• Wie aus den radioforen.de-Nutzungsbedingungen hervorgeht, darf kein urheberrechtlich geschütztes Material veröffentlicht werden. Zur Identifizierung von Interpret und Titel (o.ä.) dürfen jedoch Hörproben bis zu 30 Sekunden angehängt werden. Was darüber hinausgeht, können wir nicht tolerieren.

Unser Lied für Liverpool 2023

In der Tat. Glaubt ernsthaft jemand, dass Ikke Hüftgold besser abgeschnitten hätte? Also ich glaube das nicht.
Ja, hier. Ikke.

Mich freut es jedenfalls, dass der ESC wieder ein Quotenhit war und sich Diskussionen um die Einstellung somit fast erübrigt haben dürften. Natürlich ist das hier im Forum etwas anders.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also zunächst mal fand ich die Show, wie auch meine US-Mitgucker gelungen. Natürlich die Vielfalt der Musikbeiträge, der Fluss, die Moderation, etc. Da waren sogar die showverwöhnten Amis beeindruckt.

Ich wiederkäue ja ständig meine These, dass es eine Mischung aus Authentizität und den Nerv des Publikums zu treffen braucht, um bei Eurovision was zu reißen. Da fiel Deutschland nach meiner Meinung in beiden Kategorien haushoch durch.

We're so happy we could die

Nun ist es dummerweise so, dass in Europa gerade nicht aus purem Glück, sondern im Bombenhagel gestorben wird,, und das schon seit fast anderthalb Jahren. Ich meine, geht's noch etwas instinktloser? Das hat ja auf subtilere Art fast die Qualität des Insta-Silvester-Videos der Ex´Verteidigungsministerin.

Authentizität ist immer Auffassungssache, aber für mich hatte die Nummer insbesondere zwischen all den anderen einen guten Fremdschäm-Faktor. Es wirkte aufgesetzt.

Naja, beim NDR fragt man sich jetzt bestimmt schon panisch, wo in aller Welt man einen Meter Teichfolie in Neongrün herbekommt oder solche kruden Nail-Extensions.
 
Üblicherweise picken sie sich fürs deutsche Dudelradio ja bekanntlich alle paar Jahre mal einen Titel raus, und zwar einen der stinklangweilig ist - und nicht Siegertitel war. Und die laufen bis heute ohne Unterbrechungen.

2014: Common Linnets - Calm before the storm (Finale Platz 2)
2016: Frans - If i were sorry (Finale Platz 5)
2018: Michael Schulte - You let me walk alone (Finale Platz 4)

2021 gab es das Kuriosum, dass man zwar die Sigertruppe gespielt hat, aber mit einem völlig anderen Lied.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wo genau ist da jetzt das Problem? Offenbar hatte man mit den Titeln den richtigen Riecher, sonst wären die längst rausgeflogen aus der Rotation.
 
Mein Highlight beim ESC dieses Jahr: die Twitter-Kommentare von Oliver Kalkofe zu den einzelnen Interpreten während der Show...

Und wieder toben in den sozialen Medien die Diskussionen, warum Deutschland sich nicht aus dem ESC zurück zieht. Es wäre ja unverschämt, dass man als (angeblich) größter Geldgeber immer nur letzter wird. Klar, würde Deutschland nicht durch die Gelder automatisch im Finale stehen, wären wir vermutlich schon im Halbfinale draußen...

Möglicherweise sind die schlechten Platzierungen auch ein Spiegelbild Deutschlands, was das Ansehen in Europa betrifft. Mit erhobenem Zeigefinger der Welt zu erklären, was angeblich alles korrekt und richtig ist, kommt nicht gut an. Wir sind ein Export-Land und es wird ungemütlich für uns, wenn Amerika, China und Indien Deutschland ins Abseits schießt.

Wir können aber auch nicht aus allen Wettbewerben aussteigen, bei denen wir nichts mehr reißen. Bleiben wir dann auch der Fußball EM/WM, der Champions-League, usw. fern? Ok, da entscheidet die eigene Leistung, nicht das Urteil von außen.

Dass Stefan Raab es beim ESC besser macht, glaube ich auch nicht. Lena war 2010 ein Glücksfall für uns, weil sie im Vorfeld des ESC-Finales schon von den europäischen Medien enorm gepusht wurde. Das lag wohl weniger an ihrem seichten Liedchen, sondern an ihrem lolitahaftem Auftreten. Der ESC wird bekannterweise schon vor dem Finale entschieden, wenn sich die Medien auf bestimmte Teilnehmer einschießen.

Ich wäre dafür, dass Deuschland seine Zahlungen an den ESC verringert und ganz normal das Halbfinale durchläuft. Fliegen wir dann schon raus, ist es auch egal. Besser, als gestande Künstler in die Blamage des Letzten zu schicken. Ein Wunder, dass sich immer noch Bands oder einzelne Sänger dazu entscheiden, da mitzumachen.

Die alten Zeiten des ESC, als noch der Gesang und die Message im Vordergrund stand, sind lange vorbei. Heute zählt viel Tamtam, das richtige Marketing und evtl. noch 50% politisches Standing beim ESC.

Es ist doch wunderbar, dass Schweden 2024, genau 50 Jahre nach dem Sieg von Abbas "Waterloo" wieder den ESC ausrichten darf! So ein Zufall, oder? 😁
 
Möglicherweise sind die schlechten Platzierungen auch ein Spiegelbild Deutschlands, was das Ansehen in Europa betrifft. Mit erhobenem Zeigefinger der Welt zu erklären, was angeblich alles korrekt und richtig ist, kommt nicht gut an.
Möglicherweise hat man auch einfach in Deutschland nur zu wenig Cojones, um mal einen Beitrag zu entsenden, der wirklich mal was kann. Ja, ich glaube, daß es solche Titel in Deutschland gibt. Nein, ich glaube nicht, daß das, was wir in jüngerer Zeit geschickt haben, dieses Kriterium wirklich erfüllt, das meiste waren doch Abziehbilder dessen, was in den Charts vor sich mehr oder weniger ungeliebt vor sich hindümpelt.

Dass Stefan Raab es beim ESC besser macht, glaube ich auch nicht. Lena war 2010 ein Glücksfall für uns, weil sie im Vorfeld des ESC-Finales schon von den europäischen Medien enorm gepusht wurde. Das lag wohl weniger an ihrem seichten Liedchen, sondern an ihrem lolitahaftem Auftreten.
Ja, sicher auch, aber auf der anderen Seite war Raab eben auch jemand, der wußte, welche Knöpfe man drücken mußte, um Aufmerksamkeit zu erregen. Und es ist bestimmt kein Zufall gewesen, daß die meisten Stimmen für seine Leuts aus dem unmittelbaren geografischen Umland oder aus den Urlaubshochburgen Deutschlands gekommen sind.

Die alten Zeiten des ESC, als noch der Gesang und die Message im Vordergrund stand, sind lange vorbei.
Die existierten praktisch nie. Der ESC war immer ein Autorenwettbewerb. Es gab vielleicht mal einige Lieder mit Botschaft, aber die meisten kamen inhaltlich über Heididei doch nie wirklich hinaus, bevorzugtes Liebes-Heididei oder Liebes-Aus-Heididei. Und guter Gesang mag vielleicht ein gutes Mittel zwecks Aufmerksamkeitserregung gewesen sein, aber auch keine Garantie. Wie war das mit Joy Fleming? Platz 17 von 19?

Gruß
Skywise
 
Ich wäre dafür, dass Deuschland seine Zahlungen an den ESC verringert und ganz normal das Halbfinale durchläuft. Fliegen wir dann schon raus, ist es auch egal. Besser, als gestande Künstler in die Blamage des Letzten zu schicken. Ein Wunder, dass sich immer noch Bands oder einzelne Sänger dazu entscheiden, da mitzumachen.
:thumbsup:
:thumbsup:
 
Wie paßt das zusammen?
Na ja, glaubst Du, daß Charts heutzutage noch irgendwas über die bundesweite Beliebtheit von Titeln aussagen? Um in den Charts zu landen, braucht man doch heute nur einen Bruchteil der Verkaufszahlen von vor 20 Jahren oder nur noch ein paar gebündelte Klicks von den Homies, auch wenn die eigentliche Musik ganz woanders spielt und sich auf mehrere Interpreten und Titel "streut". Mag aber auch sein, daß es daran liegt, daß ich immer noch niemanden finden konnte, der mir eine Erklärung geliefert hat für das Phänomen Capital Bra mit seinen unzähligen Nr. 1-Titeln; tatsächlich scheint die Meinung über seine musikalishe und inhaltliche Qualität ziemlich einhellig auszufallen - aber erfolgreich ist er ja trotzdem, auch wenn ich nicht glaube, daß es viele Leute gibt, die spontan ein Capital-Bra-Lied anstimmen könnten.

Gruß
Skywise
 
Ich wäre dafür, dass Deuschland seine Zahlungen an den ESC verringert
Wie oft muss man diese falsche Behauptung eigentlich noch korrigieren?
Die ARD zahlt nicht für den ESC alleine Gelder an die EBU. Da geht es um viel mehr Dienstleistungen im Bereich TV und Radio(!). Beim Radio werden über EBU-Leitungen Konzerte aus aller Herren Länder übertragen.
Im TV geht es um den Austausch von Nachrichtenbildern aus der ganzen Welt, die von der EBU organisiert und den Partnern zur Verfügung gestellt werden, wenn es z.B. Naturkatastrophen in Italien oder Spanien gibt, oder ein Politiker in New York vor der UNO spricht. So kamen auch die Bilder aus Kiev, die Deutsche Welle und NDRinfo in den ersten Tagen des Krieges auf youtube stellten, über EBU-Leitungen.
Auch Sportereignisse kommen über Leitungen der EBU. So muss kein deutscher Sender unbedingt einen eigenen Ü-Wagen losschicken, wenn in Baku irgendein Sport-Dingsbums stattfindet.
Der ESC dürfte den geringsten Teil der an die EBU zu entrichtenen Beträge sein.
 
glaubst Du, daß Charts heutzutage noch irgendwas über die bundesweite Beliebtheit von Titeln aussagen?
Gibt es denn - abseits der DSDS-Fälle - irgendwelche Belege für diese These? Musik, Plattenverkäuft (v.a. physische/optische Tonträger) oder Chartplatzierungen sind doch heute für die Künstler dermaßen unwichtig, dass es sich für die Labels schlichtweg gar nicht mehr lohnen dürfte, Testkäufer loszuschicken, die für 12 Euro Mindestlohn die Stunde in großen Massen Singles kaufen, die es ohnehin kaum noch gibt.

In die Charts spielen doch mittlerweile auch die Downloads und Streamings bekannter Portale hinein. Insofern dürften die off. Verkaufslisten doch weitaus mehr Aussagekraft haben als die Radio-Airplay Charts, die man z.B. beim MDR als Grundlage heranzieht. Denn die Radiostationen spielen keineswegs das, was in den Charts ist, was also viel gestreamt wurde. Und das ist ein großes Problem mittlerweile.

Ansonsten gibt es auch noch die "offiziellen German Streaming Charts", die man benutzen könnte.

Beim Radio werden über EBU-Leitungen Konzerte aus aller Herren Länder übertragen.
Wieviele waren das im vergangenen Jahr? Das würde mich wirklich mal interessieren, zumal selbst innerdeutsche Live-Übertragungen von E-Musik Konzerten mittlerweile die absolute Ausnahme sind! Wurde z.B. Europes biggest danceshow auf diese Weise zu Fritz und 1Live zugeführt? Oder über Sat?
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt es denn - abseits der DSDS-Fälle - irgendwelche Belege für diese These?
Höchstens Gedankenspiele und Beobachtungen.

Musik, Plattenverkäuft (v.a. physische/optische Tonträger) oder Chartplatzierungen sind doch heute für die Künstler dermaßen unwichtig, dass es sich für die Labels schlichtweg gar nicht mehr lohnen dürfte, Testkäufer loszuschicken, die für 12 Euro Mindestlohn die Stunde in großen Massen Singles kaufen, die es ohnehin kaum noch gibt.

In die Charts spielen doch mittlerweile auch die Downloads und Streamings bekannter Portale hinein. Insofern dürften die off. Verkaufslisten doch weitaus mehr Aussagekraft haben als die Radio-Airplay Charts, die man z.B. beim MDR als Grundlage heranzieht.
Na ja, "eben" würd' ich sagen. Hinzu kommen noch bewußte Verschiebungen aufgrund von priorisierten Streams bei Streaminganbietern oder auf youtube, in die man halt mal reinklickt, weil man gerade da ist, umgekehrt fallen die Albenverkäufe der Künstler selbst wahrscheinlich aus den Statistiken raus, sofern sie nicht über ein Label vertreiben ... irgendwie habe ich immer mehr das Gefühl, daß sich die Zahlen rund um die Musikbranche immer mehr verzerren, aber deshalb keineswegs transparenter werden, weil auch der Markt immer dezentraler wird.

Denn die Radiostationen spielen keineswegs das, was in den Charts ist, was also viel gestreamt wurde. Und das ist ein großes Problem mittlerweile.
Sehe ich nicht unbedingt so. Ich sähe da das Radio eigentlich lieber in einer Rolle als Gegengewicht, meint: eher in einer gestalterischen als in einer rekapitulierenden Rolle, aber ich glaube, diese Hoffnung ist mehr oder weniger während Corona verstorben, als man es als Radiosender eigentlich richtig leicht gehabt hätte, Akzente für den heimischen Musikmarkt zu setzen. Als da draußen die Künstler nach dem Staat gerufen haben. Und Sender darüber berichteten, ohne allerdings auch nur einen spürbaren Deut an der eigenen Musikgestaltung zu ändern, als ob man völlig vergessen hätte, daß man selbst auch Plattform ist.

Gruß
Skywise
 
Mit welcher selbstgefälligen Arroganz nimmt sich der NDR diese Aussage heraus? Es steht dem NDR doch gar nicht zu, sich selbst zu nominieren. Innerhalb der ARD ist der NDR als Ausrichtiger höchst umstritten nach den jahrelangen Misserfolgen. Es wird Zeit dass der SWR das Zepter übernimmt. Der NDR hat keinen Anspruch darauf, auf Lebenszeit diesen Wettbewerb auszurichten. Wieviele Jahre will man denn in Hamburg noch so weitermachen? Es muss doch Verträge geben. Wann endet dann bitte endlich die miserable Ära NDR?
 
Zuletzt bearbeitet:
Praktizieren wir doch bereits seit Jahren.
Ja wenn man es so sieht 😄

Großartige Analyse! Genau so haben 47 Fachjurys mit jeweils fünf oder sechs Experten besetzt, sowie ein paar Millionen Fernsehzuschauer aus ganz Europa ihre Entscheidung gefällt: Sie gucken sich den Wettbewerb an und überlegen dann, welches Land sie lieben und welches nicht und vergeben danach ihre Punkte.
Ich kenne die genauen Gründe nicht aber von irgendwas muss es ja kommen.
Und die Titel die wir hinschicken mögen meist nicht gut sein aber eben auch nicht schlechter als das, was da durchschnittlich aufgeführt wird.

Darum nächstes Mal einfach mit einem abgewrackten Schlager-Onkel im roten Showanzug versuchen. Mit einer richtigen Schnulzen-Nummer. Fände ich amüsant.
 
Dass das mit den Statistiken alles Quatsch ist, beweisen doch die Gastgeber selbst äußerst eindrucksvoll: Der britische Beitrag war qualitativ sehr viel schlechter als unser eigener und zudem auch noch ziemlich mies gesungen. Trotzdem kam Mae Mueller am Ende mit 24 Punkten noch vor Deutschland.

Und auch Peter Urbans seltsame Theorie (die sich aber seit Jahren wacker hält), dass ein Startplatz möglichst weit hinten bei der Punktevergabe "von Vorteil" sei, weil sich die Zuschauer an die vorderen Startpositionen und die dazugehörigen Lieder zum Zeitpunkt des Votings gar nicht mehr erinnern (was mehr über die Qualität der eingereichten Beiträge aussagt als über das Gedächtnis des Zielpublikums), wurde damit entkräftet, denn die Briten waren Letzter bei der Präsentation der Beiträge, direkt vor dem Voting.

Ich denke dass da im Hintergrund ganz andere Mächte die Fäden ziehn, Wettmafia, Kartelle oder ähnliches. Anders ist der Fluch der auf Deutschland lastet, gar nicht zu beschreiben. Es grenzt aus heutiger Sicht an ein Wunder, dass Lena damals gewonnen hat. Wurde das ausgeknobelt weil kein anderes Land auf dem Hochplateau der Finanzkrise seinerzeit kein Geld hatte um den Großevent im Folgejahr auszurichten?

Nach der Lügengeschichte mit der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland 2006 glaube ich gar nichts mehr!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Lena war das eher das Gesamtpaket. Und Raab selbt ist auch nicht auf den Kopf gefallen, was Marktingstrategien anbelangt. Da stimmte einfach alles. Sowas passiert dir aber auch nur alle paar Jubeljahre.
 
Gibt es eigentlich Zahlen über die vollständigen Platzierungen? Bei dem aktuellen System ist es doch irrelevant, ob man 11. oder 26. in einem Land wird. Alle bekommen null Punkte, ist aber eine ziemliche Spanne. Theoretisch hätte der Lost-Lord zwanzig mal auf 11 gelegen haben können, richtig?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben