Senderangebot "vor Ort" – Die Dominanz der Öffentlich-Rechtlichen

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Badener

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Hallo.
hab mal "vor Ort" bei mir die Frequenzen gecheckt:

2x Antenne Südbaden
1x OHR
2x Regenbogen
2x DLF
13x SWR:
4x SWR1
3x SWR2
4x SWR3
2x SWR4
Da fällt doch auf, dass die öffentlich-rechtlichen irgendwie die Frequenzen "blockieren". Warum bietet der SWR in diesem Falle noch nicht mal alle seine Programme an? Was ist mit DAS DING?
Könnten nicht mal intern Frequenzen abgegeben werden? Oder muss man wieder klassisches Radio als Internetuser ohne Flatrate über den 64kBit/s-Webstream hören? Wie sieht das mit dem Senderangebot bei euch in den anderen Bundesländern aus?
Ich hoffe, ihr könnt mir brauchbare Antworten geben auf diese einige Fragen.

Vielen Dank schonmal ...
 
AW: Senderangebot "vor Ort" - Die Dominanz der öffentlich-rechtlichen

Weil die Öffis eine Grundversorgung anbieten müssen und im Grunde dafür Sorge tragen müssen, überall empfangen werden zu können.
Wobei die Kritik nicht ganz unberechtigt ist.
Aber denk dir eine Frequenz von bsp. SWR 3 weg: Würde SWR 3 überall empfangen werden können?
 
AW: Senderangebot "vor Ort" - Die Dominanz der öffentlich-rechtlichen

Ich denke schon, da z.B. SWR3 ja quasi dann überall auf 4 Frequenzen zur Verfügung steht und wenn man die aus dem kreis X abschafft, dann gehen die Hörer eben auf die Frequenz von Kreis Z. SWR3 hat ja an sich schon ziemlich viele Frequenzen mit nicht ganz kleinen Reichweiten.
 
AW: Senderangebot "vor Ort" - Die Dominanz der öffentlich-rechtlichen

Also bei mir in Bonn sieht es so aus

1x Radio Köln
3x Radio Bonn/RheinSieg
1x Radio Erft
1x Radio Berg
1x Bonner Uniradio
2x BFBS R1
1x AFN

19xWDR
4x EinsLive
5x WDR 2
3x WDR 3
3x WDR 4
3x WDR 5
1x WDR Funkhaus Europa

Ber wie auch schon Sachsenradio2 sagte wenn man z.B. die Bonner-Venusberg Frequenzen weglassen würde gäb es hier empfangsprobleme! Bei gutem Wetter bekommt man die Langenberg und Nordhelle Frequenzen gut rein bei schlechtem nicht!
 
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Beim SWR ist die Überversorgung, v.a. von SWR1 und SWR3 wirklich massiv gegeben (bei SWR2 und SWR4 ist das schon weniger der Fall). Im Breisgau geht es sogar noch einigermaßen.

Besonders stark ist dies entlang der Grenze der ehemaligen SDR- und SWF-Sendegebiete der Fall: Wenn ich meine Eltern besuche, kann das Autoradio auf dem Parkplatz vor dem Haus SWR1 BW und SWR3 jeweils siebenmal mit RDS und Stereo empfangen (und noch zweimal SWR1 RP, als Alternative ;) ).

Anlässlich der Fusion hatte der SWR sich bereit erklärt, Frequenzen ans Privatradio oder an das Deutschlandradio abzugeben, aber (fast) nichts ist passiert; und auch beim UKW-Start von DasDing wurden nur einzelne, seit langem überflüssige Stützfrequenzen umgestellt; die Grundnetzfrequenzen sind für den SWR sakrosankt.

Wenn man die SWR-Technik darauf anspricht, warum diese oder jene SWR1- oder SWR3-Frequenz umbedingt notwendig ist, so erfährt man gleich, in welcher Region man SWR1 oder SWR3 nur über diese Frequenz empfangen könnte. Beim Kulturprogramm SWR2 gilt diese Argumentation interessanterweise nicht, hier hat SWR bzw. seine Vorgänger öfters mal eine Frequenz ohne jeglichen Ausgleich abgeknippst (v.a. in Rheinland-Pfalz).

[ironie]Umgekehrt kenne ich eine Straße in Tübingen, in der mein 1-Euro-Radio kein SWR1 empfangen kann (sehr wohl aber die Wüste Welle oder Radioton). Wäre es bei konsequenter Anwendung der SWR-Frequenzrichtlinien dann nicht an der Zeit, dem freien Radio die Frequenz zu entziehen, um stattdessen eine dringend benötigte SWR1-Füllfunzel für Tübingen einzurichten? [/ironie]

Achja: Mit einem normalen Radio kann man SWR1 in Tübingen mindestens vierfach empfangen...
 
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Die Reichweiten sind für mich ein bedeutender Punkt. Einige Beispiele: Radio Hamburg kannst du in Hamburg auf zwei Frequenzen empfangen: auf 103,6 Megahertz mit 80 Kilowatt und auf 104,0 Megahertz mit 160 Watt Sendeleistung. Die Insel Neuwerk, die zu Hamburg gehört, erwähne ich nur nebenbei. Aber auch dort hat Radio Hamburg eine eigene Frequenz. Ich habe irgendwann einmal gehört, die so genannte Cityfrequenz (104,0 Megahertz) sei erforderlich, um den Empfang in der Innenstadt zu verbessern, weil der Heinrich-Hertz-Turm einen Funkschatten werfe. Der Sender Moorfleet (103,6 Megahertz) steht am südöstlichen Stadtrand.

Der Deutschlandfunk hingegen wird von Moorfleet mit etwa drei Kilowatt abgestrahlt. Es muss also eine Frequenz genügen, um die Stadt und das Umland zu versorgen. Mit einer meines Wissens nach sogar noch geringeren Leistung wird das Deutschlandradio in Hamburg ausgestrahlt. Und nun vergleich das mit der Verbreitung von Radio Hamburg. Wie lässt sich das rechtfertigen? Wieso wird ein Programm, das vornehmlich aus oberflächlicher Musikauswahl und gekünzelten Moderationen besteht, dermaßen übervorteilt? Sich da über eine vermeintliche Frequenzblockade der öffentlich-rechtlichen Sender zu empören, halte ich für nicht vertretbar.
 
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@freiwild:
Un dabei ist ja sogar das Deutschlandradio auch eine ARD-Hörfunkwelle.
Wenn ich das jetzt so lese, bin ich noch viel "erschrockener". Mmh. Wenn ich hier mal ein bisschen sorgsamer die Frequenzen checken würde, käme ich bestimmt auch auf weitere für den SWR. :D
 
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Ich habe irgendwann einmal gehört, die so genannte Cityfrequenz (104,0 Megahertz) sei erforderlich, um den Empfang in der Innenstadt zu verbessern, weil der Heinrich-Hertz-Turm einen Funkschatten werfe.
Komisch, dass dieses Argument in Berlin bei den Alexanderturmsendern nicht zum Tragen kommt...
 
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Vermute mal, dass das hier unten auch an der "Störung " von Frankreich liegt.
Dadurch kommt mir das Angebot an deutschen Sendern und die Überversorgung besonders extrem vor. In Mitteldeutschland könnte ich ja noch schwächere Frequenzen "anzapfen".
 
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Welche Störung von Frankreich? :confused:

Na ja, die Überversorgung im SWR-Sendegebiet ist noch gar nichts im Gegensatz zu der des WDRs (siehe #4). Schuld an der Dominanz des SWRs hat, wie von Freiwild erwähnt, natürlich hauptsächlich die Fusion von SWF und SDR. Bei SWR2 und 4 - bei letzterem muss man auch die unterschiedlichen Lokalversionen beachten - besteht deshalb auch kaum Doppelversorgung. Ich würde dennoch behaupten, dass Dasding (zumindest in Baden-Württemberg) nahezu flächendeckend empfangen werden könnte, wenn die vorhandenen Frequenzen vernünftig umverteilt würden, für ContRa würde hier und da vielleicht auch noch 'ne Funzen rausspringen, aber das natürlich nicht nur der SWR zu entscheiden.
 
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Es heißt ja, auch von der LFK her, dass das Frequenzband hier unten sowieso überlastet sei und sich deutsche und französische Sender sozusgaen manchmal fast "überstrahlen".

Schreibt ruhig weiter, wie z.B. XForce, welche Sender und wie oft ihr bei euch empfangen könnt. Es gibt zwar UKW-Tabellen im Web, aber das hier ist doch der einfachere Weg.
 
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Ich stelle mal folgende These auf: Würden SWR1-3 auf ihre Frequenzen vom Stuttgarter Fernsehturm verzichten, so wären die entsprechenden Programme immer noch flächendeckend zu empfangen. Die freien Frequenzen könnten dann z.B. an Deutschlandfunk, Deutschlandradio und DasDing gehen.
 
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Der DLR-Intendant klagt doch bei jeder Gelegenheit über die mangelnde Bereitschaft seiner ARD-Kollegen, Frequenzen an DLF und DLR abzugeben. Fragt Ihr Euch wirklich, warum die so geizig sind?
 
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Z.B. wenn ich im Nördlichen Breisgau unterwegs bin, fällt mir folgendes auf:

bigFM FR 102,8 geht fast gar nicht, weil ein franz. Sender stört, der aber auch im gesamten Gebiet auf 101,6 zu empfangen ist.

bigFM BAD 103,8 geht auch nicht, da ebenfalls franz. auf 103,7 sendet.

Aber dann: Was ist los auf 107,9? Italienischer Sender in RDS und Stereo !!!
 
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Das Ding,DR Kultur,ConTra und auch der "Pickelsender" sind in BW fast landesweit über DAB im Band III zu empfangen. Das sollte doch ausreichen?:)
 
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Das Ding,DR Kultur,ConTra und auch der "Pickelsender" sind in BW fast landesweit über DAB im Band III zu empfangen. Das sollte doch ausreichen?:)

ohne die zwölfzigtausendste DAB-Diskussion lostreten zu wollen: diesen Tipp würde ich nicht mal meinen Feinden geben.

- die DAB-Empfänger sind sauteuer.
- das DAB-Netz hat mehr Lücken als Netz.
- die Bandbreite der Programme ist lächerlich (128 kbps bei SWR2, 48 kbps bei cont.ra).
- und und und...

UKW ist nachwievor das Nonplusultra im Radioempfang. Und da UKW so schnell nicht abgeschaltet werden wird (entgegen aller Digitalisierungspläne), ist eine Umverteilung der heutigen UKW-Ressourcen dringend geboten.
 
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bigFM FR 102,8 geht fast gar nicht, weil ein franz. Sender stört, der aber auch im gesamten Gebiet auf 101,6 zu empfangen ist.

bigFM BAD 103,8 geht auch nicht, da ebenfalls franz. auf 103,7 sendet.

Aber dann: Was ist los auf 107,9? Italienischer Sender in RDS und Stereo !!!
Ohne mich besonders gut in Sachen Sende- und Empfangstechnik auszukennen, möchte ich deinen „Überstrahlungs“-Theorien doch mal widersprechen: Der SWR braucht nicht besonders viele Frequenzen entlang des Rheins, weil er überall von französischen Sendern gestört wird, da prinzipiell keiner auf einer Frequenz senden muss, die wenige Kilometer vom Sendestandort entfernt aufgrund einstrahlender Sender keiner mehr empfangen kann. Vielmehr werden die Frequenzen so vergeben, dass sie ihr Kernsendegebiet so gut wie möglich abdecken. Dass du Big FM weder auf der Baden-Badener noch auf der Freiburger Frequenz empfangen kannst, liegt daran, dass beide Frequenzen Funzeln sind, also nur mit sehr wenig Leistung ausgestrahlt werden, sodass nur das nächste Umfeld erreicht werden kann. In Freiburg und im westlichen Umland ist es übrigens kein Problem, sowohl Big FM (102,8) als auch Radio Bleu Alsace (102,6) rauschfrei zu empfangen.
 
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Diese Diskussion - so interessant, wie sie ist - zeigt doch ein zentrales Problem dieses Forums: Sie hinkt, wie viele andere Themen hier, der Realität schon wieder längst hinterher. Während wir/ihr noch über UKW-Frequenzverteilung und DAB diskutieren, ist Deutschland längst in digitale Verbreitungsgebiete aufgeteilt und DAB wird dabei wohl keine Rolle mehr spielen. Die Verantwortlichen der Landesrundfunkanstalten haben analoge UKW-Verbreitung längst abgehakt und die Verantwortlichen in den Sendern überlegen sich, mit welchen Angeboten sie künftig in den digitalen Markt gehen.

Trotzdem: es ist schön zu sehen, dass hier einige - rein durch empirische Erfahrungen mit ihrem Dampfradio - feststellen, wie massiv die ARD-Anstalten mit Mehrfach-UKW-Frequenzen ausgestattet sind. Ein eklatantes Ungleichgewicht, wenn man Privat und ÖR vergleicht. Dass die Öffis sich dennoch seit Jahren sträuben tatsächlich überzählige und eigentlich unnütze Frequenzen abzutreten und sie mit Händen und Füßen festhalten (ja selbst ihren eigenen Babys wie DasDing verweigern), zeigt wes Geistes Kind sie sind.

Es ist in diesem Zusammenhang schon erstaunlich wieviele Hörer die Privaten, trotz wesentlich schlechterer Frequenz-, Personal- und Finanzausstattung, trotzdem weiterhin generieren.

Halten wir fest: Die Zukunft ist digital, vergesst langsam UKW...:)
 
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Die zukunft wird vor allem teuer.
Aber: Sehen die Radiomacher noch einen Absatzmarkt beim älteren Publikum?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Senioren noch von ihren Meersburg 8-Maschinen auf DAB oder gar Satellitenradio umsteigen werden.
 
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An Digitalradio only glaub ich nicht vor 2020. Dann kommt die Zeit der Transmitter. Ein Digitalreceiver im Haus speist das Teil und alle UKW-Radios hören mit.

Störende "Feindsender" sind dann ja nicht mehr auf dem Band. Maximal der Nachbar. ;)
 
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Welche Störung von Frankreich? :confused:

Na ja, die Überversorgung im SWR-Sendegebiet ist noch gar nichts im Gegensatz zu der des WDRs (siehe #4).

Dem kann ich nur zustimmen! Selbst hier im (nördlichen) Münsterland, wo quasi nur ein Sender für das Gebiet vorgesehen ist (Münster-Baumberge) kommt der WDR mit mindestens vier Sendern sehr gut an (Bielstein, Langenberg, Nordhelle, Münster sowie mit Abstrichen auch Olsberg). Der WDR hat hier einfach den Vorteil, von gut exponierten Standorten senden zu können, die eine hohe Reichweite auch mit geringerer Leistung aufweisen (Olsberg hat ja "nur" 10 kW). Was mich hierbei vielmehr stört, sind die vielen Kleinsender, die der WDR in den letzten Jahren in Betrieb genommen hat. Viele sind m. E. überflüssig und dienen nur dazu, die Stellung des WDR als Platzhirschen im NRW-Land weiter zu untermauern.
 
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Halten wir fest: Die Zukunft ist digital, vergesst langsam UKW...:)

Sorry, aber schmarrn. Zitiert das in 15 Jahren nochmal, denn da wird immernoch analog frequenzmoduliert gefunkt...
Ohne einen EU-weiten Standart verbindlich und Herstellerübergreifend zu etablietren und ohne den Willen der Privatunternehmen, die sich blasphemisch Radiosender nennen, finanziell bei der Entwicklung mit einzusteigen wird der digitale Verbreitungsweg stationären Empfängern vorbehalten sein.
 
AW: Senderangebot "vor Ort" – Die Dominanz der Öffentlich-Rechtlichen

Auf ihrer Website spricht die lfk von einer möglichen flächendeckenden UKW-Versorgung eines Jugendsenders in BW. Was ist davon zu halten?
 
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