Moderatoren

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halfpap

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Der Wandel hat begonnen. Alle Stationen sind auf der Suche nach Personality. Aber woher nehmen? Es ist teilweise sehr schwer, den 3EB aus den Köpfen zu bringen. Manche Moderatoren sind gar nicht in der Lage Persönlichkeit im Programm zu zeigen. Es stellt sich als langer Weg heraus, das "neue" Radio on air zu bringen. Trotzdem, die Abkehr von Einheitsbrei und Musikslogans "dreschen" stellt die Herausforderung der nächsten Jahre in den Radios dar. Da hat doch plötzlich der öffentl. rechtl. Rundfunk einen echten Startvorteil, weil er seine alten" Hasen noch im Programm hat.
Der Sender, der es schafft mit Kompetenz fürs Sendegebiet, mit Personalities on air (nicht zu verwechseln mit Comedy und immer lustig), mit der richtigen Zielgruppenansprache und mit dem Gefühl, seine Sache durchzuziehen und nicht nur auf Fehlervermeidung zu achten zu Senden wird Erfolg haben.

Mich würde Eure/Ihre Meinung dazu interessieren? Wie läuft es in den Stationen? Welche Mittel werden eingesetzt? Wie wird mit den Moderatoren gearbeitet?

sh
 
AW: Moderatoren

Interessantes Thema, Stephan!

Wenn man sich so umschaut, werden immer mehr On Air Personalities eingesetzt: WDR 2 opfert sogar das Magazinformat (zumindest am Wochenende) für die Personalities Bug und Mattuschik, R.SA holt sich Rik DeLisle, usw.

Grundsätzlich braucht ein Moderator mal mehr Freiheit, um seine Persönlichkeit zu entwickeln. Dumm nur, dass die meisten noch nicht gelernt haben, aus ihrer Freiheit etwas zu machen. Oft schießen noch relativ unerfahrene Moderatoren zu schnell über ihr Ziel hinaus. Da kommt es auf viel Feingefühl beim Aircheck an. Welche Sender haben den Trend denn schon erkannt und schwenken um auf mehr Personality? Vielleicht schreibe ich mal einen Artikel darüber.

Bei 88.6 in Wien dreht sich alles um den "Revoluzzer" Alex Nausner, der viele unerwartete Aktionen macht und unvorhersehbare Dinge sagt. Das geht ansatzweise in Richtung Howard Stern.
JB
 
AW: Moderatoren

Günstig ist es, wenn man seine Altvorderen wieder aktivieren kann, wie z.B. hr3 sich Werner Reinkes besann.


Gruß TSD
 
AW: Moderatoren

Beim Publikum nie, aber bei den Machern. Und Personality wurde sehr oft nur dem Morninghost zugestanden und das war meist Comedy, Spaß, Lustig..
Zu kurz kamen die anderen Sendestrecken, die Reporter, die Newsleute. Es gab und gibt ja auch die Tendenz, jeder soll alles machen können. Das ist zwar für den Mitarbeiter spannend, für den Hörer oft nicht nachvollziehbar.
Der Hörer möchte sich mit dem Produkt/Programm identifizieren und das kann er nur(!), wenn die On-air Stimmen für ihn selbst eine klare Position, ein klares Image haben. Also Personality ist nicht nur das, was man selbst einbringt, sondern vorallem auch das Image, welches der Hörer von einer On-Air Personality hat. ein Image (also ein Bild, eine Vorstellung von einer Person) erhalte ich nur, wenn ich ihr mindestens eine Eigenschaft zuordnen kann. Sonst könnte ich mich nicht an sie erinnern. Wenn also ein Radioprogramm nur 3EB's fährt, gelingt es schwer die On-Air Personen beim Hörer "anzubringen". Sie bleiben austauschbar. Folge: Wenn die Stimmen austauschbar sind, bleibt als Markenimage meist nur noch die Musik. Und nur über Musik kann man sich in den wenigsten Fällen (außer Spezialformate, wie Rock oder so) zum Marktführer werden.
 
AW: Moderatoren

Du nimmst zwar den Morninghost aus, aber auf genau diesen trifft deine Beschreibung doch zu. Soll heissen: in den letzten Jahren hat nahezu jede noch so kleine Station versucht, ihren crazy Typ am Morgen zu positionieren, ihm einen Charakter und/oder Personality zu geben. Meist noch (wie du ja auch beschreibst) mit anderen crazy Köpfen an der Seite, Radio Hamburg und 104.6 haben das makellos geschafft, bei anderen war das Bemühen eher kläglich, aber den neuen Trend sehe ich dabei noch nicht.
Was meinst du genau, ist das Neue?
 
AW: Moderatoren

Lieber Steinberg,
Danke für dieses Statement!
John Mendt und Arno halten immer als Beispiele her. Beid sind extrem starke Personalities, beide erfolgreich. Aber es gibt ja deutlich mehr Radiosender als Radio HH und 104.6 RTL. Wieviele Stationen haben eben keine "Stars" kein Personalities oder weit schwächere Kopien von John und Arno.Ich sage nicht, dass es neu ist. Es ist nur überall derzeit die Suche nach Personalites ausgebrochen und viele beklagen sich in ihren Stationen, dass ihre Moderatoren vieles was eine Personality auszeichnet nicht können und erst erlernen müssen. Dazu kommt, das auch Moderatoren ausgesucht wurden in der Vergangenheit die "brav" ihre 3EB`s gemacht haben und so mancher vom Sender genommen wurde, weil er sich nicht an die Regeln (Hotclocks usw) gehalten hat.
Mein Standpunkt ist nicht "hurra hier machen wir was neues". Aber, da ich die oben beschrieben Problematik in einigen Stationen erlebe, frage ich in die Runde, wie geht ihr damit um, wo sucht man nach neuen Leuten, kann man eingelernte Moderationsstile wieder verändern, schaffen das die M od´s überhaupt?
Und zum Trend, Personality ist nicht gleichzusetzen mit Comedy und Lustig, sondern auch mit Kompetenzen für Themen, Sendegbiet, Lebenswelt der Hörer, Sprache der Hörer usw.

Klasse wenn hier eine Diskussion darüber entsteht!!
 
AW: Moderatoren

Ich nehme Ment und Müller als Beispiel für ein "personaility-Konzept" wie es bei zig Sender ebenso, wenn auch lange nicht so erfolgreich und gut bzw. meist recht hilflos versucht wurde. Aber "wollen", wollten es viele: eben jene vielbeschworene Personalisierung, ohne die es wohl nicht geht (und ich denke an die Legionen von lustigen Morninghansels mit ihrer crazy Traffic-Tante etc.). Das ist ja quasi der common-Sense der Dudelwellen, solch eine Personality.
Ich führe es an, damit klarer herauskommt, um was es dir geht, denn offenbar meinst du ja was anderes. Vielleicht meinst du eher das vielbeschworene "content", wenn du meinst, es sollte um mehr gehen als "gut gelaunt mit ihrem Morgenhansel in den Tag zu starten"? Wenn ja, kannst du das vielleicht mehr ausführen?
 
AW: Moderatoren

Ja genau! Wenn ich einen John Mendt im Sender habe, dann baue ich natürlich auf ihn und alles um ihn herum. Den hat aber nicht jeder. Dazu kommt, Hörer wollen den "Einheitssound" vieler Sender nicht mehr, sie verlangen nach Orientierung, Zugehörigkeit, Abbild ihrer Lebenswelt, nach Inhalten, nach ihren Interessen, nach echter Abwechslung in ihrem gewohnten Programmumfeld. Natürlich ist die Aufbereitung von Format zu Format unterschiedlich. Ich meine den zielgruppenadäquaten "Content" der aber nichts mit Beiträgen und Nachrichten, Wirtschaftsmeldungen usw zu tun haben muss , wie Newsleute das gerne sehen. Ich meine die zielgerichtete und personalisierte Aufbereitung von Themen aus dem Sendegebiet, Relevantes für die Zielgruppe aus allen Bereichen (national, international), präsentiert von Moderatoren, die wissen wovon sie reden. Die einen Standpunkt haben, unterhaltsam sind. Es kommt nämlich eines hinzu. Wenn ich die Frequenz der Positionierungen und 3EB´s in einer Sendestunde reduziere , muss ich Moderatoren haben, die das kreativ füllen können. Das stellt manche vor ein großes Problem, weil sie es nicht gewohnt sind. Sie müssen sich selbst stärker einbringen,Themen, Stimmungen, Emotion zum Hörer "übertragen" können. KREATIVITÄT ist gefragt in der Moderation, nicht die Einhaltung von sog. Radioregeln um jeden Preis (wieder eine Binsenweisheit, aber trotzdem wahr!)
Das ist die Form der Personality die ich gerne on-air hätte. Das beinhaltet natürlich auch alle Stilmittel von Comedy, Humor, Wortwitz usw, je nach Format natürlich.
Es gibt zu wenige Moderatoren in den Stationen die das können. Natürlich haben es große Sender leichter, weil sie sich die Guten aus den kleinen Stationen holen können (zB. Antenne Bayern). Öffentl. rechtl. haben sie oft noch immer im Programm (zB:Tücking SWR3), oder holen sie zum Teil wieder zurück (hr mit Werne Reinke).
 
AW: Moderatoren

Bei den Kollegen von SWF3 (damals noch -F, heute -R ...) war es doch so, dass die sich ein paar Vorbilder - etwa aus den USA - geschnappt und mehr oder weniger kopiert haben. Da das in Deutschland völlig neu war, wurde SWF3 zum vollen Erfolg. In den letzten Jahren haben sie sich aber immer mehr an den anderen (Kommerz-)sendern orientiert und wären fast in den Einheitsmatsch abgerutscht. Glücklicherweise scheinen sie gerade da heraus zu steuern, trotzdem die Frage: Wie sieht es eigentlich im Ausland aus? Was haben die Top-Sender in USA, GB & Co. hinsichtlich ihrer Moderatoren zu bieten? Welche Trends zeichnen sich dort vielleicht ab, die in Deutschland noch gar nicht "entdeckt" wurden? Man muss ja nicht alles nachmachen (Dieter Bohlen: "Wenn du sieht, dass es die Konkurrenz besser macht, dann ärgere dich kurz und mach es sofort nach" ;)), aber vielleicht gibt es ja ein paar gute Anregungen?
 
AW: Moderatoren

Bei den Kollegen von SWF3 (damals noch -F, heute -R ...) war es doch so, dass die sich ein paar Vorbilder - etwa aus den USA - geschnappt und mehr oder weniger kopiert haben. Da das in Deutschland völlig neu war, wurde SWF3 zum vollen Erfolg.


Eine interessante, aber gewagte These, wie ich finde. Als Stockinger SWF3 zu dem machte, was es einmal war, mag ihm vielleicht die Lockerheit der US-Stationen im Ohr gewesen sein - wo aber höre ich bei einer Judith Kaufmann, einem Frank Laufenberg, einem Bernd Mohrhoff, einem Claus Kleber, einem Ferdinand Keller, einer Elke Heidenreich, einem Gerd Leienbach amerikanisches Format als Vorbild? Wohlgemerkt in den 70ern.
Oder meinst Du doch die späteren (Elmi-)Jahre?
Neugierig:
Onkel
 
AW: Moderatoren

Das Problem ist doch folgendes: Die meisten Privatsender versuchten, auf Teufel komm raus Personalities aus dem Boden zu stampfen, ohne sie echte Personalities werden zu lassen. Der Beispiele gibt es genug. Diese Personalities haben aber oft nicht den gewünschten Erfolg, weil sie nur eine Rolle spielen und nicht sie selbst sind. Eine Rolle, die ihnen genauso aufgeschwatzt wurde wie die der nichtssagenden Sprechpuppe. Ein Moderator, der auf einmal in den Morgen gehievt wird, ist nicht automatisch eine Personality, nur weil die Moshow nach ihm benannt wird und das ganze Sendegebiet mit seinem Gesicht zugepflastert wird.
Wenn die einschlägigen (Privat-)Sender beklagen, es gäbe keine Personalities, dann sind sie daran selbst schuld, weil eben jene Sender Kraft ihres Sendekonzepts gar nicht die Ausbildung von Personalities gefördert haben, sie nicht mal gewollt waren.
Und das oft nicht mal in den Moshows. Wenn nämlich von vornherein festgelegt wurde, dass da ein witzereißender Moshow-Host mit einem kichernden Sidekick sitzen soll, dann ist relativ egal, wer da sitzt. Es muss nur jemand sein, der die Rolle ganz gut spielt.
Diese These gipfelt in dem Auswuchs von Jump, wo offensichtlich Wurscht ist, wer sich hinter der Marke des Moshow-Hosts verbirgt.
Ebenso ist es bei PSR, wo ein "Müller" wohl niemanden hinter dem Ofen vorlocken konnte, weil Müller vorher niemand kannte.
Anders allerdings bei Jasmin und Alex, die zwar vorher in Sachsen Nowbodies waren, allerdings schon als eingespieltes Team kamen.
Das Konzept von Böttcher und Fischer wird nicht so einfach zu kopieren sein, weil sie die Chance hatten, eine Moshow ohne die kichernde Sidekick-Vorgabe entwickeln zu können.
Bei anderen Sendern hingegen konnten sich Personalities entwickeln, wie man zum Bsp. bei Fritz, Radio Eins oder dem früheren NRJ Sachsen sehen kann. Jan Hahn hat, was die Ausbildung einer Personality angeht, viel NRJ Sachsen und später auch Sputnik zu verdanken.
Personalities zeichnen sich dadurch aus, dass man sich an ihnen auch reiben kann. Wo war das bislang schon gefragt?
Schließlich stützt meine These auch das jüngste Statement von Walli in diesem Forum, in dem er hervorhub, nicht sich gegeben zu haben sondern eine Rolle gespielt zu haben.
Wenn eine Rolle, dann die des authentischen Typs, der im Grunde auch privat so ist wie on Air. Nur das kann eine wahre Personality werden.
 
AW: Moderatoren

@Onkel: Nun ja, es gibt da senderintern eben so manche Geschichte ... In einem Interview meine ich, die "In den USA machen die das anders"-Mentalität von Stockinger durchschimmern zu hören ...
 
AW: Moderatoren

Ja, das mag sein. In dem Interview spricht der Peter Stockinger des Jahres 2006, der den aktuellen amerikanischen Radiomarkt beschreibt. Zwischen der "Aufstellung" von SWF 3 in den 70ern und heute ist eine grundlegende Umwälzung der Radiophilosophie erfolgt. US-amerikanische Moden (wobei der 3EB noch die harmloseste war) wurden adaptiert und schlugen die Personality tot.
Stockinger ist sich m.E. treu geblieben in dem, was er heute sagt und was er damals, vor 30 Jahren, realisierte. So trifft sich seine gleich gebliebene Vorstellung von gutem Radio mit dem, was man in den Staaten mittlerweile wieder als innovativ empfindet.
 
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Würde ja hinkommen. Ne akustische Zeitung. Jetzt, wo du's sagst... Deswegen hab ich es damals auch so gerne gehört.
 
AW: Moderatoren

Wenn ich mir die Volontäre anschaue und was sie lernen, dann frage ich mich, woher sie überhaupt erfahren sollen, dass Radio etwas mit Kreativität zu tun hat. Was junge Menschen in den vergangenen zehn Jahren im Radio gehört haben, hat sich immer mehr Richtung Retorte und absehbares Producing entwickelt.

Ich habe in den vergangenen Jahren keinen einzigen(!) Volontär erlebt, der mir gesagt hat, er wolle Radio machen lernen, weil das etwas Kreatives sei. Wird Radio also noch als ein kreatives Medium wahrgenommen? Lernt der Nachwuchs noch Kreativität im Radio?

Dass heute "die Alten" ranmüssen, um dem Radio wieder Leben einzuhauchen, sagt Bitteres über die Ausbildung, die wir dem Nachwuchs angedeihen lassen. Ist es also dem Nachwuchs anzulasten, dass er unkreativ vor dem Mikrophon ist? Müssen sich Kritik und Forderungen nicht den Adressaten Ausbildung/Ausbilder suchen?
 
AW: Moderatoren

Glücklicherweise liegt es im Wesen eines Volontariats bei den Öffis, dass man/frau seine/ihre Stammabteilung immer wieder verlässt, um andere Redaktionen des Hauses kennen zu lernen. Auf diesem Weg, der einen in den anderthalb Jahren durch so unterschiedliche Stationen wie Kultur, Popwelle oder auch HF-Technik führt, sollte man schon erkennen, dass Radio in all seinen Facetten hoch kreativ ist. Wer das als Volontär nicht bemerkt, wird es am Ende vor der Einstellung als "Jung-Redakteur" verdammt schwer haben. Insofern ziehe ich des Beobachters These - verfolgt man den Ariadnefaden "Volontariat" bei der ARD - ein wenig in Zweifel.
Zu Volontariaten bei Privatsendern kann ich nichts sagen.
 
AW: Moderatoren

OnkelOtto,

die Angelegenheit hat zwei Seiten. Die eine ist die, was Volontariate bieten, die andere, was Volontäre erwarten. Trotz aller auch beruflichen Kontakte zum öff.-rechtl. Funk beziehen sich meine Erfahrung bzgl. eines Volontariats auf den Privatfunk.

Die Ausbildung ist hier sehr unterschiedlich. Was ich genossen habe, ist wirklich ein Genuss gewesen, vergleiche ich es mit dem, was Volontäre anderer Sender zur gleichen Zeit gelernt und gemacht haben. Du glaubst nicht, was Du auf Volontärskursen alles erzählt bekommst... Wenn ich da sehe, was die Mehrheit gemacht hat und wenn ich jetzt Volontäre sehe, was sich machen dürfen, dann wundert es mich nicht ansatzweise, dass kaum noch Kreativität im (P-)Radio zu hören ist. Das zur Frage, was geboten/wie ausgebildet wird.

Was Volontäre an Erwartungen mitbringen, halte ich aber ebenfalls für sehr aufschlussreich. Nicht, dass es über den Verlauf ihrer Lehrzeit bestimmen würde, es sagt aber etwas darüber aus, welches Bild sie vom Radio haben, was sie durchs Hören vermittelt bekommen haben. Wenn ich hier in den letzten Jahren keinen einzigen kennengelernt habe, der Radio mit Kreativität verbunden hat, dann zeigt das eben ein wenig, was die Sender vermitteln. Zumindest nicht, dass Radio etwas Kreatives ist. Im Volontariat sehen sie das dann vielfach auch noch bestätigt.

Unter diesen Bedingungen wundert es mich eben nicht, dass die "Alten" ran müssen. Allerdings: Wenn Reinke beim hr ran muss und Kai Karsten beim SWR als Kreativitätsmaschine gelobt wird - er ist nicht schlecht, aber auch nicht der gefeierte Gott -, dann frage ich mich schon auch, wo die Kreativität beim ör-Nachwuchs ist.
 
AW: Moderatoren

Diese Kreativität mag sich nicht in den Pop-Wellen finden, sieht man einmal von mehr oder weniger originellen Comicals oder seltenen, geglückten Interviews/Beiträgen ab.
Der Esprit versendet sich (leider) vor allem auf den Kulturwellen - in Features, Hörspielen, Gesprächssendungen, Buchkritiken, Musiksendungen jenseits des Mainstream. Und oft sind es Sendungen/Produktionen, die gerade von jenen stammen, die noch "farbfrisch" vom Volontariat kommen. Das lässt eher den Eindruck zu, dass viele Newcomer immer noch mit ihrer Kreativität umzugehen wissen und sie in radiophone Formen gießen können. Man muss ihnen nur die Möglichkeit dazu geben. Das Formatkorsett der Popularwellen aber zwingt viele geradezu ins geisttötende Hamsterlaufrad.
 
AW: Moderatoren

Liebe Kolleg(en)innen,
hat schon mal jemand darüber nachgedacht das es hier nicht um das Potential bei den Mods geht sondern, das der Fisch vom Kopf her stinkt? Wie soll denn ein PD der nie gelernt hat als Personality zu agieren bzw Kreativität in Moderation zu entwickeln, Moderatoren zu O(n)A(ir)P(ersonalitie)s formen. Hier geht es um die Fähigkeit Freiheit zu gewähren ohne die nötigen Grenzen zu vernachlässigen. Wir arbeiten zur Zeit mit einer Generation von PDs die kreatives Radio und OAPs nur vom Hörensagen kennen. Übrigens ist es nicht soo schwer aus talentierten Hosts OAPs zu formen, sofern Programmleitung und GF den nötigen SPIELraum zur VErfügung stellen. Spreche hier aus aktueller Erfahrung, coache gerade ein MoShow Duo das in drei Monaten intensiver Arbeit erstaunliche Fortschritte gemacht hat. Funzt jedoch nur wenn PD und GF hinter dir stehen.
 
AW: Moderatoren

Mal ganz brutal gesagt: Ich habe sehr, sehr, sehr selten erlebt, dass ein Hierarch sich herabgelassen hat, einem Talent Freiräume zu schaffen. Die Gründe sind vielfältig: Die Entwicklung einer Personality ist nicht im Sinne des Senders "berechenbar". (wird der vielleicht zu aufmüpfig? Geht der weg, wenn der gut wird? Ich investiere, andere schnappen ihn fort).
Der Hierarch müsste Energie investieren; davor ist oft einfach die menschliche Faulheit (Es kommen ja immer wieder Neue, wird schon ein Guter dabei sein...) Du hast völlig recht, Ferencak, FREIRAUM ist das Zauberwort, damit es zu einer "Zauberei auf dem Sender" kommen kann.
 
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