Mut zum trockenen Wort

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Immerhin eine wahre Erkenntnis, die uns viel aktustischen Müll ersparte, würde sie konsequent umgesetzt
 
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Wird sie denn wenigstens bei SWR1 konsequent umgesetzt, wenn da schon ein solches Schild hängt?
 
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Na, halt Sprechen im Radio ohne Musikunterleger...Ist die Formulierung so alt ?
 
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Countie kennt sich aus... Die Dame geht gerade ihre IAEA-Checkliste durch, zeigt auf den "Erste Hilfe"-Kasten (im Bild nicht zu sehen) und fragt: "Sind da auch Jod-Tabletten in ausreichender Menge drin?" ;)


Aber mal was anders: Wozu die ganze Armarda Monitorboxen? Die beiden 3-Wege Teile reichen wohl nicht?

Grüßle Zwerg#8
 
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Für ein trockenes Wort?
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Ich dachte immer, Monosignale werden auf den Center-Lautsprecher gegeben....

Irritierte Grüße, Uli
 
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Immer wieder lustig, wenn Besucher Bildschirme knipsen, auf denen die Zettel mit "Benutzername" und "Kennwort" angeklebt sind...
 
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All diese Zettelchen wollte ich auch schon näher begutachten... ;)


Aber mal im Ernst: Was halten die Akustik-Profis von der Anordnung der Monitore.

Ich persönlich meine ja, daß die kleinen Boxen eher als Nahfeld-Monitore durchgehen würden (ich will sie jetzt nicht als "Yamaha NS10"-Verschnitt bezeichnen) und zu den beiden 3-Wege-Boxen braucht es sicher auch etwas mehr Abstand, für einen optimalen Höreindruck. Der gute Mann im gelben T-Shirt sitzt ja nicht einmal richtig im "gleichseitigen Stereo-Dreieck". Man schaue sich auch die "Basisbreite" und die nackten Wände an.

Das kann eigentlich nur ein "Kontrollraum" sein. Dann stellt sich aber die Frage, warum man links und rechts jeweils fünf dieser kleinen Boxen entlang einer Kreislinie montiert hat. Im "Brennpunkt" (wie unter einem Gewölbe) "knallt" das sicher mächtig auf die Löffel.

Klärt mich bitte mal auf.


vg Zwerg#8
 
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Das ist der Schaltraum. In dem umfänglichen Nalepastraßen-Thread im Nostalgiebereich ist zu bestaunen, wie sowas zu Analogzeiten aussah.

Ansonsten mal schnell auf http://www.aufbau-ffm.de/doku/Sonder/fm/Fernmelde4.html unter „Rundfunkübertragungsstelle“ nachschauen. Ist zwar bei der Post, aber es geht ja nur ums Prinzip.
 
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K 6, da kommen mir als altem Frankfurter, der das noch (leider nur von außen) kannte, die Tränen. Danke für den Link!

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Grüße, Uli
 
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Das ist der Schaltraum.

Ach nee! Dass man dort keine Hörspiele produziert, war mir auch sofort klar. Nur bitte, lieber K6, was soll dann dieser ganze Monitorboxenaufwand + "Sounddesignmöbel-Sonderanfertigung" (kreisförmig ausgesägte "Bretter" usw.) ? Das ist doch "NUR" ein affiger "SCHALTRAUM"! Du hast das Wort...

Nun bin ich ja mal gespannt.

Neugierige Grüße
Zwerg#8
 
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Affiger Schaltraum? Oh-oh, laß das mal keinen Schaltmeister hören! Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich einen Uraniavortrag halten sollte, was in – mit Verlaub – richtigen Funkhäusern so alles im Schaltraum aufläuft?


Mal gucken, was eigentlich die Datenkrake dazu ausspuckt ...

Ja, das hier taugt was:
http://books.google.de/books?id=J8c...&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=6&ct=result


Was findet sich denn noch (erste beide Links nur für eingeloggte Forennutzer):

Deutschlandfunk, 80er Jahre.

Nalepastraße, Schaltraum E-T.

NWDR Hamburg, 50er Jahre.
 
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Zum "trockenen Wort":

Als Anfang der 1990er Jahre die Musikbetten zu nahezu jedem Wortbeitrag Mode wurden, erlebten sich manche Mikrofon-Lahmärsche plötzlich selbst als dynamische Sprecher mit unglaublichem Drive. Getrieben und geführt vom Musikbett ist das Sprechen nämlich für viele einfacher geworden. Das Musikbett ließ (und lässt bis heute) manchen sprachlichen Mangel, manches Modulationsdefizit, manche Nachlässigkeit milde in den Hintergrund rücken, es lädt natürlich auch zu Sprachlottereien ein, aber vor allem lässt es Leute am Mikrofon zu, die beim "trockenen Wort" ziemlich schnell verhungern und verdursten würden. Das "trockene Wort" ist nämliche eine Kunst mit sehr selektivem Charakter. Nicht umsonst hat man früher in den Nachrichtenredaktionen streng nach Redakteur und Sprecher unterschieden. Inzwischen, dank Musikbett, ist es vollkommen wurscht, wer die Nachrichten spricht, kommt trotzdem immer irgendwie dynamisch rüber. Da sich inzwischen auch die Hörer dran gewöhnt haben, beziehungsweise eien Hörergeneration herangewachsen ist, die gar nichts anderes mehr kennt, würde ich sagen, es ist nicht mehr wegzukriegen.

Erinnert mich ein bisschen ans Skifahren. Vor der Carving-Ära war Skifahren eine Kunst und den Anfänger auf der Piste hatte man schnell identifiziert, auf anspruchsvollen Pisten brauchte man erst gar nicht mit ihm zu rechnen. Heute, mit Carving-Ski, kann jeder motorische Depp Skifahren, und so geht es inzwischen auf den Pisten auch zu...
 
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Ich habe anfangs immer sehr gerne mit Musikbetten gearbeitet...allerdings dann, wenn ich sie auch selbst aussuchen durfte. Bei passenden Gelegenheiten finde ich sie auch heute noch gut und nehme sie gerne. Immer mehr gehe ich aber zu trockenem Wort über. Auch DJs im angloamerikanischen Bereich oder z.B. im vielgelobten Holland moderieren über weite Strecken trocken, wenn Musikbetten unpassend sind. z.B. immer dann, wenn längere Interviewpassagen folgen, vor allem immer dann, wenn etwas per Telefon kommt, alleine der Verständlichkeit wegen. Auch bei Nachrichten bin ich eher gegen SOundbetten...es sei denn, sie sind wirklich sehr dezent. Extrem störend sind sie auch bei Verkehrsdurchsagen. Eine Krankheit bei vielen Sendern ist zudem, die Musikbetten viiiiel zu laut laufen zu lassen. Ich erlebe heute sehr viel lahmarschige Moderation mit lauten Soundbetten. Die Verpackung alleine macht schlechte Moderation niemals wett. Dagegen gibt es auch sehr gute, dynamische Moderation, die ganz ohne Musikbetten auskommt.
 
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Auch ich stimme dem zu. Es ist nicht nur die Stimme des Sprechers/Moderators, die besser zu Geltung kommt (vorrausgesezt, er/sie hat eine), sondern auch die Information an sich, die von unpassenden Betten einfach reduziert wird.
Zwangsweise jede Pause zwischen Titeln mit einem Bett unterlegen zu müssen zeugt meiner Meinung nach nur von gewollter Scheinprofessionalität, auf die man locker verzichten kann, weil sich auch und vor allem für den Hörer somit eine Änderung seines "Umgebungsgeräusches" ergibt. Dies wirkt stressreduzierend ist somit der Aufmerksamkeit in jedem Fall förderlich.
 
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Affiger Schaltraum? Oh-oh, laß das mal keinen Schaltmeister hören! Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich einen Uraniavortrag halten sollte, was in – mit Verlaub – richtigen Funkhäusern so alles im Schaltraum aufläuft?


Mal gucken, was eigentlich die Datenkrake dazu ausspuckt ...

Ja, das hier taugt was:
http://books.google.de/books?id=J8c...&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=6&ct=result

Okay, ich zitiere: "Im Schaltraum kann jede Leitung abgehört, überprüft und weitergeschaltet werden". So soll es wohl sein.

Hier geht es nur um das "Abhören". Aber dann geben wir dem guten Mann im gelben T-Shirt doch "amtliche" Nahfeldmonitore und auch noch ein Paar geschlossene Kopfhörer aus der 250 Euro-Klasse dazu. Den Rest bauen wir einfach wieder ab. Die KEF freut sich sicher...


Was findet sich denn noch (erste beide Links nur für eingeloggte Forennutzer):

Deutschlandfunk, 80er Jahre.

Nalepastraße, Schaltraum E-T.

NWDR Hamburg, 50er Jahre.

Ich sehe auf den Bildern nur Telefonhörer...



Nochmal: Dieser Raum ist akustisch einem größeren Wohnzimmer ähnlich, aus dem man die Möbel herausgeschafft hat. Harte Wände, harter Fußboden, harte Decke. Das hallt wie im Bahnhof. Ich bin bekanntlich kein "High-End"-Freak, aber bitte - "Was soll das?"


vg Zwerg#8
 
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