Seltsamer Text auf CD-Hülle

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Radiowaves

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... und zwar bei der aktuellen Single "Rückspiegel" von Olli Schulz, ganz normal im Laden gekauft. Die CD ist bei Labes Germany erschienen, die gehören zu EMI. Und da steht nun also drauf:
CD-Hülle von Olli Schulz schrieb:
"This CD has been released by EMI on the express condition that ownership and title remain vested in EMI which may require delivery up of this record at any time. It may not be sold, transferred, altered or copied (including burning or uploading to the internet) without the express prior written approval of EMI."
Was hat das denn zu bedeuten? Ich darf die CD (also das Original) nicht weiterverkaufen, wenn ich keinen Bock mehr darauf habe? Ich muß sie rausrücken, wenn EMI das will (die wissen ja gar nicht, wer die gekauft hat)?
Das sind ja ganz neue Geschichten. Oder hat hier einfach jemand geschlampt und den Text von der Promo-CD stehengelassen?

Ist Euch schonmal so etwas untergekommen?
 
AW: Seltsamer Text auf CD-Hülle

Den Weiterverkauf von Original-Tonträger kann man nicht verbieten.
Und mal ehrlich, eigentlich können die doch draufschreiben was sie wollen.
Gemacht wird es eh' nicht.
Selbst Promo-CD's deren Verkauf auch verboten ist, kann man offen in Online-Geschäften erwerben.
Es ist bis auf das illegale vervielfältigen und kostenlose anbieten "nur" eine reine "Formsache" - nicht mehr und auch nicht weniger.
 
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Laß ihnen doch ihren Spaß. Bei Kontor schreiben sie auch auf die (Promo-)Platten, daß die Platten ihr Eigentum bleiben und sie jederzeit darüber verfügen dürfen, wenn sie das wollen. In meiner Plattenkiste sind einige Platten mit solchen Aufschriften, aber ich denke nicht im Traum daran, die an Kontor zurückzuschicken. Sollen sie doch kommen und sie sich holen :)
Und was das mit dem Kopieren angeht... Nunja. Dazu ein (vielleicht etwas abstraktes) Beispiel der Bundeswehr:

Bei der Bundeswehr ist es den Soldaten verboten, sich untereinander Geld zu leihen. Warum? Damit hinterher keiner zum Spieß rennen und jammern kann: "Der hat mir meine Kohle nicht wiedergegeben." Deshalb wird's ganz einfach verboten, und niemand ist in der Position, sich zu beschweren, wenn's danebengeht - es ist ja schließlich verboten. Gemacht wird's natürlich trotzdem,

Vielleicht gab's bei EMI Beschwerden von irgendwelchen Holzlöpfen, die gebauchte oder gebrannte EMI-CDs gekauft haben. Und um diese Nervensägen loszuwerden, wird das Brennen und Kaufen und Verkaufen grundsätzlich verboten, und schon kann niemand mehr meckern, denn er würde ja damit einen Verbotsverstoß zugeben.

Ist nur eine Theorie, aber denkbar wäre es.
 
AW: Seltsamer Text auf CD-Hülle

Vielleicht täusche ich mich, aber ich interpretiere die oben zitierte Passage so, dass sie sich auf das Urheberrecht bezieht, das selbstverständlich auch dann bei EMI verbleibt, wenn ich die CD kaufe.

Das "sold" meint dann, dass ich als Käufer zwar ein Nutzungsrecht habe (darf mir die CD anhören), jedoch kein kommerzielles Verwertungsrecht an dem Titel.
Selbstverfreilich darf ich eine gebrauchte CD weiterverkaufen - damit gebe ich ja dann durch physische Weitergabe des Tonträgers mein Nutzungsrecht weiter...oder so ähnlich ;)

Urheberrechtsexperten an die Front !
 
AW: Seltsamer Text auf CD-Hülle

Der Text hat in Deutschland keinerlei rechtliche Relevanz, weil er nicht in der Amtssprache verfasst wurde.
 
AW: Seltsamer Text auf CD-Hülle

@hm:
Ein Hinweis muss durchaus nicht in einer Amtssprache verfasst sein, um auf einen gesetzlichen Tatbestand hinzuweisen. Wie auch immer der Text auf der CD formuliert wird, welcher juristische Tatbestand ist hier angesprochen? Ist mir bisher nicht klar.

Urheberrechtsexperten an die Front!
 
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Wer kauft schon noch CDs?? Selber Schuld...bei dem dusseligen Heckmeck mit Verklagen und Spyware auf Kauf-CDs usw. den die Majorlabels verzapfen unterstuetzt ihr die auch noch? Schaemt euch was!
 
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Ja, ich kaufe noch CDs. Bedingung: die darauf gepackte Musik muß mir gut gefallen. Wenn ich eins nicht abkann, dann lausige MP3s, Anfang versaut, Ende abgeschnitten, voller Klicks und Artefakte. Und selbst wenn mir jemand mustergültig aufbereitete 192er anböte: davon habe ich immer noch nicht das Booklet, die Lyrics, das Artwork (Digipack!), eventuell zusammenhängende Titel und etwas, das ich unter dem entsprechenden Buchstaben im Schrank einsortieren könnte. Was soll ich also mit MP3s? Die erstelle ich später von diesen CDs - für meinen MP3-Player.

Die Ausnahmen beschreibst Du: wenn mir eine CD besonders zickig daherkommt und über das übliche Kopierschutz-Gedöns hinausgeht, wird sie boykottiert. Das passiert bei den Alternative-Künstern, deren Werke ich gerne kaufe, eher selten.
 
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"Wenn ich eins nicht abkann, dann lausige MP3s, Anfang versaut, Ende abgeschnitten, voller Klicks und Artefakte"

Deshalb: Rippen! unmoderierte NonstopMusic-Programme, Musikfernsehen...da weisst du was du hast und bezahlst kein Cent dafuer.

Ich wuerde gern Kuenstler durch den CD Kauf unterstuetzen aber leider ist das meiste was heute auf den Markt geworfen wird keinesfalls unterstuetzendswert sondern Massenware mit spaerlichen Booklets (oft langweilig designed; fehlerhaft und ohne Lyrics) und mangelhafter Klangqualitaet (kompressed oder mit leisem Grundrauschen und Knacken). Fuer 5 Euro bekommst du oftmals nur eine Papphuelle mit EINEM einzigen Song; der Radioversion. Wenn du Glueck hast ist noch ein zxeiter Song oder ein zwei Remixe drauf. Aber nicht immer.
Dafuer ist mir mein Geld zu schade.
 
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"This CD has been released by EMI on the express condition that ownership and title remain vested in EMI which may require delivery up of this record at any time. It may not be sold, transferred, altered or copied (including burning or uploading to the internet) without the express prior written approval of EMI."

Klingt wie der Text eines Bemusterungsexemplars. Vielleicht ist beim Vertrieb etwas schief gegangen, und dein Händler ist mit solchen beliefert worden.

robert_nwm schrieb:
Deshalb: Rippen! unmoderierte NonstopMusic-Programme, Musikfernsehen...da weisst du was du hast und bezahlst kein Cent dafuer.

Ja, bäh, Musikfernsehen! Schrecklich eingestellte Kompressoren hab ich dann oft.
Bleibt einem aber noch die Aufnahme von DVB-S oder terrestrisch UKW, oder der Kauf der guten alten Schallplatte. Da weiß man was man hat: ein schönes großes Cover, was in der Hand, den Spaß sie aufzulegen, den Arm zu positionieren, den Tonarmlift zu betätigen... und keinen Abspielschutz.

Muß man natürlich mögen (ich liebe sowas, dagegen ist mein MP3-Rechner doch ne seelenlose Kiste ;)).
Man benötigt natürlich einen guten (leider auch teuren) Plattenspieler, klanglich gibt Vinyl ansonsten alles her, was auch auf der CD bei einer modernen Pop-Produktion fehlen würde.
 
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Wer kauft schon noch CDs?

Grundsätzlich tue ich das schon, aber in den letzten Jahren immer seltener. Einmal, weil ich von berufswegen her Zugang zu Musik aller Art habe, und außerdem, weil ich einiges doch gerne aus ideellen Gründen im Original zu Hause hätte.

Aber: mein CD-Konsum ist in den letzen fünf, sechs Jahren enorm zurückgegangen. Warum? Weil mir CDs einfach zu teuer sind. Für ein durchschnittliches Album legt man meist zwischen 15 und 18 Euro hin. Das sind ca. 30-38 DM, ø = 34 DM (ja, ich rechne immernoch in DM). Und das ist es mir ganz einfach nicht wert. Daher habe ich auch KEINERLEI Verständnis für das Gejammer der Plattenfirmen. Kein Wunder, daß die Leute nach alternativen Quellen suchen. Kein Wunder, daß gerippt und geswappt wird ohne Ende. Die verwöhnten Heinis der Plattenfirmen sollten mal so langsam runter kommen von ihrem hohen Roß. Wenn anständige Musik auch wieder für anständige Preise zu haben ist (Album ca. 7-12 EUR = 14-24 DM, ø = 19 DM), bin ich dabei. Dann kaufe ich auch wieder CDs. Solange dies nicht der Fall ist, kaufe ich keine CDs. Sollen die Plattenfirmen doch pleite gehen, ist mir komplett egal. Preise runter, dann kaufen die Leute auch wieder CDs.
 
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Tja, als Anfang der neunziger die Langspielplatten aus den Läden gedrängt wurden, war die CD mit demselben Programminhalt plötzlich doppelt so teuer. Aber der Euro hat's ja wieder gradegebogen, Du darfst nur nicht den Fehler machen, Gelb, nach DM umzurechnen... ;)

Schallplatte... keinen Abspielschutz.
Wenn Du mit der Schallplatte vergleichst, hat die Compact-Disc ebenfalls keinen Abspielschutz, denn analoges Ausspielen ist immer möglich.


Gruß TSD
 
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Sofern die betreffende CD denn abgespielt werden kann, was bei diesem Datenmüll undefinierten Formats nicht unbedingt gewährleistet ist.
 
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Äh, wenn ich sie analog nicht ausspielen kann, kann ich sie wenigstens als defekt reklamieren, oder?


Gruß TSD
 
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Äh, wenn ich sie analog nicht ausspielen kann, kann ich sie wenigstens als defekt reklamieren, oder?

Ja, kann man zurückgeben, wenn der Händler kulant ist, aber der Ärger, die Lauferei...

Mein 10 Jahre alter Marantz-CD-Player ist ein Allesfresser, der spielt sämtliche Kopierschutzverhunzten nicht Redbook-konforme-CDs, aber versuch das mal mit einem modernen DVD Player/Rekorder, wie er mittlerweile in vielen Haushalten steht und VHS-Maschine und CD-Player abgelöst hat. Häufig sind darin leicht abgeänderte Computerlaufwerke verbaut, die mit solchen CDs ihre Probleme haben.

Und die Leute, die ihre CDs während der Arbeit im Büro via Computer abspielen wollen gucken auch in die Röhre, während der Vorführ-Player des Händlers, den sie um Rücknahme ersuchen, die CD vor den Augen des ungläubigen Kunden problemlos spielt.
 
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Und was, wenn auf der CD-Hülle schon von außen gut sichtbar draufsteht "Abspielprobleme auf bestimmten Geräten sind möglich"? Darf ich dann noch das Teil zum Händler zurückbringen?

Ich muß allerdings sagen, daß zumindest bei "meiner" Musik das Auftreten nicht normgerechter CDs massiv zurückgegangen ist. Wenn allerdings, dann richtig brutal. Defekte Sektoren zwecks Sync-Verlust beim Grabben waren vor einigen jahren noch nicht Standard.
 
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Es gibt die Auffassung, daß der Händler nicht zur Rücknahme verpflichtet ist*), da keine Eigenschaften zugesichert wurden, die das Produkt nicht aufweist. Spätestens dann nicht, wenn mögliche Wiedergabeprobleme sogar ausdrücklich benannt sind. Im weiteren Sinne wird schon deshalb nichts zugesichert, weil diese Scheiben vielleicht als CD ansonsten undefinierten Formats, aber jedenfalls nicht als CD-DA ausgewiesen sind.

*) Kulanz ist natürlich ein ganz anderes Thema als Ansprüche, die man auch auf dem Rechtsweg durchsetzen könnte. Wobei ich wiederum nichts von hierzu einschlägigen Urteilen wüßte, deshalb auch „es gibt die Auffassung“.
 
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Gelb hat recht! Die Major Label machen sich ihre Probleme mit verfehlter Preisgestaltung selber, und heulen dann noch über die eigene Unfähigkeit bzw. drohen mit allerlei Klagen. Solange der Preis einer durchschnittlichen CD zwischen 15 und 17 Euro liegt, solange werden Kopien gezogen bis der Prozessor quietscht.

Der weiter oben eingbrachte Einwurf mit der falschen Amtssprache ist übrigens korrekt. In Deutschland hat deswegen der zitierte englische Text keinerlei Auswirkungen. Solche Warnungen sind normalerweise auch in mindestens 3 Sprachen aufgedruckt, um gerade das Problem der Amtssprache zu umgehen.
 
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Der weiter oben eingbrachte Einwurf mit der falschen Amtssprache ist übrigens korrekt. In Deutschland hat deswegen der zitierte englische Text keinerlei Auswirkungen.

Das will ich allerdings auch hoffen. Sonst schreiben die demnächst ihre schon auf Englisch unverständlichen Rechtsbelehrungen nur noch auf Usbekisch. :)
 
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Selbst wenn ein Text, der auf die kopiergeschützte CD hinweißt vorhanden ist und man diese nicht auf normalen Wiedergabegeräten abspielen kann, liegt ein Mangel vor, der zum Umtausch berechtigt.
Es handelt sich hierbei tief-rechtlich nicht um eine CD !!!
Klingt komisch - is aber so.:)
 
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Der weiter oben eingbrachte Einwurf mit der falschen Amtssprache ist übrigens korrekt. In Deutschland hat deswegen der zitierte englische Text keinerlei Auswirkungen.
Ich bleibe weiterhin bei der Auffassung, dass Hinweise keinerlei rechtliche Wirkung an sich auslösen, sondern lediglich auf gesetztliche Bestimmungen hinweisen. Damit gehe ich sogar über Nomos' Einschätzung hinaus und behaupte, dass auch ein Hinweis in "Amtssprache" (was ist das eigentlich genau?) immer nur ein Hinweis bleibt auf diese gesetzliche Bestimmung.

Entweder weist der englischsprachige Hinweis auf Gesetze, die in Deutschland nicht oder aber tatsächlich auf solche, die hier gelten. Deshalb nocheinmal die Frage: Was ist hier auf Grund welcher Gesetzeslage angeblich verboten?
 
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Was ist hier auf Grund welcher Gesetzeslage angeblich verboten?

Diese Frage vermag ich Dir nicht mit Sicherheit zu beantworten, wobei mich die erwähnten Texte sehr an die üblichen Linzenz-Bestimmungen bei der Installation diverser kommerzieller Computerprogramme erinnert. Und was wir auf solche Lizenzbestimmungen geben, wissen wir alle.

[...] "Amtssprache" (was ist das eigentlich genau?) [...]
Die Sprache, in der offiziell in einem Land gesprochen wird und in der offizielle Kommunikationen getätigt werden. In Deutschland ist die Amtssprache Deutsch, in Dänemark Dänisch, und in Kanada meines Wissens Englisch und Französisch.
 
AW: Seltsamer Text auf CD-Hülle

Danke, Gelb, i.S. "Amtssprache". Ach sooo einfach. ;)
Aber egal, ohne gesetzliche Grundlage kann da stehen, was und wie es will: Es erwächst kein Verbot, nur weil irgendwo was steht. Ich neige zu Radiowave's Vermutung: Promo-CD-Hinweis.
 
AW: Seltsamer Text auf CD-Hülle

Wobei dann i. d. R. draufsteht: "Promotion Copy - Not for Sale" oder "Not for Resale" oder sowas. Und oft sind Promo-CDs (so es sie überhaupt noch gibt) abgespeckte Versionen der Kauf-CDs mit wesentlich einfacherer gestaltetem Inlay; manchmal sind es auch gebrannte CDs. Wobei viele Plattenfirmen ja gar nicht mehr verschicken, sondern nur noch MP3s in meist recht dürftiger (also unsendbarer) Qualität vermailen. Aber ich bin kein Musikredakteur, von daher bin ich für Korrekturen meiner Beobachtungen offen.
 
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