Eigenwerbung der Radiosender

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Harry F.

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Hallo!

Dies ist mein erster Beitrag hier, bitte um Milde wenns nicht 100%ig richtig ist...

Auf dem Weg in die Arbeit höre ich immer wieder abwechselnd verschieden Sender (Großraum Nürnberg) u.a. auch Antenne Bayern.
Dabei ist mir aufgefallen, daß alle Sender viel Eigenwerbung machen. Bei ABY ist das jedoch so massiv, daß ich schon mal aus Spaß :wall: mitgezählt habe, wie oft innerhalb z.B. der Nachrichten das Wort ABY fällt -> IRRE!
Da gibt es das ABY-Wetter, ABY-Nachrichten, ABY-Interview, ABY- ABY- ABY.
Ist das bei allen "größeren" Sendern so schlimm?

Viele Grüße


Harry
 
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Sagen wir's mal so: Ja. Das ist Radio, geprägt von Jingles und Claims (so nennen wir "Eigenwerbung") und Positionierungen, Formatradio. Aber notwendig ist das schon irgendwie, da wirst du mir Recht geben müssen. Ich glaube, auch du wirst einsehen, dass ein Radiosender nun mal sagen muss, wer er ist. Aber das uns vorgegaukelt wird, jeder Sender hätte den "schnellsten Verkehrsservice", das "genauste Wetter" und den "abwechslungsreichsten Musikmix" oder die "meisten aktuellen Hits", das ist doch echt nichts neues- und da machen die Öffentlich-Rechtlichen oft keine Ausnahme. Deine Beobachtungen sind also vollkommen richtig, Glückwunsch! :)

Und noch eine kleine Merkregel: Je größer der Sender, desto mehr "Eigenwerbung". ;)

PS: Willkommen im Forum!
 
AW: Eigenwerbung der Radiosender

Ja, bei den Superlativen (Der Beste Mix) sind vor allem die Popmusikradios ganz groß. Ein angenehmes Gegenbeispiel ist WDR2 (oft gelobt, ich weiß). Da kommt ein, zwei mal die Stunde ein kurzes "WDR2 - Der Sender" und das war´s mit Eigenlob... Schlimm finde ich, wenn zum Beispiel hr3 einzelne Künstler immer wieder als "hr3-Entdeckung" feiert. Vielleicht stimmts ja bei Anett Louisann und Roger Cicero. Aber ich finds übertrieben...

Völlig normal und verständlich ist dagegen, wenn die Sender von den "hr3-Nachrichten", der "SWR3-Morningshow" oder was weiß ich, sprechen. Soll ja Leute geben, die kein RDS haben und die trotzdem wissen wollen, wie der Sender heißt, den sie gerade hören...
 
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@DS:
Sicher, ein Sender muss dem Hörer sagen, wer er ist - aber nicht nach jedem Lied und dann auch noch mehrfach. Würden sich die Sender beispielsweise durch die Musikauswahl unterscheiden, würden sich die Hörer auch so erinnern, welchen Sender sie beim vorigen Mal eingeschaltet hatten.
 
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Ja, es gab Zeiten, da lief im Radio ein Lied und ich wusste sofort "Das kann nur hr3 sein, FFH spielt das nicht". Ist lange her...
 
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Lange her? Das ist doch das Problem: bei jedem Sender laufen die selben für den Sender typischen Songs, das ist doch nun oft genug diskutiert wurden in diesem Forum! Das viele Radiosender zum Teil sehr nervig sind, wissen wir doch. Aber gehört werden sie trotzdem, aber es sind ja auch nicht alle Hörer so anspruchsvoll wie wir... ;)
 
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Ergänzung:

Horst Müller, ehem. Programmdirektor eines großen Privatsenders, erzählt im Sputnik-Interview von einer Untersuchung, die ergeben hat, dass in der Antenne Bayern-Morgensendung innerhalb von 3 Stunden 33 Minunten Eigenwerbung (inkl. Gewinnspiele, Jingles, Claims, Nennungen) gelaufen sind - krass!

Aber viele Öffentlich-Rechtliche seien nicht besser, so Müller. Dieses Interview empfehle ich dringend anzuhören, sehr interessant!

Siehe hier: http://www.blogmedien.de/Audio/A-07-03-15-Sputnik.mp3
 
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Sicher, ein Sender muss dem Hörer sagen, wer er ist - aber nicht nach jedem Lied und dann auch noch mehrfach.
Das ist, mit Verlaub, Quatsch. Schau Dir mal an, wie es die Fernseh-Leute machen. Die haben die Möglichkeit ständig ihr Logo einzublenden und doch kommt vor und nach jedem Werbeblock noch das Äquivalent zum Jingle. Dem Radio fehlt diese Nummer mit dem Logo logischerweise. Also muss öfter im Programm auftauchen, welches Programm gerade läuft. Musik als Alleinstellungsmerkmal ist schon eine ganze Weile vorbei und die Zeiten kommen auch nicht mehr wieder, gewöhnt Euch dran. ;)
 
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Dem Radio fehlt diese Nummer mit dem Logo logischerweise. Also muss öfter im Programm auftauchen, welches Programm gerade läuft. Musik als Alleinstellungsmerkmal ist schon eine ganze Weile vorbei und die Zeiten kommen auch nicht mehr wieder, gewöhnt Euch dran. ;)

erstens haben die meisten radios heute rds. aber die packen ja diese möglichkeit meisten dudelstationen mit blitzern und hinweisen auf gewinnspiele voll. und wenn ich mich recht entsinne liegt die hörverweildauer bei rund 200 minuten. da hat er bei manchen stationen über 100 mal den stationsnamen gehört.
 
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erstens haben die meisten radios heute rds.
Ich kenne Deine Ausstattung nicht, aber weder meine Stereoanlage im Wohnzimmer, noch die Radios in Küche und Bad können was mit RDS anfangen. Und im Auto habe ich besseres zu tun, als andauernd auf mein Radio zu starren. ;)

und wenn ich mich recht entsinne liegt die hörverweildauer bei rund 200 minuten. da hat er bei manchen stationen über 100 mal den stationsnamen gehört.
Aufpassen, junger Padawan. Du vermengst gerade zwei Wörter zu einem. Es gibt einmal die Hördauer und einmal die Verweildauer. Letztere liegt tatsächlich bei etwas über 200 min. Der Begriff "Verweildauer" beschreibt aber lediglich die Zeit, die der Durchschnittshörer seinem Sender treu bleibt, also die Zeit in der das Radio einfach so vor sich hin dudelt ohne das umgeschaltet wird.

Die Hördauer jedoch ist die Zeit, in der man "seinem" Sender aufmerksam zuhört. Und die liegt, wenn mich nicht alles täuscht, bei unter 18 Minuten.

Und nur, wenn ein Radiosender es schafft, seinen Namen und seinen Claim in diesen 18 Minuten so sehr in Dein Hirn einzubrennen, dass Du Dich bei der MA-Befragung auch daran erinnerst, macht er Quote und damit Geld. Jetzt ist es aber dummerweise so, dass man als Macher nur sehr selten weiß, in welchen 18 Minuten seine Hörer zuhören. Manche Hörer sind sogar so dreist, ihre 18 Minuten über den ganzen Tag zu verteilen.

Also wird eben über den ganzen Tag das volle Eigenwerbe-Programm aus allen Rohren gefeuert.
 
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Hallo Miteinander!

Erstmal Danke für die vielen Antworten...

@ DS: 100% Zustimmung! Das Interview werd ich mir mal in Ruhe heute Abend anhören.
@ DerBesteMix: Wie DS schon geschrieben hat, eine gewisse Eigenwerbung ist o.k..
@ Flyer: Genau das hab ich gemeint. Es kann doch nicht sein das Nachts um 12.00 Uhr vom Beginn der Nachrichten bis zum 1. Lied 10x Der Name des Sender zu hören ist! ...innerhalb von 4-5 Minuten. Das hatte u.a. den Wechsel zu den "kleinen" privaten verursacht.

Viele Grüße

Harry
 
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Ein Aspekt hat hier nach meiner Ansicht bisher eine zu geringe Rolle gespielt. Eigenwerbung füllt das Programm mit "Wort", ohne das man Inhalte bezahlen und senden muss.
 
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Guter Punkt. Konsequenterweise muss man auch die Gewinnspiele zur Eigenwerbung rechnen und - tadaaa! - "Wort" mit dem man doppelt verdient. Einmal an der Hotline und zum zweiten Mal an den Quoten. Schöne deutsche Radiowelt.
 
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Mal ganz abgesehen von Qualität und vor allem Quantität der "Eigenwerbung" - die werten Kollegen werden mir bestätigen können, dass viele Hörer definitiv nicht wissen, welchen Sender sie hören. Ich könnte da die kuriosesten Geschichten liefern, aber das bringt uns in der Diskussion nicht viel weiter.
 
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Ich kenne Deine Ausstattung nicht, aber weder meine Stereoanlage im Wohnzimmer, noch die Radios in Küche und Bad können was mit RDS anfangen.

Ganz ehrlich, wenn Du in Deiner Küche kochst oder nachher Deine Essensreste im Bad abwäscht, lieber Chefkoch, hast Du garantiert ein und denselben Sender an. Da brauchst Du kein RDS.

Die Hördauer jedoch ...liegt, wenn mich nicht alles täuscht, bei unter 18 Minuten.

Es sind ca. 7.

Ergänzung: Zuhause wird meist ein und derselbe Sender gehört während man unterwegs (im Auto) meist auf die Musik achtet und da gerne mal umschaltet wenn einem das Lied nicht paßt.

Und: Logo im Fernsehen; schön und gut. Aber auch da muß man einfach ein Jingle einbinden, damit es sich auch "hörbar" einprägt.
 
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Ganz ehrlich, wenn Du in Deiner Küche kochst oder nachher Deine Essensreste im Bad abwäscht, lieber Chefkoch, hast Du garantiert ein und denselben Sender an. Da brauchst Du kein RDS.
Hast Du eine Ahnung, wie bescheiden der Empfang in meinem Bad ist. Könnte auch am Radio liegen, aber im Bad kriege ich den "Küchensender" nicht rein. Und im Wohnzimmer wiederum hängt die Stereoanlage am Kabelnetz.

Und: Logo im Fernsehen; schön und gut. Aber auch da muß man einfach ein Jingle einbinden, damit es sich auch "hörbar" einprägt.
Nichts anderes habe ich etwas weiter oben behauptet. Wer lesen kann... ;)
 
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dass viele Hörer definitiv nicht wissen, welchen Sender sie hören.

Ja, wie soll das auch anders sein, wenn sich die Inhalte und selbst die Claims und die ganzen Aufsagersprüche so sehr gleichen. Wie wäre es mal mit inhaltlicher Abgrenzung. Früher hat ja auch keiner SWF3 mit Bayern 1 verwechselt...obwohl der Sendername tlw. nur einmal in der halben Stunde erwähnt wurde und es noch kein RDS gab!
 
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Nun, Anlauf Nr. 3: Hör- und Verweildauer unterscheiden sich dadurch voneinander, dass bei ersterem auch jene eingerechnet sind, welche gar kein (oder weniger als eine Viertelstunde) Radio gehört haben. Die Verweildauer rechnet jene raus, damit misst man die Programmbindung. Die dritte Größe ist die Verweildauer am Stück. Sie sagt etwas darüber aus, wann sich - statistisch gesehen - die Hörerschaft neu zusammengesetzt hat. Das spielt eine Rolle bei der Frage nach Wiederholungen. (Ich kenne keinen Wert sieben Minuten. Meine Quellen sagen etwas von einer Viertelstunde bis 20 Minuten.) Darauf hat der Sender allerdings oft keinen Einfluss. Wer morgens aus dem Haus muss oder mit dem Auto am Ziel angekommen ist, macht das Radio eben aus. Wie genau der Hörer hingehört hat, misst keiner der drei Werte. Dafür gibt es nämlich (noch?) gar keine Methode, die bei solchen Stichprobenumfängen auch nur den Hauch einer Chance hätte, zuverlässige Werte zu liefern.
 
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