[Aussprache:] HSBC („Eitsch Essbihßie“)

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4db

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Hallo liebe Sprechkundigen,

da erzählte doch gestern ein Redakteur im wdr5-Mittagsecho von der "britischen Eitsch Essbihßie".
Offenbar meinte er die frühere China-Kolonialbank HSBC.

Wenig später sagte er im gleichen Hintergrundbericht: "Die Citigroup verlor die Hälfte Ihres Börsenkurses, Tendenz: fallend" - womit er aber vermutlich das Gegenteil meinte, nämlich eine steigende Tendenz des Verlusts. Ganz sicher bin ich da aber nicht, ob er vielleicht doch eine fallende Tendenz der Hälfte oder gar weniger Verlust vermelden wollte.

Oder sagt man das jetzt so?

Ist ja vielleicht inzwischen alles egal.
Hauptsache, es versendet sich Fachchinesisch.
 
AW: [Aussprache:] HSBC („Eitsch Essbihßie“)

Die ADB gibt als Quelle die HSBC Republic Bank SA/Zürich an.

Zur Beschreibung steht: "Englische Bank; firmiert weltweit unter der Buchstabenabkürzung; benannt nach dem Gründungsunternehmen (=The Hongkong and Shanghai Banking Corporation Limited, Gegründet 1865)."
 
AW: Eitsch Essbihßie

Dann ist also Ha Es Be Ce Trinkaus ein Tochterunternehmen der Eittsch Äss Bih 'Sih? :confused::confused::confused::confused:

Die Verwirrung gibt es natürlich auch bei anderen Unternehmen:
Celanese z.B.
Der Celanese-Konzern ist (laut Wikipedia) "ein großes Chemieunternehmen in den Vereinigten Staaten. Hierzu gehört auch die deutsche Celanese GmbH".
Die deutschen Mitarbeiter sagen "Zella-'nehse" (wie Zella-Mehlis).
Die Amerikaner sagen "llanihs" (mit Betonung auf der ersten Silbe). Jeder hessische "Zella-nehse"-Mitarbeiter wird grün um die Nese.
Aber: Das ist die korrekte Aussprache des Firmennamens. Auch die adb empfiehlt diese Variante.

Ganz lustig wird es bei "Kali und Salz". Die Firma hat sich abgekürzt zu "K+S".
Jeder würde jetzt "K und S" sagen. Aber nein, die Firma legt Wert darauf, in der Abkürzung "K plus S" gesprochen zu werden. Da muss mer dorsch....
 
AW: [Aussprache:] HSBC („Eitsch Essbihßie“)

Muss mer do wärrklisch dorsch?
Ei daut it.

In solchen Punkten gehen die amtlichen Sprechregeln eben einfach meilenweit an der normalen Sprache vorbei.
Das ist auch deutscher Globalisierungsüberperfektionismus. Kein Spanier, Franzose oder Angelsachse käme auf die Idee, in seinem Radio VW, ARD, München, Volks- und Raiffeisenbanken oder BMW in germanisch phonologischer Notation auszusprechen.

Prost, Eittsch Äss Bih 'Sih Drinkout!
 
AW: Eitsch Essbihßie

Der Celanese-Konzern ist (laut Wikipedia) "ein großes Chemieunternehmen in den Vereinigten Staaten. Hierzu gehört auch die deutsche Celanese GmbH".
Die deutschen Mitarbeiter sagen "Zella-'nehse" (wie Zella-Mehlis).
Die Amerikaner sagen "llanihs" (mit Betonung auf der ersten Silbe). Jeder hessische "Zella-nehse"-Mitarbeiter wird grün um die Nese.
Aber: Das ist die korrekte Aussprache des Firmennamens. Auch die adb empfiehlt diese Variante.

Oder auch EehEmmDie/AMD in Dresden. ;)
 
AW: [Aussprache:] HSBC („Eitsch Essbihßie“)

Das ist auch deutscher Globalisierungsüberperfektionismus. Kein Spanier, Franzose oder Angelsachse käme auf die Idee, in seinem Radio VW, ARD, München, Volks- und Raiffeisenbanken oder BMW in germanisch phonologischer Notation auszusprechen.
Es gibt auch auch genug Deutsche, die auf Englisch von "Ainschela Mörkl" sprechen, wenn sie die deutsche Bundespolitik erörtern.
 
AW: [Aussprache:] HSBC („Eitsch Essbihßie“)

In einer SAT.1-Sendung war kürzlich vom "deutschen Hollywood-Export Deiänn Krruhger" die Rede... :wall::wall::wall:
 
AW: [Aussprache:] HSBC („Eitsch Essbihßie“)

Nun ja, wer weiß auch schon daß die "Lihweis" Jeans von Levi Strauss ( Löb Strauß ) aus Buttenheim in Oberfranken erfunden wurde und daß Doris Day eine geboren "von Kappelhoff" ist?

Wenn es um das Buchstabieren geht spricht man im UK ( Juh Käi, das vereinigte Königreich ) das "H" auch gerne als "häitsch" mit deutlich betontem "h" am Anfang.
 
AW: [Aussprache:] HSBC („Eitsch Essbihßie“)

Na, aus so einem Interview könnte man doch eine geile Verarsche des Interviewten machen, zum Vergnügen des Hörers...

(Früher hätte SWF 3 das eiskalt gemacht. Aber früher hätte der "Star" ja trotzdem wieder zu diesem Sender kommen müssen, um seine Promo abzuliefern, denn es gab ja keinen anderen...)
 
AW: Eitsch Essbihßie

Ganz lustig wird es bei "Kali und Salz". Die Firma hat sich abgekürzt zu "K+S".
Jeder würde jetzt "K und S" sagen. Aber nein, die Firma legt Wert darauf, in der Abkürzung "K plus S" gesprochen zu werden. Da muss mer dorsch....

Ich meine aach, hochverehrter Onkel, dass mer da net dorsch muss, nur weil eine Firma dorschdreht. Kali plus Salz ist völlig hirnrissig, weil hier nichts addiert wird, sondern einfach nur zwei Bestandteile der Fertigung im Firmennamen untergebracht sind. Und daher auch nicht K plus S, sonder K und S. Sich als Rundfunkmensch diesem Blödsinn zu beugen, halte ich für falsch. Was machste, wenn Boehringer einen durchgeknallten frankophilen Marketingleiter kriegt, der auf der Aussprache "Bohrangschee" besteht?
 
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Sprechen wir so, wie die, denen der Name "gehört", es wollen? Hoffentlich nicht. Es gibt Regeln der deutschen Lautung, es gibt Regeln anderssprachiger Lautungen. In letzterem Fall ist es eine Grundsatzentscheidung, ob man sich fremdsprachlich korrekt ausdrücken will oder "eindeutscht". Ich halte es für statthaft, beim fremdsprachliche Original zu bleiben. Mag sein, dass andere Nationen das anders machen, weil das zu ihrer Kultur, zu ihrem Kulturbewusstsein so gehört - wir Deutschen sind, wie wir sind. Da mag es eben dazu gehören, dass wir uns gerne am fremdsprachlichen Original orientieren. Lasst uns doch. Mir rollen sich jedesmal die Fußnägel auf, wenn ich "Göteborg" und "Göran Persson" höre...
Eine Gratwanderung sind Abkürzungen wie HSBC, IBM, BBC, AT&T, UMP. Ich plädiere hier fürs fremdsprachliche Original, weil auch Abkürzungen faktisch Eigennamen sind. Bei IBM kommen mir aber regelmäßig Zweifel, weil ich es als kleiner Junge als IBM und nicht "EiBiÄm" kennengelernt habe. Da muss ich wohl durch.

Wenn Promis oder sonstige Personen Wert darauf legen, auf bestimmte Weise ausgesprochen zu werden, dann sollen sie sich vor den Spiegel stellen und es sich 1.374 Mal vorsagen, bitte sehr. Ansonsten mögen wir es sagen, wie es richtig ist.

Dass - nebenbei - "Sarah Connor" auf "Sarah Connor" statt "'Sära Conner" (engl.) besteht, ist in Ordnung, denn es ist ihr Künstlername, dessen Aussprache im Grundsatz sie zu regeln hat. So ist das eben mit Künstlernamen...
 
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Schön und gut.

Aber es gibt Grenzfälle - HSBC gehört für mich dazu -, wo zum Beispiel die Sprache der Banker eine andere ist als die Sprache der Normalmenschen.

Radio sendet aber keinen Berufsgruppenfunk
und dient auch nicht der Umerziehung vermögensbildungsferner Schichten,
sondern es soll, will, kann und darf allgemein verständlich sein.
 
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"HSBC" habe ich nie anders als "ÄitschÄssBiCie" gehört. Das ist auch keine Frage von Banker oder Nicht-Banker, denn es handelt sich hierbei, das sei noch einmal gesagt, nicht um einen Fachausdruck, es handelt sich um einen Eigennamen.

"Allgemein verständlich", ja, das sollte Radio sein. Soll es aber auch sprachliche Fehltritte begehen, weil das dann jeder versteht? Wäre es nicht nett, würde ein Hörer sagen, "ach, das heißt 'Äitschässbicie'!? Da ham wa ja wieder was gelernt!" Oder darf das nicht sein, oder wenn, dann nur bei den Öffentlich-rechtlichen Sendern, weil die ja den Bildungsauftrag haben?
 
AW: [Aussprache:] HSBC („Eitsch Essbihßie“)

...es handelt sich hierbei, das sei noch einmal gesagt, nicht um einen Fachausdruck, es handelt sich um einen Eigennamen.

Für mich ist HSBC weder ein Fachausdruck noch ein Eigenname,
sondern eine Abkürzung.

(Sonst würde man es ja auch nicht in Großbuchstaben setzen, sondern als normales Wort)
 
AW: [Aussprache:] HSBC („Eitsch Essbihßie“)

Das ist auch deutscher Globalisierungsüberperfektionismus. Kein Spanier, Franzose oder Angelsachse käme auf die Idee, in seinem Radio VW, ARD, München, Volks- und Raiffeisenbanken oder BMW in germanisch phonologischer Notation auszusprechen.
Das ist völlig richtig. Übrigens wird es in Deutschland fremdsprachlich korrekt ausgedrückt meistens nur wenn es um englische Begriffe geht. Das Gegenteil wäre auch zu schwer oder sogar unmöglich. Niemand kann alle Sprachen der Welt... Mir stört es nicht wenn ausländische Begriffe eingedeutscht werden. Wenn ich zum Beispiel gutes Englisch hören will schalte ich zu BBC Radio 4.
 
AW: [Aussprache:] HSBC („Eitsch Essbihßie“)

... ist es eine Grundsatzentscheidung, ob man sich fremdsprachlich korrekt ausdrücken will oder "eindeutscht". Ich halte es für statthaft, beim fremdsprachliche Original zu bleiben...

Sehe ich auch so. Obwohl es gerade bei Abkürzungen, insbesondere im Computerbereich oft sehr schwer fällt nun "Äi Bi Si" statt "ABC" zu sagen wenn es für Abkürzungen und Fachbegriffe kaum deutschsprachige Entsprechungen gibt. Dann entstehen auch Mischformen wie "Err Eff Ei Di" ( RFID ) die dann allerdings zu Unbehagen führen.
Solcherart betrachtet würde ich auch die Aussprache "HSBC" in den Rundfunknachrichten für vertretbar halten denn bekanntermaßen ist nicht nicht jeder der englischen Sprache mächtig und könnte dennoch an dem international operierenden Bankenkonsortium interessiert sein.

Und mal so als Gedanke am Rande: Ob wohl alle Deutschen im Alter von - sagen wir mal 40 Jahren oder mehr - wissen was "Běijīng" ist? Die "alte" Aussprache hört man ja nirgendwo mehr und noch dauert es ein wenig bis zu den Olympischen Spielen.
 
AW: [Aussprache:] HSBC („Eitsch Essbihßie“)

Dann entstehen auch Mischformen wie "Err Eff Ei Di" (RFID) die dann allerdings zu Unbehagen führen.

Oder W-LAN ("Weh-Lahn") für lokale Drahtlosfunknetzwerke :wall:

- was die Amis selbst übrigens "wi-fi" ("Waifi) abkürzen, so weit ich weiß. Da ist es echt schwer, in kurzen Texten sprachlich sauber und allgemein verständlich zu bleiben.
 
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