Jugendliche zum Radio hinführen

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Vielleicht ein ungewöhnlicher Titel.
Mit Schrecken habe ich bei einer Umfrage im Unterricht der Oberstufe mitbekommen, dass viele Jugendliche gar nicht wissen, wie vielseitig das Medium Radio ist.
Dass sie gar nicht wissen, dass es im Radio Hörspiele, Lesungen, Kultursendungen, aber auch Popkonzerte in längeren Zusammenhängen gibt.
Nicht dass ich denke, aus Spezialsendungen die Quotenrenner machen zu können, aber ich habe Bedenken um die Zukunft solcher Sendungen, wenn halbwegs gebildete Oberstufen Schüler gar nicht mehr WISSEN, dass es mehr gibt als "Die besten Hits stündlich wiederholt". Die schockiert aber positiv überrascht waren, dass es ein Radioprogramm gibt.

Beispiel: letzten Sonntag hörten einige Schüler zum ersten Mal (nach dem Medienunterricht) den Hörspielkrimi und sagten, dass sie da jetzt häufiger reinhören.

Warum werben die Sender nicht gezielt um Hörer bei anspruchsvolleren Sendungen, damit die Hörer diese wahrnehmen?
Wenn keiner weiß, dass was kommt, hört es auch keiner und die Gruppe der Spezialsendungshörer wird immer kleiner.

Wie wirbt man bei Jugendlichen ums Radio HÖREN?
 
AW: Jugendliche zum Radio hinführen

Ergänzung: Bei der Zeitung gibt es viele Projekte mit Schule zusammen, um Jugendliche zum Medium hinzuführen, Zeitung in der Schule/Zeitschriften in der schule. Gibt es da auch Angebote des Medium Hörfunk?
 
AW: Jugendliche zum Radio hinführen

Man kann bei uns jungen Leuten nicht mit dem Medium Radio werben wenn es so fortgefuehrt wird wie bisher: Die Sender spielen nicht das was wir Jugendliche hoeren wollen also schalten wir lieber den MP-drie-Playa ein.

Habe selber schon einnmal vor meiner Klasse ne Radiosendung gemacht mit anschliessender Umfrage. Resultat: Wuerde die von mir gespielte Musik (und Musik darueber hinaus) im Radio laufen wuerden sie auch eineschalten. Da aber nirgends (noch am Ehesten trifft delta radio den Geschmack im strukturschwachen Mecklenburg) eine solche Vielfalt kommt bleibt das Radio aus.
 
AW: Jugendliche zum Radio hinführen

Es gehören da zwei dazu: Einerseits sollte "das Radio" natürlich so viel wie möglich für sich werben, klar. Wie macht es das am besten? Natürlich durch ein gutes Programmangebot, das Kinder und Jugendliche gleichermaßen fasziniert und so für das Medium gewinnt.* Andererseits muß natürlich von der Seite der Eltern (oder der Schule) der Impuls gegeben werden, entsprechende Sendungen auch einzuschalten und sie, gegebenenfalls zusammen mit den Kindern, zu hören.

*Beispiel: Soeben lief in Deutschlandradio Kultur die "Kakadu-Quasselbox" (oder so). Eine reine Mitmachsendung, heute zum Thema Spinnen. Mit dabei war ein sehr sympathischer und beredter Spinnenforscher, den die Kinder per Telefon über das ganze Thema ausfragen konnten - und es auch taten. Ein Sendung-mit-der-Maus-Effekt: Sogar zuhörende Erwachsenen konnten dabei was lernen. Ein weiteres hervorragendes Beispiel für Kinderfunk ist z.B. "Domino" im Hessischen Rundfunk, dort insbesondere die "Zauberflöte", wo auf geniale Art und Weise Musikwissen aller Art vermittelt wird.

All das trägt dazu bei, "das Radio" als kompetenten Unterhaltungs- und Wissensfundus beim Hörernachwuchs zu etablieren. Es darf nur nicht den Fehler machen, die später nicht mehr ganz jungen Hörer zu vernachlässigen und kampflos den Popwellen oder dem iPod zu überlassen.


Gruß TSD
 
AW: Jugendliche zum Radio hinführen

Danke für die Antwort, Robert, es geht mir auch, aber nicht nur um die Musik, weil Jugendliche Radio sowieso nur als Musikberieseling wahrnehmen und Radio kann noch mehr und bietet auch heute noch mehr, nur wissen dies oft nur eingefleischte Radioprogrammnutzer.
 
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Naja die Jugendlichen die ich kenne (man mag Nordostdeutsche jetzt wieder als duemmliche Pisa-Opfer darstellen) wuerden nie ein Hoerspiel einschalten weil einfach das Interesse nicht da ist. Nachrichten sind aber fuer viele Jugendliche (aber meist die aelteren so ab 17) schon wichtig habe ich festgestellt.
 
AW: Jugendliche zum Radio hinführen

Naja die Jugendlichen [...] wuerden nie ein Hoerspiel einschalten weil einfach das Interesse nicht da ist.
Dann stimmt das Angebot nicht. Ich kann mich an faszinierende Kriminalhörspiele zum Mitraten (mit Gewinnmöglichkeit) erinnern, die heute durchaus so noch funktionieren würden.


Gruß TSD
 
AW: Jugendliche zum Radio hinführen

Die meisten nicht, das ist klar, aber viele, die es hören würden, wissen gar nichts von der Existenz der Hörspiele, weil sie diese im Medium Radio nie vermuten würden. Und dies erschreckte mich, da ich dachte, die Schüler wüssten es zumindest.
Und wie gesagt: nach dieser Mitteilung hörten einige den Krimi und wenn nur ein Schüler unregelmäßig dies weiter tut, ist ein Stammhörer für den Sender gewonnen.
 
AW: Jugendliche zum Radio hinführen

Ich hab den Ohrenzeugen auch immer gerne gehoert aber solche Freaks wie ich sind nicht Mass aller Dinge; von daher kann man das nicht verallgemeinern. Die ganze Jugendkultur veraendert sich auch dadurch das Musik eher im privaten Raum stattfindet und nicht mehr fuer Massen. ICH bin noch mit Musik auf VIVA aufgewachsen die (bis auf einige Titel) einer ganzen Generation gefallen hat; heute wird lieber gesoffen.
 
AW: Jugendliche zum Radio hinführen

Hi!
Nun will ich mich als "Betroffener" (16 Jahre) auch mal zu dem Thema äußern.

Ich glaube, dass der mp3-Player nicht dir größte Konkurrenz zum Radio ist, denn mp3-Player sind portabel, Radios in der Regel nicht, es sei denn es sind Werbegeschenke mit entsprechender Qualität oder diese guten alten Weltempfänger, die ja auch nicht wirklich eine Konkurrenz zum mp3-Player bieten.

Beschränken wir uns also auf zu Hause. Und da ist es eine Frage des Ziels der Musik oder des Radios.
Ich denke, dass die meisten jugendlichen sich von der Musik - wie oben bereits gesagt - "berieseln" lassen. Und dafür bietet die Lieblings-CD oder die Playlist auf dem PC sehr gute Möglichkeiten, denn man kann a) selbst auswählen, was man wann hört, was beim Radio bloß beschränkt durch die Senderauswahl möglich ist. Und b) muss man sich nicht auf's Hören konzentrieren, was bei Anspruchsvollen, z.B. Kultursendungen unabdingbar ist. Anders herum kann man sich bei Wortbeiträgen nur schlecht auf Anderes, wie Hausaufgaben konzentrieren.
Wenn man "richtig" hört, wie man z.B. auch den Fernseher i.d.R. anschalltet, nämlich um dieses eine, das Hören, zu tun. Und hier kommt es wieder darauf an, was man beabsichtigt. Will man Musik bewusst hören stellt man sich "seine" Musik an. Ansonsten ist es das Radio.

Man sieht, viele Gründe, die auf den ersten Blick gegen das Radio sprechen und ich denke, die meisten Jugendlichen sehen nur diese Gründe und sind. Außerdem sind sie wie bereits gesagt oftmals zu desinteressiert.

Was man dagegen machen kann? Gute Frage, wahrscheinlich müsste man die Jugendlichen austauschen...

Ich denke, dass es sehr sehr schwierig ist, Jugendliche für's Radio zu gewinnen. So bleibt uns fast nur zu hoffen, dass sie später anfagen Radio zu hören.

l.G. Tim (leidenschaftlicher Radiohörer :D )

PS. Ausnahme mag das Hören am Morgen sein, zwischen aufstehen und aus dem Haus gehen. Da hören auch viele meiner Freunde Radio. Wenigstens etwas! ;)
 
AW: Jugendliche zum Radio hinführen

Radio wurde als Sozialisationsinstanz eher zurückgedrängt, das heißt zur Bildung wird es von Jugendlichen kaum genutzt - es dient vorwiegend zur Befriedigung des Musikbedürfnisses. Ist ja auch klar: Welcher Jugendliche hat schon Lust nach einem ganzen Tag Schule auf der Couch zu liegen und einen Nachrichtensender zu hören? Wohl die wenigsten.
Nochmal zurück zur Soziologie: Das Internet nimmt heute die größte Bedeutung für Jugendlichen ein, es kommt nach oder auch mal vor dem Fernsehen, wenn es um die Frage geht, welches Medium einem am wichtigsten ist.

Die Jugendsender wisdsen das - und legen ihr Programm entsprechend aus.
 
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Das sehe ich ja nun gar nicht so.
Das Radio wurde nicht als Sozialisationsinstanz von Jugendlichen zurückgedrängt, sondern die entsprechenden Angebote von Seiten der Sender wurden immer weiter zurückgefahren, weil sie Geld kosten. Jugendliche wollen und müssen sich aber nunmal Ernst genommen fühlen. Da liegt der Knackpunkt. Es gibt in der hiesigen Rundfunklandschaft doch nach wie vor Sender, wo es funktioniert, siehe beispielsweise Fritz. Gut, da bröckelt es aus verschiedenen Gründen mittlerweile auch, aber das hat weniger mit dem Desinteresse von Jugendlichen, sondern eher was mit dem gesamtdeutschen Quotenwahn zu tun.
Vermeintliche Jugendprogramme wie Energy sind kurzzeitig sicher interessant, da aber eben mehr als Musik in Minirotation nicht geboten wird und das, was durchaus sinnvoll ist, erst mitten in der Nacht gesendet wird, verlieren Jugendliche halt auch ziemlich schnell das Interesse an solchen Programmen. Jugendsender müssen ihre Hörer buchstäblich an die Hand nehmen, auch wenn das vielleicht albern klingt. Anders fumktioniert es nicht. Es gab Sender, die das konnten (jaja, der wieder mit seinem DT64) und beim bereits genannten Fritz bekommt man das im Großen und Ganzen auch noch ziemlich gut hin.
Das sogenannte Jugendprogramme in MeckPom und auch in Sachsen allerdings kaum Hörer haben, wundert mich nicht wirklich.

Erst wenn der letzte Kriegsveteran verstorben, der letzte Alt68er im Bundestag angekommen und der letzte Mitdreiziger in irgendeinem Senoirenheim gelandet ist, wird man vielleicht in diversen Rundfunkhäusern endlich erkennen, dass auch für das Medium Radio mit all seinen Facetten, nur die Jugend mit all ihren Facetten die Zukunft sein kann.
 
AW: Jugendliche zum Radio hinführen

Erst wenn der letzte Kriegsveteran verstorben, der letzte Alt68er im Bundestag angekommen und der letzte Mitdreiziger in irgendeinem Senoirenheim gelandet ist, wird man vielleicht in diversen Rundfunkhäusern endlich erkennen, dass auch für das Medium Radio mit all seinen Facetten, nur die Jugend mit all ihren Facetten die Zukunft sein kann.
kleines rofl vorab aber leider hast du damit den nagel auf den kopf getroffen.
neben fritz als einstmals sehr guten jugendradiosender würde ich einen immernoch mehr als nur überduchstschnittlich guten radiosender aus at anfügen. FM4. das ist ein lebendes und erfolgreiches model für jugendradio. wenn man mal auf die letzten 12(?) jahre fm4 schaut dann wird man feststellen das gutes radio nicht mainstream sein muss und das auch ein nicht mainstreamprogramm ganz gute quoten haben kann.

am anfang des fadens wurde die frage fallen gelassen ob es projekte wie schülerzeitungen auch für das medium radio gibt. die frage ist in berlin und brandenburg ganz klar mit JA zu beantworten.
http://www.schulradio-network.de
ist ein projekt der MABB und radio Fritz. alles weitere auf der homepage:)

auch gibt es offene radiokanäle bei denen die jugendarbeit (mehr oder weniger) vorhanden ist.

cheers


---
jakzapadeladola *sing*
 
AW: Jugendliche zum Radio hinführen

Dazu paßt vielleicht ganz gut der Blue Moon auf Fritz am Montag Abend ab 22 Uhr. Holger Klein hat Stefan Niggemeier von der FAZ im Studio und diskutiert mit den Hörern über den "Grasswurzel-Bürger-Journalismus-von-unten".
Fritz-HP schrieb:
Sind die etablierten Medien in Gefahr, abgelöst zu werden oder werden sie nur ergänzt? Ihr seid eingeladen, zu berichten, von wem ihr euch - abseits der Tagesschau - berichten lasst.
Könnte eine interessante Sendung werden.
 
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Vielleicht ein ungewöhnlicher Titel.
Mit Schrecken habe ich bei einer Umfrage im Unterricht der Oberstufe mitbekommen, dass viele Jugendliche gar nicht wissen, wie vielseitig das Medium Radio ist.
Dass sie gar nicht wissen, dass es im Radio Hörspiele, Lesungen, Kultursendungen, aber auch Popkonzerte in längeren Zusammenhängen gibt.
Nicht dass ich denke, aus Spezialsendungen die Quotenrenner machen zu können, aber ich habe Bedenken um die Zukunft solcher Sendungen, wenn halbwegs gebildete Oberstufen Schüler gar nicht mehr WISSEN, dass es mehr gibt als "Die besten Hits stündlich wiederholt". Die schockiert aber positiv überrascht waren, dass es ein Radioprogramm gibt.

Beispiel: letzten Sonntag hörten einige Schüler zum ersten Mal (nach dem Medienunterricht) den Hörspielkrimi und sagten, dass sie da jetzt häufiger reinhören.

Warum werben die Sender nicht gezielt um Hörer bei anspruchsvolleren Sendungen, damit die Hörer diese wahrnehmen?
Wenn keiner weiß, dass was kommt, hört es auch keiner und die Gruppe der Spezialsendungshörer wird immer kleiner.

Wie wirbt man bei Jugendlichen ums Radio HÖREN?


Seid wann interessieren sich Jugendliche für Radio? WElcher Jungendliche ist überhaupt noch normal? Bei mir auf der Schule hören schon die Siebtklässler irgend so einen gothic-scheiß? Was willst du da erwarten? Selbst meine Leute hören das nicht wirklich! Tolle Sendungen haben aber auch die Popwellen, wie z.B. EinsLive! Jeden Abend ab 23:00Uhr "Lauschangriff" mit u.a. Reportage, Soundstories, Talk oder Krimi, ab 00:00noch eine Themensendung allerdings mehr auf Musik und ab 01:00 kommt dann noch Domian! Meiner Meinung echt ein guter Talk. Ich persönlich finds dann bei EinsLive echt spannend!

Das Highlight des Monats ist aber bei meinen leuten immer jeden letzten donnerstag im monat "die einslive decoder" - krimi zum mitmachen. da sitzen wir dann echt in gruppen vor den rechnern und mailen und telefonieren uns die finger wund. Manchmal könnte man auch meinen wir sind ein bisschen bescheuert :wall:
 
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Ich glaube, es war keine Wurzel, sondern eine Zwiebel... ;)

*KREISCH!!!!*

Zum Grundthema: Eine der möglichen Zukunftschancen, Jugendliche noch halbwegs am Medium Radio zu halten ist für mich das Medium Podcast.
Seien wir uns ehrlich, besonders unterwegs ist kaum ein Jugendlicher so cool drauf und stellt an seinem MP3-Player die Radiofunktion ein (so denn überhaupt eine vorhanden ist). Hingegen wäre ist es doch unglaublich "krass", eine interessante Radiosendung als MP3 auf den Player draufzuknallen und sie dann zu hören, wenn man auch Bock drauf und Zeit hat. Hauptproblem sehe ich dort wieder das "Quasi-Musik-Verbot" in Podcasts (danke, GEMA!). Gerade mit Podcasts z.B. vom "Hip-Hop-Soundgarden" oder dem "Stahlwerk" hätte etwa Fritz die Möglichkeit, weitere junge Hörerkreise zu erschließen. Durch solche Podcasts (die dann auch wesentlich bewusster gehört werden) würde sich auch der Begriff "Fritz" als Marke im Kopf der Hörer festigen, was sich letztlich bei den nächsten Quotenbefragungen positiv auswirken kann.

Aber eben... solange Podcasts in Deutschland musikfrei bleiben müssen (in NL oder der Schweiz geht's ja auch mit Musik), bliebt dieses Medium vorerst etwas für die wortinteressierten Minderheiten. :(
 
AW: Jugendliche zum Radio hinführen

Ich hatte gerade den zweifelhaften Genuß der letzten Stunde vom "Blue Moon" bei Fritz. Na ja...die Hybride zu bemühen und Call Ins auf Gedeih und Verderb zu machen, während sich ein Mod bequem im Studio zurücklehnen kann....

Nun denn, vermutlich ist die "Zielgruppe" gerade nicht an den Geräten.;)
 
AW: Jugendliche zum Radio hinführen

Also ich fands ziemlich gut. Warum soll ein Moderator nicht auch mal ein Gespräch zwischen zwei Hörern einfach seinen Lauf lassen? Das kann durchaus etwas reizvolles haben. Gut, der Zeitpunkt des "Absprungs" wurde vergeigt, aber unterm Strich ist das immer noch besser als dieser Superbetroffenheits-Domian bei 1live.
 
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@wrzlbrnft
Podcast? Sorry, das ist für mich kein Radio. Radio ist lebendig, aktuell, spontan. Podcast empfinde ich wie das Lesen der Zeitung von gestern.

Aber um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: wer ist denn für die Medienerzíehung mit verantwortlich? Die Eltern? Die Schule? Angefangen bei den Eltern: Radio ist eben nur ein sekundäres Medium und wird wenig aktiv und bewusst genutzt. Kinder werden somit auch nicht ans Radio herangeführt. Das Interesse für Radio kann mitunter nur geweckt werden, wenn dieses auch Bestandteil in der Familie war oder ist. Bei uns dudelte der Kasten den lieben Tag lang und des öfteren hieß es: "RUHE! Das möchte ich hören!" Und wir Kids hatten ruhig zu sein. Gibt es das heute noch? Ich verstehe auch nicht, weshalb in der schulischen Medienerziehung nicht verstärkt auf das Radio verwiesen wird. In der Praxis könnte in verschiedenen Unterrichtsfächern wie z.B. Deutsch und Gemeinschaftskunde der Hörfunk als didaktisches Mittel prima genutzt werden. Oder der Hinweis auf konkrete Radioangebote wie Umweltpolitik, Jugendkriminalität, Arbeitslosigkeit. Klingt vielleicht etwas nüchtern, ich weiß. Auch die Stationen wagen hier nichts bzw. zu wenig. Hinweise "in eigener Sache, speziell an die jüngeren Hörer" tauchen nicht auf. Die Kids von heute werden m.E. überhaupt nicht an irgendwelche kulturrelevanten Themen herangeführt. Radio ist ein Teil hiervon.

bermavino
 
AW: Jugendliche zum Radio hinführen

@wrzlbrnft
Podcast? Sorry, das ist für mich kein Radio. Radio ist lebendig, aktuell, spontan. Podcast empfinde ich wie das Lesen der Zeitung von gestern.

Und trotzdem werden Zeitungen immer noch gelesen. In der Schweiz etwa gibt es die beiden sehr populären Pendlerzeitungen "20 Minuten" und "heute", welche sich speziell auch an junge (auch jugendliche!) Leser wenden. Beide mit großem Erfolg. Wenn dies das Radio bloß auch so schaffen würde...

Im Übrigen richtet sich meine Meinung zu Podcasts auch speziell an den Bereich der Musikmagazine, welche aus genannten GEMA-Gründen bis auf weiteres aber wohl nicht angeboten werden. Jedoch ist es bei solchen Musikspecials kaum relevant, ob die Sendung nun "live" oder einige Tage zeitversetzt angehört werden (selbst die Livesendungen sind häufig schon vorproduziert).
 
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