Studie widerlegt MA

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

XXLFunk

Gesperrter Benutzer
Nach der MA nutzen die Hörer pro Tag nur 1,6 Radioprogramme. Eine Studie der Hamburger Media-Agentur OMD Germany hingegen belegt: Es wechseln 70 Prozent der Autofahrer und 36 Prozent der Zuhause-Hörer den Sender, wenn ihnen die Musik nicht gefällt. Nervt der Moderator, sind es 69 bzw. 47 Prozent, kommt Werbung, sind es 42 bzw. 21 Prozent.
 
AW: Studie widerlegt MA

Man sollte in eine Statistik nicht interpretieren, was sie nicht aussagt.
Das widerlegt erstmal nichts. Mathematisch ohne jeden Zusammanhang
überschlagen stimmt die Sache sogar.
 
AW: Studie widerlegt MA

Da kann mal sehen, wie zwei Agenturen/Institute, die sich selbst als höchst seriös, wissenschaftlich und professionell bezeichnen dürften, zu - sofern vergleichbare und repräsentative Daten zugrunde lagen - so unterschiedlichen Aussagen kommen. Ich selbst vermute eher nicht: "Studie widerlegt MA", sondern dass eines oder mehrere meiner erwähnten Adjektive nicht zutreffen. Kurz: ich glaube beiden nicht.
 
AW: Studie widerlegt MA

@dea
Das sieht selbst das Fachmagazin für Medien & Mediaplanung "media spectrum" dezidiert anders. Danach "nährt die Studie Zweifel an der These von der Nibelungentreue", die die MA vorgibt.
 
AW: Studie widerlegt MA

Die MA-Aussage meint zunächst nichts mehr, als das etwas mehr als die Hälfte
der Hörer pro Tag 2 Programme statt nur einem hören. Sollten es mehr Programme
pro Tag sein, muss sich folglich die Zahl derer verringern, die überhaupt die
Frequenz wechseln - Punkt.
Da fängt bereits die Unschärfe an: Wir wissen nichts genaueres.

OMD dagegen sagt nur, welche Hörergruppe wenigstens einmal gewechselt
haben muss, aber nicht, wie oft, wie lange und so weiter.
Wieder eine unscharfe Aussage, der keine weitere Bedeutung beizumessen ist als
der, die sie als Aussage an sich hat. Und ihre Zahlen stimmen der 1,6 der MA
ungefähr zu.

Alles in allem sagen beide, dass die Masse der Hörer stocksteif ein Programm
hört, und das ist alles andere als neu. Ich sehe keinen Widerspruch, bestenfalls
das Bedürfnis, die Fragen genauer zu kennen, die man den Probanden stellte
und wie ihre Antworten verwurstet wurden.
Zahlenspielerei :rolleyes:

Deshalb richtig:
Kurz: ich glaube beiden nicht.
 
AW: Studie widerlegt MA

Interessant ist jedenfalls nur, dass die von dir zitierte Studie mit diesen (in dieser Kürze dargestellten) Zahlen die Theorie über die Programmnutzung eher stützt als sie zu widerlegen.

Oder gibt es noch andere Erkenntnisse in der Studie, die das näher erläutern? Denn so ist es leider Stuss.
 
AW: Studie widerlegt MA

Kurz: ich glaube beiden nicht.

so würd ich da gar nicht rangehen. man kann beiden glauben. die hier erwähnten fakten (ich kenn diese studie nicht) widersprechen der MA nicht. es werden vollkommen verschiedene aspekte ausgeleuchtet. dea hat da absolut recht.
interessant wäre hier jetzt, wer diese OMD studie bezahlt, bzw. in auftrag gegeben hat.

grüße,

bulu
 
AW: Studie widerlegt MA

interessant wäre hier jetzt, wer diese OMD studie bezahlt, bzw. in auftrag gegeben hat.
Das wollte ich in meiner Argumentation ursprünglich auch noch ins Feld führen, habe davon Abstand genommen, um nicht von vornherein Parteilichkeit oder mangelnde Seriosität zu unterstellen.
 
AW: Studie widerlegt MA

... von vornherein Parteilichkeit oder mangelnde Seriosität zu unterstellen.

... wäre tatsächlich nicht ganz in Ordnung und ich habe mich eben beim Lesen
dessen gefragt, warum mir der ketzerische Gedanke nun überhaupt nicht kam.
Das liegt aber sicher daran dass ich nichts Unschlüssiges an den Zahlen sehe.

Insofern habe ich mir mit der Beipflichtung, die Zahlen nicht zu glauben,
klar ein Eigentor geschossen, weil ich eigentlich nur meinte, das sie unbedingt
im Kontext zu reinen Aussage zu sehen, sonst aber nicht zu werten sind.

Wenn man, statt fiebrig jeder neuen MA entgegen zu sabbern, einfach mal die
Menschen und deren Umgang mit dem Medium Radio in seiner Umgebung
beobachtet, findet man genug Interessantes heraus.
Dieses Affentheater mit den Zahlen ist im Wesentlichen nur für die Chefetagen
interessant, also für diejenigen, die das Überleben und Vorankommen des Senders
zu lenken haben.
Dass die Ergebnisse aufgrund ihres kommerziellen Hintergrundes vor allem im
privaten Rundfunk leider sehr skurril ausfallen können, ist unschön, aber nicht
zu vermeiden.

Ich habe ich für all diesen Trouble um die MA deshalb recht wenig Verständnis.
Sie macht weder Radio allgemein "besser", noch schafft sie diesbezüglich ernsthaft
Arbeitsplätze durch Wachstum.

Wenn ein kleines Radio pro Tag nur 6 h moderiertes Program macht, weil es sich
aufgrund fehlender Werbeeinnahmen (dank MA?) keinen Moderator leisten kann,
der auch gern einen angemessenen Lebensstandard hätte, dann ist das einfach
nur Mist und nicht zu vergöttern.
 
AW: Studie widerlegt MA

Klar, jede Studie oder Erhebung kann man anzweifeln und sollte da sicherlich auch durchaus kritisch rangehen. Im Grunde geht es doch aber darum, konkrete Zahlen zu haben, die sich zum Vergleichen des Vorjahres, mit der Konkurrenz, etc. eignen. Und in diesem Sinne erfüllt die MA doch ihren Zweck.
 
AW: Studie widerlegt MA

Ich gestehe: In den letzten 7 Jahren habe ich (außer im Urlaub) nie den Sender gewechselt - so wohl zu Hause als auch im Autoradio. Dann hat die MA ja doch recht ...
 
AW: Studie widerlegt MA

Nach der MA nutzen die Hörer pro Tag nur 1,6 Radioprogramme. Eine Studie der Hamburger Media-Agentur OMD Germany hingegen belegt: Es wechseln 70 Prozent der Autofahrer und 36 Prozent der Zuhause-Hörer den Sender, wenn ihnen die Musik nicht gefällt. Nervt der Moderator, sind es 69 bzw. 47 Prozent, kommt Werbung, sind es 42 bzw. 21 Prozent.

Kein Wunder, dass alle Leute Angst vor der Marktforschung haben, wenn man SOWAS daraus zieht. Meine erste Frage wäre: Wie, was und wen hat OMD denn gefragt? Bei der MA ist es ja bekannt.
Wenn nun allerdings OMD eine subjektive (gestützte) Umfrage durchgeführt hat nach dem Motto: "Schalten Sie um, wenn ein Lied läuft, das ihnen nicht gefällt", dann sind das schonmal zwei nicht vergleichbare Daten.
 
AW: Studie widerlegt MA

meine interesse am auftraggeber der studie ist nicht ketzerisch gemeint, man kann jedes studienergebnis so formulieren, dass es dem interesse des auftraggebers entgegenkommt, auch ohne die studie zu (ver)fälschen. ich werde mich hüten die glaubwürdigkeit einer solchen untersuchung anzuzweifeln, zumal ich sie selbst gar nicht gelesen hab.

how, der diplomat hat gesprochen.

bulu
 
AW: Studie widerlegt MA

Also wechseln die meisten Menschen den Sender, wenn ihnen die Musik oder der Moderator nicht gefällt. Komisch, hätte ich irgendwie nicht erwartet...
 
AW: Studie widerlegt MA

Und wenn ihnen dann Musik oder Moderator des neu eingestellten Senders nicht mehr gefallen, wechseln sie schon wieder. Wohin? Dahin, wo sie wissen, was sie erwartet, dahin, wo sie schon einmal waren. Ein dritter Sender ist da immer noch nicht zwingend in Sicht, XXL.
Kannst Du übrigens mal die OMD-Studie verlinken?
 
AW: Studie widerlegt MA

...man kann jedes studienergebnis so formulieren, dass es dem interesse des auftraggebers entgegenkommt, auch ohne die studie zu (ver)fälschen. ...
bulu

Genau so ist es. Wer selbst Studien erstellt, weiß, dass man so gut wie immer Spielräume hat, genau das Ergebnis zu erhalten, das der Auftraggeber haben möchte.
Deshalb gilt grundsätzlich, wenn mal wieder irgendeine Studie zitiert wird, die uns irgendwas einreden soll, zu fragen: Wer ist der Auftraggeber?
Besonders perfide wird es in der Werbung. "Laut einer Studie" oder "Klinisch erprobt" ist mittlerweile die meist genannte Phrase. Dabei müsste man sofort fragen, wer hat wie getestet und wer hat das bezahlt? Scheinbar funktioniert es aber. "Studie", "Tests" etc. lösen bei uns wohl einen Mechanismus aus, erst mal Vertrauen zu haben.
 
AW: Studie widerlegt MA

"Klinisch erprobt" ist ganz großes Kino. Selbst Nikotin, Teer und Alkohol sind ja "klinisch erprobt". :D

Leider erlebe ich im Austausch mit (Radio-)Journalisten immer wieder, dass viele kaum in der Lage sind, Studien oder auch nur Statistiken zu verstehen, ihre Aussagekraft einzuordnen und abzuschätzen, wie realistisch die Interpretationen derer sind, die die Statistiken und Studien vorstellen. Um das kritische Denken zu belegen, kommen Standards wie vom "träumer" unter #10. Die belegen aber kein kritisches Denken sondern lediglich die Unfähigkeit, Statistiken und Studien zu verstehen. Sich dessen imerhin bewusst seiend kommen dann derartige Abwehrreaktionen - die zur Klärung der Sache leider nichts beitragen und insofern unjournalistisch sind.
 
AW: Studie widerlegt MA

@XXLFunk

Ich sehe den Widerspruch nicht: Die MA ist eine rein mathematische Statistik, die mit Durchschnittswerten und Wahrscheinlichkeiten arbeitet und zwar auf einer repräsentativen Basis - wie sonst käme der Wert von 1,6 pro Tag genutzter Programme zusammen........ein Programm ist ja immer "1", ein 16,666%iges Programm gibts ja nicht :)

Außerdem errechnet die MA rückwirkend das tatsächliche Verhalten, sie beschreibt also (mathematisch-statistisch), was gewesen IST.

Die Studie der OMD Germany fragt dagegen Befindlichkeiten: "Würdest du wechseln oder wechselst du den Sender, wenn der Sender nicht die Musik spielt, die du möchtest?"

Alle, die diese Frage mit `Ja´ beantworten, äußern also eine Annahme und stimmen einem persönlichen Verhalten zu, wenn eine bestimmte Situation eintreten würde........ob diese Situation nun eintritt und für wieviele Menschen, läßt die OMD-Studie ja offen.

Schaut man sich den MA-Wert von 1,6 durchschnittlich am Tag gehörter Programme an, läßt dies den Schluß zu, dass solche Situationen (Senderwechsel bei Mißfallen) ja gar nicht so häufig eintritt :)

Alles klar?
 
AW: Studie widerlegt MA

Nach der MA nutzen die Hörer pro Tag nur 1,6 Radioprogramme. Eine Studie der Hamburger Media-Agentur OMD Germany hingegen belegt: Es wechseln 70 Prozent der Autofahrer und 36 Prozent der Zuhause-Hörer den Sender, wenn ihnen die Musik nicht gefällt. Nervt der Moderator, sind es 69 bzw. 47 Prozent, kommt Werbung, sind es 42 bzw. 21 Prozent.

aber widerspricht das überhaupt den MA-Zahlen? Ich bin zwar wie eh und je äußerst schlecht im Mathe, aber da man wenig über die Schnittmenge von Auto- und Daheimhörern weiss und auch nicht, um wieviel größer die Menge der Zuhause-Hörer sind, kommt man doch übern ganz groben Daumen gepeilt auf unter 50 Prozent Wechsler, .. also unter 2 Programmen am Tag.
Aber vielleicht könnte das mal jemand auseinander dividieren, der das deutlich besser kann als ich.
 
AW: Studie widerlegt MA

Und wenn ihnen dann Musik oder Moderator des neu eingestellten Senders nicht mehr gefallen, wechseln sie schon wieder. Wohin? Dahin, wo sie wissen, was sie erwartet, dahin, wo sie schon einmal waren. Ein dritter Sender ist da immer noch nicht zwingend in Sicht, XXL.
Kannst Du übrigens mal die OMD-Studie verlinken?

so ähnlich. ich würde es anders formulieren: jemand hört sender A, der einen fehler macht, wegen dem er weg schaltet. nun hört er sender B. solange, bis sender B auch einen fehler macht, wegen dem er weiter (oder zurück) schaltet. konsequenz: am ende landet der jemand bei dem sender, der die wenigsten fehler macht, oder?
auf die ma-methode übertragen: die chance, dass viele wechselhörer lange bei dir bleiben, erhöhst du, indem du möglichst wenig fehler machst.

(das ist kein plädoyer für ängstliches programm!)
 
AW: Studie widerlegt MA

Langsam liest sich das hier wie eine Gute-Nacht-Geschichte.

Ich bin ja gespannt, wie viele künstlerisch-rhetorische Auslegungen dieser
simplen Zahlen sich noch finden lassen.
Vielleicht machen wir daraus dann mal eine Statistik, die alles revolutionert. :rolleyes:
 
AW: Studie widerlegt MA

so ähnlich. ich würde es anders formulieren: jemand hört sender A, der einen fehler macht, wegen dem er weg schaltet. nun hört er sender B. solange, bis sender B auch einen fehler macht, wegen dem er weiter (oder zurück) schaltet. konsequenz: am ende landet der jemand bei dem sender, der die wenigsten fehler macht, oder?
auf die ma-methode übertragen: die chance, dass viele wechselhörer lange bei dir bleiben, erhöhst du, indem du möglichst wenig fehler machst.

(das ist kein plädoyer für ängstliches programm!)

Oder anders gesagt, wer gar nichts macht, macht auch keine Fehler.

Genau das hört man ja leider tagtäglich zwischen 87.5 und 108MHz.
 
AW: Studie widerlegt MA

Oder anders gesagt, wer gar nichts macht, macht auch keine Fehler.

Genau das hört man ja leider tagtäglich zwischen 87.5 und 108MHz.

Da begehst Du den Fehler, der leider vielen Radiomachern unterläuft. Nichts machen IST nämlich ein Fehler. Die Kunst, aber die beherrschen nur wenige, ist sehr viel zu machen; und das ohne Fehler.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben