Funkhaus historisch: Nalepastraße

AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

Es ist aber auch sehr viel in der NachwendeZeit verloren gegengen. Ausserdem fehlt der s.g. Eigenbandbestand ja völlig.
 
AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

Beim MDR ist einiges aus den Beständen der Bezirksfunkhäuser (Sachsen,Sa.-Anhalt, Thüringen) gelandet. Am besten mal nachfragen.

Aber vieles ist nach der Wende gelöscht worden. Was im Archiv für nicht erhaltenswert befunden wurde ist in die Heizung gekommen. Naja !!
 
AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

ChristopherBerlin schrieb:
hier ein aktuelles Bild aus dem Schaltraum in der Nalepastraße. Aufgenommen am 5.2.06 bei einer Livesendung von Radio Fritz aus der Nalepastraße. Es ist der gleiche Raum der in diesem Forum mit einem Foto aus dem 5oer Jahren gezeigt ist.

Hallo allerseits, bißchen spät, daß ich noch auf diesen Beitrag reagiere. Bin halt neu hier und habe das eben erst zu Gesicht bekommen. Viele Grüße an die Gemeinde. Aber: "aus dem Schaltraum" ist nicht ganz korrekt. Dies ist einer der beiden Schalträume, nämlich der Schaltraum im Block A. Übrigens trotz der Zweckentfremdung der Technik ein sehr schönes und lebendiges Foto. Ja, und dann gab es natürlich noch den neueren und auch moderneren Schaltraum im Block E. Letzterer dort natürlich für die nationalen Programme Radio DDR, Berliner Rundfunk usw. (K5 bis K12), während der SR im Block A den Deutschlandsender und RBI bedient hat (K1 bis K4 und K13). In beiden Schalträumen habe ich um 1970 herum eine zeitlang gearbeitet.
 
AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

Beim nochmaligen intensiven Betrachten besagten Bildes fällt mir doch grad die Uhr ins Auge ... - ob der Zeigerstand wohl irgendeine besondere Bedeutung hat ???
 
AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

Lauschangriff schrieb:
Beim nochmaligen intensiven Betrachten besagten Bildes fällt mir doch grad die Uhr ins Auge ... - ob der Zeigerstand wohl irgendeine besondere Bedeutung hat ???
Nein, ich glaube nicht, daß das ein Zufall ist. Da hat wohl jemand buchstäblich an der Uhr gedreht. Die Symbolik ist leider vielsagend.
 
AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

Neben den beiden Schalträumen müßte es doch eigentlich auch noch einen separaten Postübergaberaum gegeben haben. Wo war der eigentlich? (Und falls es ihn doch nicht gab: Wo gingen denn die Sendeleitungen ab?)


Und es gibt inzwischen wieder Neuigkeiten:

http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/31.08.2006/2745460.asp
http://www.welt.de/data/2006/08/31/1017047.html
http://www.tagesspiegel.de/berlin/nachrichten/ddr-funkhaus/73071.asp
http://www.tagesspiegel.de/dritte-seite/archiv/06.09.2006/2755643.asp
 
AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

K 6 schrieb:
Neben den beiden Schalträumen müßte es doch eigentlich auch noch einen separaten Postübergaberaum gegeben haben. Wo war der eigentlich? (Und falls es ihn doch nicht gab: Wo gingen denn die Sendeleitungen ab?)

Ich mußte erst eine Weile überlegen, bis mir klar wurde, daß es den Begriff "Postübergaberaum PÜR" in der Nalepastraße gar nicht gab. Sicherheitshalber habe ich nochmal bei meinem langjährigen Freund Bernd F. (heute Deutschlandradio) nachgefragt, der in der Nalepastraße bis Ende 1991 gewerkelt hat. Im Schaltraum Block A und auch im Block E gab es jeweils einen Meßraum, in dem auch gleich die Postentzerrergestelle untergebracht waren und in dem natürlich auch die Postkabel endeten. Ankommende und abgehende Leitungen führten aus beiden Schalträumen ins Rundfunkknotenamt in der Dottistraße in Lichtenberg. Die Meßräume waren bei beiden Schalträumen gleich links neben dem Eingang angeordnet (vom Eingang aus gesehen). Ich habe hier noch ein historisches Foto (K6 müßte es schon kennen), auf dem der Eingang zum Meßraum des Schaltraums Block A zu erahnen ist.

Schaltraum_A_Neujahr_1969_800.jpg


Gleich hinter dem jungen Mann (wer ist das wohl?) ist die Netzverteilung zu erkennen. Rechts neben der Netzverteilung ist der Eingang zum Meßraum.
BTW, neuerdings nennt man den PÜR "Signalübergaberaum", also SÜR. Denn es wird natürlich nicht die Post übergeben, sondern Audio- und Videosignale. Außerdem hat die Post auch nicht mehr viel mit den Signalen zu tun, allenfalls Pink T.

K 6 schrieb:

Ein sehr lesenswerter Artikel. Danke für den Link.
 
AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

Eine schöne Satellitenansicht des Rundfunkgeländes Nalepastraße 18-50:

http://maps.google.de/maps?f=q&hl=d...9356,13.501017&spn=0.004783,0.011426&t=h&om=1

Auf dem nachfolgenden Auszug habe ich mal eingetragen, wo was zu finden war. Man beachte die weit auseinander liegenden Schalträume A und E.

Rundfunk_Nalepastra%DFe.jpg


Denjenigen, die dort gewerkelt haben, wird sich sicher das Herz erwärmen. Mir jedenfalls geht es so. Ich habe meine Eintragungen aus der Erinnerung heraus vorgenommen und kann nicht ausschließen, daß Ungenauigkeiten entstanden sind. Ich wäre dankbar, wenn ich korrigiert werde. Aber selbst mit geringen Fehlern behaftet, kann man sich in etwa ein Bild vom Gelände machen.
 
AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

Jetzt sehe ich da endlich richtig durch! Faszinierend, nun klar nachvollziehen zu können, wo ich vor dreizehn Jahren rumgestolpert bin, wonach es dann um mich geschehen war ...


1993 müßte das nach meiner Erinnerung so ausgesehen haben:

K13 und K1: Vorproduktion DS Kultur. K13 (ehem. RBI) hatten sie dafür zur Aufnahme von Diskussionsrunden umgebaut (runder Tisch mit rund einem halben Dutzend UM70), in K1 hingen keine Gefell (mehr), sondern etwas anderes, wahrscheinlich U87?

K2: Sendeabwicklung 177 kHz.

K3: Sendeabwicklung DS Kultur; was war mit K4?

K6: DT64.

K7: Müßte Berliner Rundfunk gewesen sein?

K9...12: Dort dürften Radio Brandenburg und Fritz gesessen haben?

Korrekturen? Und wie war das bis 1990?
 
AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

K 6 schrieb:
1993 müßte das (Lindi: die Zuordnung der Kontrollräume) nach meiner Erinnerung so ausgesehen haben:
(...) Korrekturen? Und wie war das bis 1990?

Ich kann leider nur bis 1975 mitreden. Danach war ich ja in Adlershof. In meiner Zeit habe ich den Umzug von Block A nach Block E miterlebt. Nach dem Umzug von Berliner Rundfunk und Radio DDR nach Block E wurden die Räume K1 bis K4 umgebaut. K1 und K2 wurden RBI. K4 war Deutschlandsender, dann Stimme der DDR. K3 war Ausweichraum für die anderen K-Räume, wenn dort Meßtage waren. Bei dem genannten Umbau wurden K1 und K2 vollständig auf Ein-Mann-Betrieb umgebaut und K3 und K4 erhielten ein zusätzliches Bedienfeld an Stelle einer Bandmaschine. Das große Mischpult in der Truhe Z40 blieb für gelegentlichen Zwei-Mann-Betrieb erhalten. Mit Zwei-Mann-Betrieb ist hier gemeint, daß ein sogenannter Kontrolldienst am großen Mischpult arbeitete und zusätzlich ein sogenannter Abspieldienst die Bänder auflegte und von Hand einstartete. Beide Techniker standen bzw. saßen sich hierbei gegenüber.

K3 hatte eine zeitlang noch eine Sonderfunktion. Von August 1968 an wurde hier der Sender Vltava (Moldau) produziert. Dieser Sender begleitete den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in die Tschechoslowakei. Ausgestrahlt wurde das Programm meines Wissens nach über den Mittelwellen-Sender Dresden-Wachwitz. Ich hatte auch einige Male das 'Vergnügen', als Techniker während dieser Zeit in K3 zu arbeiten. Meiner Meinung nach (die ich auch anderswo unvorsichtigerweise äußerte) war dies ein ziemlich schwarzes Kapitel der Rundfunkgeschichte jener Jahre. Ein Zeitungsartikel hierzu findet sich hier http://www.berlinonline.de/berliner...ump.fcgi/1999/0225/feuilleton/0004/index.html

Die Regien in Block E waren waren zu meiner Nalepastraßenzeit etwa folgendermaßen aufgeteilt: K5 (?), K6 "Berliner Welle", K7 Stereoproduktionsraum, K8 "Berliner Rundfunk", K9 Produktionsstudio für z.B. Fußballkonferenz, K10-K12 "Radio DDR I und II". Genau kann ich mich aber nicht mehr erinnern, wie K10-K12 zugeordnet waren.
 
AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

Hallo Lindi,

die grandiosen Hörspielstudios sind bzw. waren in dem kleinen Gebäudeteil des Block B untergebracht, der auf dem Bild ohne Bezeichnung ist und dem Speisesaal vom Block A am nächsten liegt.
 
AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

Qualiton schrieb:
die grandiosen Hörspielstudios sind bzw. waren in dem kleinen Gebäudeteil des Block B untergebracht, ...

Du hast natürlich recht. Ich habe das in der Übersicht korrigiert. Ich konnte mich auch nicht mehr genau erinnern, wie die Säle abgekürzt wurden, S1 bis S4? H1 und H2 weiß ich noch. Aber waren es nur 2 Hörspielkomplexe? Ist halt doch schon zu lange her, daß ich aus der Nalepastraße weg bin (31 Jahre!).
 
AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

Hallo Sachsenradio2, denke das Fragezeichen hinter "Kontrollraum" im Posting von TSD einfach weg.:D
 
AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

K 6 schrieb:
Gab es da drei Sprecherräume? Dann müßte es das sein, von wo dann bis ganz zum Schluß DS-Kultur gesendet wurde ...

Nein, zu jedem Kontrollraum (also auch K4) gab es jeweils zwei Sprecherräume. Zwischen beiden Sprecherräumen lag der Raum für den 'Sendefahrer'. Von diesem Raum hatte man Zugang zu den Sprecherräumen und zum Kontrollraum. Diese Raumanordnung ist auch im Block E vorhanden. Einer der beiden Sprecherräume war immer für die Programmansage, der andere für die Nachrichten vorgesehen.

In meiner Bemerkung zu K3 und seiner speziellen Verwendung (http://www.radioforen.de/showpost.php?p=266299&postcount=237) habe ich mich an einer Stelle geirrt. Der Mittelwellensender, von dem Radio Vltava gesendet wurde, war der Sender Wilsdruff bei Dresden (http://janbalzer.gmxhome.de/wilsdruf/wils01.htm). Danke K 6.
 
AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

dpa weiß auch wieder Neues zu vermelden:

Sachsen-Anhalts Rechnungshof hat die Umstände des Verkaufs des ehemaligen DDR-Funkhauses in der Berliner Nalepastraße scharf kritisiert. Das Handeln von Sachsen-Anhalts Liegenschaftsverwaltung (Limsa), die den Verkauf im Auftrag der ostdeutschen Bundesländer abgewickelt hatte, sei "mit normalem Geschäftsgebaren nicht erklärlich", "im höchsten Maße unprofessionell" und für die Bundesländer nachteilig gewesen, stellte die Magdeburger Behörde am Dienstag in ihrem Prüfbericht fest.

Beim Abschluss des Kaufvertrages sei "nicht sorgfältig, unpräzise und nachlässig gehandelt" worden, erklärte der Landesrechnungshof. Im Zusammenhang mit der besonderen Bedeutung des Grundstücks habe die Limsa "jegliche Sensibilität vermissen lassen". Das frühere DDR-Rundfunkgelände in der Berliner Nalepastraße war im November 2005 von der Limsa für 350.000 Euro an eine Baufirma in Sachsen-Anhalt verkauft worden. Diese erlöste bei einer Versteigerung im Juli 3,9 Millionen Euro für nur eines von mehreren Grundstücken. Daraufhin schaltete sich der Landesrechnungshof ein.

Die Behörde warf zudem dem Finanzministerium in Sachsen-Anhalt schwere Versäumnisse vor. Es sei nicht erkennbar, wie das Ministerium, das zum Zeitpunkt des Immobiliengeschäft im November 2005 noch unter FDP-Führung stand, seine Dienstaufsicht wahrgenommen habe. Es habe außerdem versäumt, die Zustimmung des Landtages für den Verkauf einzuholen. Der neue Finanzminister Sachsen-Anhalts, Jens Bullerjahn (SPD), hatte wegen des Verdachts der Untreue und des Betrugs Anzeige gegen unbekannt gestellt und die Unterlagen der Justiz übergeben. Im August entließ er den Limsa-Chef, Hans-Erich Gerst, fristlos.
 
AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

1.) DT64 muss wieder on air
2.) Wer macht mit?

Natuerlich gibts dafuer keine Lizenz. Schon gar nicht vom MDR. Der ist ja mehr CDU als der BR.

Aber schickt Fidel Castro den Satelliten rauf?

Koennen wir koordinieren per eMail / persoenlicher direkter Antwort.
 
AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

@ joerg

Laß DT64 in Frieden ruhen. Ist schon genug geschändet worden in den Jahren 1992-93.

Aber mal was ganz anderes: eine auf DT64 gerne aufgeführte Kapelle war ja Feeling B. Die chaotischen Spaßpunks aus Ostberlin (heute teilweise bei Rammstein zugegen), die es schafften, noch zu DDR-Zeiten ein reguläres Album beim staatlichen Plattenlabel AMIGA einzuspielen. Heute legte mir ein Kollege (ausgerechnet einer, von dem ich das nicht erwartet hätte) dieses Album und noch paar weitere (Dead Kennedys in polnischer Pressung, Sandow, Ideal) auf den Tisch mit der Bitte, ihm doch mal bei Gelegenheit CDs draus zu machen. Die Sandow- und Feeling-B-Platten muß er mir dazu nicht aushändigen, die habe ich selbst im Plattenschrank. Aber was mir bislang noch nie aufgefallen war: auf der Plattenhülle von Feeling B gibts Fotos dieser AMIGA-Sessions, entstanden im August 1989. Schaut mal auf die (Gesangs-)Mikrofone. Ich konnte es erst kaum glauben, aber der VEB Deutsche Schallplatten Berlin (DDR) hatte... Elefantenpenisse! Endlich mal ein geeignetes Anwendungsgebiet dafür: Rotz-Punk. ;)
 

Anhänge

  • feeling_B.jpg
    feeling_B.jpg
    256,9 KB · Aufrufe: 214
AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

Man beachte auch das Bild unten: Schlagzeugabnahme nach Art von Phil Collins :D
 
AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

@radiowaves
Thema Soldatensender: Der muß sich in der Regattastraße 267 befunden habe. Das Nachbargrundstück 277 war damals die Rundfunkschule. Anhand von Fotos wurde das Gebäude identifiziert. Fotos dazu gibt es hier. Ausserdem habe ich noch auf dieser Seite Bilder vom Funkhaus Berlin gefunden. :D

Ja, in der Regattastraße 267 befand sich seit Mitte 1960 der "Deutsche Soldatensender 935". Er wurde damals auf Beschluss des ZK der SED und des Ministeriums für Nationale Verteidigung der DDR eingerichtet, um die Bundeswwehrsoldaten ideologisch zu beeinflussen. Der Mittelwellensender dazu stand in Burg (bei Magdeburg); er wurde mit Umschaltung auf MW 904 mit dem "Deutschen Freiheitssender " genutzt. Im Kellergeschoss des Hauses 267 befand sich das Studio; die Redaktionsräume waren im Hause selbst. Am 30. Juni 1972 wurde der "Sender" aufgelöst. Zum Thema gibt es Feature, das das DeutschlandradioBerlin (jetzt Deutschlandradio Kultur) vor einigen Jahren sendete unter dem Titel "Der Laubfrosch hat die Farbe gewechselt".

"BIB" scheint eine Art Bildungsträger zu sein. Evtl. so eine Firma, die Fortbildungen und Umschulungen durchführt. Bin mir da aber nicht 100%sicher. "Social Cop" ist ein Begleit- und Hilfsdienst für ältere und behinderte Menschen. Offensichtlich teilen sich die beiden Firmen das Haus. Immerhin tut sich etwas in der Regattastraße. Für das Funkhaus Weimar sehe ich schwarz. Noch ein paar Winter und der Laden fällt zusammen.

Im Funkhaus Grünau habe ich mal meine Ausbildung bekommen, damals als "Rundfunkschule" bekannt. Das Haus sieht wirklich traurig aus. Auf dem Gelände ist seit einiger Zeit eine Steinbaracke errichtet, Dort werden zukünftige Gärtner und Landschaftsgestalter´ausgebildet. Betreiber ist "BWM Bildungswerk Neukölln". Lehrausbilder und Lehrlinge sind angewiesen, das ehemalige Funkhaus nicht zu betreten. Es bestünde Einsturzgefahr!

Ich besitze den Mitschnitt des Feature "Der Laubfrosch hat die Farbe gewechselt". Zwar nicht in sehr guter Tonqualität, aber man kann sich die 45 >Minuten anhören.


Auch ich habe im Funkhaus Grünau meine Ausbildung erhalten; in der damaligen Rundfunkschule.
Über das Haus habe ich für das "Jahr- und Lesebuch 2007 Treptow-Köpenick" einen Beitrag geschrieben, das jetzt erschienen ist. Darin sind alle wesentlichen Details über das Haus Regattastraße 277 genannt:
Als "Funkhaus Grünau" wäre 60 Jahre alt:
1928 erteilt das Köpenicker Bauamt die Genehmigung auf dem Grundstück Neue Regattastraße 13 - 15 ein Sportgebäude zu bauen. Geldgeber ist die Darmstädter und Nationalbank AK, Berlin W 8,(DANAT), Behrenstraße 68-70.
1929 beginnt der Bau. Als Bauherr wird genannt Michélhaus GmbH, Berlin-Grünau. Die Fertigstellung ist nicht bekannt. Bis 1934 werden weitere Bauvorhaben beantragt: Bootshafen, Steg, Motorhalle, biologische Kläranlaghe, Uferbefestigung, Leuchtschrift an der Vorderfront, Vorgärten.Nicht alle Anträge werden genehmigt.
1934: Die Michelhaus GmbH übergibt das Gebäude an die Grundbesitz-Verwaltungs-AG, Berlin W 8, Schinkelplatz 1/2. Die Dresdener Bank übernimmt am 1. 10. 1934 das Gebäude nach der Kündigung des Mitvertrages mit der ALLIANZ (?) als "Sport- und Erholunsheim für soziale Zwecke".
(Aus den Bauunterlagen gehen keine weiteren Fakten dazu hervor).
Etwa 1940 verfügt nunmehr der Wehrmachtsfiskus über das Haus als "Reserve-Lazarett".
1945: Durch Bombenangriffe in der Umgebung wird auch das Haus Regattastraße 273-277 ( wie die Straße seit einiger Zeit heißt und anders nummeriert ist) beschädigt.
1946: Die Zentralveraltung für Post- und Fernmeldewesen der Sowjetischen Besatzungszone ordnet am 2. Mai 1946 an, dass lt. Befehl der SMAD in den zwei Bootshäusern der Dresdener Bank (Regattastraße 273-277) und der Allianz (Regattastr. 267) eine Drahtfunk-Studioanlage zu errichten sei. Die Häuser seien instandzusetzen und auszubauen.
1951: Das Amtsgericht Köpenick verfügt die Eintragung is Grundbuch: Regattastaße 277 Eigentum des Volkes. Rechtsträger des Funkhauses Grünau ist die Generalintendanz der Rundfunksender der DDR.

Zum Ausbau 1946 ist zu bemerken, dass er fast 2 Millionen RM kostete. Über Sinn und Zweck des Ausbauen ist hier auf den verschiedenen Seiten des "radioforum.de" schon geschrieben worden. Als 1947 der Ausbau vollendet war, übergab die SMAD das Gebäude als "Ersatzfunkhaus" der Intendanz des Berliner Rundfunks, der damals aus der Masurenallee sendete.
Näheres dazu im "Jahr- und Lesebuch 2007 Treptow-Köpenick", das von der Kunstfabrik Köpenick herausgegeben worden ist.
Ich hoffe, die Antwort ist ausführlich genug.
 
Zurück
Oben