DAB vor dem Aus

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Bitraten unter 192 kbit/s sind -- unabhängig vom Codec -- für Radio nicht geeignet. [...]Daher sollten für Programme wie Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur, WDR 5, NDR Info etc. Bitraten von 256 bos 320 kbit/s verwendet werden
Alqui, diese Meinung teile ich nur bedingt. Für unterwegs sind 192 kbps wirklich mehr als ausreichend. Mit guten Codecs sind bei "einfacheren" Programmen auch noch 160er akzeptabel, was sich aber ändert, wenn man die heimische Stereoanlage als Abhörort wählt. Dann merkt man schon, daß da was fehlt und was anderes zuviel ist, im Auto dürfte das kaum auffallen.

Hinzu kommt, daß DAB schon bei 192 kbps nur 6 Programme pro Multiplex ermöglicht. Bitraten höher als 192 kbps lassen einen der schwerwiegendsten DAB-Kritikpunkte noch deutlicher werden: zu wenig Programme. Denkbar wäre für mich allerdings, die Infowelle in mono mit 128 kbps zu fahren und dafür die gesparten 64 kbps je nach Bedarf (sendungsweise) anderen Programmen zuzuschieben. Das funktioniert von der Logistik her freilich nur, wenn beide Programme aus gleichem Hause sind.

Gegen effizientere Codecs habe ich nichts, solange die Ausstrahlung technisch kompatibel zu älteren Empfängern bleibt. Ich habe auch nichts dagegen, dann die Bitraten entsprechend nach unten anzupassen. Das, was aber in der Realität praktiziert wird, ist die Reduzierung der Bitrate von unerträglichen Werte (alter Codec) auf unerträgliche Werte (neuer Codec). Der Effekt besteht ausschließlich in gesparter Bandbreite, die Qualität bleibt mies. Und ich wette, genau das werden sie beim "Nachfolgesystem", für das die KEF jetzt Geld locker macht, wieder tun.


Wenn wir schonmal dabei sind: ich hatte gestern hier die UK-DAB-Hörbeispiele verlinkt. Beim Abhören auf dem Laptop (recht frisch installiert, mein Standard-Winamp 2.666 ist der Player) fielen mir vor allem bei Radio 1 via DAB sehr unangenehme Artefakte auf, an die ich mich in dieser Intensität nicht erinnern konnte. Spielte ich das File mit dem VLC oder WinDVD, waren die Artefakte weitgehend weg und es klang nur noch muffelig. Der Unterschied war deutlicher als der zwischen Barco RE600 192 kbps joint stereo vs. linear stereo. Ich ging auf die Suche und identifizierte den MPEG-Decoder von Winamp als Verursacher. Mit einer neueren Version der DLL (2.81) waren auch beim Winamp die Artefakte verschwunden. Zur Veranschaulichung für alle, die das nicht nachvollziehen können: hier je ein recodiertes MP3 der Version mit Artefakten, ohne Artefakte und hier die Differenz. Drastischer kann man Artefakte kaum darstellen.

Das Spektrum der Differenz beider Decoder-Outputs zeigt, daß hier selektiv in bestimmten Frequenzbereichen Unterschiede auftreten - eben die Artefakte, die man in dem einen Beispiel so deutlich hört. Am Ergebnis ändert sich prinzipiell nichts, wenn ich die Versuche mit dem 192er DVB-T-Mitschnitt mache. Wieder fällt der ältere Decoder durch hässliche Artefakte auf, die sich nur in einem etwas anderen Frequenzbereich bewegen. Weitere Versuche mit MP3- und selbst erstellten MP2-Dateien zeigten keinerlei Unterschiede zwischen beiden Decodern. Meine MP3s waren dabei 192 kbps joint stereo, die MP2s 256 bzw. 128 kbps linear stereo. Offenbar ist im alten MPEG-Decoder der joint-stereo-Modus für MP2 fehlerhaft implementiert - zumindest bei 48 kHz. Ein kleiner Fehler mit verheerenden Auswirkungen. Solche Fehler in Hardware gegossen können einem jahrelang Musikhören verleiten, wenn es keine Updatemöglichkeit gibt und es dem "normalen" Radiohörer zwar auffällt, er aber nicht weiß, was die Ursache ist.


Und mit sowas schlägt sich der Waver die Nacht um die Ohren...
 

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Man braucht sich ja nur die entsprechenden Präsentationen ansehen. Da ist üblicherweise von 64-96kbps AAC+ die Rede bei DAB+. Da könnt ihr euch schon mal ausmalen, wie das klingen wird. Ich hoffe auf die Vernunft der Öffentlich-Rechtlichen!
 
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Das komplette Zahlenpamphlet findet sich übrigens hier. So ganz nebenbei fordert man darin auch eine Gebührenerhöhung um knapp einen Euro ab Januar 2009... mit ziemlich skuriller Begründung wie ich finde. :wall:
 
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und was passiert dann mit Rock Antenne?
die kämpfen ja schon seit Jahren um weitere UKW Frequenzen, die sie aber nicht bekommen.
 
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Schade, schade, schade.

Es hätte was werden können mit DAB, aber es wurden einfach zu viele neue Systeme parallel zueinander ausgebaut!
 
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Bitraten unter 192 kbit/s sind -- unabhängig vom Codec -- für Radio nicht geeignet. Der britische DAB-Klang ist im Bergleich zu UKW ein deutlicher Rückschritt.

Dass einige britische Sender nach Blechbüchse klingen mag ja durchaus sein. Bei einer Bitrate von 96 kbit/sec oder 112 kbit/sec hört sich sogar MP4 mangelhaft und unbefriedigend an - selbst wenn die Technik-Freaks das Gegenteil behaupten. Der Codec entscheidet ganz wesentlich über die Klangqualität, was schon allein der Unterschied MP2 Musicam - MP3 Lame 3.96 (um den noch immer verbreitetsten zu wählen) deutlich macht. Bei letzterem klingt die 128er-Bitrate genauso gut wie die 192er bei Musicam (das zweifellos zu den besten MP2-Codecs gehört). Den Praxistest unter 128 kbit/sec besteht nach meinem Empfinden nicht mal der moderne, allseits hochgejubelte AAC-Codec.
 
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Weshalb man den amerikanischen und britischen Markt nicht uneingeschränkt mit dem europäischen Markt vergleichen kann: Dort drüben gibt es viele analoge Mittelwellen-Sender, die gehört werden. Deren Klangqualität ist für "unsere" Ohren sicher unterirdisch, da ist DAB für den Durchschnitts-Insulaner schon ein Fortschritt, wenn er "seinen" Sender nun ohne das Gro an Zirpen und Zischen hören kann. Wir UKW-Verwöhnten würden uns mit 96kbit/s allerdings nicht zufrieden geben.
 
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Da können sich die Fachleute über BITraten und so weiter streiten......

aber FRAU Meier und Herr Krause werden sich kaum neue Geräte zulegen um Bayern 1 oder NDR MV zu Hören, wenn sie doch ihren Hörgenuss auf UKW haben.
Und die Jugend macht ihr eigenes Programm via I-pod oder Handy mit Musikdateien.

Wenn ein neuer Sendestandart kommt, muß er :

a: sehr günstig für den Konsumenten sein
b: unwahrscheinlich viele, und leicht zu bedienende Vorteile gegen UKW haben
c: mehr Auswahl und Abwechslung anbieten als das jetztige UKW & das ist ja schon sehr beschränkt,erfrischend abwechslungsreich!

Ich denke eher das UKW noch sehr lange Bestand haben wird..weil es einfach und unkompliziert zu haben ist.
Dann müßte man praktisch das Radio NEU erfinden um wirklich was richtig "Digitales" durchzusetzen, selbst wenn das für Fachleute mehr Vorteile hat und besser im Klang usw ist.

Der Vorteil von MP3 Playern/ I-PODs im Vergleich zu CD war so gut und einleuchtend, daß es keiner großen Mühe oder Marketingkampagne bedurfte.
Wenn das neue digitale Radio auch mit so einem ähnlichen Effekt aufwarten kann wird es ganz, von alleine kommen...und sich durchsetzen.
 
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aber FRAU Meier und Herr Krause werden sich kaum neue Geräte zulegen um Bayern 1 oder NDR MV zu Hören, wenn sie doch ihren Hörgenuss auf UKW haben.
Spannend finde ich, was passieren würde, käme die Analog-Abschaltung tatsächlich "übermorgen", wie in Sachsen-Anhalt sogar im Gesetz festgeschrieben. Wie viele Radiohörer würden denn vermutlich die Entscheidung treffen, sich in genau diesem Moment vom Medium "terrestrischer Hörfunk" zu trennen, statt sich neue Geräte zu kaufen?

Und die Jugend macht ihr eigenes Programm via I-pod oder Handy mit Musikdateien.
Ich bewundere die Jugend[tm]. Mir ist das MP3-Dateien-Rausgefummele und -sortiere viel zu lästig. Ich wünsche gute Unterhaltung durch gutes, moderiertes Musikradio. Aktuelle Informationen und Meinungen finde ich sowieso nicht in meinem MP3-Archiv von vor 4 Jahren...

Ich denke eher das UKW noch sehr lange Bestand haben wird..weil es einfach &unkompliziert zu haben ist.
Da bin ich mir auch recht sicher. Sie werden sich nicht trauen, sich selbst weitgehend abzuschalten.

Der Vorteil von MP3 Playern/ I-PODs im Vergleich zu CD war so gut und einleuchtend, daß es keiner großen Mühe oder Marketingkampagne bedurfte.
Vorteil ja, aber nur für eine bestimmte Nische, eine bestimmte Anwendung. Zu Hause lege ich CDs auf, die ich vorher, lange sinnierend oder kurz zugreifend, aus dem Schrank geholt habe. Wenn ich auch was für's Herz will, zupfe ich eine Schallplatte ausm Schrank.
 
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Auch ich greife gerne noch ins Regal und lege eine CD auf. Aber der ans Hifi-Equipment angeschlossene PC mit ca. 5000 Titeln ist oft doch verlockender.

Die Musikindustrie hat ja mächtig Bammel, dass durch die MP3s ihr alter Verkaufsrenner, das Album, bald völlig vom Markt verschwindet.

Dazu muss man fairerweise sagen, dass das Album mit an die 40 Minuten auch nur eine Konsequenz der technischen Möglichkeiten war. Ein Kompromiss, viel Musik auf einem Tonträger, der 33er LP, effizient unters Volk zu bringen.

Nicht etwa die Künstler forderten das Album, es war genau umgekehrt.

Die technischen Möglichkeiten ändern sich rapide, Technologien werden abgelöst und auch (Hör-)Gewohnheiten werden sich damit ändern. DAB und ähnlichem gehört dabei definitiv nicht die Zukunft.
 
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Und die Jugend macht ihr eigenes Programm via I-pod oder Handy mit Musikdateien.
Würden Mp3 Player/Ipods nicht uU weniger Erfolg haben, könnte das Radio mit Geräten in gleicher Größe und entsprechender Empfangsqualität Programm ins Ohr blasen? Gerade weil UKW im mobilen Empfang so schwach ist, droht dem Radio die junge Generation verloren zu gehen.
 
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Hieß es nicht im Sommer, DAB stünde in Bayern unmittelbar vor der landesweiten Einführung? Beim BR verlautete euphorisch, man wolle DAB in wenigen Jahren zum Standard für terrestrischen Rundfunk machen; zahlreiche neue Wellen und Radioprojekte wurden in Aussicht gestellt. Seitdem ist nicht mehr viel aus München zu hören.

Wie passt das alles zu den jüngsten Pressemeldungen? Bleibt Bayern DAB treu oder ist das alles schon wieder Schnee von gestern?
 
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Bayern...

Man hat fast ein Jahrzehnt gebraucht, um einzugestehen, dass die euphorischen Empfangbarkeitsprognosen mit dem projektierten Sendernetz und dessen niedrigen Sendeleistungen völlig übertrieben waren. Mobil und in Gebäuden geht oft nichts oder nur mit Aussetzern.

Zusätzlich liegen die DAB-Frequenzen dicht neben einer militärisch genutzten Frequenz, aus dieser Richtung gab/gibt(?) es Vetos zur Erhöhung der Sendeleistungen.

Irgendwie hat man es jedoch geschafft und nun begonnen, zumindest in Bayern die DAB-Sendeleistungen hochzufahren, um wenigstens die Empfangbarkeit der paar vorhandenen Programme zu verbessern.

Man hat inzwischen durch die Abschaltung des analogen TV auch Frequenzen, um ein zweites DAB-Paket pro Bundesland an den Start zu bringen.

Ich denke, das sind die Hintergründe für die Pressemitteilungen.
 
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Hallo,

eine interessante Diskussion.
Da sich in Deutschland die Zahl der verkauften T-DAB-Geräte in Grenzen hält, sollte man unbedingt auf DAB+ setzen. Mit dem AAC+ v2-Codec bekommt man bei mittleren Bitraten (40 - 60 kbit/s) einen ordentlichen Klang und zahlreiche Programme in den Multiplex.
Den meisten Hörern ist der Klang nämlich nur sekundär wichtig. Vielmehr zählt die Anzahl der empfangbaren Programme und insbesondere müssen die einzelnen Sparten (Pop, Rock, Jazz etc.) abgedeckt werden. Dazu noch eine ordentliche Zahl an günstigen Empfängern gemixt mit viel Werbung für DAB+ und es würde funktionieren.

Grüße
bauerpower
 
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Mit dem AAC+ v2-Codec bekommt man bei mittleren Bitraten (40 - 60 kbit/s) einen ordentlichen Klang und zahlreiche Programme in den Multiplex.

Wenn das schon mittlere Bitraten sind, dann möchte ich die niedrigen lieber nicht hören. :D

Es mag ja sein, dass vielen Leuten 40kBit/s ausreichen. Die bekommen sie, setzt sich die derzeitige Entwicklung fort, in wenigen Jahren locker als Abfallprodukt ohne große Zusatzkosten zum Handyvertrag.

Oder anders gesagt: Bis dieses DAB+ aufgebaut wurde und halbwegs in Gang gekommen ist, haben wir mobile Netzkapazität im Überfluss und die nächste veraltete Subventionsruine im Land stehen.
 
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Ich will ja nicht immer nur "rummäkeln", aber spätestens bei

...bei mittleren Bitraten (40 - 60 kbit/s)...

und

...Den meisten Hörern ist der Klang nämlich nur sekundär wichtig....

in Verbindung mit


rollen sich mir wirklich die Fußnägel hoch. Das kann nicht dein Ernst sein, bauerpower.

Neben richtigen Klassikaufnahmen, gehört heute nur noch "Jazz" zu den Sparten, wo man wirklich noch Wert auf "guten Sound" legt.

vg Zwerg#8
 
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Mit dem AAC+ v2-Codec bekommt man bei mittleren Bitraten (40 - 60 kbit/s) einen ordentlichen Klang und zahlreiche Programme in den Multiplex.
Ich halte die Umstellung für verfrüht. Man sollte noch ein paar Wochen warten, dann kommt der neueste Codec, der erlaubt astreine, vor allem absolut artefakte- und rauschfreie Klangqualität mit einer Bitrate von nur 0 kbit/s. Vor allem passen dann wahnsinnig viele Programme in ein Multiplex.

Den meisten Hörern ist der Klang nämlich nur sekundär wichtig. Vielmehr zählt die Anzahl der empfangbaren Programme und insbesondere müssen die einzelnen Sparten (Pop, Rock, Jazz etc.) abgedeckt werden.
Das erinnert mich irgendwie an die städtische Biomüllkippe. Also draußen vor der Stadt, da, wo es so bestialisch stinkt. Da ist von allem was dabei, die Anzahl der verfügbaren Sparten (faulige Äpfel, zermatschte Tomaten, schimmliger Käse, Fleisch mit Maden, benutzte Kaffeefilter, ...) ist riesig. Trotzdem stürze ich mich da nicht mit Geschrei drauf, weil mir die Qualität der dort angebotenen Waren nur sekundär wichtig wäre. Es ist zumindest bei mir ein kleinwenig anders.
 
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Ich sehe besonders die Programmanbieter hier in der Zwickmühle. Zum einen, weil sie nicht wissen, auf welches technische Pferd sie setzen sollen. Zum anderen, weil es evtl. auch gar nicht gewünscht ist, dass "noch mehr" Programme im eigenen Verbreitungsgebiet ausgestrahlt werden.

Als PD oder GF von Hitradio XYZ würde ich es nicht lustig finden, wenn jemand anderes in meinem Empfangsgebiet wildert und mir Hörer wegnimmt. Im Umkehrschluss möchte ich aber auch nicht für eine Hand voll "Overspill"-Hörer in anderen Sendegebieten zusätzlich enorme Kosten (Verbreitung, Redaktionen etc) haben. Das ganze würde ich nur mittragen, das Konzept funktioniert und wenn ich selber der einzige/abzählbare Anbieter in einem Bundesland / einer Region bin und mir, wie bei UKW sicher sein kann, dass sich an der Zahl der Anbieter nichts dolles ändert. Was ich damit sagen will: Digitalisierung ja, wenn es funktioniert. Mehrausgaben nein, Konkurrenz nein. Da jeder Anbieter in dieser Zwickmühle steckt, blockieren sie sich ja in Teilen auch untereinander.
 
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Ich fang mal bissl das spinnen an........

Interessant fände ich z.B. ein radiosystem, was genau die Musik abspielt, die ICH mag, meine HITs.....also ähnlich eines I-pods/Mp3 Players also völlig individualisiert...auf Mich und überall empfangbar, aber mit zentralen Infos/Nachrichten/Werbung/Verkehrsinfos.
Irgendsowas...was in diese Richtung geht....aber fragt mich nicht ob sowas machbar ist...:))

Diese endlos Dauerdudler von UKW haben auf digitalen Verbreitungswegen nix verloren..denn dann haben wir ja keinen Grund umzusteigen..da bleiben wir nämlich bei UKW !!!
 
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Tja, aber heute habe ich was erlebt was ich nie für möglich gehalten hätte, bei Saturn auf dem Hauptbahnhof Leipzig gibt es plötzlich und sicher aus purem Zufall :cool::cool::cool: DAB Radios in Massen wie ich diese noch nicht gesehen habe, drei oder vier Modelle von "Pur" zwischen 99 und 149 Euro ... in der Haut des Verkäufers möchte ich nicht stecken ... wenn die Geräte vielleicht nicht mal bis Ende Garantie zu gebrauchen sind :(
 
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Interessant fände ich z.B. ein radiosystem, was genau die Musik abspielt, die ICH mag, meine HITs.....
Aber das gibt es doch schon lange... sogar
völlig individualisiert...
und
mit zentralen Infos/Nachrichten/Werbung/Verkehrsinfos.
Brenne Dir ein paar CDs mit Deinen Lieblingsliedern in MP3, schiebe sie in einen MP3-tauglichen CD-Wechsler (gibt es), aktiviere TA und EON-News und schon hast Du das, was Du wünschst.

Ich frage mich dann nur, wo der Unterschied zum
endlos Dauerdudler von UKW
sein soll. Ich fände das nämlich gähnend langweilig.

Kurz: woher soll ich wissen, welche Musik ich demnächst mögen könnte, wenn sie mir niemand vorspielt, weil ich entschieden habe, nur noch die Musik zu hören, die ich bereits mag?

Das hat doch mit Radio alles nichts mehr zu tun...

bei Saturn auf dem Hauptbahnhof Leipzig gibt es plötzlich und sicher aus purem Zufall :cool::cool::cool: DAB Radios in Massen
Die DSR-Tuner waren auch plötzlich mal so billig. Und es gab sie im Baumarkt. Kurz darauf wurde der Stecker gezogen.
 
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Ich halte die Umstellung für verfrüht. Man sollte noch ein paar Wochen warten, dann kommt der neueste Codec, der erlaubt astreine, vor allem absolut artefakte- und rauschfreie Klangqualität mit einer Bitrate von nur 0 kbit/s. Vor allem passen dann wahnsinnig viele Programme in ein Multiplex.

Das erinnert mich irgendwie an die städtische Biomüllkippe. Also draußen vor der Stadt, da, wo es so bestialisch stinkt. Da ist von allem was dabei, die Anzahl der verfügbaren Sparten (faulige Äpfel, zermatschte Tomaten, schimmliger Käse, Fleisch mit Maden, benutzte Kaffeefilter, ...) ist riesig. Trotzdem stürze ich mich da nicht mit Geschrei drauf, weil mir die Qualität der dort angebotenen Waren nur sekundär wichtig wäre. Es ist zumindest bei mir ein kleinwenig anders.

Tja, verwechsle DEINEN Anspruch nicht den mit dem der Masse. Die meisten Leute hören Radio als Berieselung, aber genau mit denen wird sich die Frage klären, ob DAB hier ein Erfolg werden wird oder nicht. Die paar wenigen Freaks spielen keine Rolle. Schaut nach GB, dort werden die Bitraten auch runtergefahren und DAB ist anscheinend trotzdem der Renner. Und man kann Jazz auch mit 64 kbit/s bei AAC+ v2 hören, ohne dass einem die Ohren abfallen.
 
AW: DAB vor dem Aus

Diese Mehrheits- und Massenideologie kotzt mich sowieso seit langem an. Kleiner Trost: Gesellschaftssysteme, die genau so arbeiten, werden sich nicht in positivem Sinne weiterentwickeln und letztlich zugrundegehen.
 
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... bei Saturn auf dem Hauptbahnhof Leipzig gibt es plötzlich und sicher aus purem Zufall :cool::cool::cool: DAB Radios in Massen ...

Da könnte man ja als eBayer noch Profit draus schlagen, zum Elektroschrott werden die Geräte ja nicht, siehe England. :D

Zurück zum Thema, für unser kleines Radio ist DAB eh nicht so interessant weil unerreichbar. Eher wäre (sehr langfristig) die Hoffnung, dass die "großen" irgendwann zu DAB wechseln und die analogen UKW-Frequenzen zum Spielfeld für alternative und lokal ausgerichtete Anbieter werden. Einer Digitalisierung von Kleinstsendern stünde ja langfristig auch nichts im Weg, DRM+ und HD Radio existieren, zumindest als Technologien.

Gruss, m.
 
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