Anfertigung Kommandoeinheit

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Pianist_Berlin

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Schönen guten Tag an alle Mitlesenden!

Kennt jemand eine Broadcast-Elektronikbude in Deutschland, die in der Lage ist, zu einem vertretbaren Preis eine kleine Kommandoeinheit (19"/1HE) nach meinen Vorgaben zu bauen? Da muss ein Netzteil rein, ein Mikrofonvorverstärker und kleiner Endverstärker für einen kleinen Kommandolautsprecher im Sprecherraum, vorne muss ein Schwanenhalsmikrofon, ein Lautstärkeregler für das Kommando in den Sprecherraum und eine Taste für Gelblicht rauf und hinten die Anschlüsse für das Gelblicht, für einen Fußtaster (Kommando ein) und ein Durchschliff für die Abhöre links/rechts (XLR) mit 50% Pegelabsenkung bei Kommando. Beiliegend ein Entwurf, damit jeder weiß, was ich meine.

Bisher arbeite ich mit zwei getrennten Bastellösungen für Kommando und Gelblicht, eine Absenkung an der Abhöre gibt es noch gar nicht, das muss alles endlich mal verbessert werden. Ich schätze mal, sowas sollte nicht mehr als knapp über 1.000 EUR kosten. Vielleicht fällt ja jemandem ein Unternehmen ein, welches ein solches Einzelstück bauen kann.

Matthias
 
AW: Anfertigung Kommandoeinheit

Das schreit schon beinahe nach einer Selbstbaulösung, die über den Daumen gepeilt im Bereich zwischen 100 und 200 EUR liegen dürfte. Wenn ich die Zeit und die Ruhe hätte, würde ich mich selber mal dransetzen; eine große Herausforderung dürfte das eigentlich nicht sein.

Was mir aber unklar ist, ist folgendes:
- Was ist das Gelblicht? Wann leuchtet es, was löst der Taster aus?
- Was verstehst Du unter "Abhöre"? Das Monitor-Signal vom Pult?
- Was für ein externer Lautsprecher wird verwendet? Aktiv oder passiv?
- Soll auf diesem Lautsprecher das Monitor-Signal bzw. bei anliegendem KDO das KDO-Signal liegen? Falls ja, gibt es schon das erste Problem: XLR L/R ("Abhöre") ist stereo symmetrisch, der Klinkenstecker für den Lautsprecher dagegen weist auf etwas Unsymmetrisches hin. Besser wäre, fürs KDO einen eigenen Lautsprecher mit vorgebautem Limiter zu installieren und aufs Durchschleifen symmetrischer Signale zu verzichten.

Die erforderlichen Bauteile gibt's billig beim großen C und beim großen T. Einzig die Dämpfung wäre etwas kniffelig, würde aber wegfallen, wenn Du fürs KDO einen eigenen Lautsprecher hättest, der unabhängig von Deinem sonstigen Setup arbeitet.
 
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Dann noch ein paar ergänzende Informationen: Diese Konstruktion brauche ich immer dann, wenn ich einen Film nicht selbst spreche, sondern ich am Pult sitze und nebenan im Sprecherraum ein anderer Sprecher sitzt.

Daher das Gelblicht, was bei mir als Vorwarnung zu verstehen ist. Und wenn es wieder ausgeht, spricht der Sprecher los. Er sieht ja den Film, kann aber nicht immer wissen, wann er loslegen soll. Das vereinfacht das Verfahren und funktioniert seit Jahren prima.

Dann zur Abhöre: Das sind zwei K&H 096, und die werden natürlich über XLR aus dem Pult versorgt.

Im Sprecherraum ist ein kleiner Einbaulautsprecher in der Decke, und da kommt nur das Kommando raus. Zum Mischpult gibt es überhaupt keine Verbindung. Drücke ich die Fußtaste, ist der Lautsprecher offen und der Sprecher hört mich. Parallel dazu muss meine Abhöre deutlich abgesenkt werden, auf der ich den Sprecher höre, damit es nicht koppelt. Dazu muss also beides gleichzeitig (über ein Relais) geschaltet werden: Der kleine Lautsprecher im Sprecherraum ein, und dann eben für meine beiden Regielautsprecher eine Absenkung. Das muss also irgendwie über schaltbare Widerstände erfolgen, die jeweils in die beiden Abhörkanäle kommen. Eberhard Sengpiel hatte mir das vor Jahren mal auf einen Zettel gemalt, aber diesen Zettel finde ich gerade nicht, obwohl er sicher noch da ist.

Matthias
 
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Ah, OK. Das Gelblicht ist also nur "zufällig" im selben Gehäuse wie die KDO-Schaltung, hat mit selbiger aber nichts zu tun und ist unabhängig von ihr. Das ist kein Problem, das läßt sich ganz einfach lösen.

Du hast auch getrennte Lautsprecher für den Monitor und fürs KDO, das ist auch schonmal gut.

Was ich immer noch nicht verstehe, ist die Sache mit der Dämpfung und der Rückkopplung. Du würdest in der Regie nur dann eine Rückkopplung bekommen, wenn Du ins KDO-Mic sprichst, während genau das selbe der Sprecher tut und somit beide Wege gleichzeitig offen sind. Das hat ja mit Deinen K&H-Monitoren nichts zu tun. Dein Regie-Monitor kann doch trotzdem in der bisherigen Lautstärke weiterträllern, während Du ins KDO sprichst. Wo ist das Problem? Dann würde der Sprecher eben auch Deinen Monitor in seinem KDO-Lautsprecher hören, aber da koppelt nichts. :confused:
 
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Natürlich sind während des Kommandos beide Wege gleichzeitig offen. Zwar höre ich den Sprecher nur dann durch den Avid durchgeschliffen, wenn ich gerade tatsächlich aufnehme, aber genau deshalb muss ich ihn permanent vorhören, weil ich ihn ja sonst nicht immer höre. Und wenn ich ihm dann was sagen möchte, haben wir doch genau das Problem der Rückkoppelung. Daher der Wunsch nach der Dämpfung für die Abhöre während Kommando.

Matthias
 
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Aaaaach so, Du hast also sein Sprecher-Mikro permanent auf, er kommt bei Dir durch die Monitore und bei gedrückter KDO-Taste im Regieraum kommst Du zusammen mit ihm (durch den Monitor) wieder zu ihm rein. Habe ich das richtig verstanden? Falls ja, liegt hier keine klassische Kommandoeinrichtung vor, denn würde ähnlich wie ein Walkie-Talkie funktionieren: nur der, der spricht, drückt solange aufs Knöpfchen, bis er fertig ist und läßt dann los. Beide Seiten haben je Mic, LSP und Knöpfchen.

In Deinem Fall sieht mir das so aus, daß nur die Regie Mic, LSP und Knöpfchen hat, der Sprecher hat dagegen nur einen kleinen Lautsprecher (der ausschließlich fürs KDO gedacht ist). Will der Sprecher selbst etwas in die Regie sagen, hört die Regie das über die Studio-Monitore so lange wie der Mic-Regler vom Sprecher offen ist.

Richtig so?
 
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Genau so ist es. Ich hatte das (auch anhand des Blockschaltbildes) einfach vorausgesetzt, aber es ist gut, dass wir darüber sprechen, damit ich dann meine Ausschreibung an die Firmen noch präziser formulieren kann.

Zum Selberbauen habe ich übrigens weder Zeit noch Lust, da wird es ja wohl Profis geben, für die das ein Kinderspiel ist. Ich hatte auf einer Tonmeistertagung mal mit solch einer Firma geredet, aber schlichtweg vergessen, wer das war. Die bauen komplette Kommandosysteme.

Wie wollen wir das Modul denn stattdessen nennen? "Einweg-Kommandomodul mit integrierter optischer Signalisierung"?

Matthias
 
AW: Anfertigung Kommandoeinheit

Wie wollen wir das Modul denn stattdessen nennen? "Einweg-Kommandomodul mit integrierter optischer Signalisierung"?
Die optische Signalisation können wir weglassen, aber daß es sich um eine Kommandoeinrichtung in nur eine Richtung handelt, finde ich schon wichtig. Die ist im Prinzip total primitiv. Kompliziert wird höchstens die Monitordämpfung, weil man da eben auch ans bestehende Setup muß. An die Zuleitung zu den Monitoren würde ich allerdings nicht herumfummeln. Eher am Verstärker davor (wenn es Passivboxen sind). Bei Aktivboxen muß natürlich die Zuleitung "operiert" werden...

Ich weiß von BFE und von DAVIS, daß sie solche und ähnliche Anlagen bauen, letztere auch nach Kundenwunsch. Allerdings ist die 200 EUR-Grenze dann ziemlich sicher gesprengt, aber frag doch einfach mal nach.
 
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Ich schrieb doch: Zweimal K&H O96, also über XLR. Folglich ist das ziemlich simpel, die vier Buchsen habe ich ja auch vorgesehen. Ich habe bald den Verdacht, dass Du Dir die Skizze gar nicht angesehen hast... :)

Matthias
 
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Wenn das alles so simpel ist, dann mach's doch! Natürlich habe ich mir die Skizze angesehen, und ob das über XLR oder sonstwas geht, ist vollkommen egal. Ich glaube eher, daß Du Dir das mit der Dämpfung zu einfach vorstellst, aber bitte, mach doch selber, wenn das eh so simpel ist.

Also manchmal...
 
AW: Anfertigung Kommandoeinheit

Ich glaube eher, daß Du Dir das mit der Dämpfung zu einfach vorstellst, aber bitte, mach doch selber, wenn das eh so simpel ist.
Simpel wird es für Leute sein, die das täglich machen, daher suche ich ja sowas. Die damalige Skizze war jedenfalls tatsächlich ziemlich schlicht. Irgendwo schwirrt die hier noch herum, ich muss einfach mal suchen.

Matthias
 
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Deshalb hatte Dir zwei Firmen verlinkt, die sowas jeden Tag bauen und für die auch eine Abhördämpfung kein Problem sein dürfte. Wenn Du den Gesamtpreis ohnehin mit max. 1k EUR angesetzt hast, dürfte sich da sicherlich was machen lassen.

Es ist, ganz nebenbei bemerkt, übringes auch die Frage, ob Du das analog oder digital lösen willst. Digital kommst Du um einen µC nicht herum; analog muß Dein Taster weit mehr Kontakte haben als ein normaler Taster von Conrad. Aber die Entscheidung wird Dir der Studioausrüster Deines Vertrauens sicherlich abnehmen. Ruf doch morgen einfach mal an oder schreib eine Mail und verlange einen Kostenvoranschlag.
 
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Es ist, ganz nebenbei bemerkt, übringes auch die Frage, ob Du das analog oder digital lösen willst. Digital kommst Du um einen µC nicht herum; analog muß Dein Taster weit mehr Kontakte haben als ein normaler Taster von Conrad.
Digital muss man sowas ja nun nicht machen. Und natürlich wird man da mit einem Relais arbeiten müssen, welches einerseits den Kommandolautsprecher auftastet und gleichzeitig die Absenkung aktiviert. Eben habe ich noch mal gesucht, aber die Skizze ist verschollen. Soll aber nicht so schlimm sein, denn ich als Auftraggeber beschreibe ja nur die gewünschte Funktion und es ist dann Sache des Auftragnehmers, wie er das technisch löst.

Deine beiden und noch weitere Unternehmen frage ich dann mal an.

Matthias
 
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Jetzt habe ich noch folgende ergänzende Frage: Bisher ist es ja so, dass ich für die Abhöre aus dem regelbaren Kopfhörerausgang meines Mischpultes komme und mir damals ein Kabel von Stereoklinke auf zweimal XLR gelötet habe, also ohne offizielle Symmetrierung. Da die Verkabelung zu den beiden Lautsprechern ziemlich aufwändig ist, würde ich es sogar vorziehen, wenn ich mit einem Stereo-Klinkenkabel vom Mischpult kommend in dieses neue Modul hineingehe und dann auch wieder mit einer Stereoklinke hinaus, weil ich dann das vorhandene Kabel einfach weiterbenutzen kann. Spricht da etwas gegen?

Matthias
 
AW: Anfertigung Kommandoeinheit

Streng genommen nicht, aber Dir ist hoffentlich klar, was Du da machst. Zwei Klein & Hummel-Boxen, die symmetrisch gefüttert werden wollen, mit einem selbstgefriemelten Quasi-symmetrischen Klinkekabel aus dem Kopfhörerausgang (!) eines Mischpults zu versorgen, ist ungefähr so, als wenn Du einen Ferrari nur auf zwei Zylindern laufen läßt und ihn mit einer Zweitakt-Mischung tankst.

Deine Boxen tun mir leid, ehrlich. Nimm doch bitte den "Monitor out" Deines Mischpults (der idealerweise auch zwei männliche XLR-Buchsen bieten soll, nämlich eine für L und eine für R) und führe diese getrennt in die Monitore. Verwende dafür gute Stecker eines namhaften Hersterllers, der mit N beginnt und mit eutrik aufhört und bitte ebensogute geschirmte Kabel! Mit diesen Kabeln gehst Du in die Dämpfung, und mit solchen Kabeln gehst Du aus der Dämpfung wieder raus in die Boxen. Und wirf Dein selbstgemachtes Klinke-XLR-Kabel weit weit weg! Oh, ich muß gerade ganz tapfer sein, wenn ich mir sowas vorstelle, das tut echt weh!
 
AW: Anfertigung Kommandoeinheit

Mir ist ja klar, dass das nicht der ganz korrekte Weg ist, aber da es keinerlei Störungen gibt und die Leitungen sehr kurz sind, werde ich das so beibehalten, weil mein Mischpult (Allen&Heath GL2) eben nur diesen regelbaren Stereoklinkenausgang hat, der mit "Headphone/Monitor" beschriftet ist. XLR-Ausgänge gibt es nur für Master und die vier Subgruppen, die ich aber für andere Sachen brauche. Zumal ich dann ja die Vorhörfunktion nicht nutzen könnte und die Abhörlautstärke über die beiden Fader regeln müsste, was mir beides nicht gefiele.

Wenn wir also davon ausgehen, dass ich von Stereoklinke auf 2x XLR gehe, was sollte ich als Vorgabe machen: Bei meinen vier XLR-Anschlüssen bleiben oder gleich eine Lösung mit zwei Stereoklinken vorgeben und dann das vorhandene Klinke-auf-XLR-Kabel weiternutzen?

Matthias
 
AW: Anfertigung Kommandoeinheit

Ich ziehe mich aus diesem Thema zurück. Entweder, Du fährst weiterhin den Ferrari und betankst den auch ordentlich (und zwar nur vom Feinsten), oder Du verscherbelst Deinen K&H-Ferrari und ersetzt ihn durch einen Behringer-Trabi und bleibst in der Klinke-auf-XLR-seltstgebastelt-Amateur-Liga. Hier noch weiter sinnvolle Tips zu geben, scheint mir Perlen vor die Säue geworfen.
 
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Wenn es Dich beruhigt, kann ich ja eine SONIFEX REDBOX RB-UL1 zur Symmetrierung dazwischenschalten. Redest Du dann wieder mit mir? :)

Matthias
 
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Du vergißt, daß hier gar keine symmetrische Signalführung vorliegt und die armen Klein & Hummel-Monitore mit einem fiesen unsymmetrischen Kopfhörersignal gequält werden. Allein der Gedanke daran, eine Art DI-Box dazwischenzulegen, um mit der Brechstange etwas zu kreieren was gar nicht da ist, zeigt mir, daß hier das Grundproblem ein ganz anderes ist.
Um es in Pianistensprache auszudrücken: man kauft sich keinen Schimmel-Flügel, nur, um dann hinterher "Alle meine Entchen" drauf zu spielen.
 
AW: Anfertigung Kommandoeinheit

Natürlich ist etwas da, nämlich zwei Signale, "L" und "R", die zu den Lautsprechern transportiert werden müssen. Wie das geschieht, ist völlig wurscht – von symmetrischer Leitungsführung allein wird nichts "besser" im populären Sinne. Und, ja, wenn es anders nicht geht, nimmt man eben eine DI-Box her, wenn auch eine passive Ausführung in diesem Falle völlig ausreichend ist. Du vergißt, daß jeder Verstärker in seinem tiefsten Inneren

...mit einem fiesen unsymmetrischen...
Signal arbeitet. Ob der Ausgangsübertrager nun in dessen Gehäuse eingelötet ist oder in einem separaten Kästchen daherkommt, ist unerheblich.


Grüße, W. St.
 
AW: Anfertigung Kommandoeinheit

Mir fällt noch was anderes auf, was wir vorab klären sollten. Und zwar: Wie definiere ich die gewünschte Dämpfung technisch korrekt und eindeutig? So ganz frei nach Schnauze würde ich sagen: "Halb so laut", also 50 Prozent. Aber dann denken die vielleicht, ich meine 50 Prozent auf einem alten DIN-Aussteuerungsmesser, das wären ja nur -3 dB. An sich müsste ich also schreiben: Absenkung auf 10 Prozent, oder soll ich besser schreiben: Absenkung um -20 dB?

Matthias
 
AW: Anfertigung Kommandoeinheit

20 dB sind ein guter Wert für so eine Dämpfung. Noch besser (und kaum aufwendiger): Mittels Trimmer einstellbare Dämpfung zwischen 10 und 30 dB.

Danke, cj, diese Seite funktionierte um 16:18 Uhr bei mir nicht.


Grüße, W. St.
 
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