Neutrik NTM4?!

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harold1977

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Hallo...

Beim durchstöbern des Archivs bin ich auf diesen Artikel vom frozenfrog gestoßen:

Beim Sony MZ-R35 konnte man ein dynamisches Mikro (e835) noch direkt anhängen und bekam akzeptable Ergebnisse, beim MZ-N710 ist das schon viel zu leise und außerdem empfindlich gegen Einstreuungen. Ein 1:4-Übertrager (Neutrik NTM4) hilft, aber das sind halt wieder 35€ mehr, weil der Hersteller ein paar Cent eingespart hat *grummel*.

Jetzt würde mich ja doch interessieren, was dieses nette Bauteil so macht. Hilft das dem etwas schwachen Mikrofonverstärker in meinem MD-Gerät auf die Sprünge? Und wenn ja, wie muss ich es anschließen?! Irgendwie ist der Pegel von meinem Beyerdynamic M58 an meinem "neu" gebrauchtem Sharp MD-MT15 nicht gerade toll, und es rauscht auch erheblich mehr als an meinem alten Sony Gerät. (Habe das Ding mir nur übergangsweise gekauft, bis in den nächsten Wochen das Geld für ein Flash-Karten-Ding reicht.)

Liebe Grüße,

harold1977
 
AW: Neutrik NTM4?!

Auf die schnelle: Ein Übertrager ist nichts anderes als ein Transformator (der aber im linearen Bereich arbeitet), der die Ausgangsspannung des Mikrofons um einen bestimmten Faktor anhebt, beim NTM4 eben auf das vierfache. So sieht er aus:

210_205801.jpg

Er müßte also noch in einen Zwischenstecker o.ä. eingebaut werden.


Gruß TSD
 
AW: Neutrik NTM4?!

Aha... Das heißt also, es könnte meinem Pegelproblem abhelfen?! Die Frage ist natürlich: Wo einbauen... Hat jemand Erfahrungen damit, so ein Teil zb. in den XLR Stecker einzubauen?! Und: Kann jemand vielleicht ein etwas günstigeres Konkurrenzprodukt empfehlen, weil 40 EUR sind irgendwie doch ganz schön viel...
 
AW: Neutrik NTM4?!

Jo, wenn der Eingangspegel höher liegt, mußt Du den Vorverstärker auch nicht so weit aufdrehen, und es rauscht weniger. Billiger wird's nicht, da bei den kleinen Pegeln um die es hier geht, die Fertigung nicht unkritisch ist. Sprich: Alles billigere ist Murks. Alternative (nicht auf der Kostenseite) ist ein externer Mikrofonvorverstärker.

Gruß TSD
 
AW: Neutrik NTM4?!

Hier heißt das Stichwort Impedanz. Dieser Übertrager macht aus niederohmig (200 Ohm) hochohmig (10 Kiloohm; eigentlich eher der Übergangsbereich von mittel- zu hochohmig, wenn ich das richtig sehe).

Die entscheidende Frage ist nun die nach der Impedanz des Mikrofoneingangs dieses Tentakels. Sollte der tatsächlich hochohmig sein, dann ist dieser Übertrager in der Tat geeignet. Sollte er aber mittel- oder gar niederohmig sein, dann dürfte das Murks werden (Verzerrungen, verbogener Frequenzgang u.dgl.). Nach meinem soliden Halbwissen (man korrigiere mich ggf.) darf das Mikrofon gern eine niedrigere Impedanz als der Verstärkereingang haben (solange der Pegel ausreicht), aber keine höhere.
 
AW: Neutrik NTM4?!

K 6 schrieb:
Hier heißt das Stichwort Impedanz. Dieser Übertrager macht aus niederohmig (200 Ohm) hochohmig (10 Kiloohm; eigentlich eher der Übergangsbereich von mittel- zu hochohmig, wenn ich das richtig sehe).

Die entscheidende Frage ist nun die nach der Impedanz des Mikrofoneingangs dieses Tentakels. Sollte der tatsächlich hochohmig sein, dann ist dieser Übertrager in der Tat geeignet. Sollte er aber mittel- oder gar niederohmig sein, dann dürfte das Murks werden (Verzerrungen, verbogener Frequenzgang u.dgl.). Nach meinem soliden Halbwissen (man korrigiere mich ggf.) darf das Mikrofon gern eine niedrigere Impedanz als der Verstärkereingang haben (solange der Pegel ausreicht), aber keine höhere.


Die MZ-500er/700er MD-Serie von Sony hat eine Eingangsimpedanz von etwa 8 kOhm. Da einen NTM4 vorzuschalten entspricht in etwa Leistungsanpassung, d.h. der Nettogewinn mit einem niederohmigen dynamischen Mikrofon beträgt so um die 12 dB (gemessen). Das reicht aber gut aus um recht rauscharme Sprachaufnahmen zu realisieren ohne sich mit Kondensatormikros rumschlagen zu müssen. Teuer, umständlich (extra Gehäuse mit XLR's an den Recorder anflanschen) und (meß-) technisch nicht ganz sauber ist die Lösung in der Tat, es gab halt zur damaligen Zeit in dieser Preisklasse kaum andere Möglichkeiten so etwas rein passiv zu realisieren. MZ-R30/35/50 waren nicht mehr neu, der MZ-NH1 noch nicht erhältlich (und leidet bis heute unter der bescheuerten Idee des Designers, die bewährte 1,3mm-Ladebuchse abzuschaffen) und die kleinen CF/HD-Recorder a 'la Microtrack gabs auch noch nicht.
 
AW: Neutrik NTM4?!

Na, da bin ich doch auf jeden Fall schon mal wieder etwas schlauer. Vielen Dank für die Antworten. Na, für O-Töne reicht es im Moment halbwegs - auch wenn ich selbst nicht 100%ig glücklich mit dem leichten Hintergrundrauschen bin. Und bis Anfang Juni der neue Edirol R-9 kommt, haben sich die Probleme hoffentlich gelöst. Die Mikrofonvorverstärker an den Teilen sollten ja wohl hoffentlich besser sein. (Ich hoffe ihr nehmt mir jetzt nicht gleich wieder alle meine Illusionen!)
 
AW: Neutrik NTM4?!

Lieber Harold,

Übertrager sind ein Kapitel für sich, denn sie verlangen ein ziemlich konsequentes Eingehen auf ihre Vorgaben, andernfalls fällt die Qualität in den Keller.
Zunächst aber scheint das Problem an der geringen Eingangsempfindlichkeit deines Minidiscrecorders zu liegen, der neben der oft zweifelhaften Qualität der Eingänge sichtlich die höhere Wandlerempfindlichkeit von Elektretkondensatormikrofonen voraussetzt. Diese liegt zumeist zwischen 6 (1:2) und 14 dB (1:5) höher als die vergleichbarer dynamischer Mikrofone. Das gilt für dein M58 allemal, denn dieses Mikro liefert nur 0,13 mV/µbar bzw. 1,3 mV/Pa. Mehr als 0,2 mV/µbar sind allerdings mit dynamischen Mikros akzeptabler Qualität nicht erreichbar.

Professionelle Kondensatormikros liefern zwischen 0,8 und 4 mV/µbar, also zwischen 8 und 40 mV/Pa. Das nur als Erklärung, wie dort vernünftige Geräuschspannungsabstände (übrigens seit 1928: G. Neumanns berühmte 'Flasche' CM3) realisiert werden.

Deinem Problem kannst du eigentlich nur mit einem Übertrager und (notfalls oder) einem zusätzlichen Verstärker begegnen, wobei ich (als Tonmeister) bei höheren Anforderungen zunächst einer höheren Wandlerempfindlichkeit und erst dann dem nachträglichen Aufholen durch nachgeschaltete Verstärker zuneige; siehe oben. Das thermische Rauschen des Widerstandes setzt gerade bei solch stärker korrigierten dynamischen Mikrofonen wie dem M58 schnell physikalische Grenzen, denen man sich zu stellen hat.

Der Übertrager NTM4 ist als frühere, aus dem Werk Mollis/Glarus stammende Studer-Konstruktion ein für die geringe Baugröße sehr hochwertiges Produkt, das Studer vielfältig (z. B. in seinen professionellen Mischpulten 169/269) verbaute. Dieser Übertrager reagiert sehr gutmütig auf seine Peripherie, was man von den ebenfalls der Miniaturklasse angehörenden Übertragern der Beyer-Reihe nicht sagen kann. Übertrager müssen nämlich zur Gewährleistung eines niedrigen Klirrfaktors auf der Sekundär- also Verstärkerseite adäquat belastet werden, dürfen aber nicht überlastet werden, weil damit der Höhenfrequenzgang unzulässig einbricht. Neuzeitliche Mischpulte mit den Weitbereichsempfindlichkeitseinstellungen mutieren für einen solchen Übertrager zur Katastrophe. Man verwendet sie da ja auch nicht....

Generell hat man zu berücksichtigen, dass der Übertrager den Eingangswiderstand mit dem Quadrat seines Übersetzungsverhältnisses (hier 1:4), also mit theoretischen 1:16 übersetzt, man also schon eine relativ hohe Eingangsimpedanz beim nachgeschalteten Gerät voraussetzen muss, um den Übertrager unter akzeptablen Voraussetzungen zu betreiben. Die Eingangsimpedanz eines Mikrofoneinganges für ein 200-Ohm-Mikrofon soll wenigstens beim 5-fachen, besser beim 10-fachen der Quellenimpedanz, also bei 1000 bis 2000 Ohm liegen. Leistungsanpassung ist in der Tontechnik nf-seitig wegen der geforderten Breitbandigkeit unüblich.

Nach den mir vorliegenden Neutrik-Datenblättern zum NTM4 aus den 1980ern, deren Genauigkeit deutlich über die im Net verfügbaren hinausgeht, wäre dieser Übertrager wohl -wenn dieser Weg überhaupt beschritten werden soll- einer der wenigen, die dir gewisse Linderung verheißen könnten, selbst wenn der Pegelgewinn im Idealfall mal so eben 12 dB betrüge. Die Welt ist das nicht; außerdem muss man natürlich zusehen, wie dat Dingen sich an deinem Eingang verhält, wozu eine gewisse Nf-Messtechnik, gepaart mit nicht minder gewissen fachlichen Grundkenntnissen, bei dir vorhanden sein sollte.

Leider wissen wir über die Impedanz des Mikrofoneinganges deines Sharp-Recorders überhaupt nicht Bescheid, im Net fand ich auf die Schnelle nichts Vernünftiges. 8 KOhm scheinen mir für einen neuzeitlichen Mikroeingang recht hoch, Mittel- und Hochohmigkeit spielen heute ja keine Rolle mehr. Kannst du mit genaueren Angaben dienen?

In einen XLR-Stecker indes lässt sich der NTM4 selbst in der, wohl immer noch erhältlichen, nicht geschirmten Version aus Platzgründen nicht einbauen; weiterhin würde ich noch kleinere Lösungen nicht anstreben, weil tief- und subfrequente Impulse, die dein M58 (ist doch eine Kugel, oder?) ggflls. noch wandelt, Übertrager geringen Eisenvolumens schon sehr schnell 'zustopfen', also in die Sättigung fahren können, was nicht ohne Wirkung auf die zur selben Zeit einfallende höherfrequente Modulation bleibt.

Genauso halte ich es für qualitativ nicht tolerabel, irgendeinen Kabelübertrager zu erwerben und mit deinen Eingängen gemeinsam zu betreiben. Da kommt nichts Planbares heraus, zumal ordentliche Datenblätter (geschweige denn Kenntnisse) bei den einschlägigen Versendern meist nicht vorhanden sind, selbst wenn jenerlei Unternehmungen in der Tonbranche und ihren transformatorischen DI-Boxen heute gang und gäbe sind. Was ebendort gesündigt wird....; Schwamm drüber; die Ergebnisse werden ja 'vom Markt' akzeptiert.
Ich habe zuviel mit Übertragern gearbeitet, um nicht mit ihren 'UGG' (Untiefen in Geschichte und Gegenwart) vertraut zu sein.

Wenn du mir die technischen Daten deines Mikroeinganges nennst (Eingangsimpedanz, Empfindlichkeit, wenn Vordämpfung/Pad vorhanden die erte mit und ohne Vordämpfung, Aussteuerbarkeit), kann ich hinreichend genaue Angaben zum potenziellen Erfolg der Nachrüstung machen.

Die vernünftigste Lösung wäre natürlich wohl ein 'richtiges' Kondensatormikrofonpaar an einem adäquaten Eingang. Damit allerdings stößt man bei Aufnahmen das Tor zum großen Geld und zu richtiger Arbeit auf.... Und dazu sollte 'es' ja nicht ausarten.

Von Verstärkern nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig erwarten: Die oben genannten, professionellen Studer-Pulte mit NTM4 (Stand der 1970er Jahre) hatten eine Rauschzahl von 4 (oder etwas besser), was heute aus der professionellen Warte heraus betrachtet keineswegs berühmt ist, aber von deinem Edirol R-9 (keine Übertragerkopplung) mutmaßlich auch nur mühsam eingehalten wird; wenn denn überhaupt... Unter 0,8 kommt man aber wohl nicht. Erwartet man hohe Qualität, muss man sich mit den physikalischen Gegebenheiten arrangieren; andernfalls ist das Scheitern programmiert.

Hans-Joachim
 
AW: Neutrik NTM4?!

@PhonoMax

Wow! Vielen Dank für die höchst ausführliche Antwort. Ich habe mir einen Teil der Sache mit den Übertragen schon so ähnlich zusammen gereimt, aber so ganz hatte ich sie offenbar doch noch nicht verstanden.

Zu den Impendanz-Angaben des Sharp:

Laut Bedienungsanleitung liegt das je nach dem ob ich das Mikrofon auf "Hi" oder "Low" eingestellt habe bei diesen Werten:

High: Bezugseingangspegel 0,25mV, Eingangsimpendanz 10kOhm
Low: Bezugseingangspegel 2,50mV, Eingangsimpendanz 10kOhm

Aber ich sag es Dir ganz ehrlich: Meine Motivation so einen Adapter mit dem dem Neutrik zu bauen hält sich ziemlich in Grenzen. Im Moment hat sich auch noch keiner der Sender beschwert, aber man selbst hat natürlich auch so seinen Stolz und will dass das alles gut klingt. Und bei meinem "alten" Sony MZN710 hatte es halt bei weitem nicht so stark gerauscht. Naja... wie gesagt: Ich hoffe, dass das Edirol R-9 weniger stark rauscht... Und außerdem habe ich mir ja gerade noch ein etwa 20 Jahre altes Sennheiser MD421 bei Ebay ersteigert... Das liefert ja glaube ich auch etwas mehr Pegel, wenn ich die Daten im Internet richtig gelesen habe...

Wie dem auch sei! Jedenfalls vielen Dank für die Zeit, die Du Dir genommen hast, PhonoMax!

Beste Grüße,
Harold!
 
AW: Neutrik NTM4?!

Lieber Harold,

in Anbetracht deiner Hinweise jetzt ist/wäre ein Eingangsübertrager eigentlich sinnlos, denn die Eingangsempfindlichkeit (ich nerve dich jetzt nicht mit neuen Fragen zu den sicher aus dem 'Handheft' stammenden, aber unvollständigen Angaben) liegt so hoch, dass unter normalen Umständen und im gegebenen Rahmen (geringe Wandlerempfindlichkeit bei dyn. Mikros) etwas laufen müsste. Du brauchst dir daher keinen Adapter anzufertigen.

Nachdem deinem Eingang sicher ein einfacher Pad vorgeschaltet ist, wofür auch der bei 0dB und -20 dB Dämpfung konstant bleibende Eingangswiderstand spricht, musst du einfach auf "HIGH" (sensitivity) schalten, womit die Eingangsempfindlichkeit 20 dB höher liegt bzw. liegen sollte/muss als unter "LOW", wenn diese Passage im 'Handheft' keinen Fehler enthält. Auf jeden Fall liegt in der einen, für dich primär interessanten Schalterposition die Eingangsempfindlichkeit mit 20 dB derart signifikant höher, dass dir das auffallen müsste: Eine Positition reguläres Aussteuern möglich, andere Position praktisch 'nix da'.

Lässt sich kein (signifikanter!) Empfindlichkeitsunterschied beim Hin- und Herschalten zwischen Position "0 dB" und "-20 dB" beobachten, dürfte der Schalter hängen bzw. ein nachgeschalteter Schalttransistor etwas haben. Dann müssten wir die nächste Etage angehen.

Hans-Joachim

P.s.:
Übertrager spielten in der Tontechnik zeitweise eine immense Rolle. Will man -warum auch immer- interessierte Mitmenschen dort hineinholen, muss man eigentlich ein wenig erzählen oder es lassen. Unsere Welt krankt an übermäßiger Delegation und dem allgegenwärtigen Outsourcing: 'Aus dem Auge, aus dem Sinn.' Gerade die Tontechnik verlangt aber einen flächigeren Überblick, weshalb ich ich gerne gegen jene modernistischen Stachel löcke. Mit Kompetenz entscheidet es sich leichter. Insofern: Gern geschehen.
 
AW: Neutrik NTM4?!

Ähm.... Ich muss zugeben, ich bin gerade selbst etwas überrascht, über die Lösung meines Problems: Irgendwie kam ich nämlich mal auf den Gedanken mein Kabel mal etwas anders zu löten... Bisher habe ich bei meinem XLR-(Stereo-)Miniklinke-Kabel eine Lötbrücke zwischen dem rechten und linken Kanal gemacht - damit ich eben auch links und rechts aufnehme, wenn das MD-Gerät Stereo aufnimmt.

Nun hab ich seit zwei Tagen ein Edirol R-09, und der Pegel, den ich mit meinem Sennheiser MD421 bekommen habe war mir wieder ein wenig niedrig, und das Grundrauschen demensprechend hoch. Nun hat das R-09 die Möglichkeit das Mikrofon zwischen Mono und Stereo umzuschalten. Bei Monomikrofonen wird der linke Eingang gedoppelt... Also... Habe ich einfach mal das Kabel so gelötet, dass ich am Stereo-Klinkenstecker nur den linken Kanal benutze - und voila: Der Pegel ist fast doppelt so hoch. Eigentlich ja auch logisch, wenn man seine grundkenntnisse von Physik rauskramt. Das ist ja fast zu simpel um wahr zu sein, oder?! Und warum sagt mir sowas denn niemand?!?! Bzw, warum werden auch kommerzielle Kabel wie dieses hier mit der Lötbrücke gemacht?!

Leider ist mein MD-Gerät kaputt, so dass ich gerade nicht testen kann, wie eigentlich MD-Geräte aufnehmen, wenn ich auf Mono umschalte. Hat da jemand Erfahrungen mit?! Wir da auch der Pegel von einem Kanal gedoppelt - oder wie funktioniert der Mix da?!
 
AW: Neutrik NTM4?!

In diesem Fall würde ich mir mein MD 421 aber mal genauer ansehen - hast du vielleicht eine (hochohmige) HL-Version, die irgendwann mal auf XLR umgebaut wurde ohne die Übertragerbeschaltung zu ändern? Das "normale" MD 421-N bzw -U hat eine so niedrige Quellimpedanz daß es eigentlich keinen nennenswerten Pegelunterschied ausmachen dürfte ob da jetzt ein Mic-Eingang mit grob gesagt zwischen 2 und 10 kOhm oder deren zwei (Zi demnach 1-4 kOhm) getrieben werden. Interessanter ist die Frage, ob dein Kabel einen Entkoppelkondensator für die Speisegleichspannung des Recorders hat - wie ich inzwischen festgestellt habe fehlt der nämlich sogar beim CAE-Kabel (!). Das "kurzschließen" dieser Spannung durch ein niederohmiges dynamisches Mikro kann die seltsamsten Effekte auslösen...
 
AW: Neutrik NTM4?!

Ähm.... Ich muss zugeben, ich bin gerade selbst etwas überrascht, über die Lösung meines Problems: Irgendwie kam ich nämlich mal auf den Gedanken mein Kabel mal etwas anders zu löten... Bisher habe ich bei meinem XLR-(Stereo-)Miniklinke-Kabel eine Lötbrücke zwischen dem rechten und linken Kanal gemacht - damit ich eben auch links und rechts aufnehme, wenn das MD-Gerät Stereo aufnimmt.

Nun hab ich seit zwei Tagen ein Edirol R-09, und der Pegel, den ich mit meinem Sennheiser MD421 bekommen habe war mir wieder ein wenig niedrig, und das Grundrauschen demensprechend hoch. Nun hat das R-09 die Möglichkeit das Mikrofon zwischen Mono und Stereo umzuschalten. Bei Monomikrofonen wird der linke Eingang gedoppelt... Also... Habe ich einfach mal das Kabel so gelötet, dass ich am Stereo-Klinkenstecker nur den linken Kanal benutze - und voila: Der Pegel ist fast doppelt so hoch. Eigentlich ja auch logisch, wenn man seine grundkenntnisse von Physik rauskramt. Das ist ja fast zu simpel um wahr zu sein, oder?! Und warum sagt mir sowas denn niemand?!?! Bzw, warum werden auch kommerzielle Kabel wie dieses hier mit der Lötbrücke gemacht?!

Leider ist mein MD-Gerät kaputt, so dass ich gerade nicht testen kann, wie eigentlich MD-Geräte aufnehmen, wenn ich auf Mono umschalte. Hat da jemand Erfahrungen mit?! Wir da auch der Pegel von einem Kanal gedoppelt - oder wie funktioniert der Mix da?!

Hallo, Harold,
nach dem Lesen deines Vorschlags habe ich es probiert, allerdings ohne zu löten. Ich habe mein Beyer M59 über die linke Buchse eines Y-Kabels (2 x XLR weiblich auf Stereo-Miniklinke) an meinen Sharp MD-SR70-Minidisc-Recorder angeschlossen. Letzteren habe ich auf Mono-Aufnahme eingestellt. Ich habe jedoch keinen Unterschied in der Lautstärke im Vergleich zum Anschluss über das übliche Kabel (mit einer XLR-Buchse auf Stereo-Miniklinke gebrückt) festgestellt, ob in Stereo- oder Mono-Aufnahmemodus.
Ob man dies verallgemeinern kann, ist mir jedoch nicht bekannt.
Gruß
 
AW: Neutrik NTM4?!

Hi,
nach der Lektüre obiger und anderer Beiträge zum Thema Übertrager habe ich es auch versucht, um der Kombination Sharp MD-SR70 und Beyerdynamic M201 (1,2mV/Pa) vernünftige Pegel abzutrotzen. Schon mit Beyerdynamic M59 (3,0mV/Pa) musste ich den MD-Porti ganz aufdrehen, um in einer Schulaula unverstärkte Kammermusik aufzunehmen.
Weil ich mich selbst kenne und weiß, dass Übertrager, Stecker und Buchsen jahrelang in meiner Schublade darauf warten würden, von mir zu einem Adapter zusammengelötet zu werden, habe ich eine fertige, wenn auch nicht so wertige Lösung gewählt: Mikrofonübertrager Monacor MA-102, eingebaut im Gehäuse mit XLR-Buchse und -Stecker, Übersetzungsverhältnis 1:1 und 1:10 (schaltbar). Der Neupreis beträgt ca. 20 Euro, ich habe ihn bei Ebay für 8 einschl. Versand gekauft.
Leider klappt´s aber nicht. In der Schalterstellung (am Übertrager) "Low" (ich denke niedrige Impedanz) bemerken weder meine Ohren noch die Aussteuerungsanzeige einen Unterschied zum übertragerlosen Pegel. In der Stellung "High" scheint es sogar etwas leiser zu werden.
Ich vermute, der konkrete Übertrager hat ausgangsseitig einen niedrigeren Widerstand als eingangsseitig und verringert somit die Spannung.
Dass ein korrekt angeschlossener Übertrager die Spannung erhöht, ist schon klar. Mir ist aber nicht so klar, was man auf diesem Weg gewinnt. Die übertragene Leistung kann nicht erhöht werden. Im Idealfall (keine Verluste) muss die vom Ausgang abgegebene Leistung gleich der dem Eingang zugeführten sein. Die Stromstärke sinkt (ich glaube im gleichen Verhältnis wie die Spannung steigt). Kann der im Recorder eingebaute Mikrofonverstärker diese Verringerung der Stromstärke ausgleichen? Oder sind der Rauschabstand und die Wiedergabe-Lautstärke unabhängig von der Signal-Stromstärke?
Danke im Voraus für die Aufklärung!
Konstantin, ewiger Zweifler und Nörgler
 
AW: Neutrik NTM4?!

Leider klappt´s aber nicht. In der Schalterstellung (am Übertrager) "Low" (ich denke niedrige Impedanz) bemerken weder meine Ohren noch die Aussteuerungsanzeige einen Unterschied zum übertragerlosen Pegel. In der Stellung "High" scheint es sogar etwas leiser zu werden.

Bei Low hast Du 1:1, da sollte man auch keinen Unterschied hören.
Bei High bricht vermutlich die Ausgangsspannung zusammen, weil der Eingang vom Porti nicht hochohmig genug ist. Da hast Du eine Fehlanpassung.
Im Klartext: Das funktioniert an dem Gerät nicht.

Lies bitte noch mal die Beiträge von PhonoMax, der hat das sehr gut erklärt.
 
AW: Neutrik NTM4?!

Dira, danke für die prompte Antwort, nimm mir aber bitte nicht die letzte Hoffnung! Ich hoffe, ich hätte den falschen Übertrager, nicht den falschen Recorder! (Eigentlich schon, denn ein geeigneter Recorder bräuchte keine Tricks.)
Die Impedanz des Mikro-Eingangs meines MD-Recorders beträgt 10kOhm.
Gruß!
Konstantin
 
AW: Neutrik NTM4?!

Zum Thema Lötbrücke.
Ich habe drei Varianten beim Kabel XLR/ Miniklinke ausprobiert:
Alles ohne Lötbrücken, Lötbrücke bei der Klinke zwischen rechtem und linkem Kanal und schlussendlich Lötbrücke beim XLR zwischen 1 und 3

Ich denke, dass letztere beiden Varianten technisch die gleiche Auswirkung haben und auch der "Rauschtest" bestätigte dies, da bei beiden Varianten das Grundrauschen sehr gering war. Allerdings hatte ich das lauteste Rauschen bei der Variante ohne jegliche Lötbrücke.

Getestet mit Shur SM58/ Beyerdynamic M201N(C) und einem Sony Hi-MD MZ-RH10

Das Hi-MD dürfte in Stereo aufnehmen. Denn eine Mono-Einstellung habe ich im Menü vergeblich gesucht.
 
AW: Neutrik NTM4?!

Lötbrücke bei der Klinke zwischen rechtem und linkem Kanal...
Meinst Du zwischen "Tip" und "Ring"? (Stereo ist hier nicht!) Dann sollte gar nichts gehen, weil Du "heiß" und "kalt" kurzgeschlossen hast. Oder Du hast eine Sonderbeschaltung im Kabel.

...und schlussendlich Lötbrücke beim XLR zwischen 1 und 3.

Ich denke, dass letztere beiden Varianten technisch die gleiche Auswirkung haben und auch der "Rauschtest" bestätigte dies, da bei beiden Varianten das Grundrauschen sehr gering war. Allerdings hatte ich das lauteste Rauschen bei der Variante ohne jegliche Lötbrücke.

Das kommt auf die Beschaltung Deines Kabels an. Grundsätzlich macht man aber mit einer Brücke zwischen XLR-1 und -3 nichts falsch.


Gruß TSD
 
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