AAC+-Dateien schneiden

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Wrzlbrnft

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Nachdem ich über die vergangenen Festtage so einiges an Spezialsendungen auf dem niederländischen Dance-Sender Fresh FM mitgeschnitten habe, stehe ich nun vor einem delikaten Problem. Ich habe mehrere, teils bis zu 10 Stunden lange Rips des dortigen AAC+-Streams auf meiner Platte, welche ich nun gerne zurechtstutzen würde. Für MP3- und MP2-Dateien nutze ich dafür seit Jahren das gute alte mp3DirectCut, auch für WMA-Rips habe ich schon lange eine halbwegs gangbare Lösung. Nur für AAC+ scheint es nirgendwo im Netz ein brauchbares Schnittprogramm zu geben, welches mir verlustfrei geschnittene Abzüge meiner Aufnahmen produzieren kann.

Habt vielleicht Ihr irgendeinen Tip, ob es in den Weiten des WWW nicht doch etwas in der Richtung gibt?
 
AW: AAC+-Dateien schneiden

Hi Wrzl,
mit dem Media Coder kann man Video- und Audiodateien (wie der Name schon sagt) umwandeln und neu kodieren. Man kann aber auch das Ausgangsformat 1:1 übernehmen und mit Zeitmarken "schneiden".

Wenn du aus einer 8 Stunden-Datei z.B. eine Stunde rausextrahieren möchstest, wäre das eine Idee verlustfrei einen Teil der Datei herauszuschneiden. Was halt nicht geht, wäre feines Schneiden ala Cool Edit/Audition/Audacity.

Mit AAC habe ich das noch nicht probiert, aber mit flv-Dateien. Sollte aber auch mit AAC klappen.

Wenn es um kurze Schnitte geht - give it a try.
 
AW: AAC+-Dateien schneiden

...und wenn alle Stricke reissen, machste halt erst mal eine WAV daraus.

Solltest Du einen Winamp installiert haben, kannst Du den dafür prima nutzen. Einfach das "Disc Writer Plugin" aktivieren, die AAC+ - Datei in den Winamp legen, und Play drücken. Du wirst nichts hören, aber der Fortschrittsbalken wird sich relativ schnell bewegen.

Anschließend hast Du eine - in Deinem Fall recht große - WAV-Datei vorliegen, die Du nun wieder bequem bearbeiten kannst.

Klingt umständlich, aber so hats bei mir bisher immer geklappt.
 
AW: AAC+-Dateien schneiden

Der Umweg über Wave (oder per entsprechender Output-Plugins bei Winamp gleich "direkt" nach Ogg oder MP3) ist mir bekannt. Letztlich geht's mir halt um das direkte Schneiden dieser Inhalte ohne neu encoden. Ich bin da furchtbar pingelig und behalte z.B. auch täglich aufgenommene Sendungen auf dem ARD-Transponder als 320-kbps-MP2. ;)
Audacity ist mir natürlich auch ein Begriff, dieses arbeitet aber eben leider auch nur mit Re-encoden. (und ich will jetzt keinen weiteren Verweis auf den Sprachlotterei-Thread :D)

@seventeen: Die Media-Coder-Sache klingt interessant, werde mich da mal dran setzen. Vielen Dank schon mal.
 
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Hab ich da einen Denkfehler oder mußt Du, um eine beliebige verlustbehaftet komprimierte Datei zu schneiden, nicht sowieso neu encoden? Der Datenstrom, den Du schneidest, sind ja die Samples der Musik, der Datenstrom in der Datei hingegen sind die komprimierten Daten - um diese als zu hören und dann zu schneiden, muß das Programm sie folglich dekomprimieren. Schneidest Du jetzt einen Block heraus, sind das ja wiederum Samples, die nicht wirklich mit den Bits im Datenstrom der Datei korrespondieren - Folge: die Samples müssen zumindes an der Stelle sowieso neu codiert werden. Was nichts anderes bedeutet, als daß bis zum ersten Schnitt die Original komprimierten Daten erhalten bleiben könnten, danach *muß* der ganze Rest sowieso neu codiert werden - oder hab ich da einen Denkfehler? Warum also (Speicherplatzgründe einmal ausgenommen) nicht zunächst die komplette AAC+-Datei in ein kompressionsloses Format wandeln, dieses bearbeiten und später das Gesamtresultat neu codieren?

LG

McCavity
 
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So wie ich es bisher verstanden habe, schneiden die üblichen Programme keine komprimierten Dateien direkt, sondern wandeln sie beim Öffnen sowieso in für sie lesbare Dateien um, meist wav-Dateien. Erst wenn man sie wieder speichert, werden es wieder komprimierte Dateien. Ein Programm, das z.B. mp3 "kann", schneidet auch nicht direkt im mp3-Format, sondern beinhaltet lediglich einen Codec für die entsprechende Konvertierung. Ob man diese Kodierungen die Schneidesoftware selbst vornehmen lässt oder das eine externes Programm macht, hat demnach also nur insofern Einfluss auf die Qualität, als es gute und schlechte Konvertierungsprogramme gibt.

Dabei entsteht jedoch eine Datei, die eine Stufe nach unten komprimiert wurde. Es ist bei mehrfachem Bearbeiten also nicht sinnvoll, mp3 oder andere Formate mehrfach zu öffnen und mehrfach im gleichen Format zu speichern, weil es dabei zu Qualitätsverlusten kommt, da man immer weiter "nach unten" komprimiert.

Mir wollte übrigens neulich ein Kollege erklären, dass wav auch nur ein komprimiertes Format sei und es überhaupt keine linearen Formate gebe. ???

(Der Duden kennt für den hier besprochenen Vorgang übrigens das Verb konvertieren, aber nicht die Konvertierung, es sei denn, in der Chemie. Wie heißt es denn richtig? Und ja, in Physik war ich immer Kreide holen. Die Experten sind gebeten, die laienhafte Sprache zu überlesen)
 
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Hab ich da einen Denkfehler oder mußt Du, um eine beliebige verlustbehaftet komprimierte Datei zu schneiden, nicht sowieso neu encoden?

Zumindest MP3, MP2, WMA und Ogg kann ich mittels entsprechenden Programmen (mp3DirectCut, WMRecorder, OggCut) ohne neu encoden an jeder Stelle schneiden und stutzen, wo und wie ich will. Da es sich bei AAC+ ebenfalls um ein streamfähiges Format handelt, geht mein Gedanke eigentlich dahin, dass solch ein verlustfreies Schneiden auch hier möglich sein müsste.
 
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Mp2 schneiden geht sicher, weil der Datenstrom soweit ich weiß in Frames abgelegt ist.
Bei Mp3 (und sicher auch AAC) ist das nicht der Fall, sondern der Datenstrom ist so verschachtelt, daß man nicht soleicht irgendwas beliebiges rausnehmen kann.
Aber um das eindeutig beantworten zu können müsste man sich etwas tiefer in die Dateistruktur der einzelnen Formate reinlesen....... aber wer will das schon.
Bei Hydrogenaudio.org könnte man evtl. eine Solche frage stellen, weil dort auch OpenSource Entwickler für verschiedene Formate unterwegs sind.

Wenn jemand was rausfindet kann er uns ja auf dem laufenden halten.
 
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Bei mp3DirectCut gibt der Name den Hinweis auf die wichtigste Eigenschaft,
die auch auf der zugehörigen WebSite erläutert wird:

Schneiden ohne De- und Encodieren.

Es grüßt RainerK
 
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Ich habe es mal selbst getestet: Mediacoder kann scheinbar doch nicht verlustfrei alle Dateien schneiden.

Ein sehr interessantes Programm scheint BeSplit zu sein. Mit der grafischen Oberfläche WBias 081 (auf oben genannter Webiste die Datei wbiasv081.zip) kann man sehr leicht mithilfe von Winamp Schnittmarken setzen und bekommt diese als neue Dateien ohne Neukodierung auf die Festplatte geschrieben.

Ich habe es gerade mit AAC ausprobiert und es hat geklappt. Müsste aber hoffentlich auch mit AAC+ laufen. Probier es mal aus und berichte. Würde mich jetzt auch interessieren.
 
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