Star FM, Motor FM, Paradiso,...: Rückzug aus Berliner Kabel

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Der Radiotor

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Habe gehört, dass zahlreiche Radiosender im Berliner Raum ihre Verträge mit KDG gekündigt haben. Nach meinen Infos sind u.a. Star FM, Paradiso und Motor FM mit dabei. Kann den Schritt ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, zumal die Sendegebiete im Kabel bis zur sächsischen Grenze reichten. Wird aber wohl zu teuer geworden sein, denn ortsüblich empfangbar und damit kostenlos ist ja nicht mehr.
 
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Hier ist die Liste mit den entsprechenden Sendern und Abschaltterminen.
Können sich die Sender das(nicht finanziell)leisten? Ich persönlich höre meistens Kabelradio. Und die Frage ist, ob hiermit auf eine mehr oder minder grosse Radiogemeinde verzichtet werden kann.
 
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Man glaubt es kaum, aber es ist wohl wirklich so. Ein Freund aus Hamburg würde jetzt fragen, wer hier soviel Rindfleisch gegessen hat...
Die sind doch restlos bescheuert. Wen ich mit "die" meinen soll, weiß ich noch nicht. Kabel Deutschland, die Experten aus Tempelhof, die vor 1½ Jahren nicht wußten, daß es Motor FM überhaupt gibt (Auskunft vom "Mediaberater"), oder die Programmanbieter. Wie dem auch sei - in Berlin reicht ja ein Stück nasser Bindfaden zum Empfang - und Kabel wird somit nur unattraktiver - Recht so!

Bei mir kauert auch eine abgeschaltete Kabeldose in der Wohnzimmerecke. Was hätte ich damit sinnvolles anstellen sollen? Radio Eins in UKW-Optimod-Matsch-Qualität?
 
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Geht mir genauso, Radiowave. Wenn ich überhaupt noch ein wenig über Kabel Deutschland philosophieren darf, stoesst es bei mir auf absolutes Unverständnis, dass der Verein diesen Rückzug überhaupt zulässt(oder noch schlimmer, in diese Richtung beeinflusst hat). Da will sich die KDG als zukunftssicher bezeichnen und hinterlässt im Radiokabel Lücken! Wow! Könnte diese Massnahme ja noch verstehen, wenn eine Alternative im favorisierten digitalen Kabel geschafft werden würde/worden wäre. Aber das Angebot hier(wie bereits an anderer Stelle diskutiert)ist ja durchaus vernachlässigbar. Also gut, werde mal meine Wurfantenne wieder rauskramen, denn ich bin Kabelempfänger!
 
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Und dann hätten wir ja noch das hier:

Staatsvertrag über die Zusammenarbeit zwischen Berlin und Brandenburg im Bereich des Rundfunks (MStV) schrieb:
§ 41 Grundsätze der Kanalbelegung

(1) Die nach diesem Staatsvertrag und anderen landesrechtlichen Regelungen im Bereich der jeweiligen Kabelanlage veranstalteten, erdgebunden ausgestrahlten und mit durchschnittlichem Antennenaufwand im Gebiet der jeweiligen Kabelanlage empfangbaren (ortsüblichen) Rundfunkprogramme sind über Kabelanlagen zu verbreiten. Gleiches gilt für die Programme der in der ARD zusammengeschlossenen Landesrundfunkanstalten und des ZDF, die auf der Grundlage staatsvertraglicher Vereinbarungen aller Länder gemeinsam veranstaltet oder mitveranstaltet werden. Die Kabelanlagen sind so einzurichten, daß jeder Inhaber eines Anschlusses zumindest die in Satz 1 und 2 genannten Programme empfangen kann. Für Rundfunkprogramme, denen Frequenzen nach § 4 Abs. 1 und § 5 zugewiesen wurden, dürfen vom Teilnehmer neben dem für den Kabelanschluß erhobenen Entgelt keine zusätzlichen Entgelte erhoben werden.

Und nun? Darf ein Veranstalter eines regional terrestrisch ausgestrahlten Programms entscheiden, nicht verbreitet zu werden? Kabelnetzbetreiber dürfen es, wenn ich obigen Text richtig verstanden habe, jedenfalls nicht.


Btw: liebe MABB, eure Webseite ist, seit ich sie kenne, eine Zumutung - sowohl vom Layout als auch vom Inhalt her. Schaut Euch z.B. mal bei den Kollegen in Thüringen an, wie so etwas gemacht wird. Danke.
 
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hauptsche WDR 2 verschwindet nicht aus dem Berliner Kabel. Wäre viel dramatischer. :cool:
 
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M.E. ist das eine Bestimmung, über die die Zeit hinweggegangen ist. Und zwar deshalb, weil anscheinend gedulded wird, daß KDG aus der eigentlich auferlegten Einspeisung der am jeweiligen Ort terrestrisch zu empfangenden Programme eine kostenpflichtige Dienstleistung macht.
 
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Die Frage stellt sich, welchen Stellenwert das UKW-Kabel überhaupt noch hat. Die Meinungen, wie viele der eigentlich verkabelten Haushalte auch ein Radiogerät an das Kabel angeschlossen haben, gehen teilweise auseinander. Radio ist schließlich ein portables Medium, mir ist z. B. überhaupt nur ein einziges Radioweckermodell bekannt, dass man ans Kabel anschließen kann (Grundig sonoclock 465, frühe 90er Jahre).

Entgegengesetzt kann es auch gut sein, dass man durch "undichte" Kabelnetze UKW-Kalbelprogramme in der eigenne Wohnung empfängt. Das bedeutet, dass auch der Opa auf seinem alten Röhrenradio Radio Melodie hört, ohne verkabelt zu sein.

Daher kann man eigentlich kaum eine vernünftige Aussage darüber machen, wie viele Hörer das Signal eines Senders über Kabel-UKW empfangen. Wenn man allerdings in Berlin sendet, und mit einem 1000-Watt-Sender vom Alexanderplatz 3 Millionen Menschen erreicht, warum soll man dann noch im Kabel senden?

Jedes Gerät, dass nicht sowieso eine Teleskopantenne besitzt, sondern nur eine Antennebuchse, wird mit einer einfachen Wurfantenne geliefert, die in diesem Fall eben reicht.
 
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Jedes Gerät, dass nicht sowieso eine Teleskopantenne besitzt, sondern nur eine Antennebuchse, wird mit einer einfachen Wurfantenne geliefert, die in diesem Fall eben reicht.
Tja, meine Wurfantenne hab ich beim letzten Umzug entsorgt, denn StarFM gibt's ja eh über Kabel. :rolleyes:
Außerdem sähe sie absolut besch...eiden in meinem Regal aus. Nagut, wer nicht gehört werden will, wird nicht gehört.
 
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Ein Freund, der auch für KDG den technischen Service beim "Endkunden" macht und selbst Netzebenen- und Netzbetreiber ist, sagte mir mal, es wären bei seinen Wohnzimmerbesuchen kaum 5%, die das Radio am Kabel hätten. Oft wären es ältere Leute, Jugendliche hätten fast nix angeschlossen. Ausnahme: Radio Top40 in Thüringen, vor allem zu einer Zeit, als sie ihre UKW-Funzeln noch nicht hatten. Das Programm hatte sich per Mundpropaganda verbreitet und war nur im Kabel zu bekommen. Ich kenne einige Leute, die ihr Radio deswegen am Kabel hatten.

Andererseits: was will man mit dem Tuner einer halbwegs ordentlichen Stereoanlage sonst machen? Wurfantenne hinter den Schrank pinnen? In Berlin führt das in der Tat zu vollem Senderspeicher - wenn man noch 5 m Koaxkabel dazwischenhängt und die Antenne etwas weiter weg von Anlage und PC installiert, sogar rauschfrei. Das ist aber eher die Ausnahme. Anständige Tuner gehören an Hochantenne oder Kabel. Das Berliner Kabel ist rein technisch gesehen auch noch hervorragend im UKW-Bereich. Hatte es mal paar Wochen aufgeschaltet - sowohl von Columbus als Betreiber der letzten NE als auch direkt von KDG. Rauschfreier und sauberer eingepegelt geht nicht. Ich brauchte es als Satelliten-Hörer jedoch nicht, da ich Radio Eins sowieso ohne Optimod via DVB höre.
 
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@Radiowaves
Die 5% dürfte aber auch nicht viel weniger, als der Teil sein, der überhaupt noch aktiv Radio hört und das nicht nur bestenfalls als Hintergrundberieselung versteht. Andererseits nimmt der Tel derjenigen zu, die nicht nur kein Radio, sondern auch keinen Fernseher mehr angeschlossen haben, weil sie letzteren gar nicht besitzen.

deshalb, weil anscheinend gedulded wird, daß KDG aus der eigentlich auferlegten Einspeisung der am jeweiligen Ort terrestrisch zu empfangenden Programme eine kostenpflichtige Dienstleistung macht.
Dezentente Formulierung "kostenpflichtige Dienstleistung". Exakt das ist das Problem. Bis vor einigen Jahren war hierzulande die Einspeisung ortsüblich empfangbarer Programme für Anbieter kostenlos, seit einigen Jahren läßt sich auch das die KDG z.T. vergolden. Dass das eigentlich eine Dienstleistung für die den Kabelanschluß nutzenden Haushalte und nicht für den Anbieter ist, wird ignoriert. Aber von letzterem läßt man sich das ja sowieso nochmal bezahlen. :wall:
Erstaunlich daß man in Münchnen anläßlich des Rauswurfs des ortsüblich emfangbaren FM4 wohl doch zu einer Ankündigung der Wieder-Einspeisung herab gelassen hat (ob da der ORF vielleicht doch dafür löhnt?).
In der Ostberliner Innenstadt ist allerdings für nicht vom Fernsehturm ausgestrahlte Programme der Kabelradioempfang durchaus relevant, da durch die Übersteuerung einfache Emfpänger schlicht überfordert sind.
Teilweise sind da allerdings auch Anbieter mit eigener Einspeisung (EWT) aktiv. Denke, die Bedeutung alternativer Einspeiser wird bei Fortsetzung der KDG-Geschäftspolitik zunehmen. Und in Brandenburg dürfte der Anteil der Kabelanschlüsse bei KDG verschwindend gering sein.
 
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Aber interessant: DefJay wird nirgendwo auf den Frequenzen der abgeschalteten Sender ausgestrahlt. Will man sich da noch ein Türchen offenhalten?
 
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Dezentente Formulierung "kostenpflichtige Dienstleistung". Exakt das ist das Problem. Bis vor einigen Jahren war hierzulande die Einspeisung ortsüblich empfangbarer Programme für Anbieter kostenlos, seit einigen Jahren läßt sich auch das die KDG z.T. vergolden.

Und man könnte schon hinterfragen, ob das überhaupt mit der zitierten Bestimmung des Medienstaatsvertrags vereinbar ist. Aber wo kein Kläger, da bekanntlich kein Richter.


Erstaunlich daß man in Münchnen anläßlich des Rauswurfs des ortsüblich emfangbaren FM4 wohl doch zu einer Ankündigung der Wieder-Einspeisung herab gelassen hat (ob da der ORF vielleicht doch dafür löhnt?).

Das würde mich allerdings auch mal interessieren!
 
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Ein Freund, der auch für KDG den technischen Service beim "Endkunden" macht und selbst Netzebenen- und Netzbetreiber ist, sagte mir mal, es wären bei seinen Wohnzimmerbesuchen kaum 5%, die das Radio am Kabel hätten. Oft wären es ältere Leute, Jugendliche hätten fast nix angeschlossen.

So ist es. Radiowecker, Autoradio, tragbare Radios - all die sind nicht am Kabel angeschlossen, bleibt also bestenfalls der Tuner der Stereoanlage.

Da heute die terrestrische Versorgung fast überall "dank" zahlreicher Füllsender so gut ist, daß stets eine einfache Wurfanenne genügt (man glaubt gar nicht, was man aus einem Wurfdipol so alles rausholen kann!), besteht für Kabelradio eigentlich keine technische Notwendigkeit mehr.

Dazu kommt noch, daß Radio ansich heute vollkommen unbedeutend ist, sprich: Auch wenn das Kabelradio-Angebot noch so umfangreich ist, wird man keinen einzigen Kabelkunden mehr damit werben können.

Kabel ist einzig und alleine für das Fernsehen interessant, und auch da nur deswegen, weil man ohne Set-Top-Boxen noch die Altgeräte weiter betreiben kann.

So hart es auch klingt, und so ungerne ich die Kabelgesellschaften hier ungerstütze, aber Kabel-Radio ist tot. Mausetot. Noch toter als das Radio selbst.
 
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Wenn man so in andere Länder schaut, sieht die Kabelversorgung, -einspreisung und vergütung grundlegend anders aus.

In den Niederlanden beispielsweise, die einen sehr hohen Grad an Kabelversorgung hat, erhalten die SENDER von den Kabelgesellschaften ein Entgelt, da sie ja den Kontent liefern, der der Kabelgesellschaft erst das Geschäft ermöglichen.

Andere Länder - andere Sitten

Xer
 
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Ich persönlich werde mein Hörverhalten verändern. Höre bisher doch hin und wieder mal gerne Motor FM(über Kabel), möchte aber auch nicht auf die exclusiv eingespeisten Sender verzichten(z.B. WDR2) und ein hin und herstöpseln zwischen Kabel und WUrfantenne ist mir definitiv zu nervig. Wahrscheinlich werde ich mich also(zugunsten der Qualität)gegen Motor entscheiden
 
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Dafür gab es Tuner mit 2 Antenneneingängen, die Auswahl konnteste mit auf den Senderspeicher legen. Aber wer kauft schon heute wegen sowas noch bei eBay einen "neuen" Tuner?
 
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Dafür gab es Tuner mit 2 Antenneneingängen, die Auswahl konnteste mit auf den Senderspeicher legen. Aber wer kauft schon heute wegen sowas noch bei eBay einen "neuen" Tuner?
eben. Ich unterstütze doch nicht noch wirtschaftlich diese Entscheidung des Kabelnetzbetreibers, Senders oder wer auch immer für diesen Fehler verantwortlich ist
 
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So, seit heute sind'se weg. Vom Prinzip "in Berlin reicht 'ne Büroklammer" hat meine Stereoanlage offenbar noch nichts gehört - der terrestrische Empfang ist mit dem Antennenkabel besser als mit einer Büroklammer.

Entgegen meiner obigen Annahme, die Wurfantenne entsorgt zu haben, habe ich letztere nach etwas Wühlen doch noch gefunden. Zunächst ist kein nennenswerter Unterschied zu hören, aber bei leisen Passagen hört man ein widerliches Rauschen. Ob ich mir das lange antue...
 
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Lege dir eine aktive UKW-Zimmerantenne zu und das Problem dürfte vom Tisch sein. Die kosten so um die 20,- €.

Sowas hier.
 
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Lege dir eine aktive UKW-Zimmerantenne zu und das Problem dürfte vom Tisch sein. Die kosten so um die 20,- €.

Sowas hier.
Werde ich aus zwei Gründen nicht machen:
1.) Ich verschandele mein Regal nicht durch sowas.
2.) Noch einen Stromfresser kann ich nicht gebrauchen. Die letzte Jahresabrechnung war schon ein Schock. ;)

Aber trotzdem Danke für den Abhilfeversuch. :)
 
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