Wie genau funktioniert Musik-Research?

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XXLFunk

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Werden auch ALLE Klassiker immer wieder getestet? Das wären ja je Jahrzehnt locker Minimum 2.000 Titel.
Werden wirklich nahezu alle neuen CDs "mit Potential" getestet bzw. gibt es einen Filter, der vorsortiert? Nach welchen Kriterien tut er das ggf.? Wie früh werden Neuerscheinungen getestet?

Erfolgen die Test ausschliesslich am Telefon bzw. hat die Testperson die Möglichkeit, sich (auch durch mehrmaliges Hören) einzuhören, um sich mit einem für sie fremden Titel vertraut zu machen und ihm so eine wirkliche Chance zu geben?
 
AW: Wie genau funktioniert Musik-Research?

Es müssen nicht alle Titel der rotierenden Künstler getestet werden: ein oder zwei typische dieses Künstlers geben schon Aufschluss. Neue Titel werden zumeist von der Musikredaktion vorab gesiebt und zur Absicherung dem Research zugeführt. Die Zeitnähe hängt ab vom allgemeinen Trend des Senders, Neuveröffentlichungen einzusetzen.

Wie die Tests ablaufen, hat Saarknuddel vor einiger Zeit hier beschrieben.

Tatsache ist in jedem Fall, dass keine Testperson auch nur annähernd die Chance hat, im Research einen neuen Titel durch mehr als einmaliges Hören kennen zu lernen, zumal die Titel nicht in voller länge vorgespielt werden, sondern höchstens 15 Sekunden des Refrains zugespielt werden. Womöglich weniger.
 
AW: Wie genau funktioniert Musik-Research?

Der geschilderte Auditoriumstest zeigt deutlich die Schwächen dieser Art des Testens. Ist mir unverständlich, dass da immer noch Programmverantwortliche drauf stehen...:rolleyes:
Und natürlich ist es gewollt, dass man einen Song nicht per Hook, also Ausschnitt, kennen lernen soll. Man soll nicht denHook, sondern den Titel, den man mithilfe dieses Hooks erkennen soll, bewerten.
 
AW: Wie genau funktioniert Musik-Research?

...Und natürlich ist es gewollt, dass man einen Song nicht per Hook, also Ausschnitt, kennen lernen soll. Man soll nicht denHook, sondern den Titel, den man mithilfe dieses Hooks erkennen soll, bewerten.
Das glaube ich nicht. Wie soll man einen unbekannten, ganzen Titel bewerten, von dem man nur ein Schnipsel zugespielt bekommt?

Research ist nicht das Instrument, um des Titels Gunst beim Hörer zu ermitteln, sondern mit dem wie auch immer gearteten Ergebnis eines Researchs die Verantwortung für ein erfolgreiches Programm von Programm- und Musikchef auf das beauftragte Institut zu verlagern.
 
AW: Wie genau funktioniert Musik-Research?

Das glaube ich nicht. Wie soll man einen unbekannten, ganzen Titel bewerten, von dem man nur ein Schnipsel zugespielt bekommt?
Das sollst Du ja eben nicht! Der Ausschnitt soll Dir helfen, Dich an den Titel zu erinnern. Wenn Du ihn nicht kennst, dann wird der nicht bewertet. Alles andere ist unseriös.

Research ist nicht das Instrument, um des Titels Gunst beim Hörer zu ermitteln, sondern mit dem wie auch immer gearteten Ergebnis eines Researchs die Verantwortung für ein erfolgreiches Programm von Programm- und Musikchef auf das beauftragte Institut zu verlagern.
Sehe ich anders. Wie willst Du wissen, was der Hörer will? Wenn Du mit dem Radio Geld verdienen willst/musst, dann bist Du darauf angewiesen, Quote zu machen.
 
AW: Wie genau funktioniert Musik-Research?

Das sollst Du ja eben nicht! Der Ausschnitt soll Dir helfen, Dich an den Titel zu erinnern. Wenn Du ihn nicht kennst, dann wird der nicht bewertet. Alles andere ist unseriös.
Falsch. Im Research wird nicht gefragt, ob ich den Titel kenne und wie ich ihn finde. Im Research werde ich gefragt, ob ich den angespielten Titel im meinem Programm hören möchte. Unbekannte Titel schneiden deshalb relativ schlecht ab.
Wie willst Du wissen, was der Hörer will? Wenn Du mit dem Radio Geld verdienen willst/musst, dann bist Du darauf angewiesen, Quote zu machen.
Zweitens: Quote und Geld verdienen: ja. Erstens: Weil ich als Musikchef mit Handlungsfreiheit und Rückendeckung auf Erfahrung und meinen Bauch vertrauen und diesen immer wieder in Frage stellen würde, in dem ich mir ein eigenes Bild von der Wirkung meiner gespielten Musik verschaffte. Das geht, glaub's mir.
 
AW: Wie genau funktioniert Musik-Research?

Nee, nicht falsch. Dann gibt es wohl unterschiedliche Arten von Research. Bei einem guten Research weißt Du ganz genau, wie hoch die Bekanntheit ist, welche positive Akzeptanz der Song hat, wie hoch der Wert für den Burn ist etc. Damit kannst Du eine sehr fundierte Rotation aufstellen.
...in dem ich mir ein eigenes Bild von der Wirkung meiner gespielten Musik verschaffte. Das geht, glaub's mir.
Nun ja, nur wie? Warum denn nicht einfach die Hörer fragen? Geht doch...
 
AW: Wie genau funktioniert Musik-Research?

Wir können das Zwiegespräch sicher noch stundenlang resp. seitenweise weiter führen, Leo. Obwohl Du in Posting #4 Schwächen des Researchs siehst und Dich fragst, wieso Programmverantwortliche "drauf stehen", scheinst Du Du dennoch ein glühender Verfechter des Researchs zu sein. Hm.

Ich bezweifel trotz allem, dass beim Abfragen von Hunderten von Titeln, die jeweils nur als Hookschnipsel vorgespielt werden auch nur annähernd Richtiges ermittelt wird. Eine Radioprogramm ist eben nicht nur die kluge Aneinanderreihung getesteter Researchtitel, die mittelfristig doch nur zu Langeweile und letztlich zu Desinteresse beim Hörer führt.

Die sich streng nach Research richtenden Dudel-Programme werden hier hinreichend betrachtet. Meine sind es nicht.
 
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Ich unterbreche euch nur ungern.
Das Thema ist gut, keine Frage. Welche Firma macht denn eigentlich diese Umfragen ? (da konnte mir auch die Musikredaktion eines nach eigenen Aussagen sehr bedeutenden Senders in Deutschland keine Auskunft geben).
Wann finden diese Umfragen statt ? Und : werden nur Leute mit Festnetz angerufen ? Experten , bitteschön.
 
AW: Wie genau funktioniert Musik-Research?

Vor einigen Jahren machte die GfK mal Musikresearch im Internet. Das Projekt floppte aber.

Es werden auch Leute mit Handy angerufen und befragt. Durchgeführt z.B. von Call & Media.
 
AW: Wie genau funktioniert Musik-Research?

0800-6752255

... so macht´s die Forschungsgruppe Medien für NRJ Sachsen!
 
AW: Wie genau funktioniert Musik-Research?

Wir können das Zwiegespräch sicher noch stundenlang resp. seitenweise weiter führen, Leo. Obwohl Du in Posting #4 Schwächen des Researchs siehst und Dich fragst, wieso Programmverantwortliche "drauf stehen", scheinst Du Du dennoch ein glühender Verfechter des Researchs zu sein. Hm.
Ich bin ein "glühender Verfechter", weil ich damit meine und die Brötchen anderer Leute verdiene. ;) Ich bin aber gewiss kein Anhänger von Auditoriumstests, das wollte ich sagen. Die Methodik ist entscheidend...

Ich bezweifel trotz allem, dass beim Abfragen von Hunderten von Titeln, die jeweils nur als Hookschnipsel vorgespielt werden auch nur annähernd Richtiges ermittelt wird. Eine Radioprogramm ist eben nicht nur die kluge Aneinanderreihung getesteter Researchtitel, die mittelfristig doch nur zu Langeweile und letztlich zu Desinteresse beim Hörer führt.
Korrekt, da bin Deiner Meinung! Es kommt wie gesagt auf die Methodik an, und Radio sollte mehr sein als nur Musikaneinanderreihung. Alleine damit wird man keinen Erfolg haben. :)

Welche Firma macht denn eigentlich diese Umfragen?
Da gibt es in Deutschland einige...

Und : werden nur Leute mit Festnetz angerufen?
In der Regel schon. Das ist für die telefonische Marktforschung ein immer größer werdendes Problem. Bei Personen mit Handy weißt Du einfach nicht, wo diese wohnen. Wenn Du eine Befragung z. B. in Hamburg machen willst, dann erwischst Du bei zufällig generierten Handynummern sicher Leute von überall her, nur nicht aus Hamburg. ;)
 
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Ich bin ein "glühender Verfechter", weil ich damit meine und die Brötchen anderer Leute verdiene. ;) Ich bin aber gewiss kein Anhänger von Auditoriumstests, das wollte ich sagen. Die Methodik ist entscheidend...
Zwei Anmerkungen und eine Bitte dazu. Erstens: Schön, dass Du damit Dein und das Geld anderer Leute verdienst. Schade, dass Du zweitens nicht erwähnst, dass Research den Ansprüchen und Wünschen der Hörer gerecht wird. Wird er nämlich nicht, da m.E. befragte Hörer das, was sie im Research befürworten, anschließend selbst nicht unentwegt hören wollen. Zweitens: Könntest Du schildern, wie ein Nicht-Auditoriums-Research aussieht und den Vorzug der Methodik erläutern?
 
AW: Wie genau funktioniert Musik-Research?

So ins Detail kann ich hier nicht so gehen. ;) Aber es gibt z. B. telefonische Befragungen, CD-Tests oder auch Internet-Tests.

Ob Hörer das nicht hören, wollen, was sie in den Tests angeben, wage ich zu bezweifeln. Die erfolgreichsten Sender sind die, die sich Research dieser Art leisten. Aber auch hier gilt, es gibt unterschiedliche Ansätze mit unterschiedlichem Erfolg.

Die Nachteile eines Auditoriumstests hat auch Saarknuddel schon beschrieben. Das ist eine Laborsituation plus Gruppendynamik. Und nach einigen hundert Titeln hast Du einfach keine Lust mehr uns kreuzt irgendwas an...
 
AW: Wie genau funktioniert Musik-Research?

Ob Hörer das nicht hören, wollen, was sie in den Tests angeben, wage ich zu bezweifeln.
Der Hörer, der im Test einen Titel positiv beurteilt, mag ihn sicherlich ab und zu hören. Aber läuft er dann dreimal die Woche oder öfter, wird er ihm sicher überdrüssig. Vergleiche die Frage nach Deiner Lieblingsspeise, die Du dann jeden Tag vorgesetzt bekommst.


Gruß TSD
 
AW: Wie genau funktioniert Musik-Research?

Daher gibt es ja die Antwortmöglichkeit, dass man den Titel nicht mehr so häufig im Radio hören will. Wenn jedoch eine beträchtliche Zahl der Probanden diese Antwort wählt, heißt das m. E. allerdings, dass es eigentlich schon zu spät ist und der Sender sein Musikprogramm nicht rechtzeitig angepasst hat.

Erhalten die Sender die Ergebnisse getrennt nach Hörern und Nichthörern?

Einige Sender bieten Musiktests auch auf Ihren Internetseiten an. Führen die das zusätzlich zu den anderen Forschungsmethoden durch, oder werden die anderen Arten der Befragung dadurch ersetzt? Oder ist es nur ein Marketing-Gag?

Das mit den Handys sehe ich nicht als Problem. Da - soweit ich weiß - bei der MA ebenfalls nur Festnetztelefonierer befragt werden, ist es aus wirtschaftlicher Sicht ja sogar äußerst sinnvoll, das Musikprogramm speziell auf den Geschmack dieser Leute auszurichten. Nur-Handy-Benutzer sind als Zielgruppe doch letztlich vollkommen uninteressant.
 
AW: Wie genau funktioniert Musik-Research?

Die neue Single von Robbie Williams/Madonna/Shakira etc. testet super. Die durschnittliche Hördauer beträgt beim Sender XY anderthalb Stunden. Also muss die o.a. Single spätestens alle 98 Mintuten laufen. Dank methodisch richtigem Research (übrigens nur bei Hörern. Nichthörer zu befragen, ist nicht sinnvoll) ein kurzfristig zu bejubelnder Erfolg. Mittel- und langfristig eher...
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