Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

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basspower

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Ich frage mich immer wieder, warum es bei deutschen Radiosender keine Musikvielfalt gibt.
Überall läuft das Gleiche, ein Mix aus nix sagendem seichten Pop, etwas Rock und Black und auf keinen Fall Dance.
Natürlich die ausgelutschten 80iger nicht zu vergessen.

Hört man mal bei unseren Nachbarn rein, so macht es wirklich Spass Radio zu hören.

Fun Radio Frankreich
CAZ Holland
Radio 538 Holland
NRJ Frankreich

um nur mal ein paar zu nennen.
Hinzu kommt meistens auch ein guter Drive im Programm und es wird vor allem auch mal DANCE gespielt.

Warum geht das nicht in Deutschland?
Ist der Musikgeschmack hier so eintönig?
Arbeiten die so oft gehassten "Berater" nur in Deutschland?

Im europäischen Vergleich hat Deutschland wahrscheinlich die meisten Radiosender, allerdings von der Musikauswahl, die mit Abstand schlechtesten.

Würde mal gerne Eure Meinung wissen.
 
AW: Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

*gähn* Schau mal ein, zwei Threads weiter unten, dort haben wir mindestens zwei ähnliche Diskussionen...
 
AW: Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

Zwei? Der Untertitel dieses Forums könnte lauten:

Warum ist das deutsche Radio so schlecht?

Dabei ist die Antwort in zahllosen Postings längst gegeben worden: Diejenigen, welche Radio zu verantworten haben, schätzen ihr Produkt nicht.
 
AW: Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

Im europäischen Vergleich hat Deutschland wahrscheinlich die meisten Radiosender,
Nee. Italien (mit Südtirol!) hat bei weitem mehr, da würde ich fast wetten. Im übrigen auch wesentlich mehr TV-Stationen.
 
AW: Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

Ja, is denn schon Sommerloch?
(Sorry, mir geht das Genörgele um ewig die gleichen Themen auf *naja*.)

Ich erfreue mmich des täglichen nachtMix(es) auf Bayern2 und erlebe, dass es verdammt viel an Musik gibt.

Nix für unguad! :)
 
AW: Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

Nachtmixe auf Bayern 2? Liest sich gut. Sollte es da draußen in den ewigen Weiten der Formatradio-Galaxie doch noch sowas wie ein unentdecktes Sonnensystem abseits der schwarzen Privatradiolöcher geben? Bayern Zwoa hatte ich ehrlich gesagt noch nie im Radioteleskop...
 
AW: Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

Herzliche Grüße aus Berlin - die Eintönigkeit ist in rasant ansteigendem Tempo kaum noch zu überbieten
 
AW: Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

Herzliche Grüße aus Niedersachsen zurück - in diesem Punkt können wir beim Tempo ganz locker mithalten.
 
AW: Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

Herzliche Grüße aus Berlin - die Eintönigkeit ist in rasant ansteigendem Tempo kaum noch zu überbieten

Gerade Berlin finde ich noch klar eine der erträglichsten Radiostädte Deutschlands. Für Sender wie Fritz, radioeins oder Motor FM gäbe ich hier einiges...
 
AW: Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

Gerade Berlin finde ich noch klar eine der erträglichsten Radiostädte Deutschlands. Für Sender wie Fritz, radioeins oder Motor FM gäbe ich hier einiges...

Zustimmung. Bei solchen Sendern wäre ich auch hier in NRW halbwegs zufrieden. Ich bin lediglich froh, die Niederländer in der Nähe zu haben (auch wenn es nach meinem Empfinden ruhig ein paar mehr sein könnten ;)). Aber Berlin ist im Vergleich zu anderen deutschen Städten (z. B. Hamburg, Stuttgart, Köln) noch gut dran.
 
AW: Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

vor allen dingen schmertzt, dass man die 80ger so auslutscht und diese Spielt bis zum erbrechen ob wohl sie so vielfältig waren. aber das hatten wir ja schon in einem anderen Thread. Gruß
Sunshiner
 
AW: Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

Ich dachte, dass ich hier Eure Meinung dazu bekommen kann.
Die anderen Threads liefern keine Antwort auf meine Fragen.
 
AW: Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

Ich denke alqaszar hat da schon eine treffende Antwort gegeben:

Warum ist das deutsche Radio so schlecht?

Dabei ist die Antwort in zahllosen Postings längst gegeben worden: Diejenigen, welche Radio zu verantworten haben, schätzen ihr Produkt nicht.

Dann wird vielleicht noch die Mentalität eine gewisse Rolle spielen. Man geht in Deutschland an vieles viel zu verkrampft heran, als mal pragmatisch etwas Neues zu wagen. Nicht zuletzt sind auch verbohrte und verkrustete Strukturen sowohl bei den Machern als auch auf behördlicher, teilweise auch politischer Seite dafür verantwortlich.

Eine allgemein gültige Antwort wirst du hier aber auch nicht finden, das ginge dann eindeutig ins Philosophische. ;)
 
AW: Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

Das Stichwort heisst Angst. Angst, etwas neues zu machen. Angst, Moderatoren mehr Freiheit zu geben. Angst, die Rotation größer zu gestalten. Angst, Programm mit mehr Seele auf die Beine zu stellen.
 
AW: Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

Das Stichwort heisst Angst. Angst, etwas neues zu machen. Angst, Moderatoren mehr Freiheit zu geben. Angst, die Rotation größer zu gestalten. Angst, Programm mit mehr Seele auf die Beine zu stellen.

....und daraus folgernd die Angst, vom Hörer abgestraft zu werden.....
 
AW: Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

Radio in Deutschland definiert sich nur noch nach den MA-Zahlen. Man versucht auf "Teufel komm raus" den Mitbewerber zu kopieren, statt lieber was eigenes zu machen. Darin liegt das ganze Problem. Sender die nur eine geringe Quote haben, werden von der Werbewirtschaft ingnoriert und sind daher kaum konkurrenzfähig. Hitdudler dageben haben eine gute Quote und werden daher von der Werbungindustrie bevorzugt und das will man natürlich nicht aufs Spiel setzen und verharrt stattdessen beim Status Quo.

Ausserdem ist das föderale Prinzip mit am schlechten Rundfunk in Deutschland schuld. Das Rundfunk Ländersache ist, mag nicht so recht überzeugen. Mit dieser konsequenten Zufunzelung der Landschaft wird jeglicher Wettbewerb direkt von vornherein ausgeschlossen. Die guten und starken Frequenzen haben sich eh die Platzhirsche (öffentliche-rechtliche Sender) gesichert.
 
AW: Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

Ja wie ist es denn dann mit der Bestimmung von Hörerzahlen im Ausland? Wenn ich einfach mal so die Behauptung übernehme, dort gäbe es mehr Vielfalt: Warum traut man sich dort und hier fürchtet man sich vor schlechten Zahlen. Werden die Daten dort anders bestimmt oder spielen sie vielleicht gar keine Rolle?
 
AW: Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

Natürlich sind auch im Ausland die Zahlen wichtig, aber dort ist die Hörerschaft auch noch nicht so abgestumpft. Dort haben verschiedenste Radiosender auch verschieden Zielgruppen, die sie bedienen und damit auch eine, zumindest tragbare, Quote einfahren. Ausserdem ist der Begriff "Ausland" auch sehr weit gehalten. Da müsste man schon wissen, von welchem Ausland jetzt die Rede ist. Grundsätzlich hast du aber schon recht, dass man sich "wonaders" mehr traut, als in Deutschland.
 
AW: Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

"Die Hörerschaft" ist abgestumpft. Ich weiß nicht: Das hört sich so nach kollektivem (deutschem) Bewußtsein an (und das in Zeiten der Globalisisierung). Wo zieht man denn beim Hörverhalten eine Landesgrenze. Ich glaube das mit dem "sich trauen" triffts. Wer wagt den Versuch zuerst? ;)
 
AW: Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

"
Die Hörerschaft" ist abgestumpft. Ich weiß nicht: Das hört sich so nach kollektivem (deutschem) Bewußtsein an (und das in Zeiten der Globalisisierung). Wo zieht man denn beim Hörverhalten eine Landesgrenze.

Ist aber doch so. Guck dir doch mal das deutsche -vornehmlich private- TV-Programm an. Da sieht es doch auch düster aus.
Die meisten nutzten Radio nur noch als Nebenbeimedium, ob da alle zwei Stunden das Gleiche läuft interessiert doch keinen mehr. Hauptsache man hat einen Hintergrundberieselung, die einen bei der Arbeit oder zuhause nicht stört und einen angenehmen Klangteppich erzeugt. Hört sich hart, ist aber so.
 
AW: Deutsche Radiosender: Ein Armutszeugnis

"Die Hörerschaft" ist abgestumpft. Ich weiß nicht: Das hört sich so nach kollektivem (deutschem) Bewußtsein an (und das in Zeiten der Globalisisierung). Wo zieht man denn beim Hörverhalten eine Landesgrenze. Ich glaube das mit dem "sich trauen" triffts. Wer wagt den Versuch zuerst? ;)

"Gebt mir Geld und ich mach's besser!"
Wer noch?
 
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Natürlich sind auch im Ausland die Zahlen wichtig, aber dort ist die Hörerschaft auch noch nicht so abgestumpft.

Diese Annahme halte ich für ... falsch!

Meine Theorie ist eine ganz andere. Die große Zahl von inhaltlich sehr unterschiedlichen Sendern im Ausland ist meiner Meinung nach darin begründet, daß sich im Ausland das Leben in den Zentren abspielt.

Man schaue sich London an...
Man schaue sich Paris an...

Dagegen sind die größten deutschen Städte doch einwohnerzahlenmäßig bestenfalls Kuhdörfer.

Da, wo viele Menschen gibt, gibt es auch - zahlenmäßig - ein größeres Publikum selbst für Randgruppen-Programme. Eher nebenbei werden diese Programme auch landesweit ausgestrahlt. Ein Death-Metal-Sender in Avignon rechnet sich genauso wenig wie ein Death-Metal-Sender in Stuttgart. Aber wenn der in Paris sendet... würde er sich rechnen!

In Deutschland gibt es keine richtigen Großstädte. Die Bevölkerung verteilt sich quer über das ganze Land. Landesweite Programme will aus gutem Grund niemand hören. Radio ist ein Medium, das Nähe verspricht.
 
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