[OT:] EMI - "Every Mistake Imaginable" oder Das Ende eines Giganten

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Es scheint zu Ende zu gehen mit dem einstigen Musik-Giganten EMI, wen wunderts? Ein schöner Artikel dazu stand kürzlich im Kölner Stadtanzeiger. Hier!
 
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Wer im Jahre 2008 noch Petroleumlampen verkaufen will, und die Benutzer von elektrischem Licht verklagt, weil man glaubt das Copyright auf Helligkeit zu besitzen, und aus gleichem Grund am liebsten die Sonne verbieten würde -- der hat es nicht besser verdient.
 
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Was ohne die Hinzuziehung von Beispielen konkret was bedeutet, alqaszar? Ich will an dieser Stelle die Diskussion bewusst in Gang setzen. Aber ich hasse prinzipiell Beispiele, die ohne Ausnahme hinken und immer auch das Unvermögen desjenigen offenbaren, der sie anführt, statt bei der Sache zu bleiben.

Ich bin ganz und gar nicht der Meinung, dass EMI als Musikunternehmen seine Zerschlagung verdient hat, schon gar nicht deren Mitarbeiter. Wenn EMI nicht mit der technischen Entwicklung und dem Medienverhalten der Verbraucher Schritt gehalten hat (wie sämtliche anderen Majors i.Ü. auch nicht), ist das das eine. Das andere, das "Aus", was gleichzeitig auch Chancen für Künstler nimmt, mit einem Major den Weg nach oben zu schaffen, haben sie beide nicht vertdient: Mitarbeiter und Künstler.
 
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Als Unternhemer bin ich darauf angewiesen, die Produkte herzustellen oder diejenigen Dienstleistungen anzubieten, welche ich am Markt verkaufen kann.

Die Musikindustrie waren dabei in der Vergangenheit in einer komfortablen Position: Sie konnte Schallplatten und CDs zu hohen Preisen verkaufen und dabei sehr gute Gewinne einfahren. Star werden konnte nur, wer mit der MI zusammenarbeitete. Sie kontrollierte den Zugang zum Markt.

Veränderte technische Nedingungen führen nun dazu, das Musik problemlos vervielfältigt und verbreitet werden kann. Nicht zuletzt die Erfindung des Formatradios führte dazu, dass Musik quasi zur Ubiquität wurde.

Das aber hat die Absätze sinken lassen, bekanntlich. Jetzt zeigten sich die Manager der Musikindsutrie nicht etwa flexibel, sich an die neue Marktsituation anzupassen. Statt dessen verklagte sie ihre Kunden und verschlechtere die Qualität des Angebots.

Immer größere Teile der Musik werden heute an der Musikindustrie vorbei verbreitet. Antworten, außer eine stärkere Knebelung der Künstler (als würden die sich das gefallen lassen) fällt ihnen nicht ein.

Im Artikel wird lediglich EMI erwähnt, doch habe ich den Eindruck, dass es die gesamte Branche betrifft.

In unseren Zeiten kann man sich seines Arbeitsplatzes nicht sicher sein, wenn die Firma gut läuft, wenn man für ein unfähiges Mangement arbeitet, braucht man sich keine Hoffnungen zu machen. Der Fehler liegt im System, also muss das System verändert werden. Das aber bedeutet den Austausch von Leuten, die heute was zu sagen haben, aber keine Ahnung von dem, was sie sagen.

Jetzt haben wir schlechte Zeiten für Mitarbeiter. Dem Land wirs es besser gehen, wenn schlechte Zeiten für unfähige Chefs kommen...
 
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Und die Absätze für physische Tonträger sinken weiter. Etwa 7% in Deutschland in 2007. Legale Downloads und Internetverkäufe sind nicht in dem Maße gestiegen, wie von der Musikwirtschaft (von MI keine Rede, alqaszar) erhofft. Eine bei Konsumenten weitgehend gesunkene Einstellung zum Wert der Songs und zu den Ansprüchen der Urheber, also nicht nur der Interpreten, lädieren das Musikgeschäft immer mehr. In dieser Situation betroffenen Mitarbeitern und am Ende auch Künstlern noch ein "Geschieht-ihnen-Recht" zuzurufen, finde ich niederträchtig. Dass EMI als Konzern offensichtlich die inzwischen wenig profitable Musiksparte abzustoßen versucht, ist unternehmerisch vielleicht zwangsläufig, für neue, vor allem nationele Künstler aber wieder ein Schritt schwieriger, neben den durchvermarkteten, internationalen Künstlern zu Populärität zu gelangen. Lapidar festzustellen, es seien schlechten Zeiten für Mitarbeiter und Besserung käme mit schlechten Zeiten für Chefs, halte ich für reinen Hohn.
 
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Dabei muß dann aber schon die Frage erlaubt sein, ob das Agieren der Musikverleger in diesem Zusammenhang immer geschickt war. Ein Imageproblem ist da jedenfalls ziemlich deutlich erkennbar.

Vor allem aber wird weithin kein Zusammenhang (mehr) gesehen zwischen den Musikern auf der einen Seite und ihren Verlegern auf der anderen Seite. Deshalb hat auch kaum jemand Skrupel, sich ggf. digitale Umschnitte auf den bekannten Wegen zu besorgen. Es sind ja nicht seine Lieblinge, denen er es wegnimmt.


Was nun EMI angeht, so fällt mir dazu nach Kenntnisnahme des Sachverhalts etwas ganz anderes ein: Heuschreckenalarm!!!
 
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Dabei muß dann aber schon die Frage erlaubt sein, ob das Agieren der Musikverleger in diesem Zusammenhang immer geschickt war. Ein Imageproblem ist da jedenfalls ziemlich deutlich erkennbar.

Da fällt mir die geniale Idee ein, die ohnehin schrumpfende Gemeinde der CD-Käufer mit Kopierschutzmechanismen zu vergraulen, die im besten Fall die CD schlechter klingen ließen, im schlimmsten Fall ein Rootkit-Virus auf dem PC installierten.

Edit: Weils so schön passt - auch da war EMI an vorderster Front dabei. Ich habe noch so eine Coldplay-CD im Regal, die die Fehlerkorrektur mancher CD-Player in den Wahnsinn treibt. Veröffentlicht bei.... ???


Amazon will übrigens seinen kopierschutzfreien Musik-Downloadservice weltweit ausrollen.
 
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Edit: Weils so schön passt - auch da war EMI an vorderster Front dabei. Ich habe noch so eine Coldplay-CD im Regal, die die Fehlerkorrektur mancher CD-Player in den Wahnsinn treibt. Veröffentlicht bei.... ???

... und im Internet sind die angeblich kopiergeschützen CDs trotzdem zu finden.

Auch ich kaufe bewußt keine CDs von EMI mit Kopierschutz mehr. Irgendwann ist mal Schluß mit der Gängelei, besonders wenn die Qualität des Produkts beeinträchtigt wird. Selbst Schuld wenn sie mein Geld nicht mehr bekommen. Die anderen Majors haben recht früh eingesehen daß sie sich nur selbst schaden und die Experimente mit dem Kopierschutz ganz schnell wieder beendet. Nur die EMI ist da sehr störrisch.

"Heuschrecke" hatte ich in irgendeinem Artikel über den neuen Eigentümer auch mal gelesen. Kann es nicht sein, daß es ihm von Anfang an nur um die Zerschlagung des Unternehmens und den möglichst lukrativen Weiterverkauf der Kataloge ging?
 
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... und im Internet sind die angeblich kopiergeschützen CDs trotzdem zu finden.

Natürlich, verhindern kann man das nicht; zur Not wird eben ganz klassisch überspielt. Dafür haben diese innovativen Systeme auch die Folge, daß die schon im Normalbetrieb schwer ackernde Fehlerkorrektur echte Fehler nicht mehr korrigieren kann. Macht ja nichts, der Kram wird schließlich verkauft, ohne irgendwelche Eigenschaften zuzusichern.

Bei mir hatte die Maßnahme übrigens den Erfolg, daß ich schon seit längerem keine CD-Regale in Geschäften mehr näher in Augenschein genommen habe: Ist ja jetzt sowieso alles nur noch dieser abspielgeschützte Schrott. Und bei mir laufen keine Tauschbörsen, nur um womöglich kommenden Unterstellungen vorzubeugen. So wichtig ist mir Musik dann auch wieder nicht.
 
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Ist ja jetzt sowieso alles nur noch dieser abspielgeschützte Schrott.

Ich dachte, der Kopierschutzwahn geht inzwischen wieder zurück? Die handvoll Alben, die ich im letzten Jahr gekauft habe, machten jedenfalls keine Probleme.
 
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Ich dachte, der Kopierschutzwahn geht inzwischen wieder zurück? Die handvoll Alben, die ich im letzten Jahr gekauft habe, machten jedenfalls keine Probleme.

Richtig! Aber Radios/Radiomacher kommen heutzutage ja weitestgehend ohne neue und aktuelle Musik aus und können das daher nicht wissen.
 
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Was soll jetzt dieser Blödsinn, final_scream?


...fragt TSD
 
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Da können die Plattenfirmen weinen, so langsam bekommen sie es jetzt mit -
einen Datenstrom aus 0 und 1 wird man immer kopieren können....
Let's burn together!
 
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Na und? Das war doch schon immer so: Sogar einen mechanischen Schallspeicher ("Langspielplatte") kann man problemlos kopieren. Wo ist die Erkenntnis?


Gruß TSD
 
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Ich dachte, der Kopierschutzwahn geht inzwischen wieder zurück? Die handvoll Alben, die ich im letzten Jahr gekauft habe, machten jedenfalls keine Probleme.
Bei den verbliebenden "Majors" ist Kopierschutz schon seit einiger Zeit kein Thema mehr. Die Einführung von Kopierschutz war contraproduktiv, er hat den Verbrauchern eher die Lust an der Musik genommen, als dass er Konsumenten in die Stores getrieben hätte. Die Erkenntnis, dass Kopierschutz und der Kampf gegen Tauschbörsen den Umsatz nicht erhöht, sondern verringert, kam viel zu spät. Firmen hätten das vor der Einführung von Kopierschutz wissen können, wissen müssen.

Inzwischen gehen auch die Downloadportale vom DRM (Digital Rights Management) ab, neuerdings werden neben den unsäglichen WMAs (meine Meinung) nun auch DRM-freie mp3s angeboten. Leider teuer.

Und richtige Frage, Tondose. Zu Kopierschutzzeiten wurden Radios von den Labels größtenteils mit ungeschützten Spezialauflagen der Tonträger bemustert, um eine problemlose Digitalisierung und damit Bereitstellung auf dem Sendeserver zu ermöglichen.
 
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Tondose schrieb:
Sogar einen mechanischen Schallspeicher ("Langspielplatte") kann man problemlos kopieren.
Stimmt schon, aber ohne größere technische Ausstattung geht das nicht verlustfrei. Das ist in der heutigen digitalen Welt anders. Man könnte nun natürlich lästern, dass durch die starren wav-Dateien auf einer durchschnittlichen Audio-CD klanglich schon genug beschnitten ist, aber das ist ein anderes Thema. Darüber streiten sich Experten schon solange wie es CDs gibt.

Countdown hat es glaube ich ganz gut beschrieben. Erst das Schlucken der hiesigen Majors durch Auswertige und dann der Feldzug gegen die vermeintlichen Raubkopierer hat den Blick der Labels auf das Wesentliche verstellt. Der größer werdende Erfolgsdruck durch die sinkenden Umsatzzahlen kam hinzu... Das Dilemma scheint mittlerweile so groß zu sein, dass selbst große Plattenfirmen wie EMI das größer werdende Minus nicht mehr kompeniseren können. Auf der anderen Seite feiern aber wiederum vergleichsweise kleine Labels wie beispielsweise van Cleef in Hamburg mit ihrer relativ unkonventionellen Art riesige Erfolge.
Davon abgesehen sehe ich persönlich das Hauptproblem bei den großen Labels nach wie vor nicht in den Raubkopien, sondern in der "Fernsteuerung". Wenn man Leuten die Führung überläßt, die keine Ahnung haben von den Feinheiten des deutschen Musikmarktes, passieren halt so Sachen wie jetzt bei EMI. "Keine Ahnung haben" bitte in dem Fall mit Unwissenheit gleichsetzen!
 
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Au Backe, hier outet sich ein DAU. ;)

Sorry Leute, aber ich habe in meinem Leben noch nicht (und Kobolde werden sehr alt!) darauf geachtet, auf welchem Label ein Künstler erscheint, dessen oder deren Musik ich im Hause haben möchte.

Inzwischen kaufe ich auch wieder Vynil und gebe unverhältnismäßig viel Geld dafür aus, gemessen an Downloads und CDs und deren vermeintlicher Hör- und Haltbarkeistdauer, die ich vermutlich eh nicht erleben werde.

Ich habe mitunter sehr den Eindruck, dass die sog. Musikindustrie so was von gar nichts mit Kaufverhalten zu tun hat und da am grünen Tische Dinge entschieden werden, die vermeintlichen Markttendenzen hinterherhinken.

Radiokult
Davon abgesehen sehe ich persönlich das Hauptproblem bei den großen Labels nach wie vor nicht in den Raubkopien, sondern in der "Fernsteuerung". Wenn man Leuten die Führung überläßt, die keine Ahnung haben von den Feinheiten des deutschen Musikmarktes, passieren halt so Sachen wie jetzt bei EMI. "Keine Ahnung haben" bitte in dem Fall mit Unwissenheit gleichsetzen!

That's it.
 
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Wenn man Leuten die Führung überläßt, die keine Ahnung haben von den Feinheiten des deutschen Musikmarktes, passieren halt so Sachen wie jetzt bei EMI... "Keine Ahnung haben" bitte in dem Fall mit Unwissenheit gleichsetzen!
Wenn Dein Satz also anders ausgedrückt hieße: "Wenn man Leuten die Führung überläßt, die nichts wissen von den Feinheiten des deutschen Musikmarktes, passieren halt so Sachen wie jetzt bei EMI", so schließt das "man überlässt die Führung" die Möglichkeit ein, es hätte auch anders gehen können. Stimmt nicht, es gibt auf unterer Ebene niemanden, der Entscheider an der Spitze eines Konzerns die Führung "überlässt" und deren Entscheidungen beeinfussen könnte. Und die drohenden Entlassungen bei EMI "passieren" jetzt nicht einfach so, sondern sind das Resultat eines gewollten Konzernbeschlusses. Leider.
 
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Den Kopierschutz bei CDs hat selbst die EMI einige Monate nach dem "Sony BMG Rootkit"-Debakel eingestellt. Die meisten kopiergeschützten CDs sind also in den Jahren 2002 bis 2005 erschienen. Bei 2006er Pressungen von EMI würde ich auch noch genau hinschauen, weil die mit die letzten waren, die den Kopierschutz-Blödsinn sein gelassen haben, aber alle neueren Pressungen sind dahingehend unbedenklich.

Bei DVDs und in den kostenpflichtigen Download-Stores gibt es allerdings noch Kopierschutz a/k/a DRM ("digital rights management"). Das ist einer der Gründe, warum ich iTunes nicht nutze - ein anderer wäre der, daß ich keinen Sinn darin sehe, mir meine CD selber basteln zu müssen, wenn ich die Songs eines Albums nur downloade. Aber die Kids finden vielleicht nicht, daß das Album eine Kunstform ist, so wie ich, sondern werfen lieber noch €0,99 in die Jukebox iTunes.

In der letzten Zeit habe ich relativ viele gebrauchte CDs übers Internet gekauft. Das ist billig, zeitsparend und legal, und man findet fast alles.
Ich vermute also, daß die Probleme der Major-Labels nicht nur durch die z.B. ukrainischen Raubkopierer sowie Anwaltskosten für Urheberrechtsnovellen, die qualitativ besser sortierten Indie-Labels, die vielen selbstvermarktenden Künstler, deren Marktanteil sich summiert, die verschiedenen neuen Tonträgerformate, die sich nur dürftig verkaufen (z.B. SA-CD), die Tatsache, daß Kunden von den Download-Stores (iTunes, musicload, etc.) einzelne Tracks kaufen können, die keine Singles gewesen sind, ohne das ganze Album nehmen zu müssen, sondern eben auch durch das wegen dem Internet viel breitenwirksamer publizierte Angebot an gebrauchten Tonträgern Umsatzrückgänge haben.
 
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Sehr richtig, Webster. Wichtiger Aspekt im letzten Satz.
 
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Es wird sich nichts ändern, solange nicht auch der Bundesverband der Musikindustrie endlich mal die Einsicht hat, das auch die Plattenfirmen selbst ganz erheblich zu dem Dilemma beigetragen haben! Klick!
Es liegt mir völlig fern irgendwelche illegalen Musikdownloads zu unterstützen, aber mit welchen, zum Teil obskuren Erklärungen man diese zu verfolgen versucht ist schon wieder sehr vielsagend...
Andererseits ist nicht so neu, dass digitalfernsehen.de gerne mal irgendwas ohne zu Hinterfragen irgendwo abschreibt. Allerdings ist die Wirkung dessen eine andere, als wenn man sowas in irgendein Forum schreibt.
 
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„Irgendwo“ = unsere liebste Einheitsnachrichtenagentur dpa ...
 
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Bei einem kürzlichen Besuch im Elektronikfachmarkt meines Vertrauens stieß ich wieder mal auf ein Beispiel für die mangelhaften Repertoirepolitik der EMI, das mich als Beatles-Fan seit langem ärgert:

Da sitzt man nämlich auf den Rechten (und den Bändern) der einflußreichsten Popgruppe aller Zeiten und ignoriert diesen Schatz weitgehend. Es ist schon ärgerlich genug, daß die ersten Alben der Fab Four auf CD nur in Mono erhältlich sind, obwohl sie alle auch als Stereomixe existieren (wenn auch nur im schrecklichen Ping-Pong-Stereo jener Tage, mit der Musik auf einem und dem Gesang auf dem anderen Kanal), noch ärgerlicher ist jedoch die lieblose Aufmachung, in der die CDs mit Ausnahme von "Sgt. Pepper's..." auf den Markt gerotzt wurden und werden. Von der Tatsache, daß manche Songs damals nur auf Singles oder EPs erschienen und heute bestenfalls auf semiobskuren "Past Masters"-Kompilationen digital zu haben sind, ganz abgesehen. Dabei haben doch sowohl der "Yellow Submarine Songtrack" als auch die "Love"-Compilation gezeigt, was ein erstklassiger Produzent alles aus den alten Beatles-Songs herausholen kann.

Warum also läßt man nicht George Martin und seinen Filius, die bei "Love" geradezu unglaubliche Klanglandschaften aus den alten Bändern geholt haben, nicht an die Masters ran und bringt das gesamte Werk der Beatles neu heraus: Jedes Album als Doppel-CD mit den Originalmixen und neuen Abmischungen, meinetwegen alternativ auch mit SACD-Mixes, dazu als Bonustitel die jeweils dazugehörigen A-und-B-Seiten der Singles, und das ganze garniert mit liebevoll gestalteten Booklets - kann mir doch angesichts der Tatsache, daß die Beatles-CDs zu den wenigen gehören, die nicht verramscht werden, keiner erzählen, daß sich das nicht bomforzionös verkaufen würde. Aber macht man's? Nein! :wall:

Wenn das beispielhaft für die Politik der EMI ist, dann wundert mich die Misere kein Stück.
 
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