzen Dreck erst mal ausgegraben hat. Der ÖR-Rundfunk hat genau solange ein Glaubwürdigkeitsproblem, wie seine Anstalten so denken wie früher, was gerade nicht mehr die Reaktionen von früher zeitigt, sondern Widerstand herausfordert.

Maximale Transparenz rettet das Leben der ÖR. Die alte Wagenburgmentalität führt in den Exodus. Der rbb hat was vor, sagt es aber nicht denen, die dafür bezahlen. Von denen, die bezahlen, hat ein Großteil schon eine sehr kurze Zündschnur nach Schlesinger und der Verflachung des Programms.

Und Du sagst, das geht die Öffentlichkeit nichts an? Doch. Alles. Der rbb tut gut daran, den Umbau für alle sichtbar zu dokumentieren.
 
Und Du sagst, das geht die Öffentlichkeit nichts an? Doch. Alles.
Du vermischst zwei Themen. AC wechselt den Job. Das ist wie bei allen anderen Menschen Privatsache. Das geht Dich nichts an. Details schon gar nicht.

Das andere ist der Skandal, da muss Schlesinger und Co. natürlich eine öffentliche Berichterstattung dulden. Aber auch dabei gilt, dass es Persönlichkeitsrechte gibt, die zu beachten sind. Es ist immer eine Rechtsgüterabwägung. Schließlich leben wir in einem Rechtsstaat.
 
Nein, das verwechsle ich nicht.

Anja Caspary wechselt ab 1. Dingens in die neugegründete XYZ. radioeins bleibt progessiv und legt Abteilungen C, D und E zusammen. Mit folgender Begründung... Der rbb wird bunter, besser, schöner, und zwar aus genau diesen Gründen...

Stattdessen kommt die Message: Anja Caspary hört als Musikchefin auf, wir legen Musik, Finanzen und nochwas zusammen, da muss die Caspary eben was anderes machen. Was genau, wissen wir noch nicht. Denn die ist schon so lange dabei, die können wir nicht kündigen (vgl. einige Seiten zurück, als es um Holger Klein und Katja Weber ging).

Und weil wir Musik jetzt mit Finanzen verbinden, ist bald Feierabend mit den kuscheligen Redakteurstreffen aus dem Geburtstagsfilm.

Ich bleibe dabei: Der rbb hat eine gruselige Öffentlichkeitsarbeit und den Schuss immer noch nicht gehört.
 
AC wechselt den Job. Das ist wie bei allen anderen Menschen Privatsache. Das geht Dich nichts an. Details schon gar nicht.
Ich möchte als musikinteressierter Hörer schon gerne wissen, ob Radioeins aktuell noch eine Musikchefin/einen Musikchef hat. Auf der Teamseite steht, dass das weiterhin Anja Caspary ist: https://www.radioeins.de/team/a_z/919.html

Ansonsten ist das mit der Privatsache doch in dem Moment passe, wenn ich selbst etwas offen für alle auf meiner Facebook-Seite poste. Wo ich seit der Wagenknecht-Sache weiß, dass Dr. Huber jeden Pups von mir verfolgt und ausschlachtet.
 
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Verstehe aber auch nicht, warum es ein Geheimnis sein sollte, in welchem Bereich im rbb AC dann arbeitet, hmm.
Es muss ja attraktiver für sie sein, wenn sie wechselt? Wenn es nichts mit Einsparungen zu tun haben soll usw

Übrigens: Wenn man nichts darüber schreiben will oder darf, dann sollte man hier nicht posaunen, dass man aber mehr wisse, um dann den Mund zu halten.
Genauso wenig finde ich es nicht angebracht hier zu schreiben, sie persönlich zu kennen und ihre negativen Seiten anzudeuten. Natürlich anonym.
Immer diese Andeutungen, DAS finde ich viel unangemessener.
 
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Also das einzig offizielle ist doch weiterhin nur dieser wunderbare Text:

Lesen wir das mal wie das ND und die Prawda anno 1980:)

... hört bei der rbb-Welle auf. Sie wird im Rahmen einer Veränderung der Organisationsstrukturen in einen anderen Programmbereich wechseln und neue Aufgaben übernehmen. ... Dort werden die Bereiche Events, Programmfinanzen und Musik enger miteinander verbunden, um in Zukunft effizienter agieren zu können.

Ich lese da nichts, dass etwas bereits passiert sei. Es sind alles (!) nur Ankündigungen. Vermutlich hat AC durch ihren Post das stinknormale PR-Prozedere torpediert. Nun ist Wochenende und bei Facebook gibt es schon Nachfragen, die wer beantworten wird? Für die neue Programmdirektorin ein Traum-Start! Aber sie kann sich nicht rausreden, sie hätte ihre rbb-Pappenheimer nicht gekannt.
 
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Oha, neue Infos gibt es gerade bei tagesspiegel.de im Morgen-Newsletter:

Dem Abgang von Radio-Eins-Musikchefin Anja Caspary gingen nach Checkpoint-Informationen erhebliche Tonstörungen voraus – im Sender kursiert ein 106 Seiten umfassendes Dossier voller Vorwürfe gegen die Journalistin. Dabei geht es vor allem um Machtmissbrauch und unangemessenes Verhalten gegenüber Untergebenen und freien Mitarbeitern. Am 16. Februar hatte RBB-Intendantin Katrin Vernau bei einer von ihr einberufenen Vollversammlung mitgeteilt, dass sie über die Personalie informiert sei, die gemeldeten Fälle auswerten und Konsequenzen ziehen werde. Zuvor war bereits Anfang Dezember eine Radio-Eins-Vollversammlung in dieser Sache eskaliert.

In einem Facebook-Post hatte Caspary am vergangenen Donnerstag die Trennung öffentlich gemacht. Darin fehlte allerdings ein Satz aus der ansonsten gleichlautenden Mail an die Belegschaft: „Natürlich habe ich in all den Jahren auch Fehler gemacht, aber nicht mit Absicht, und niemals wollte ich jemanden verletzten.“ Der RBB begründet den Abgang offiziell mit „Veränderungen der Organisationsstruktur“. Caspary, die einen exzellenten Ruf als Musikjournalistin hat, war seit mehr als 25 Jahren bei Radio Eins; 2015 wurde sie zur Musikchefin befördert, als Nachfolgerin des verstorbenen Peter Radszuhn. Von ihren Aufgaben war sie in der vergangenen Woche mit sofortiger Wirkung freigestellt worden. Nach Angaben des RBB soll ihr an eine andere Stelle außerhalb von Radio Eins angeboten werden.
 
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Man könnte ihn ja bei der Gelegenheit auch verlinken!

 
106 Dossier-Seiten? Was macht eigentlich noch Robert Skuppin? Hat er alles mitgetragen oder kriegt er nicht mehr mit, was in seinem Sender passiert?

Eskalierte Radioeins-Vollversammlung Anfang Dezember? Da hat man also drei Monate Zeit gehabt um dann diese "Show" letzte Woche auf die Beine zu stellen? Respekt! Naja wenigstens wir hier hatten unseren "Spaß".
 
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Meine Herren, ohne Rücksicht gleich auf den nächsten drauf. Letzte Woche Caspary jetzt Skuppin.
Adolar, Respekt. Und was du hier alles beigetragen hast. Demut?

Ich deute das so, dass man die Position des radioeins-Musikchefs ala Radszuhn und Caspary einspart. Also eine Tätigkeit, wie man sie in der 25-Jahre Doku gesehen hat, wo die Musikredaktion in trauter und entspannter Runde abhängt und die Neuerscheinungen sichtet. Das muss natürlich nicht heißen, dass sich die radioeins-Musikfarbe ändert, aber sie wird eventuell weniger menschlich und nerdig zustandekommen, wie es Anja Caspary hier noch erzählt hat:

Demut ist [...] das Bewusstsein, zu erkennen, wie wenig du weißt, und dass das, was du glaubst zu wissen, nicht absolut ist. Daraus resultiert das moralische Bedürfnis, eine Möglichkeit zu finden, mit der Unwissenheit, den Zweifeln und Einschränkungen in deinem Leben zurecht zu kommen.
 
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