Aus für Radioropa Berlin

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FunkKantine

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Heute wurden die freien Mitarbeiter darüber informiert, dass der Dienstplan für Oktober keine Gültigkeit mehr hat. Alle Radiosender der Technisat GmbH würden quasi mit sofortiger Wirkung eingestellt.

Eigenartig - gerade seit dem Sommer sendeten Radioropa Berlin und Radioropa Eifel über UKW, und in Sachsen wurden die bestehenden Programme von BBC World und Radio France International aufgekauft, um auf deren Frequenzen das Programm Radioropa Sachsen auszustrahlen...

Peter Lepper, der Geschäftsführer von Technisat, neigt ja zu kurzfristigen Entscheidungen. Was steckt dahinter ? Hat er die Lust verloren, ein "Medien-Mogul" zu sein ? (Immerhin wurde letzte Woche auch schon der Fernsehsender Technitipp-TV eingestellt, bzw. den Mitarbeitern gekündigt)
 
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Das waere natuerlich ne traurige Sache.
Interessant in dem Zusammenhang ist aber sicherlich auch, dass Technisat erst kuerzlich die Hoerbuchkanaele strich und nun sein Radiobouquet massiv verkleinert hat.
Dass diese Entscheidung angesichts von neuen UKW Frequenzen fuer Radioropa sonderbar ist, stimmt. Auch komt hinzu, dass man erst Anfang des Monats das Programm durch Kulturmagazine erweitert hat. Sicherlich gibt es aber auch Programme, die sich dauerhaft billiger und mit mehr Quote und mehr Einnahmen produzieren lassen.
Ich verweise an dieser Stelle auf den Thread, in dem es um den Verkauf der BBC Radiocom an Radioropa ging. Jemand aeusserte dort die Meinung, dass nach kurzer Zeit auf der Frequenzkette etwas ganz anderes zu hoeren sein wuerde. Scheint so, als haette derjenige Recht.

Gibts schon irgendwo ne offizielle Meldung, Quelle? Hier wird ja haeufiger auch Mist verbreitet.

toktok
 
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Ich kann als Beteiligter (oder besser Ex-Beteiligter) das traurige Ende nur bestätigen.
Leider scheinen alle Medien-Engagements der Firma Technisat so zu enden. Knall auf Fall...
 
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Das Ende der überaus beliebten Star*Sat im Kabel kam genauso schnell und überraschend. Ich hoffe, U/87, dass Du ein anderes Auskommen hast.
Bedauerlich um das Programm, bzw. die Programme.
 
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MTV unlimited gibt es weiter. Das ist aber auch das Einzige was man noch auf der (plötzlich überarbeiteten) Techniradio-Homepage findet. Die Radiosender sind dort heimlich, still und leise komplett verschwunden. Lediglich bei der Online-Freischaltung der Smartcard stehen sie noch in der Liste.

PS:
Die "Uralt-Pressemeldung" darüber, was vor einem Monat so alles für neue und tolle Radiosender ins Bouquet aufgenommen wurden, findet man bei genauerem Hinschauen auch noch.
 
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Wahrscheinlich ist die Investitionsruine Radioropa allmählich zu teuer geworden. Gegen die Berichterstattung der ÖR Konkurrenz kommt der Kleinsender nicht an und außer ein bisschen Renommee bringt die Frequenz nichts ein.

Radioropa Info hatte 1990 trotz langatmiger Leseübungen (4x Nachrichten pro Sendestunde) noch ein echtes Alleinstellungsmerkmal, als die ARD-Infowellen an den Start gingen, war das Konzept aber so gut wie tot. Auch die massive Gratiswerbung in Infosat und Schwesterblättern konnte die eigenwillige Mischung aus Oldie- und Inforadio nicht populärer machen.
 
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Die Ursachen liegen nach meinen Informationen, die ich von einem Technisat-Mitarbeiter in Daun bekommen habe, nicht primär in der Befürchtung, der Sender könnte sich zu einer ewigen Investitionsruine entwickeln. Vielmehr hatte man in Daun versäumt, genügend Aufwand in das Marketing des Senders zu stecken und war erschrocken über die verschwindend geringe Bekanntheit selbst innerhalb der Berliner UKW-Frequenz. Man wollte sich aber seitens der Technisat-Geschäftsführung nicht dafür verantwortlich machen lassen und suchte daher die Schuldigen innerhalb der Redaktion. Die bekannte Über-Sparsamkeit im Kontrast zu seinen großzügigen Medienplänen von P. Lepper durfte als Hauptgrund für die Misere natürlich nicht angeführt werden; als dies zur Sprache kam, soll er wohl ziemlich heftig reagiert haben. Der sofortige Rückzug soll eine unmittelbare Folge davon sein. Einige Magazin-Formate von freien Produzenten sollen aber bereits von anderen Plattformen zur Weiterverwertung angefragt worden sein, so dass das Radioropa-Programm demnächst wohl "zersplittert" an verschiedenen Stelle teilweise zu hören sein wird.
 
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die 90,7, die nur äußerst schlecht zu hören ist. Am besten wohl noch am Wannsee und Potsdam
Auf der 90,8 ist eher Antenne Brandenburg aus Frankfurt/Cottbus zu hören, da braucht man einen trennscharfen Empfänger wie den E5 mit 80 khz Filtern.
 
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History's repeating itself. Oh ich kann mir schon vorstellen wie WÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜTEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEENNNNNND...
 
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Inzwischen mehren sich übrigens Gerüchte, dass auch nach der morgigen Schließung weiter ein Radioropa-Programm auf allen Frequenzen zu hören sein wird, das dann allerdings rund 150 km weiter südwestlich produziert wird. Bin mal gespannt, was da dran ist.
 
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Das die Reichweite der 90,7 MHz in Berlin mehr als begrenzt ist, war jedem bekannt, der sich bewarb. Mehr als die westlichen Vororte und Potsdam war da nie drin. Wirklich Sinn macht diese Frequenz nur als Füllsender. Wie man sich mit einem privaten Infoprogramm gegenüber den ö/r-Sendern mit sehr hoher Wortkompetenz durchsetzen will, ist mir schleierhaft. Allein in Berlin gibt es drei ö/r-Wortprogramme: Deutschlandfunk, Deutschlandradio und Inforadio. Genauso gut könnte man versuchen mit einem Golf III bei einem Formel I mit zu fahren.

Warum die mabb die Frequenz an Technisat gegeben hat? Ich denke, der einzige Grund war, kein anderer sollte die Frequenz bekommen. Defakto hat die mabb eine sehr wahrscheinliche "Totgeburt" lizenziert. Langsam kann man annahnem, dass die Wirtschaftspläne, die jeder Bewerber einreichen muß, die Qualität/Aussagefähigkeit von Lottoscheinen haben. Wie will man denn mit diesen Flickenteppich von Frequenzen halbwegs stabile Werbeeinnahmen generieren?
 
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Herr Lepper schafft es ja immer wieder, mit kuriosen Radiokonzepten baden zu gehen. Der Versuch, auf einem hart umkämpften Radio-Markt ein privates News-Radios mit vorproduzierten BLR- und dpa-Nachrichten an den Start zu schicken, ist ein weiteres Highlight. Da lob ich mir das B5-Motto: In 15 Minuten kann sich die Welt verändern ...
 
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Die bekannte Über-Sparsamkeit im Kontrast zu seinen großzügigen Medienplänen von P. Lepper durfte als Hauptgrund für die Misere natürlich nicht angeführt werden; als dies zur Sprache kam, soll er wohl ziemlich heftig reagiert haben. Der sofortige Rückzug soll eine unmittelbare Folge davon sein.

Vorsicht, Kind tritt aus!
 
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@Dr. Znorko/"Kind tritt aus"

Meine...äh....Damen und Herren, im Rahmen meines...äh.....ja.....pädagogischen Nebenlehrstuhls stelle ich mir das....äh ja....gerade bildlich vor.....genau:

"Ich bin der Hansi, ich bin 5 Jahre alt. Ich will einen Radiosender haben, ja ich will ihn sofort und gleich haben......Jetzt hab ich den Radiosender, oh der ist schön und macht Spaß. Der soll nur das machen was ich will.......Oh Mann, der Radiosender ist doch nicht so schön, die Leute da machen nicht was ich will, die sind ganz blöd da....Ich will nich mehr ich bin böööööse, ja ganz böööööse. ich mach den Radiosender jetzt kaputt....ja kaputt. Dafür will ich jetzt aber was anderes schönes haben".

Aber so war es....äh...doch nicht, oder???
 
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Ob das Team von Radioropa heute auch bei den aktuellen Arbeitslosenzahlen mit dabei ist? Auf der Homepage von Radioropa ist ja ein gewaltig großes Team vermerkt. Sollten die wirklich alle mit einem Schlag arbeitslos werden, ordnen die sich zwischen den unzähligen Berliner Medienmachern gut ein. 30 Journalisten mehr oder weniger im Jobcenter fällt schon gar nicht mehr auf.
 
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Sollten die wirklich alle mit einem Schlag arbeitslos werden, ordnen die sich zwischen den unzähligen Berliner Medienmachern gut ein.

Das ist das eigentliche Drama. Privates Radio ist als Arbeitgeber durch diesen Fall ein weiteres Mal als untauglich erwiesen worden. Wenn Journalisten als intellektuelle Tagelöhner mißbraucht werden, ist dieser Berufsstand schwerlich vor dem Niedergang zu bewahren.

Sicherlich ist das Journalistenwesen in seiner Existenz nicht an den Fortbestand dieses gewissen Nachrichtensenders zu knüpfen. Aber kann anhand dieses Beispiels von Willkür und anderen Defiziten dem sogenannten "Nachwuchs" noch empfohlen werden, "irgendwas mit Medien" zu machen?
 
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Sollten die wirklich alle mit einem Schlag arbeitslos werden, ordnen die sich zwischen den unzähligen Berliner Medienmachern gut ein. 30 Journalisten mehr oder weniger im Jobcenter fällt schon gar nicht mehr auf.

Diesbezüglich sollte man sich die frommen Sprüche von Herrn Lepper (Made in Germany, Arbeitsplätze schaffen, usw.) mal auf der Zunge zergehen lassen. Ich habe selbst mitbekommen, wie Leute von jetzt auf gleich rausgeschmissen wurden, ruppiger Abschiedsgruß inklusive. Gerade wurde auch vermeldet, dass Technisat über 7 Millionen Euro in Dresden investiert und die gleiche Summe nochmal als Fördergeld draufgepackt wird. Wie passt das mit der Schliessung des Hauptstadtbüros zusammen ?

Schon bei der letzten Schliessung von Radioropa sanierte Herr L. mit den Einnahmen aus dem Handel mit den Frequenzen (Er verscherbelte diese an die PSR-Gruppe) seine Firma. Wie das medienrechtlich überhaupt abgehen konnte ?

Jetzt stirbt Radioropa also zum dritten Mal - ob es ein wie auch geartetes "Ersatzprogramm" geben wird, wie hier gemunkelt wurde, halte ich für ziemlich ausgeschlossen. Sollte es tatsächlich Leute geben, die bei sowas mitmachen (natürlich mit nochmals gekürzten Honoraren), dann seien diese hoffentlich gewarnt.
 
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Das Programm ist in diesen Sekunden abgeschaltet worden. Frank Sinatra "My Way" war das Ende. Davor verabschiedete Falk Werner in "Weltansichten-Das Reisemagazin" die Hörer ein letztes Mal mit "Reisen sie rund"...

Hab die letzten Sekunden noch aufgenommen ...
 

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  • Das Ende von Radioropa 2008.mp3
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Es ist alles abgeschaltet, auch die übrigen Radios und TechniTipp-TV. Das vorangegangene Erdbeben in der Eifel war bis ins Rhein-Main-Gebiet zu hören :p
 
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Bis 16 Uhr waren die beiden Livestreams noch abrufbar, nur mit einem Nullton belegt. Seit wenigen Minuten ist auch das vorbei.
 
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und auf der internetseite des im audiofile zitierten reisemagazins sucht der autor bereits nach einem neuen ausstrahler für sein magazin... ich drücke ihm die daumen!
 
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