"Ausreißer" bei der Nachrichtenpräsentation

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gerliman

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Servus.

Ich ärgere mich manchmal über "Ausreißer" bei der Präsentation von Nachrichten. Typen, die so gar nicht in das "Format" einer Welle passen. Beispiel: Udo Stiehl bei WDR2. Kam ja wohl von Eins Live und paßte wohl auch dorthin, leiert mir aber für die WDR2-Nachrichten zu sehr und singt sie auch mehr als daß er sie spricht.

Wie siehts bei euch aus? Und vor allem - gibts eigentlich ein Monitoring in diesen Redaktionen?
 
AW: "Ausreißer" bei der Nachrichtenpräsentation

Ach ja... Ohne Namen nennen zu wollen, aber ich kenne eine Anstalt, in der das Monitoring offenbar präsentatorische Aspekte außen vor läßt. Die Guten bleiben gut, die Schlechten werden davon nicht besser. :(


Gruß TSD
 
AW: "Ausreißer" bei der Nachrichtenpräsentation

Ich glaube, diese Anstalt kenne ich auch. Hatte am Wochenende erst Diskussionen über Präsentation und das Üben auf dem Sender.
 
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Wenn das Üben, und sei es auf dem Sender, wenigstens etwas nützte... :rolleyes:
 
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Eben. Also scheint es beim WDR genauso zu sein... Oder ähnlich... :wall:
 
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Leute, gestattet mir ein gutväterliches "Es ist doch mittlerweile völlig egal, wie etwas präsentiert wird". Es gibt erstens kaum noch Hörer, die Wert auf gute Präsentation legen, zweitens kaum noch Leute am Mikrofon, die es können und drittens juckt es auch keinen mehr in den oberen Etagen der Sender.
Dass zumindest besagte Monitoring-Abteilung gemessen an ihrem Output nichts weiter ist als eine gigantische Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für überflüssig gewordene Sprecherzieher, wissen wir doch auch. Oder?
 
AW: "Ausreißer" bei der Nachrichtenpräsentation

Zustimmung auf der ganzen Linie. Sämtliche Erfahrungen insbesondere der letzten Wochen und Monate zeigen: Die Maxime lautet mittlerweile - Hauptsache, irgendjemand macht's, und Hauptsache, es kostet wenig bis gar nichts. Es ist nicht nur völlig egal, wie etwas präsentiert wird, sondern es ist auch egal, ob der Inhalt ordentlich recherchiert ist, ob der Autor einen Bezug zum Thema oder ein Interesse am Thema hat. Wichtig ist, dass irgendwas auf dem Sender ist, das man noch "Beitrag" oder "Nachrichten" nennen kann. Die paar Hörer, denen das aufgefallen ist, wurden beschwichtigt und/oder vergrault. Dem Rest ist es egal.
 
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Und dann klingt alles so dilettantisch und leidenschaftslos wie die Durchsage des Bahnschaffners aus Strinz-Hoppelbach, dass vom eingefahrenen Eilzug die letzten zwei Wagen abgekoppelt werden.
 
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Tlw. beim Deutschlandfunk (keine Ahnung, wie die anonymen Sprecher heissen).
Eigentlich ist man vom bundesweiten Hörfunk ja Qualität gewohnt. In letzter Zeit lesen da aber immer öfter Leute die Nachrichten, die falsch betonen, Satzmelodien konstruieren, bei denen man den Inhalt kaum nachvollziehen kann und sich sehr häufig verhaspeln.
Von den regelmässigen Räusperern und ellenlangen Kunstpausen ja mal abgesehen.
Also das geht besser!
 
AW: "Ausreißer" bei der Nachrichtenpräsentation

Sämtliche Erfahrungen insbesondere der letzten Wochen und Monate zeigen: Die Maxime lautet mittlerweile - Hauptsache, irgendjemand macht's, und Hauptsache, es kostet wenig bis gar nichts. Es ist nicht nur völlig egal, wie etwas präsentiert wird, sondern es ist auch egal, ob der Inhalt ordentlich recherchiert ist, ob der Autor einen Bezug zum Thema oder ein Interesse am Thema hat.
Der Inhalt sollte nicht falsch sein. Das nimmt der Hörer übel. Aber ob der Autor einen Bezug zum Thema hat, ist doch vollkommen wurscht. Ich berichte ständig über Themen, die mich einen feuchten Dreck interessieren. Und es hat sich noch keiner beschwert.

Billiger wird es dadurch übrigens nicht.
 
AW: "Ausreißer" bei der Nachrichtenpräsentation

Tlw. beim Deutschlandfunk (keine Ahnung, wie die anonymen Sprecher heissen).
Eigentlich ist man vom bundesweiten Hörfunk ja Qualität gewohnt. In letzter Zeit lesen da aber immer öfter Leute die Nachrichten, die falsch betonen, Satzmelodien konstruieren, bei denen man den Inhalt kaum nachvollziehen kann und sich sehr häufig verhaspeln.
Von den regelmässigen Räusperern und ellenlangen Kunstpausen ja mal abgesehen.
Also das geht besser!

Dazu fällt mir eine Erfahrung aus dem Kanaren-Urlaub ein. Dort übernimmt der örtliche (völlig unterirdische) Radiosender die Nachrichten der Deutschen Welle. Ich war sehr überrascht, auch dort so schlecht präsentierte Nachrichten zu hören wie du es hier für den DLF beschreibst. Wie kommt das? Diese Sender legen doch so viel Wert auf Qualität - dachte ich zumindest immer.
 
AW: "Ausreißer" bei der Nachrichtenpräsentation

So wie von ToWa in #11 beschrieben.

Ich habe mich darüber sehr gewundert - kann aber natürlich auch sein, dass es nur ein "Ausreißer" war. Ich war ja (leider) kein halbes Jahr auf den Kanaren, um repräsentativ hören zu können.;)
 
AW: "Ausreißer" bei der Nachrichtenpräsentation

Wenn man der alten These Glauben schenken will, dass der Fisch vom Kopf her müffelt, dann sollte vielleicht der Chefsprecher mal die Stöpsel aus den Ohren nehmen - wenn's denn wirklich so schlecht klingt.
 
AW: "Ausreißer" bei der Nachrichtenpräsentation

Wenn man der alten These Glauben schenken will, dass der Fisch vom Kopf her müffelt, dann sollte vielleicht der Chefsprecher mal die Stöpsel aus den Ohren nehmen - wenn's denn wirklich so schlecht klingt.

Es fängt leicht OT an, ist aber ja auch "Rundfunk":
"Chefsprecher" der tagesschau ist ja Jan Hofer, der auch an extrem ungünstigen Stellen Pausen macht. Man müßte
die von ihm präsentierten Texte mal
mitschreiben und bei seinen Atmern Absätzen machen.
Mitunter könnte es passieren,
daß beim Lesen
die Texte nicht mehr auf Anhieb verstanden werden,
weil klare Strukturen
nicht mehr erkennbar sind (Stimme runter & Pause bei Punkt, Stimme leicht runter und kurze Pause bei Komma, aber bitteschön doch nicht mitten im Satz!).
So jemand ist Chefsprecher in Deutschland. Vorher war's Jo Brauner...

OnkelOtto schrieb:
Warum waren die so schlecht?

Vielleicht haben sie studiert, aber keine Ahnung, wie Sprechen für's Hören funktioniert. Siehe mein Posting im Thread zum Thema "Volontariat" (ist schon ein paar Tage her). Lieber nehmen DW, DLF und ARD offenbar Akademiker, die aber keine Reifeprüfung vor dem Mikrofon bestehen...
Daniel Kaiser von NDR2 ist für mich auch so ein (Negativ-)Beispiel. Der hat vor ein paar Jahren noch die Nachrichten sprechen dürfen, taucht jetzt glücklicherweise "in der Fläche" oder mal mit einem Kurzbeitrag in den Nachrichten auf. Zu erkennen am merkwürdigen und völlig unangebrachten Singsang in der Stimme.
 
AW: "Ausreißer" bei der Nachrichtenpräsentation

Die Kritik an Udo Stiehl kann ich nicht nachvollziehen. Mich würde mal interessieren, inwiefern man ihm "leiern" unterstellen kann. Ich finde seine Art angenehm. Da finden sich andere Kandidaten bei WDR2, auf die das "leiern" wirklich zutrifft.
 
AW: "Ausreißer" bei der Nachrichtenpräsentation

"Chefsprecher" der tagesschau ist ja Jan Hofer, der auch an extrem ungünstigen Stellen Pausen macht. Man müßte
die von ihm präsentierten Texte mal
mitschreiben und bei seinen Atmern Absätzen machen.

Jan ist ein guter Unterhaltungsmann. Als Sprecher/Chefsprecher ziehe ich andere vor.

Vorher war's Jo Brauner...
...der in den ersten Jahrzehnten seiner Tätigkeit bei der Tagesschau durchaus hörbar war, bis die Artikulationsmotorik erschlaffte.

Daniel Kaiser (...) zu erkennen am merkwürdigen und völlig unangebrachten Singsang in der Stimme.

Also doch eher schwer zu erkennen, weil das mittlerweile gang und gäbe ist. :D
 
AW: "Ausreißer" bei der Nachrichtenpräsentation

Die Kritik an Udo Stiehl kann ich nicht nachvollziehen. Mich würde mal interessieren, inwiefern man ihm "leiern" unterstellen kann. Ich finde seine Art angenehm. Da finden sich andere Kandidaten bei WDR2, auf die das "leiern" wirklich zutrifft.

Mit "Leiern" meinte ich eine Melodie, die Udo S. mal mehr, mal weniger stark einhält. Er kann nicht anders. Wie gesagt - er "singt" die Nachrichten mehr als daß er sie spricht und betont dazu auch noch mehrfach im Satz. Das macht seine Nachrichten unhörbar und sind für mich ein absoluter Wegschalter.

Aber auch beim DLF oder beim MDR fallen mir Sprecher auf, die entweder Asthma haben und/oder keine Ahnung davon, was sie vorlesen. Und so klingt das dann auch - es wird entweder stramm durchgelesen oder nach exakt der gleichen Zahl von Worten eine Pause gemacht (Volker Thieme!) unabhängig vom Sinnschritt. Und beim MDR wollen wir ja gar nicht davon sprechen, wie die professionellen Sprecher französische Worte artikulieren.

Es war zwar kein Profi, aber einer aus dem Sportbereich, der im mdr-info-Sportblock dauernd vom "Mong-Wong-Tu" sprach. Nach einigem Rästeln haben wir in der Redaktion dann rausgekriegt, daß er einen französischen Berg gemeint hat....
 
AW: "Ausreißer" bei der Nachrichtenpräsentation

Über V.A. Thieme ist m.E. die Zeit hinweggegangen. Schon, als er noch aktiv war... Ich könnt' mir vorstellen, dass er einer Schule entstammte, die noch berücksichtigen musste, dass der DLF auf rauschiger, dünner Mittelwelle auch in Frauenau im Bayerwald gehört werden wollte. Das musste für den Sprecher bedeuten: Eher überdeutliche Artikulation, Sprechpausen, eine überhöhte Melodieführung. Er hat's dann offensichtlich nicht gepackt, seinen Stil, der ja auch bei der DW gang und gäbe war (wg. Kurzwelle sein musste!), den veränderten Möglichkeiten anzupassen. Ich wünsch ihm von Herzen einen friedlichen Ruhestand!
 
AW: "Ausreißer" bei der Nachrichtenpräsentation

Ist Ende letzten Jahres in Rente gegangen.


Soweit die Meldungen.






Die nächsten Nachrichten um null Uhr.

*KLACK*

Ja, zum Glück isser im Ruhestand. Aber dort gibts noch mehr Kandidaten. Die ehemalige Stationvoice des DLF liest in letzter Zeit öfter Nachrichten. Nicht mit anzuhören....
 
AW: "Ausreißer" bei der Nachrichtenpräsentation

VAT? Ich fand es immer lustig, ihm zuzuhören. :D Das hier hab ich letztens geschickt bekommen. Besonders der letzte Satz in dieser Aufnahme hat es in sich:
 

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  • Nachrichten DLF 21.11.06, 17.30.mp3
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