Radiowaves
Gesperrter Benutzer
AW: DAB vor dem Aus
Hinzu kommt, daß DAB schon bei 192 kbps nur 6 Programme pro Multiplex ermöglicht. Bitraten höher als 192 kbps lassen einen der schwerwiegendsten DAB-Kritikpunkte noch deutlicher werden: zu wenig Programme. Denkbar wäre für mich allerdings, die Infowelle in mono mit 128 kbps zu fahren und dafür die gesparten 64 kbps je nach Bedarf (sendungsweise) anderen Programmen zuzuschieben. Das funktioniert von der Logistik her freilich nur, wenn beide Programme aus gleichem Hause sind.
Gegen effizientere Codecs habe ich nichts, solange die Ausstrahlung technisch kompatibel zu älteren Empfängern bleibt. Ich habe auch nichts dagegen, dann die Bitraten entsprechend nach unten anzupassen. Das, was aber in der Realität praktiziert wird, ist die Reduzierung der Bitrate von unerträglichen Werte (alter Codec) auf unerträgliche Werte (neuer Codec). Der Effekt besteht ausschließlich in gesparter Bandbreite, die Qualität bleibt mies. Und ich wette, genau das werden sie beim "Nachfolgesystem", für das die KEF jetzt Geld locker macht, wieder tun.
Wenn wir schonmal dabei sind: ich hatte gestern hier die UK-DAB-Hörbeispiele verlinkt. Beim Abhören auf dem Laptop (recht frisch installiert, mein Standard-Winamp 2.666 ist der Player) fielen mir vor allem bei Radio 1 via DAB sehr unangenehme Artefakte auf, an die ich mich in dieser Intensität nicht erinnern konnte. Spielte ich das File mit dem VLC oder WinDVD, waren die Artefakte weitgehend weg und es klang nur noch muffelig. Der Unterschied war deutlicher als der zwischen Barco RE600 192 kbps joint stereo vs. linear stereo. Ich ging auf die Suche und identifizierte den MPEG-Decoder von Winamp als Verursacher. Mit einer neueren Version der DLL (2.81) waren auch beim Winamp die Artefakte verschwunden. Zur Veranschaulichung für alle, die das nicht nachvollziehen können: hier je ein recodiertes MP3 der Version mit Artefakten, ohne Artefakte und hier die Differenz. Drastischer kann man Artefakte kaum darstellen.
Das Spektrum der Differenz beider Decoder-Outputs zeigt, daß hier selektiv in bestimmten Frequenzbereichen Unterschiede auftreten - eben die Artefakte, die man in dem einen Beispiel so deutlich hört. Am Ergebnis ändert sich prinzipiell nichts, wenn ich die Versuche mit dem 192er DVB-T-Mitschnitt mache. Wieder fällt der ältere Decoder durch hässliche Artefakte auf, die sich nur in einem etwas anderen Frequenzbereich bewegen. Weitere Versuche mit MP3- und selbst erstellten MP2-Dateien zeigten keinerlei Unterschiede zwischen beiden Decodern. Meine MP3s waren dabei 192 kbps joint stereo, die MP2s 256 bzw. 128 kbps linear stereo. Offenbar ist im alten MPEG-Decoder der joint-stereo-Modus für MP2 fehlerhaft implementiert - zumindest bei 48 kHz. Ein kleiner Fehler mit verheerenden Auswirkungen. Solche Fehler in Hardware gegossen können einem jahrelang Musikhören verleiten, wenn es keine Updatemöglichkeit gibt und es dem "normalen" Radiohörer zwar auffällt, er aber nicht weiß, was die Ursache ist.
Und mit sowas schlägt sich der Waver die Nacht um die Ohren...
Alqui, diese Meinung teile ich nur bedingt. Für unterwegs sind 192 kbps wirklich mehr als ausreichend. Mit guten Codecs sind bei "einfacheren" Programmen auch noch 160er akzeptabel, was sich aber ändert, wenn man die heimische Stereoanlage als Abhörort wählt. Dann merkt man schon, daß da was fehlt und was anderes zuviel ist, im Auto dürfte das kaum auffallen.Bitraten unter 192 kbit/s sind -- unabhängig vom Codec -- für Radio nicht geeignet. [...]Daher sollten für Programme wie Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur, WDR 5, NDR Info etc. Bitraten von 256 bos 320 kbit/s verwendet werden
Hinzu kommt, daß DAB schon bei 192 kbps nur 6 Programme pro Multiplex ermöglicht. Bitraten höher als 192 kbps lassen einen der schwerwiegendsten DAB-Kritikpunkte noch deutlicher werden: zu wenig Programme. Denkbar wäre für mich allerdings, die Infowelle in mono mit 128 kbps zu fahren und dafür die gesparten 64 kbps je nach Bedarf (sendungsweise) anderen Programmen zuzuschieben. Das funktioniert von der Logistik her freilich nur, wenn beide Programme aus gleichem Hause sind.
Gegen effizientere Codecs habe ich nichts, solange die Ausstrahlung technisch kompatibel zu älteren Empfängern bleibt. Ich habe auch nichts dagegen, dann die Bitraten entsprechend nach unten anzupassen. Das, was aber in der Realität praktiziert wird, ist die Reduzierung der Bitrate von unerträglichen Werte (alter Codec) auf unerträgliche Werte (neuer Codec). Der Effekt besteht ausschließlich in gesparter Bandbreite, die Qualität bleibt mies. Und ich wette, genau das werden sie beim "Nachfolgesystem", für das die KEF jetzt Geld locker macht, wieder tun.
Wenn wir schonmal dabei sind: ich hatte gestern hier die UK-DAB-Hörbeispiele verlinkt. Beim Abhören auf dem Laptop (recht frisch installiert, mein Standard-Winamp 2.666 ist der Player) fielen mir vor allem bei Radio 1 via DAB sehr unangenehme Artefakte auf, an die ich mich in dieser Intensität nicht erinnern konnte. Spielte ich das File mit dem VLC oder WinDVD, waren die Artefakte weitgehend weg und es klang nur noch muffelig. Der Unterschied war deutlicher als der zwischen Barco RE600 192 kbps joint stereo vs. linear stereo. Ich ging auf die Suche und identifizierte den MPEG-Decoder von Winamp als Verursacher. Mit einer neueren Version der DLL (2.81) waren auch beim Winamp die Artefakte verschwunden. Zur Veranschaulichung für alle, die das nicht nachvollziehen können: hier je ein recodiertes MP3 der Version mit Artefakten, ohne Artefakte und hier die Differenz. Drastischer kann man Artefakte kaum darstellen.
Das Spektrum der Differenz beider Decoder-Outputs zeigt, daß hier selektiv in bestimmten Frequenzbereichen Unterschiede auftreten - eben die Artefakte, die man in dem einen Beispiel so deutlich hört. Am Ergebnis ändert sich prinzipiell nichts, wenn ich die Versuche mit dem 192er DVB-T-Mitschnitt mache. Wieder fällt der ältere Decoder durch hässliche Artefakte auf, die sich nur in einem etwas anderen Frequenzbereich bewegen. Weitere Versuche mit MP3- und selbst erstellten MP2-Dateien zeigten keinerlei Unterschiede zwischen beiden Decodern. Meine MP3s waren dabei 192 kbps joint stereo, die MP2s 256 bzw. 128 kbps linear stereo. Offenbar ist im alten MPEG-Decoder der joint-stereo-Modus für MP2 fehlerhaft implementiert - zumindest bei 48 kHz. Ein kleiner Fehler mit verheerenden Auswirkungen. Solche Fehler in Hardware gegossen können einem jahrelang Musikhören verleiten, wenn es keine Updatemöglichkeit gibt und es dem "normalen" Radiohörer zwar auffällt, er aber nicht weiß, was die Ursache ist.
Und mit sowas schlägt sich der Waver die Nacht um die Ohren...