Einnahmen beim Musikverkauf

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flowcast

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Wer den Link nicht kennt, oder wer schon immer genau wissen wollte, wer was bei der Musik verdient: bitte schön.
 
AW: Einnahmen beim Musikverkauf

Aber zu den 4% für den Künstler muss ja noch was dazukommen. Da die GEMA 6% ausmacht, diese aber einen Teil der Einnahmen an die Künstler ausschüttet, muss der Prozentsatz ja höher werden.
 
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Trotzdem sollte der Künstler mehr als die 4% bekommen. Das Label könnte ja weniger bekommen.
 
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wow ganze 4 % für den Künstler.....................
Etwas vorschnell verurteilt, finde ich.

Wie steht es mit dem Label? Finanziert es den Künstler nicht vor, füttert es ihn nicht in der Produktionsphase (schreiben, aufnehmen) etc. durch? Wer stellt die Technik, das Studio, die Produktion (damit ist nicht die Herstellung im Preß- und Kopierwerk gemeint)?
Und hat, je nach Popularität und Verhandlungsposition, der Künstler nicht auch die Möglichkeit, in seinen Vertrag mit dem Label eine weitere Partizipation an den Verkaufserlösen zu vereinbaren?

Drehen wir den Spieß doch mal um:
Du schreibst eine CD (4%), produzierst sie selber (1%), nimmst sie in Eigenregie auf (31%) und vertreibst sie (19%).
Könntest Du von den 55% je CD leben, die Technik finanzieren und die nächste Scheibe produzieren?

Gruß, Uli
 
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Das meine ich auch. Immerhin investiert hier das Label ne sechsstellige Summe um den Künstler in die Hitparade zu kaufen.
Es steht jedem Künstler frei, ohne Label am Markt präsent zu sein.

Mich stört viel mehr, dass der Vertrieb mehr bekommt als der Künstler. Da wird nur soviel Geld verbraten, weil ne Menge Leute die Hand aufhalten.
 
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Aber zu den 4% für den Künstler muss ja noch was dazukommen. Da die GEMA 6% ausmacht, diese aber einen Teil der Einnahmen an die Künstler ausschüttet, muss der Prozentsatz ja höher werden.

;) durchaus.

Etwas vorschnell verurteilt, finde ich. Wie steht es mit dem Label? Finanziert es den Künstler nicht vor, füttert es ihn nicht in der Produktionsphase (schreiben, aufnehmen) etc. durch?

Du meinst den "Return of Investment" :) Du weißt doch, je früher du in etwas gutes investierst, um so schneller und vor allem um so mehr Knete springt raus...
 
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Stimmt beides nicht, denn dann müsste der Anteil beim Online-Download für den Künstler ja höher liegen, da hier der Vertrieb wesentlich günstiger ist.
Da die Grafiken auf reinen "Schätzungen" basieren, wie im Text ausgeführt wird, halte ich die Aussagekraft (auch wenn die Tendenz sicherlich richtig ist) für fraglich.

Die Tantiemenausschüttung für den Künstler rentiert sich für diesen erst ab einem gewissen Level (der berühmte Brunnen vor dem GEMA Gebäude..)

Und, genauso wie das Label "zu Recht" seinen Anteil einfordert, sehe ich das beim Vertrieb genauso, denn auch hier sind Transportkosten, Lagerkosten und nicht zuletzt Arbeitskräfte zu bezahlen.

Es ist immer leicht, gegen vermeintlich ungerechtfertigte Kosten zu wettern, aber hinter diesen steht eben auch immer eine entsprechende Infrastruktur, die unterhalten und ausgebaut werden muß. Und da hat der Unternehmer auch entsprechende Vorleistungen zu tragen und zu berücksichtigen.

Ein kleiner CD-Händler in der Stadt wird daran genausowenig reich wie ein unbekannter Künstler. Und genauso wie es Bohlen etc. in der Musikszene gibt, gibts halt im Vertrieb dann amazon, WOM usw... also halt auch ein paar große, "schwere" Brocken. Daß die neben einem guten Gewinn auch mal eben so ein paar hundert Arbeitsplätze finanzieren, fällt fast nicht auf....

Gruß,
Croydon
 
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Und, genauso wie das Label "zu Recht" seinen Anteil einfordert, sehe ich das beim Vertrieb genauso, denn auch hier sind Transportkosten, Lagerkosten und nicht zuletzt Arbeitskräfte zu bezahlen.
Zuzüglich einer angemessenen Verzinsung für das unternehmerische Risiko (Hinweis an flowcast ;)).

Als Beispiel führe ich hier mal Annett Louisan an. Das Label hat nicht besonders viel in sie investiert, die erste Auflage war gering. Label und Künstlerin wurden, wenn man der Legende Glauben schenken darf, vom Erfolg von "Das Spiel" überrollt.

Es war ein Risiko für das Label und es ging es ein. Im Grunde ist es eine Mischkalkulation.

Gruß, Uli
 
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Man muss ja auch sehen, für den Künstler besteht absolut Null Risiko. Denn ganz egal, was mit dem Song passiert, das Urheberrecht liegt immer beim Künstler und das kann ihm keiner nehmen.
Gabs ja schon öfter, das ein Song, der im Original gefloppt ist, in einer Coverversion durch die Decke schiesst. Als Beispiel nehme man "Lambada". Dieser Song war im Original von Los Kjarkas absolut unbekannt. Als er dann von Kaoma released wurde, war es ein Riesenhit.
 
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Man muss ja auch sehen, für den Künstler besteht absolut Null Risiko. Denn ganz egal, was mit dem Song passiert, das Urheberrecht liegt immer beim Künstler und das kann ihm keiner nehmen.

Ich würde das sogar Urheberpflicht und nicht Recht nennen, aber naja...

Und im Amerika ist es gängige Praxis, einen Prozess zu strecken, bis der Kläger seinen Song auf einem Kamm in der Fußgängerzone intoniert.
 
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Aber wieso kassiert die GEMA eigentlich bei verkauften Tonträgern ab? Sie ist doch für musikalische Aufführung gedacht... oder ist das schon eine Art Pauschale, da ja jeder Tonträger irgendwie irgendwo irgendwann (Nena) einmal aufgeführt wird?
Auch seltsam, dass beim Onlinekauf 12 Prozent an Umsatzsteuer an den Staat gehen sollen und bei einer CD 14 Prozent, wo die Umsatzsteuer doch 19 Prozent ausmacht...

Muss eine SEHR grobe Schätzung sein. Aber zu DM-Zeiten hatte ich einmal einen CD-Händler im Bekanntenkreis, der hatte damlas tatsächlich an einer CD zwischen einer und 6 Mark pro CD behalten dürfen... was sich in etwa mit den 22 Prozent für den Handel deckt.
 
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Danke, Uli!
Wieder was gelernt...

Ich gebe zu, ich hab mich bisher mit der GEMA nicht sonderlich viel befasst, weil es einfach nicht nötig war.
Vielleicht mal eine nette Urlaubslektüre -vielleicht aber auch nicht :D

Was ich jetzt erst sehe: Beim Download geht -der Grafik nach- der Produzent leer aus...
 
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Auch wenn mir das Pega-Tierchen manchmal zusetzt, muss ich sagen: der Mann hat recht :D

Die Kosten für den Aufbau von Künstlern und die Vertriebskosten sind sehr heftig, weshalb ja auch viele Labels oft nur 1-2 Acts im Jahr signen, die sie dann aufbauen. Nach meiner Meinung hat das erstmal rein gar nichts mit Gier zu tun.
Allein schon die Kosten für eine stinknormale Promotiontour sind recht ordentlich. Man muss da gar keine große Ahnung haben, aber man kann ja 1 und 1 zusammen zählen. 4 Bandmitglieder, 25 Städte bzw. Orte. Unterkunft, Kost, Fahrkosten, Giveaways für Hörer oder TV-Zuschauer und und und ... da gehen bestimmt mal locker über 40000 Euro in der untersten Preisklasse weg, ohne dass eine einzigste CD verkauft wurde. Und das ist nur eine kleine Promotour, die das Label zu bezahlen hat.

Dann noch Studiokosten, also Studiomiete, Tonmeister etc., also wenn Du es in 14 Tagen schaffst, ein Album aufzunehmen .... man muss sich ja nur mal einen Kostenvoranschlag kommen lassen, aber ich denke mal, dass man mit 14 Tagen bestimmt über 20000 Euronen liegt. Ich kenne nur die Preise von vor 1999, da war es schon nicht billig. Auch alles Kosten, die das Label zu übernehmen hat. Und das geht ja noch weiter. Ich habe mal 1998 so eine Kalkulation für einen gesignten Künstler mit allem Zirkus dazu machen müssen. Mir ist da fast das Blech weggeflogen. Deshalb finde ich auch diese ganze Raubkopiererei und Ripperei eine Sauerei, aber das ist ein anderes Thema. Ich finde, die Kostenaufteilung ist so in der Art schon okay.
 
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Aber wieso kassiert die GEMA eigentlich bei verkauften Tonträgern ab? Sie ist doch für musikalische Aufführung gedacht... oder ist das schon eine Art Pauschale, da ja jeder Tonträger irgendwie irgendwo irgendwann (Nena) einmal aufgeführt wird?
Auch seltsam, dass beim Onlinekauf 12 Prozent an Umsatzsteuer an den Staat gehen sollen und bei einer CD 14 Prozent, wo die Umsatzsteuer doch 19 Prozent ausmacht...

Muss eine SEHR grobe Schätzung sein. Aber zu DM-Zeiten hatte ich einmal einen CD-Händler im Bekanntenkreis, der hatte damlas tatsächlich an einer CD zwischen einer und 6 Mark pro CD behalten dürfen... was sich in etwa mit den 22 Prozent für den Handel deckt.


1.) Die GEMA ist die Verwertungsgesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte.

Da ein Tonträger eine mechanische Vervielfältigung ist, ist demnach dafür auch eine GEMA-Vergütung zu entrichten, so einfach ist das.

2.) Die Umsatzsteuer mag 19% vom Verkaufspreis sein - allerdings gibt die Grafik ja an, wieviel vom Verkaufserlös wo hängen bleibt und nicht, welche Relation jeder einzelne Posten zum Verkaufspreis hat. Ist also von der Aussage her völlig verschieden. Zudem noch dazukommt, daß viele der Tonträger ja weltweit vertrieben werden, wo unterschiedliche Steuersätze hinzukommen. Daß der Wert beim Online-Verkauf anders ausschaut liegt einfach daran, daß der Verkaufspreis dort niedriger ist, daher auch absolut gesehen weniger Steuer entrichtet wird.

Gruß,
Croydon
 
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