Wie die Musikauswahl im Radio bestimmt wird

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Als Macher kann ich nahezu alle Fakten aus diesem Artikel bestätigen - und finde ihn mal erfrischend neutral.

"Festzuhalten bleibt, dass die Musik meistens nicht aufgrund einer Laune der Musikredakteure hin gespielt wird, sondern vorher oftmals längere Entscheidungswege zurückgelegt werden, bis ein Song im Radio läuft." - Leider nicht immer. Haha.

So, und nachdem der Artikel schön neutral war, seid Ihr nun alle aufgefordert, die Marktforschung an sich, das Popradio im Allgemeinen und sowieso alle Macher zu verteufeln. Los geht's ...
 
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Ganz schöner Aufwand für täglich das gleiche Gedudel von Amy Winehouse, Duffy, Kid Rock, Roxette, ...

Könnte man nicht einfach mal was anderes spielen? Einfach so?
 
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Welch ein Blödsinn... ich fänds gut, mal das zu spielen, wozu man Lust hast.
Immer diese blöden "Das testet gut"-Antworten - kommt ja auch drauf an, welche kleine Rotation man testet ;) - Ring frei für die "Free-Pics" !!!
 
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Macht bitte aus dem Artikel keinen neuen "Der Musiktest ist überflüssig, nicht aussagekräftig und generell überholt"-Thread. Ich will nicht motzen, aber das hatten wir hier schon häufiger. Die Suche kann helfen.
 
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Ausschließlich zehnsekündige Hooks - meist auch noch am Telefon, also unter schlechten akustischen Bedingungen, maximal ein paar wenige hundert Titel; kein Wunder, dass dabei kein abwechslungsreiches Programm rauskommt.
 
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oh, jaaaa, es geht looos. weiter!
spielen wir doch mal das was UNS gefällt und nicht das was die doofen hörer wollen. jaaaaaa!
 
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So, und nachdem der Artikel schön neutral war, seid Ihr nun alle aufgefordert, die Marktforschung an sich, das Popradio im Allgemeinen und sowieso alle Macher zu verteufeln. Los geht's ...

Das werde ich nicht tun, weil es schon ein interessanter Artikel ist. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen in einem Telefoninterview anhand von Refrainschnipseln eine Entscheidung zu treffen. Dank Geheimnummer ruft mich aber wohl auch nie jemand an.:cool:

Programmradio wird sich so aber wohl nicht gestalten lassen.

Das so natürlich ausschließlich Mainstreamradio programmiert wird ist ja auch nicht verwerflich, was die Masse gerade mag wird gesendet - alle anderen hören Ihren Geschmack halt auf Mp3 Playern und hören kein Radio mehr bzw. weichen auf Internetradios auf, die Ihren kruden Geschmack versenden.

Für die Vielfalt im Musiklande, wofür ja auch gerade die ÖR stehen sollten, ist das natürlich nicht unbedingt förderlich.

Sehr nett ist die Aussage:
wird natürlich auch weiterhin Rücksicht auf die Hörer genommen: In Form von Sendungen, in denen Hörer Wünsche äußern dürfen.
Wenn ich so eine Sendung wirklich mal höre weichen die Wünsche vom üblichen Programm meist kein Deut ab. Ob es nun Zufall, Beweis der Studien oder nur Vorauswahl der Redaktion ist bleibt dahingestellt das dieses Ergebnis zu hören ist. Obwohl, man könnte ja mal versuchen ob bei NDR 1 wirklich das Lied "Massenkompatibel" aus dem Album "Volksmusik" von Rainald Grebe gespielt werden würde.:wow:

Interessant wäre es zu wissen, wie sich der Markt abseits des Mainstreams über Neuheiten informiert, denn trotz oder gerade wegen des Formatradios gehen andere Musikstile ja nicht zugrunde.

Zu guter letzt: Nur weil es nicht DEN Radiosender für mich gibt sterbe ich nicht oder werde depressiv - ich höre halt nur dann kein Radio und konsumiere auch die Werbung nicht. Aus diesem Grund bin ich bei wortlastigen Sendern zu Haus. Hier bekomme ich alles, was ich brauche - für Musik habe ich andere Medien.
 
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wie wäre es mal mit IRGENDWIE IRGENDWO IRGENDWANN (original) von nena als das gejaule von juli? wie wäre es mit MATIA BAZAR TI SENTO anstatt ramazotti bis zum ohrenbluten. kann ja wohl nicht sein, dass ständig die gleichen ausgelutschten songs zum testen vorgelegt werden.... wo sind die vengaboys im besten mix? roxette kennt man bis zum erbrechen, andere songs sind aber genau so bekannt, nur spielt sie keiner. es gibt so viele songs, die diesen AHA-effekt haben und nirgendwo laufen. das versprechen "der beste mix" beinhaltet für mich auch ALLE hits, die mal ohrwürmer waren und sich gut verkauften. vorschläge gab es in gewissen threads zur genüge... aber diese angst, die hörer könnten ja emotionen zeigen, aufjubeln oder ohrenbluten bekommen ist der grösste feind im formatradio heute.
 
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es gibt so viele songs, die diesen AHA-effekt haben und nirgendwo laufen. das versprechen "der beste mix" beinhaltet für mich auch ALLE hits, die mal ohrwürmer waren und sich gut verkauften.
Uneingeschränkte Zustimmung. Ich verstehe ja, dass die (kurze) Verweildauer der Hörer zu einer kleineren Rotation führt. Aber was hindert die Radiomacher daran, ältere Titel REGELMÄSSIG (alle vier Wochen) gegen gleichwertige Titel auszutauschen? Ich würde nicht jeweils das gesamte Kontingent austauschen, sondern von unterstellten 500 Titeln aus der Zeit von 1980 bis 2007 vielleicht 100, dann einen Monat später wieder 100 usw. Bei ABY hingegen laufen auch nach Monaten noch dieselben durchgenudelten Tracks, aktuellere Sachen sogar alle zweieinhalb Stunden, ganz Neue Sachen fast überhaupt nicht.
 
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Bei ABY hingegen laufen auch nach Monaten noch dieselben durchgenudelten Tracks, aktuellere Sachen sogar alle zweieinhalb Stunden, ganz Neue Sachen fast überhaupt nicht.


das liegt daran, dass aby sicher gehen will, dass die NEUEN song bereits jeder kennt. es könnte ja jemand im outback verschreckt werden, wenn etwas völlig unbekanntes auf der antenne läuft. allerdings fehlt hier die logik, denn damit GEHT man davon aus, dass der geneigte hörer fremdhört und sich dort NEUES anhört. allerdings erreichen "neue" songs den almdudler hubert (der nie den sender verstellt) erst dann, wenn schon monate ins land gestrichen sind.
 
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am einfachsten währe doch auf einer senderhomepage einen 10-sekunden mp3-Schnipsel als Test anzubieten und die Hörer voten zu lassen.
 
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es könnte ja jemand im outback verschreckt werden, wenn etwas völlig unbekanntes auf der antenne läuft. allerdings fehlt hier die logik, denn damit GEHT man davon aus, dass der geneigte hörer fremdhört und sich dort NEUES anhört.
Wie wahr.
Ich wüsste noch ne einfache Vorgehensweise. 500 repräsentativ ausgewählte Bürger im Sendegebiet bekommen regelmäßig mp3-CDs mit 50-100 Liedern zugeschickt. Sie nehmen sich Zeit, die Titel zu hören und beantworten die üblichen Fragen über eine spezielle Softwaremaske online.
 
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am einfachsten währe doch auf einer senderhomepage einen 10-sekunden mp3-Schnipsel als Test anzubieten und die Hörer voten zu lassen.

Kann man machen - und z.B. Skyradio in den Niederlanden oder auch andere Sender machen dies regelmässig.

Das Problem ist allerdings die Stichprobe: Wer macht bei dieser Umfrage mit? Konkret: Entspricht die Struktur der Abstimmenden im Internet genau der Grundgesamtheit? Wahrscheinlich nicht, denn ältere Leute beispielsweise sind weniger am PC als jüngere etc. Aber immerhin, es ist eine günstige Erweiterung zu den herkömmlichen Call-Outs, um sich eine zweite Meinung einzuholen.

Zudem - und das ist in vielen Sendern auch ein Thema - fragt sich, wie mit den Resultaten umgegangen wird. Sind sie überhaupt valide und signifikant? Warum lässt der Musikredakteur gewisse Titel gar nicht testen, obwohl sie vergleichbare Sender bereits intensiv spielen? Solche Ungereimtheiten führen das ganze System ad absurdum und zeigen, dass schlussendlich doch ein Radio-Mensch und nicht der Meinungsforscher bestimmt, was auf dem Sender läuft. Eigentlich ja gar nicht so schlecht. Aber: Sind dafür die hohen Kosten für Call-Outs gerechtfertigt???
 
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@ Rood

Warum nicht? Call-Outs können nur noch mehr helfen, die Musik auf die entsprechende Zielgruppe anzupassen. Also warum sollte man nicht alle Möglichkeiten, um dies zu tun, ausschöpfen? :confused:
 
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@ Smiley:

Absolut einverstanden, die Möglichkeiten auszuschöpfen macht ja Sinn. Ich wollte eher auf die Problematik verweisen, dass man einerseits viel Geld investiert und völlig auf die Resultate der Meinungsforscher vertraut, andererseits gewisse Titel gar nicht testen lässt oder die Resultate aus verschiedenen Gründen (Senderstrategie, Nervfaktor, persönliche Vorlieben etc.) ignoriert.

Ein Musikredaktor hat mir beispielsweise mal erzählt, dass ein gewisser Titel bei den Hörern seines Senders sehr gut testet. Er wolle ihn aber nicht spielen, "weil der Titel vom Konkurrenzsender gespielt wird".

Auf die Frage, weshalb ein anderer aktueller Titel bei ihm nicht laufe (und bei vielen anderen Sendern mit selbem Format im In- und Ausland schon), meinte er, dass er diesen Titel gar nicht testen lassen wolle, "da dieser viel zu rasch nerven würde." Das kann man natürlich machen, verzerrt jedoch die statistischen Resultate brutal. Und dann - nur dann - meine ich, dass das Geld unter Umständen falsch investiert ist.
 
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wow. ich finde die diskussion hier mal schön neutral, ehrlich. danke dafür!

klar kann ich auch die stones bei nem jugendradio testen, werde sie aber trotz topwert nicht spielen.

"Also warum sollte man nicht alle Möglichkeiten, um dies zu tun, ausschöpfen?" - smiley, das ist der mit abstand klügste satz in diesem forum seit sechs jahren. im ernst.

btw: ein guter musikredakteur sagt nie "das testet schlecht". wollt ihr wissen, was er statt dessen sagt?
 
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Ich glaube, ich kann es mir denken, Deutschlandpunk

Doch zurück zum Thema.
Ich habe mal bei dem Musiktest für die Landeswelle Thüringen mitgemacht und bin gleich auf der Seite der FGM Forschungsgruppe Medien gelandet.

Was mir aufgefallen ist das sich die Musiktitel mitunter öfters wiederholen. Auch eigene Vorschläge (die man ja nennen kann) , finden glaube ich keine besondere Berücksichtigung.

Das witzige an der ganzen Sache ist, dass nach der "Wirkung" der Songs gefragt wird und welche Emotionen sie auslösen können wie: fröhlich, traurig, anregend oder beruhigend. Den Sinn verstehe ich nicht.

Der Musiktest auf bremen eins ist beispielsweise nicht so komplitziert. Da wird lediglich gefragt, ob ich den Titel kenne oder nicht und wie er mir gefällt.


Lg
 
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Das witzige an der ganzen Sache ist, dass nach der "Wirkung" der Songs gefragt wird und welche Emotionen sie auslösen können wie: fröhlich, traurig, anregend oder beruhigend. Den Sinn verstehe ich nicht.
Lg

Dann ist bei NDR2 also schläfrig gefragt. :wow:
Im Ernst: Muss man die Neue von Britney Spears extra testen, um zu merken das das nur langweilige überproduzierte Plastikpopgrütze ist, und folglich auf einschlägigen Sendern "mit der meisten Abwechslung" laufen wird?

Das Geld sollte man lieber versaufen gehen.
 
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Der Musiktest auf bremen eins ist beispielsweise nicht so komplitziert. Da wird lediglich gefragt, ob ich den Titel kenne oder nicht und wie er mir gefällt.

Wobei mir die alte Möglichkeit, den Titel auf einer Skala von 1 bis 10 zu bewerten, besser gefallen hatte. - Ich komme jetzt bei der Bewertung oft ins Schleudern, denn zwischen z. B. "finde ich sehr gut" und "ist ok" gibt es für mich noch ein breites Spektrum.

... und wenn aus diesem Test eine Art "Hitparade" gemacht und gesendet würde, fände ich es noch interessanter. - Einen Sendeplatzvorschlag hätte ich auch noch: Sonntag von 6.00 Uhr bis 8.00 Uhr. Dann ist wenigstens das Loch zwischen "SWR 1 - Die Nacht" und dem "Hafenkonzert" bzw. Andreas Schamayan mit Inhalt gefüllt. Zusätzlich müsste sicherlich niemand so zeitig aufstehen um die Sendung zu moderieren. . Und den Präsentator könnte ich mir auch schon vorstellen (er steht leider nicht mehr auf der Liste der Moderatoren, weil ja angeblich die Jugend ran soll).
 
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Wie machte man das eigentlich vor 30-40 Jahren? Nach welchen Kriterien entschied damals eine Musikredaktion welche Songs ins Programm kommen und welche nicht?
Nach welchem Prizip wurden die Songs damals überhaupt im Programm wiederholt? Hatte man auch so wetwas wie eine Rotation auf Papier oder Karteikarten? Würde mich mal interessieren.
 
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