Ulles Rücktritt – Medienschelte gerechtfertigt?

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"Unser" Jan hat so eben eine Vorstellung abgeliefert, die ganz und gar zu seiner Person und vor allem seinem Umfeld passt. Ohne etwas zur Klärung offener Fragen beizutragen, beschimpfte er wüst die Medien, sprach offen: Einige von euch sind hier nur geduldet, beschwerte sich über negative Berichterstattung.
Bei all dem, wie Medien über gefallene Stars berichten, ist sicher oft auch Wahres dabei. Doch wie steht es im Fall Ullrich, der sich zu keiner Zeit überhaupt offenen Fragen den Medien über äußerte? Ist die pauschale und wüste Beschimpfung der Medien überhaupt in irgend einer Weise gerechtfertigt?
Haben sich "die Medien" was vorzuwerfen, wenn man mal den "Fall ARD" außer Acht lässt?
Und wie ist in dem Zusammenhang ("Fall ARD") das heute Abend ausgestrahlte Exklusiv-Beckmann-Interview zu bewerten?
 
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Soviel steht wohl fest: Über mangelndes Verständnis seitens Herrn Beckmann wird sich Ullrich wohl nicht beschweren müssen...
 
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...bzw. geheucheltes Verständnis. Aber um Beckmann selbst und seine Talkrunde soll es ja hier nicht gehen...
 
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Ullrich wurde hochgeschrieben, kassierte regelmäßig Kritik und Höhne, wenn er im Frühjahr immer noch am Spech abtrainieren war und wurde im Juli noch halbwegs fair behandelt. Jedenfalls hat es andere sehr viel härter getroffen, gleichwohl sie nicht wie Ullrich sämtliche Vorwürfe einfach unentkräftet (bis heute!) im Raume stehen ließen.
 
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Da hat er wohl vergessen, dass er ohne die ARD und deren Gebührengelder nie zu dem geworden wäre, was er mal war - oder zumindest zu sein glaubte. Unvergessen auch seine Schmusephotos samt freundlicher Publicity mit seiner Neuen...
 
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Mal ehrlich: Ein Ausnahmesportler war JU niemals. Der Tour-Sieg ist als ein Highlight seiner ansonsten eher mauen "Karriere" zu sehen. Der Rundumschlag gegen die Medien entspricht durchaus seinen intellektuellen Fähigkeiten, sag ich jetzt mal, ääähmmm. ;)
 
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Mal ehrlich: Ein Ausnahmesportler war JU niemals. Der Tour-Sieg ist als ein Highlight seiner ansonsten eher mauen "Karriere" zu sehen. ...

Nenn mir einen einzigen anderen deutschen Radsportler, der jemals das wichtigste Radrennen der Welt, die Tour de France, gewonnen hat? Jan Ullrich war ohne Zweifel ein Ausnahmesportler, Olympiasieger 2000, dreimal Weltmeister (1993, 1999, 2001). Deutschlands Sportler des Jahres 1997. Das als maue Karriere zu bezeichnen, gehört sich nicht.

Aber das ist hier nicht das Thema.
 
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Mich wundert, dass ein Rundumschlag - "die Medien" - von uns überhaupt noch wahr- und vor allem ernstgenommen wird.
Butter bei die Fisch, Herr Ulle: wer von welchen Medien hat eine negative Berichterstattung von sich gegeben? In schriftlicher oder mündlicher Form?
"Ulle", Sie sind unschuldig bis nicht das Gegenteil bewiesen ist. Sie haben seit Jahren durch eine Zusammenarbeit mit "den Medien" die Chance gehabt, die Unschuldsvermutung zu erhärten oder zu beweisen.
Sie haben es heute erneut versäumt, Klarheit in die sehr dubiose Sache Ihres möglichen Dopingvergehens zu bringen. Nennen Sie Ross und Reiter bei der angeblich negativen Berichterstattung, nennen Sie Fakten zu den Fakten bei den Dopingvorwürfen, und dann, da bin ich mir sicher, wird "positiv" berichtet werden - in den Medien. Aber ein allgemein gehaltener Rundumschlag gegen "Alle und Jeden" sorgt doch nur dafür, dass ein ausgelutschtes Thema erneut nach oben gebracht wird - und jeder lacht sich scheckig, auch wenn Karneval vorbei ist.
btw., generelle Schuldzuweisungen an "die Medien", die Deutschen", "die Amerikaner", usw. sind seit Jahren eine gehäuft auftretende Abwehrreaktion in der "Promiszene", bei "Politikern", bei "Sportlern" .......etc., usw.....
 
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Nun, die Allgemeinschelte ist kritikwürdig, keine Frage. Sofern sie denn so allgemein stattgefunden hat, wie hier gesagt. Aber seien wir ehrlich, der Unschuldsvermutung wird oft genug insoweit Rechnung getragen, als vom "mutmaßlichen Dopingsünder" gesprochen/geschrieben wird. Herrn Ullrich aber in der Pflicht zu sehen, einen Vorwurf zu entkräften, den der Vorwerfende nicht eindeutig belegen kann - und eine positive A-Probe gilt nun einmal nicht als eindeutiger Beleg -, das sagt auch etwas darüber aus, wie ernst derjenige die Unschuldsvermutung nimmt, die er durch die geäußerte "Mutmaßlichkeit" formuliert hat.

Dass sich jemand über die Medien beschwert, wenn sie ihn niederschreiben, nachdem sie ihn zuvor hochgeschrieben haben, kennen wir. Herr Ullrich hat hierzu ja auch geäußert, dass er dieses Medienspiel kennt und sich darüber durchaus nicht beschwert. Zudem hat er erklärt, dass es durchaus Medienvertreter gab/gibt, die nicht über die Fakten hinaus geschrieben haben. Soviel also zum Thema "Rundumschlag".

Wer von Euch hält Jan Ullrich momentan für unschuldig?
Wer's nicht tut und (dennoch) vom "mutmaßlichen Dopingsünder" spricht, darf sich Scheinheiligkeit vorwerfen lassen. Er bewegt sich auf der Ebene von Lippenbekenntnissen.
 
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Entschuldige, aber das sehe ich anders. Selbst wenn ich von der Schuld überzeugt bin - ein rechtskräftiges Urteil fällt der Richter. Selbst wenn alle Welt glaubt, der Mann aus der Straßenbahn sei der Mörder Mitjas - es ist keineswegs ein Lippenbekenntnis, vom Tatverdächtigen oder mutmaßlichen Mörder zu sprechen. Es ist vielmehr ein faires Eingeständnis der Tatsache, dass der Berichterstatter sich im Moment nicht die volle Faktenlage erschließen kann. Eine positive A-Probe ist kein Beleg - aber ein Anfangsverdacht, in dem entsprechend ermittelt wurde. Recht gebe ich Dir uneingeschränkt in der Frage der Wortwahl. Aber die ist wohl eher ein Zugeständnis an den Trend, möglichst schlagkräftige Worte samt Holzhammer zu wählen.
 
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Also für mich sieht das alles sehr nach finalem Inszenierungsakt aus. Das zieht ein Ex-Promi alle Register des Zickenterrors, ums mal so überspitzt zu formulieren, und setzt sich anschließend bei Beckmann auf die Couch. Sorry, aber irgendwas ist da faul... Zumindest Beckamnn dürfte das Theater um Ullrich heute zur Abwechslung mal Traumquoten bescheren.
 
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Ok, Radiohexe, aber was lässt in einem die Überzeugung reifen, dass der mutmaßliche Täter der tatsächliche Täter ist? Es geht ja nicht darum, dass "alles dafür spricht, dass ..." oder so. Es gibt eine Faktenlage. Wenn meine Überzeugung von dem, was die Faktenlage besagt, abweicht oder darüber hinaus geht, muss man das ja irgendwie begründen können. Wie kann man etwas begründen, ohne weitere Fakten anzuführen. Ich kann ja gerne glauben, dass Ulle nicht astrein war, ich kann auch anführen, dass statistisch gesehen 99,575463873% aller positiven A-Proben eine positive B-Probe mit sich gebracht haben - was immerhin ein Faktum wäre. Aber was überzeugt mich von etwas, wozu mir die Fakten fehlen? Die gefühlte Schuldigkeit?
 
AW: Ulles Rücktritt – Medienschelte gerechtfertigt?

Es gibt aber neben dem juristischen auch einen sport(juristischen) Standpunkt. Und da gilt, das der Beschuldigte seine Unschuld beweisen muss. also eine umgekehrte Bringeschuld, diesbezüglich auch der Baumann-Dieter nicht überzeugen konnte.

Aber es geht ja eigentlich um die Frage, inwieweit die Medienschelte...
 
AW: Ulles Rücktritt – Medienschelte gerechtfertigt?

Ich sehe es eher auch so wie die Radiohexe. Ulle hat durchaus einen Anspruch auf Rechtsstaatlichkeit - auch wenn sich an seine dopingmäßige Unschuld nur schwer glauben läßt, ein gerichtsfester Beweis steht jedoch weiterhin aus.

Die Medienschelte Ullrichs sollte aber eher seinem Frust zuzuschreiben sein. Er ist halt von den Medien früher sehr geliebt worden -beispielsweise sein alljährlicher "Frühjahrsspeck " - das hat ihn schließlich doch sehr menschlich gemacht - nachvollziehbare Schwächen eben. Den Radfahrroboter Lance Armstrong haben die Medien nie gemocht - nur akzeptiert ( im Dopen war er erwiesenermaßen besser als Ullrich)
Die sehr positive Medienzuwendung für Jan Ullrich ist dann ins extreme Gegenteil verfallen, das frustriert dann doch ziemlich, zumal der nicht minder belastete bzw. entlastete Ivan Basso inzwischen wieder Radrennen fährt - und kein Hahn kräht danach. Nur Ulle hatte eine ständige Berichterstattung über seine (nicht bewiesenen!) Dopingvorwürfe sicher.

Nun ja, jetzt ist es aus mit dem Superulle, schade eigentlich. Aber die sportliche Karriere war trotzdem sehr beeindruckend, auch wenn andere hier das Gegenteil behaupten. Er bleibt mit Abstand der erfolgreichste deutsche Radsportler: Weltmeister, Tour Sieger, Olympiasieger (Bei Olympia hat er übrigens auch Lance Armstrong geschlagen, was selbigen sehr gewurmt hat)

Auch wenn die Dopingverdächtigungen bei den Siegen jetzt immer im Raum stehen, nur mit Doping allein sind solche Erfolge nicht zu schaffen, da steht schon ein Supersportler dahinter und durchaus auch ein überdurchschnittliches Talent. Dass er mit diversen Mitteln zuweilen illegal nachgeholfen hat - nun ja, davon können wir (auch wenn der endgültige Beweis aussteht) getrost ausgehen. Diesen endgültigen Beweis wird es übrigens niemals mehr geben, da Ulle jetzt keine Dopingkontrolle mehr fürchten muss - und während seiner gesamten aktiven Laufbahn bei Test auch nie erwischt wurde. Die Blutbeutel in Spanien sind sicher von ihm, aber das gedopte Blut ist im Kühlschrank gefunden worden, und wurde nicht bei einer Dopingkontrolle aus Ulles Arm gezapft.

Aber zum Thema: Die Medienschelte ist in Teilen sicher nicht ungerechtfertigt, aber ein "Kesseltreiben" gegen Ullrich hat es nicht gegeben. Ullrich hat halt nur beide Enden der großen Bandbreite journalistischer Berichterstattung erlebt. Das positive Hochjubeln und den überkritischen Verriss - das muss er als Profi aber aushalten. Wo Ulle übrigens völlig recht hatte: Rudolf Scharping ist als BDR Präsident eine absolute Unmöglichkeit und Luftnummer.

Gruß
 
AW: Ulles Rücktritt – Medienschelte gerechtfertigt?

Welche Qualitäten muss ein Mensch besitzen, um heute zur Gruppe der Spitzensportler (egal welcher Sportart) zu gehören?

Offensichtlich gehört ein unnedingter Siegeswille dazu. Wie groß mögen da die Skrupel eines Einzelnen sein, es ohne verbotene Mittel zu versuchen, auch angesichts der Tatsache, dass es ja "alle so machen".

Überlegen wir mal logisch: Wie wir heute wissen, weil es nach dem Fall des Eisernen Vorhangs publik geworden ist, war das Doping in den Staaten des ehemaligen Ostblocks gang und gäbe, um auf dem prestigeträchtigen Markt der Goldmeldaillen auf Weltmeisterschaften und Olympiaden nicht nur mithalten, sondern auch dominieren zu können.

Die damals von den gedopten Sportlern erreichten Zeit- und Leistungsrekorde sind aber alle wieder eingestellt worden -- und das soll lediglich doch verbessertes Training erreichbar sein?

Und selbst wenn das so wäre, was verlangt der einzelne Mensch seinem Körper da ab? Plötzlich versterbende Leichtathletinnen, die nicht mal 40 Jahre alt werden, verschwinden mit großer Geschwindigkeit aus dem publiziertem Bewusstsein.

Wenn Ullrich also den Medien Verlogenheit vorwirft, dann greift er genau das System an, dem er selbst jahrelang angehörte, für das er selbst arbeitete und von dem er selbst profitierte.

Insofern ist die "Medienschelte" für Ullrich zwar verständlich, aber so lange über irgend ein Sportereignis berichtet wird, ohen das Word "Doping" zu verwendet wird, sollten sich die "Medien" auch an die eigene Nase fassen.
 
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Verlogen in Sachen Radsportberichterstattung war vielleicht die ARD, die sich derzeit und seit Sommer mit einer investigativen Doping-Berichterstattung reinzuwaschen sucht und gleichzeitig den verprellten Schwimm-Reporter Hajo Seppelt (der im Übrigen auch nicht die Doping-Weisheit mit Löffeln gefressen hat, wie mir ehemalige aktive Radfahrer und auch Sportmediziner versicherten) milde stimmt.
Warum fährt denn Basso wieder und kein Hahn kräht danach? Wie ist denn da die "Beweislage"? Im Moment weiß ich es nicht, vielleicht weiß es von euch jemand?
Aber unabhängig davon: Vielleicht schert es in Deutschland (neuerdings) mehr Leute, ob ein Fahrer gedopt war, als in Spanien selbst oder in Italien? Die Italiener haben wohl sportlich gesehen grad noch andre Baustellen... Interessant wäre zu sehen, ob Basso bei einem deutschen Rennen nicht auch ausgeladen würde, genauso wie das Team, für das er fährt...
 
AW: Ulles Rücktritt – Medienschelte gerechtfertigt?

Im Mittelalter wurden die Überbringer schlechter Nachrichten enthauptet.
Was können die Medien dafür, wenn sie über Doping berichten, in dem Fall auch im Radsport recherchieren und fündig werden?
Ullrich ist meiner Meinung einfach ein schlechter Verlierer und verhält sich wie ein kleines Kind, das böse ist, weil es sich schlecht benommen hat und dabei erwischt wurde.
 
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Hallo Beobachter,

ich glaube, dass es auf diese Frage eine relativ einfache Antwort gibt: Journalisten, die eine tiefe Strukturkenntnis haben, wissen in aller Regel mehr, als sie veröffentlichen können. Weil sie es nicht hart recherchiert bekommen. Weil sie Teil eines Systems geworden sind. Weil ihr Wissen als Indizien mit der Öffentlichkeit entzogenen Sphären kollidiert. Da gibt es viele Gründe. Das ist vielleicht vergleichbar mit dem Lokaljournalisten, der ziemlich genau weiß, was in seinem Bereich läuft - aber davon nur einen Bruchteil veröffentlichen kann. Journalisten bilden sich auch eine Meinung. Ob sie diese und damit sich selbst kontrollieren können, in dem sie sich an gewisse Spielregeln halten - Gelegenheit zur Stellungnahme, Konjunktiv, kontrollierte Perspektivität und Selektivität, etc. - sagt mMn viel über den Wert eines Journalisten aus. Weil er damit in den Raum stellt, dass er sich zwar sicher - aber eine gewisse Irrtumswahrscheinlichkeit nicht ausgeschlossen ist. Ein Richter, bei dem das prinzipiell auch alles gilt, hat schon amtlicherseits einen ganz anderen Quellenzugang. Ich sehe schon Unterschiede.
Welche Meinung sich die Öffentlichkeit bildet, ist dann das nächste Thema. Schau mal ins Gästebuch von Ullrich. Es scheint trotz allem auch eine Menge Leute zu geben, die von seiner Unschuld überzeut sind.
Viele Grüße
Die Hexe
 
AW: Ulles Rücktritt – Medienschelte gerechtfertigt?

Als Jan Ullrich noch ein Merdinger war haben wir bei Radio FR1 viel über ihn berichtet und wir waren selbstkritisch gesagt sehr nett mit ihm. Nur als er betrunken ein Auto in die Fahrradständer am Freiburger Hauptbahnhof setzte haben wir das nachrichtlich gemeldet. Aber auch damals schon waren die Herren vom SWR sehr arrogant bei Pressekonferenzen und haben gemeint sie wären die einzigen denen es zustehen würde Interviewfragen zu stellen. Tolle ARD ...
 
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Der Rundumschlag gegen die Medien entspricht durchaus seinen intellektuellen Fähigkeiten, sag ich jetzt mal, ääähmmm. ;)

Und so hat er sich denn gestern Abend in besagter Talkshow bei Herrn Beckmann auch verhalten. Jedes Mal, wenn Beckmann konkrete Fragen zum Dopingvorwurf gestellt hat, ist Ullrich ausgewichen, verwies auf den Rat seiner Anwälte, daß er in derzeit schwebenden Untersuchungen dazu keine Äußerungen machen solle und blieb unkonkret. Einmal abgesehen davon, daß mich Herr B. mit seiner Konkretheit ausgesprochen überrascht hat (:D ), weiß ich ehrlich gesagt nicht, was "Ulles" Auftritt aus seiner Sicht bezwecken sollte. Außer einem beleidigten Gesicht, allgemein gehaltener Schelte gegen "die Medien" und der Tatsache, daß er sich unflätig auszudrücken weiß, ist kein Licht in die Angelegenheit gekommen, noch hat er bei mir in Sachen Sympathie punkten können. Braucht der das für sein Ego oder wie? Trauriger Abgang eines Ausnahmetalents, wenn ihr mich fragt.
 
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Die Medienschelte hat ja insofern nicht Hand und Fuß, als das sich Ulle bis gestern auch nie den Medien gegenüber äußerte. Überrascht war ich auch: Beckmann bissig, selbst Hajo Seppelt wurde zugeschaltet (sicher aus einem bestimmten Grund nicht ins Studio geholt). Beckmann stellte alle Fragen, die ich auch gestellt hätte. Redaktionsseitig war das eine der besten Sendungen. Es ist aber nicht damit getan, zu sagen, der Einspieler würde falsche Dinge behaupten, wenn er denn nicht dazu beiträgt, alles aufzuklären. Schwammig war auch der Punkt, wieso er keine freiwillige DNA-Probe abgeben wollte.
Und doch: Diese Sendung war erhellend, im Einklang mit der PE. Man konnte merken, wie einfach und naiv Ullrich gestrickt ist, dass er sich nicht clever verhält, blickt er nicht und dass er sich wohl mit falschen Beratern umgab, auch nicht. Ein nicht übermäßig ausgeprägter Ehrgeiz kommt hinzu und die Frage wurde für mich zumindest beantwortet: Ja, er ging zu verschwenderisch mit seinem Talent um, was man ihm aber nicht ankreiden kann. Wenn es so ist, wie er sagt: In Paris auf dem Podium zu stehen, reiche ihm (meine Interpretation), dann muss man das bedauern, aber auch aktzeptieren.

Mich würde ja mal interessieren, welche Rolle der gestrige Jan-Ullrich-Tag bei diversen Radiosendern zum Ausdruck kam.
 
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Die Medienschelte hat ja insofern nicht Hand und Fuß, als das sich Ulle bis gestern auch nie den Medien gegenüber äußerte. Überrascht war ich auch: Beckmann bissig, selbst Hajo Seppelt wurde zugeschaltet (sicher aus einem bestimmten Grund nicht ins Studio geholt). Beckmann stellte alle Fragen, die ich auch gestellt hätte.

Ich fand Beckmann gestern auch überraschend bissig und einen guten Interviewer. Dennoch ließ er sich zu sehr von dem ewigen "Das ist ein laufendes Verfahren - da kann ich nichts zu sagen" abspeisen. Er hätte öfter noch mal versuchen sollen, doch noch kleine Sachen rauszuquetschen. Beckmann hat sich zu schnell damit zu Frieden gegeben.

Hajo Seppelt hat mich auch überrascht. Er war gewohnt direkt und angriffslustig. Hätte man ihn ins Studio gesetzt, wäre ihm Ullrich sicher an die Gurgel gesprungen oder hätte das Studio verlassen. Möglich wäre es sicherlich gewesen, Seppelt saß ja immerhin in Hamburg.
 
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Beckmann hätte eh nix mehr rausbekommen, auch wenn er die ganze Sendung dieselben Fragen gestellt hat.
Und Seppelt saß am Ende gar gleich nebenan?
 
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Auf jeden Fall hat sich Ulle gewunden wie ein Aal (nur nicht ganz so glatt). Die Medienschelte hat er zwar wiederholt, aber wie gewohnt nur in Allgemeinplätzen im Sinne von "das weiß man ja, die haben das alles falsch dargestellt usw.". Was genau haben sie Ihrer Meinung nach falsch dargestellt? "Dazu kann ich mich nicht äußern, ich muss auf meine Anwälte hören usw." (Lachplatte).
Interessant auch, dass Ulle Beckmann geduzt hat, Beckmann aber eisern beim "Sie" geblieben ist. Fand ich ok, wegen der journalistischen Distanz (vgl. Waldis duzende Weißwurschtconnection).
 
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