DAB+ österreichweit

5G Broadcast wollen die Beiden genauso nicht wie DAB+.
Das ist auch meine Meinung. Denn wenn 5G Broadcast eines Tages spruchreif sein sollte, dann wird man halt gleich wieder auf eine ganz andere Technologie hoffen und warten, vielleicht gleich auf 8G Broadcast oder was auch immer......😉 Soll heißen, die UKW-Platzhirsche werden "warten" und "warten"....
 
Zuletzt bearbeitet:
5G Broadcast - irgendwie fehlts mir da grad am Nutzen.
Wozu braucht man das? Verbratet man damit kein Datenvolumen mehr?
Nein, tut man nicht. Der Name "5G Broadcast" ist eigentlich ein bisschen irreführend. Das Signal wird zukünftig wie DAB+ von den großen Sendeanlagen der ORS ausgestrahlt. Man braucht zum Empfang nicht einmal eine SIM-Karte. Die Mobilfunkbetreiber haben dabei nichts zu sagen (weswegen sie auch gegen 5G Broadcast sind. Für die ist das eine Konkurrenz). Der Vorteil ist, dass man nahtlos zwischen richtigem 5G und 5G Broadcast wechseln kann. Auf diese Weise können TV- und Radiostationen interaktive Zusatzdienste anbieten. Die User haben über das Handynetz einen Rückkanal. Außerdem werden dank 5G Broadcast die Server der Anbieter entlastet, weil nicht für jeden Nutzer ein eigenes Signal gestreamt werden muss. Das Signal kommt ja vom Rundfunksender und wird nur jeweils einmal für alle ausgestrahlt.

Nach aktuellen Planungen soll 5G Broadcast in allen Smartphones verbaut werden. Und "normale" Radiogeräte werden dann sicherlich folgen. Was am meisten für 5G Broadcast spricht: Es ist ein weltweiter Standard, während DAB+ hauptsächlich auf Europa beschränkt ist. Daher würde ich nicht ausschließen, dass es sich durchsetzt.
ORF und KroneHit wollen nur Zeit schinden, denn auch 5G Broadcast wollen die Beiden genauso nicht wie DAB+.
ORF und KroneHit haben beide angekündigt, ihr Programm über 5G Broadcast ausstrahlen zu wollen.
 
Danke @MaisonBlanche
Aber jetzt weiß ich trotzdem nicht, wozu man das braucht und das besser als DAB+ sein soll.
Einzig 5G ist vermutlich schneller verfügbar, als DAB+
Und die Interaktivität, die du nennst, könnte man nennen. Aber obs wer braucht?
 
ORF und KroneHit haben beide angekündigt, ihr Programm über 5G Broadcast ausstrahlen zu wollen.
Ich kann es einfach nicht mehr hören, worauf der ORF und u.a. auch KroneHit so alles warten.....

Unten angeführte Seite fasst es schön zusammen, warum 5G Broadcast für das Radio wenig geeignet erscheint:

 
worauf der ORF und u.a. auch KroneHit so alles warten
Ist doch konsequent: Aussitzen, DAB aushungern und sich gegenseitig die Konkurrenz vom Leib halten. Geld haben beide genug um durchzuhalten, bis die DAB-Neulinge mangels Hörern aufgeben oder ihnen in Sachen Finanzen die Puste ausgeht. Der eine, weil er penetrant Werbung im Programm hat und der andere weil er auf Kosten der Bürger lebt. Die können sich das Warten auf Godot leisten.
 
Kronehit und der ORF warten nicht, sie senden ja bereits seit Monaten über den 5G Broadcast Testbetrieb in Wien (further evolved Multimedia Broadcast Multicast Service“ (feMBMS)).


Hier das Programmangebot:
ORF 1 Fernsehen Österreichischer Rundfunk (ORF) nach § 3
Abs. 1 Z 2 ORF-Gesetz (ORF-G), BGBl. Nr.
379/1984 idF BGBl. I Nr. 247/2021;
ORF 2 Fernsehen ORF nach § 3 Abs. 1 Z 2 ORF-G;
Ö1 Hörfunk ORF nach § 3 Abs. 1 Z 1 ORF-G;
Ö3 Hörfunk ORF nach § 3 Abs. 1 Z 1 ORF-G;
FM4 Hörfunk ORF nach § 3 Abs. 1 Z 1 ORF-G;
Servus TV Fernsehen Red Bull Media House GmbH
Kronehit Hörfunk KRONEHIT Radio BetriebsgmbH.
KRONEHIT TV Fernsehen KRONEHIT Radio BetriebsgmbH

Lt. diesem Bescheid werden die folgenden Frequenzen verwendet (aber das mit 662 bis 672 MHz glaube ich nicht, weil es in das 8-MHz-Raster passen muss, weil ja weiterhin im normalen TV-Bereich).

Es ist also Kanal 45 in Wien (666 MHz).
 „WIEN 1 (Kahlenberg) 662 MHz bis 670 MHz“ (Beilage 1.)
 „WIEN 8 (Liesing) 662 MHz bis 672 MHz“ (Beilage 2.)
 „WIEN 8 (Liesing) 638 MHz bis 646 MHz“ (Beilage 3.)

Leider komme ich auch in den nächsten Monaten nicht nach Wien, um das mit einem SDR (zB HackRF) mitzuschneiden. Die erforderliche Software hab ich auf Github gefunden, da ist die ORS federführend.

Hinweis: Das geht nicht mit einem RTLSDR-Stick, dafür reicht die Bandbreite NICHT aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
In diesem Artikel findet sich der Punkt: "Mehr Radio":

Bedeutet dies nun, dass der ORF sowie die Privaten ungehindert und ohne irgendwelche Restriktionen viele Radioprogramme via DAB+ verbreiten dürfen?

"

Mehr Radio​


Einstimmig hat der Verfassungsausschuss eine von den Koalitionsparteien vorgeschlagene Novelle zum Privatradiogesetz und zum Audiovisuelle Mediendienste-Gesetz angenommen, mit der einige geltende Beschränkungen für Betreiber von Privatradios gelockert werden. Damit soll zum einen der Ausbau des Angebots an digitalen Radioprogrammen beschleunigt und zum anderen Betreibern von privaten Radiosendern die Finanzierung ihrer Programme erleichtert werden.

Durch DAB+, 5G-Broadcast und digitale Streamingkanäle hätten sich die Ausspielkanäle vervielfacht und die davor durch beschränkte Frequenzkapazitäten bestehende Gefahr der Dominanz einzelner Veranstalter verringert, hieß es dazu in den Erläuterungen zur Novelle. Kurt Egger (ÖVP) sprach im Ausschuss von einem Zukunftssignal für das digitale Privatradio. Digitalradio an sich sei in Österreich im Vormarsch, mit der Novelle würden die Rahmenbedingungen für eine weitere Belebung gesetzt. Auch Eva Blimlinger (Grüne) sieht die Maßnahmen als wichtigen Schritt für die Zukunft des Hörfunkzeitalters, für das es mehr Sendeplätze brauche. Christian Lausch (FPÖ) signalisierte seine Zustimmung, weil auch der Verband der Privatsender deutlich gemacht habe, dass die Novelle eine wichtige Weichenstellung darstelle. Aus Sicht von Henrike Brandstötter (NEOS) wird mit der Novelle eine erweitere Möglichkeit für Marktteilnehmer geschaffen, ohne andere auszuschließen."
 
Bedeutet dies nun, dass der ORF sowie die Privaten ungehindert und ohne irgendwelche Restriktionen viele Radioprogramme via DAB+ verbreiten dürfen?
In dem von dir zitierten Text steht ja, dass es eine Novelle des Privatradiogesetzes ist. Der ORF ist öffentlich-rechtlich und unterliegt daher nicht diesem Gesetz. Der ORF bekommt zwar auch ein paar Lockerungen, aber soweit ich weiß, ändert sich im Radiobereich nichts. Weder ist es ihm erlaubt, alle Ö2-Programme österreichweit auszustrahlen, noch darf er neue Programme produzieren.

Die privaten Radioanbieter dürfen jetzt mehr Programme produzieren. Die Anzahl ist aber auf 6 beschränkt. (Was ich auch gut finde. Es soll nicht ein Konzern den gesamten Radiomarkt beherrschen können)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die ORF-Gesetzesnovelle wurde im Verfassungsausschuss des Nationalrats eingebracht und wird nun im österreichischen Parlament festgezurrt. Statt der gerätegekoppelten Gebühr GIS wird es künftig eine Haushaltsabgabe in Höhe von 15,30 Euro pro Monat geben. In manchen österreichischen Bundesländern kommen noch Landesabgaben hinzu. Der ORF bekommt durch die Novelle mehr digitale Möglichkeiten:
Er darf künftig sowohl online-only als auch online-first produzieren. Allerdings muss der ORF ein Sparpaket einbringen, Werbebeschränkungen einhalten und sich an schärfere Transparenzbestimmungen auch in Sachen Nebeneinkünfte und Auftragsproduktionen halten. Die Medienbehörde KommAustria wird zuständig bei Differenzen um den Zugang von Sendern auf ORF-Plattformen.
 
In dem von dir zitierten Text steht ja, dass es eine Novelle des Privatradiogesetzes ist. Der ORF ist öffentlich-rechtlich und unterliegt daher nicht diesem Gesetz. Der ORF bekommt zwar auch ein paar Lockerungen, aber soweit ich weiß, ändert sich im Radiobereich nichts. Weder ist es ihm erlaubt, alle Ö2-Programme österreichweit auszustrahlen, noch darf er neue Programme produzieren.

Die privaten Radioanbieter dürfen jetzt mehr Programme produzieren. Die Anzahl ist aber auf 6 beschränkt. (Was ich auch gut finde. Es soll nicht ein Konzern den gesamten Radiomarkt beherrschen können)

Dies dürfte zumindest bedeuten, dass die Privaten in Österreich Zukunft rein theoretisch mehr Programme auf DAB+ verbreiten können oder werden als derzeit.

Den ORF österreichweit auf DAB+ wird es wohl lange noch nicht geben?
 
Ja, das ist richtig. Die Privaten können jetzt mehr Programme produzieren. Ich glaube, dass das einige auch machen werden. Der Kronehit-Chef hat vor einiger Zeit in einem Interview schon mal was anklingen lassen.

Den ORF österreichweit auf DAB+ wird es wohl lange noch nicht geben?
Der ORF hat seit letztem Jahr einen neuen Generaldirektor. Er macht schon ein paar Sachen anders als sein Vorgänger. Z.B. beteiligt sich der ORF jetzt an der privaten Streamingplattform Joyn (ProSiebenSat.1-Konzern), was früher undenkbar gewesen wäre. Wie seine Position zu DAB+ ist, ist aber meines Wissens nicht bekannt. Generell schaut es so aus, als würde der ORF voll auf das kommende 5G Broadcast setzen, von dem aber noch niemand weiß, wie schnell und ob es sich verbreiten wird. Ich gehe nicht davon aus, dass der ORF in nächster Zeit über DAB+ sein Programm ausstrahlt, aber wenn die Hörerzahlen weiter zunehmen, würde ich das nicht ganz ausschließen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ja aber glaubt man wirklich dass solche konservenprogramme die leute zum umstieg auf dab+ bewegt.

ich finde es furchbar, dass hörfunkveranstalter nun 6 programme anbieten können.

gute nacht österreich ...
 
Sei doch froh. Wenn es mehr Radiopragramme gibt, wird auch Dab+ mehr gehört. Es müsste aber mal ordentlich Werbung gemacht werden, das es Dab+ gibt.
 
Ich glaub, was er meint ist:
Warum soll jemand auf DAB+ wechseln, wenn in etwa das Gleiche ohnehin schon auch auf UKW läuft?
Der einzige Vorteil von DAB+ dabei ist, wenn ihr mich fragt, dass dort weniger Werbung läuft.
 
Wir hören in der Firma über DAB+ immer Rock Antenne
Ich bersönlich könnte mir auch noch die Oldie Antenne den Schwestersender der Rock Antenne im österreichischen DAB+ vorstellen.
 
Ich bin da eher vorsichtig, bevor ich mich freue.

Der derzeitige Bundesmux deckt ja Österreich kaum wirklich gut ab, ausgenommen vielleicht an den Autobahnen und Landeshauptstädten.

Wird der zweite Bundesmux auch so lückenhaft? Fragen, die wiedereinmal unbeantwortet bleiben werden. Schade eigentlich.
 
Wird der zweite Bundesmux auch so lückenhaft? Fragen, die wiedereinmal unbeantwortet bleiben werden. Schade eigentlich.
Steht in der Verordnung, die im Text verlinkt ist:

1. Versorgungsgrad (zu § 3 Abs. 1 Z 1):
a) eine Versorgung von zumindest 50 vH der österreichischen Bevölkerung innerhalb eines Jahres ab Rechtskraft der Zulassung;
b) eine Versorgung von zumindest 75 vH der österreichischen Bevölkerung, jedenfalls die Versorgung der Landeshauptstädte und der Ballungsräume innerhalb von drei Jahren ab Rechtskraft der Zulassung;
c) ein Konzept zum Ausbau der Versorgung außerhalb der Ballungsräume, insbesondere entlang von Bundesstraßen mit nach Zeitpunkt und Umfang definierten Ausbaustufen, innerhalb von fünf Jahren ab Rechtskraft der Zulassung;
d) ein Konzept für eine Versorgung von 90 vH der österreichischen Bevölkerung innerhalb von fünf Jahren ab Rechtskraft der Zulassung;
vh steht für Prozent. 75% erreicht man mit ein paar großen Sendeanlagen. Die meisten Menschen in Österreich leben auf dem Streifen zwischen Salzburg und Wien, im Raum Graz und im Raum Innsbruck.

Interessant ist der Punkt mit der Versorgung der Bundesstraßen. Aber da gibt es keine konkrete Vorgabe, sondern es muss nur ein Konzept vorgelegt werden.

Es ist aber nicht gesagt, dass die ORS wieder der Betreiber sein wird. Womöglich kommt ein anderes Unternehmen zum Zug (Interessenten gibt es angeblich) und die könnten vielleicht motivierter sein, flächendeckender auszubauen. Andererseits hat kein anderes vergleichbares Unternehmen so ein hohes Budget wie die ORS...
 
vh steht für Prozent. 75% erreicht man mit ein paar großen Sendeanlagen. Die meisten Menschen in Österreich leben auf dem Streifen zwischen Salzburg und Wien, im Raum Graz und im Raum Innsbruck.
Ich vermute, dass die meisten Menschen DAB+ Radios nur im Autoradio haben, und mit dem Auto wird eben gefahren, auch in Ecken, die nicht von den 75% erreicht werden.

Seit Jahren hat der derzeitige Bundesmux nur 14 Sender und dies ist nicht wirklich ausreichend. Dies gibt nur Auftrieb zur Diskussion "Wozu DAB+ wenn der Empfang so schlecht ist" Weitere Sender sind da offenbar bis heute dennoch nicht vorgesehen? Da wird von niedrigen Kosten bei DAB+ gesprochen, nur weitere Sender will man auch nicht, offenbar wegen der Kosten.....

Hier ist logischerweise die Frage ob ein weiterer Bundesmux dann mehr als 14 Sender in Betrieb nimmt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Viele Regionen in Österreich haben oft ausgezeichneten Empfang vom angrenzenden Ausland. Gutes Beispiel wäre hier das Tannheimer Tal und generell viele Orte im westlichen Tirol.
 
Zurück
Oben