Welche Soundkarte soll es sein?

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RocknRoyal

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Hallo,

nach längerer Zeit auch mal wieder etwas von mir, da ich leider aufgrund von einem erneuten Hörsturz ausser Gefecht gesetzt wurde.

Ich möchte mir nun in den kommenden Wochen mein Studio zusammenkaufen (für den Betrieb eines Internetradiosenders) und nachdem ich mich vor Ort bei "Rockshop" erkundigt hatte, meinte dieser das "er" erstmal am Schwachpunkt "Soundkarte" ansetzen würde.

Er hat mir die folgende Soundkarte empfohlen und ich würde mir vor dem Kauf gerne die Bestätigung einholen, mit dem Teil keinen Fehlkauf einzugehen.

Ich möchte später per Mischpult faden und mit hochwertigem Grossmembranmikrofon arbeiten.

http://www.thomann.de/de/tascam_us_122_l.htm

Netter Gruss,
Alexander
 
AW: Welche Soundkarte soll es sein ?

Wenn Du ne Soundkarte brauchst, dann würde ich mir diese holen: Soundkarte die taugt was, und die Andere vergisste meiner meinung nach!

Gruß
 
AW: Welche Soundkarte soll es sein ?

also ich würde von terratec abraten hatte nur problem mit terratec und ist meines erachtens vom klang nur metalisch wir benutzten in einem unser Prod. Studios TASCAM US-144 und Tascam ist halt Tascam. Sehr guter Klang. Wie willst du den streamen? Welche Codecs?
 
AW: Welche Soundkarte soll es sein ?

Die Terratec fällt schonmal aus, wenn Du die "hochwertigen Großmembranmikrofone" direkt an die Soundkarte anschließen willst. Die hat nämlich keine Mikrofoneingänge, von Phantomspeisung ganz zu schweigen. Die Tascam kenne ich nicht. Da ich die PDFs bei Tascam nicht lesen kann (die verlangen offenbar einen Reader aus der Zukunft), kann ich auch nichts über die Phantomspeisung sagen. Aus dem USB-Anschluß holt man jedenfalls keine 48 Volt. Entweder ist da ein aufwendiger Transverter drin oder die Phantomspeisung erfolgt mit geringerer Spannung und damit nicht normgerecht.

Um mit dem Mischpult faden zu können, mußt Du allerdings in den Mikrofonkanal eingreifen können. Das gelingt Dir so sicherlich nicht. Dann gehören die Mikrofone an das (phantomspeisefähige) Pult und eventuell eine Dynamikbearbeitung für die Mikrofone in die Inserts der Mikrofonkanäle - auch die sollten also vorhanden sein. In so einem Falle brauchste nur eine Stereo-rein-Lösung in guter Qualität - das kann jede bessere Karte ab etwa 50 Euro, gerne auch von eBay. Zum Beispiel die Terratec EWX24/96 oder die M-Audio Audiophile 2496. Falls Du aus dem gleichen PC allerdings noch ausspielen willst, ist ne Mehrkanalkarte fällig, z.B. die Phase 28 oder auch eine hochwertige 7.1-Karte aus dem Consumer-Regal. Da nerven nur die unsicheren 3.5er Miniklinken. Die Audioqualität sollte im 75-Euro-Bereich locker für mehr als nur Streaming reichen.

Und mir ist nicht bewußt, daß die Terratec Phase 28 metallisch klingen würde. Die ist sehr neutral und meßtechnsich absolut wasserdicht. Die Treiber sind in manchen Fällen eher ein Problem, nach allem, was man so liest.
 
AW: Welche Soundkarte soll es sein ?

Entschuldigt mal, er sucht doch ne Soundkarte und nicht eine wo er ein Großmembranmicro anschließen kann, denn er will ja über Mischpult arbeiten, da ist doch die Soundkarte die ich empfohlen habe eigentlich nicht verkehrt, oder täusche ich mich da?

Gruß
 
AW: Welche Soundkarte soll es sein ?

Nun,

dadurch das ich, wie richtig erkannt und berücksichtigt bei Euren Empfehlungen, per Mischpult arbeiten werde und nicht per SAM & Co. ist somit die Tascam hinfällig geworden - danke für die Erläuterung.

Nächste Frage:

Was ist der Unterschied zwischen der Phase 28 und Phase 88 ?!? Ausser natürlich dem Preisunterschied, aber ich bin gerne bereit auch 300€ in ein entsprechend hochwertiges Produkt zu investieren. Ich habe mir Gedanken gemacht und werde nun nicht mit dem Vorschlaghammer im LowBudgetbereich zuschlagen und dann evtl. später wieder nachrüsten - daher habe ich mir gesagt "wenn dann richtig, was nicht bedeuten soll das alles aus dem HighEnd-Bereich kommen muss und soll"...

Nunja,
kann mir mal jemand die Vorteile der Phase 88 nennen ? Und sollte ich vielleicht bis 300€ noch andere Karten in die engere Auswahl nehmen ?

http://www.thomann.de/de/terratec_phase88_recordinginterface.htm

Gruss
Alexander
 
AW: Welche Soundkarte soll es sein ?

Nun, die Phase 28 hat 2 Eingänge (ein Stereopaar) und 8 Ausgänge (4 Stereopaare), die Phase 88 hat 8 Eingänge und 8 Ausgänge - also jeweils 4 Stereopaare. Die Phase 28 hat die Ein- und Ausgänge alle symmetrisch, also im Profistandard und bei entsprechender "Gegenstelle" stör- und brummfest. Die Phase 88 hat nur unsymmetrsiche Anschlüsse (Cinch), die für den Anschluß von Consumer-Equipment völlig ausreichen, aber unter Umständen Brummstörungen bringen können. Die Phase 88 Rack hat wiederum symmetrische Anschlüsse und zusätzlich lassen sich 2 der Eingänge auf Mikrofoneingang mit Phantomspeisung umschalten. Für den mischbaren Anschluß eines Mikrofons eignen sie sich aber auch nicht - genau wie bei der Tascam.

Die Terratec-Treiber sind recht oft in der Kritik. Ich kann das für meine Karte (2-Kanal, EWX24/96) auch bestätigen, kann mit den Bugs aber leben. Vor der Investition würde ich mir Rückgaberecht zusichern lassen und mich mit anderen Usern genau dieser Karte abstimmen.

Andere Hersteller z.B.: M-Audio, RME (Profi), Marian (Profi), Lynx (Profi).
 
AW: Welche Soundkarte soll es sein ?

Öhm, jetzt bin ich doch etwas durcheinander, deswegen frage ich mal quer, wenn Du nicht auf das Geld achten müsstest, Du Dir aussuchen darfst was Du für eine Soundkarte kaufen darfst, welche würdest Du haben wollen? und bitte mit einer Deiner Begründungen, denn die versteht man recht gut!

Danke!

Gruß
 
AW: Welche Soundkarte soll es sein ?

Nun, die Phase 28 hat 2 Eingänge (ein Stereopaar) und 8 Ausgänge (4 Stereopaare), die Phase 88 hat 8 Eingänge und 8 Ausgänge - also jeweils 4 Stereopaare. Die Phase 28 hat die Ein- und Ausgänge alle symmetrisch, also im Profistandard und bei entsprechender "Gegenstelle" stör- und brummfest. Die Phase 88 hat nur unsymmetrsiche Anschlüsse (Cinch), die für den Anschluß von Consumer-Equipment völlig ausreichen, aber unter Umständen Brummstörungen bringen können. Die Phase 88 Rack hat wiederum symmetrische Anschlüsse und zusätzlich lassen sich 2 der Eingänge auf Mikrofoneingang mit Phantomspeisung umschalten. Für den mischbaren Anschluß eines Mikrofons eignen sie sich aber auch nicht - genau wie bei der Tascam.

Die Terratec-Treiber sind recht oft in der Kritik. Ich kann das für meine Karte (2-Kanal, EWX24/96) auch bestätigen, kann mit den Bugs aber leben. Vor der Investition würde ich mir Rückgaberecht zusichern lassen und mich mit anderen Usern genau dieser Karte abstimmen.

Andere Hersteller z.B.: M-Audio, RME (Profi), Marian (Profi), Lynx (Profi).

Danke Dir vielmals für die Erklärung.
Nun,
nachdem Du nun mein Budget kennst (300€ +/- ein bisschen) würde mich interessieren, welche Empfehlung Du aussprechen würdest. Die Karten von RME gefallen mir ja sehr gut - kann natürlich nicht begründen wieso, aber es liest sich einfach gut.

Gruss
Alex
 
AW: Welche Soundkarte soll es sein ?

@ Flugsaurier

Schwierig... ich weiß doch nicht, wofür.

Wenn ich Digitalausgänge unterschiedlicher Geräte gleichzeitig in einen Rechner füttern müßte, dann die Marian Trace D4 SRC - die hat Abtastratenwandler an ihren 4 Digitaleingängen - ein echtes Alleinstellungsmerkmal.

Wenn ich mal eben so 64 Audiospuren in MADI (digitales Audio-Schnittstellenprotokoll der Profis) vorliegen habe und das in einen Rechner füttern muß, werde ich mir wohl die RME Hammerfall DSP MADI anschauen. Warum? Weil ich mit MADI und so vielen Kanälen nix mit ner Soundblaster anfangen kann. Dafür muß ich dann halt nen Tausender hinblättern.

Wenn ich die 64 Kanäle digital symmetrisch (AES/EBU) brauche (wozu auch immer), muß ich halt noch nen ADI-6432 dahinterschalten, der mich noch einmal um 2500 Euro erleichtert.

Die Bürgerfunker bekommen MAirlist und ne Terratec Phase 28, die ihnen 4 symmetrische Stereo-Ausspieler zum symmetrischen Anschluß an ihr altes Analogpult bereitstellt - zum Sparpreis (120 Euro).

Wenn ich ständig Geräte umstecken müßte und keinen Bock habe, dafür unter den Tisch zu kriechen, kann ich mir ja mal die M-Audio Delta 66 ansehen, denn die hat 4+4 symmetrische Anschlüsse an einer externen Box.

Wenn die von mir zu verwendende Software auf Digigram-Karten besteht, brauche ich nichts anderes zu versuchen als Digigram-Karten. Schon mal ne "Soundkarte" mit Lüfter gesehen? Kostet auch so, daß man nen Lüfter braucht, um schön cool zu bleiben. :D

Der Internetradio-Freak ist vielleicht mit ner vollduplex-fähigen 7.1-Karte für 50 Euro bestens bedient, wenn er es mit seiner Software hinbekommt, über die 4 Stereoausspieler Mucke aus seinem Rechner abzuspielen, durch das externe Mischpult zu leiten und über den Stereoeingang der gleichen Karte wieder aufzunehmen und zum Stream zu verwursten. Und wer nur Consumer-Geräte mit Cinch-Anschlüssen hat, braucht vermutlich auch nicht viel weiter zu suchen.

Wer auch unterwegs aufnahmebereit sein muß, greift zum USB- oder Firewire-Interface. Zu welchem, bestimmt Zahl der benötigten Ein- und Ausgänge, symmetrisch/unsymmetrisch, Zusatzfunktionen (Mikrofon-Preamps, ...) und Preis. Wer mobil als DJ mitm Laptop auflegt, braucht vielleicht 6 Ausgänge (2 Stereo-Ausspieler, 1 Stereo-Vorhören) und keine Eingänge (2 wird er wohl immer finden). Wer Livekonzerte (offiziell) mitschneiden will, braucht mindestens 4 Eingänge (Summe links+rechts, Atmo links+rechts), alle noch symmetrisch - dann kann er zu Hause aus dem sauberen Bühnenmix und der mitaufgezeichneten Atmosphäre den besten Mix basteln. Wer vor großem Publikum auflegt (wie z.B. Thomas Hehde auf Antenne Brandenburg), greift zu einem Profi-Interface mit anerkannt stabilem Betriebsverhalten (RME Multiface + Cardbus-Interface), wer im Schulkeller auflegt, hat vielleicht mit einer 50-Euro-Lösung ausgesorgt.

Was ich persönlich kaufen würde: gar nichts. Ich habe weder Zeit noch Platz für ein Studio. Wenn ich ein Zimmer zuviel und ein schönes Analogpult der Liga Studer 970, Revox MB16 oder vielleicht EELA S440 hätte und mit den Treibern der Terratec Phase28 in meinem Setup klar käme, hätte ich keinen Grund, auch nur einen Cent mehr für eine Ausspieler-Karte auszugeben.
Aber ich muß mir über all das keine Sorgen machen, ich habe kein Studio und ganz andere Sorgen, als mir eins einzurichten. Somit bleibe ich bei meiner Terratec EWX 24/96, die ausschließlich optisch (und somit ohne Brummschleifen) mit meiner Stereoanlage kommuniziert und mir bitgenau einen als Wandler mißbrauchten DAT an den Rechner anbindet. ;)


@ RocknRoyal

RME, Marian und Lynx sind sicher zu teuer. RME für 300 Euro... höchstens was älteres gebrauchtes. Die Karten sind sehr stabil, belasten das System fast absolut nicht (alles in Hardware gegossen), erlauben umfangreiches Routing und bringen eine exzellente Analysesoftware mit, die alleine den Preis wert ist, aber nur auf RME-Karten läuft. Weiterhin gestatten die RME-Karten soweit ich weiß den völlig unabhängigen Betrieb an Ein- und Ausgängen mit unterschiedlichen Abtastraten. Ich werde mich hüten, mich mit ner Empfehlung schuldig zu machen... ich weiß auch immer noch nicht, was Du genau mit der Karte vorhast.
 
AW: Welche Soundkarte soll es sein?

@ Radiowaves ... die Firma dankt, damit kann man was anfangen und sich selber noch was aussuchen, deswegen stehe ich voll auf Deine Beschreibungen, die regen zum nachdenken an und weil sie so umfassend sind, mit Bildern und Links versehen kommt auch ein Anfänger mehr als gut klar! Danke!

Gruß
 
AW: Welche Soundkarte soll es sein?

Ich hoffe, Du suchst Dir jetzt nicht gerade die Digigram aus, weil Du gerne eine Audiokarte mit Lüfter hättest. ;)

Im Ernst: was ich aufzeigen wollte, ist, daß man sich erstmal Klarheit verschaffen muß, was man mit der Karte anstellen will, was man braucht - und auch, was man NICHT braucht.


  • Stereo-Einspielen, Stereo-Ausspielen, Mehrkanal-Einspielen, Mehrkanal-Ausspielen
  • symmetrische oder unsymmetrische Anschlüsse
  • Studiopegel oder keine besonderen Anforderungen an die Anschlüsse
  • Steckernorm (Cinch, Klinke, XLR)
  • digitale Anschlüsse und deren Norm (S/PDIF optisch, S/PDIF koaxial, AES/EBU XLR, ADAT, MADI)
  • Zusatzfunktionen (Mikrofon-Preamps, Phantomspeisung, Phono-Preamp, Abtastratenwandler, DSP auf der Karte, Hardware-MPEG auf der Karte, ...)
  • gewünschtes Bussystem oder Anschlußnorm (USB, Firewire, Cardbus)
  • Kabelpeitsche oder Breakout-Box
  • 19" oder Gehäuseformat egal
  • unterstützte Betriebssysteme und Software
  • Ansehen / Image des Herstellers, Erfahrungen anderer User
  • Lieferumfang
  • Preis

Hochwertige Produkte haben heute wohl alle eine Audioqualität, die für jegliche Rundfunkarbeit mehr als ausreicht. Die 100-Euro-Karte reicht für den Anschluß an das 10 Jahre alte analoge Studiopult locker aus - Frequenzgang und Rauschen werden vermutlich vom Pult diktiert.

Dann kann man sich alle Karten aussuchen, die in Frage kämen. Viel Auswahl bleibt dann oft nicht mehr.
 
AW: Welche Soundkarte soll es sein?

Lach, nein ich will keine mit Lüfter haben, da müsste ich ja wieder etwas dämmen. Ich habe meine Phase 28 und bin zufrieden damit, allerdings liebäugel ich schon mit einer anderen Karte, aber das ist noch mehr als Zukunftsmusik und wird wahrscheinlich so nie eintreffen!

Ich mag nur Deine erklärenden Postings, weil die doch sehr viel Fachwissen beinhalten und eben Neulingen (insofern sie die Suche benützen) einen guten Überblick verschaffen!

Gruß
 
AW: Welche Soundkarte soll es sein?

Hi,

mein Limit waren ja bekanntlich 300€, aber wenn mich jemand davon überzeugen kann, dass diese Karte wirklich so viel besser ist, als beispielsweise die besagte Terratec Phase 28, dann bin ich bereit mir diese zu kaufen - wer weiss, evtl. mag ich später ja mal mehr mit dem Studio machen.

http://www.thomann.de/de/rme_hdsp_9632bob1.htm

oder die ?

http://www.thomann.de/de/rme_digi_968_pad_broadcast.htm

http://www.thomann.de/de/rme_digi_9632_hdsp_pcikarte.htm

Gruss
Alexander
 
AW: Welche Soundkarte soll es sein?

Falls Du ein analoges Mischpult hast, nimm die Phase 28 "für den Betrieb eines Internetradiosenders" (oder eine andere Soundkarte mit möglichst vielen symmetrischen Ausgängen).
Wenn Du später einmal die Beschreibungen der von Dir oben verlinkten Karten verstehst, weißt Du warum sie "für den Betrieb eines Internetradiosenders" nicht unmittelbar geeignet sind und freust Dich fast 200 Euro gespart zu haben.
 
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